Pascal und die Lüfter

Der Lüfter ist der Tollste und Beste ... in der Messkammer.
Na ja. Aktuell wird vermutet, dass durch den gebündelten Luftstrahl ein schnellerer Luftstrom auf das Messgerät mitten am Ende beim Auslass aus der Box trifft. Diese Messung wird dann auf den Querschnitt hochgerechnet wie das bereits bei anderen Lüftern gemacht wurde. Wenn hier aber nur der gebündelte Luftstrahl in der Mitte stark ist aber daneben nicht viel läuft, dann ergibt das hochrechnen einen zu hohen Wert. Der Luftstrom ist dann nicht wirklich so gross wie gerechnet sondern nur stark gebündelt. Die Hochrechnung wäre nur richtig, wenn der Luftstrom bei allen Lüftern gleich gebündelt wäre.

Der Lüfter ist also auch unter den Verhältnissen im Windkanal nicht plötzlich der Tollste und Beste. Der Luftstrom im ganzen Querschnitt ist nicht so hoch wie die Messung angibt. Es ist nur der Lüfter, der am genausten ins Röhrchen des Messgeräts geblasen hat.

Ich denke auch nicht, dass sich jemand so genau damit befasst hat und diesen Effekt ausnutzen wollte. Wer so viel aerodynamisches Fachwissen hat das zu bemerken und auszunützen, der hat genug legale Möglichkeiten an einem Lüfter die Aerodynamik sinnvoll zu verbessern.
 
Habe das Gefühl du willst mich von etwas überzeugen (war keine Absicht/Vorsatz bei IL), das ich im Grunde ja auch selbst geschrieben habe. ;) Denke, wir sind uns da einig.
(y)
Ein Forum ist der Platz für Meinungsaustausch, Diskussion, Debatte.
Selbstredend gehört es dazu, seinen "Gegenüber" von seiner eigenen Meinung zu überzeugen.
Gelingt dies nicht, sollte man sich dennoch "in Froindschaft" respektvoll verbunden fühlen.

Warum hältst Du es für ausgeschlossen, dass AC den Lüfter absichtlich auf die Messeinrichtung optimiert hat?
Sowas dürfte ja nunmal heutzutage ein Leichtes sein. Ich geb in meiner Software ein, in welcher Entfernung der Luststrom gebündelt sein soll, und das Programm wirft mir die Form der Lüfterschaufeln (noimodisch Blades) aus.
 
Ich denke auch nicht, dass sich jemand so genau damit befasst hat und diesen Effekt ausnutzen wollte. Wer so viel aerodynamisches Fachwissen hat das zu bemerken und auszunützen, der hat genug legale Möglichkeiten an einem Lüfter die Aerodynamik sinnvoll zu verbessern.
Weltweiter Vertrieb?
Und Martin, sei Dir gewiss, ich würde es ausnutzen. Als Geschäftsmann (der ich nicht bin) wäre ich dumm, diese Lücke nicht zu meinem Vorteil zu nutzen.
 
Ich geb in meiner Software ein, in welcher Entfernung der Luststrom gebündelt sein soll, und das Programm wirft mir die Form der Lüfterschaufeln (noimodisch Blades) aus.
Die Software möchte ich sehen. Aerodynamische Simulationen sind sehr komplex und meist nur in sehr begrenzten Grenzen so genau, dass man sie überhaupt als Vergleich brauchen kann. Auch bei der Konstruktion von Flugzeugen oder anderen Bereichen in denen Strömungslehre wichtig ist, sind neben komplexen Simulationen immer noch praktische Tests an Modellen im Windkanal oder so nötig um sich von verschiedenen Seiten anzunähern. Die Entwicklung einer zuverlässigen Simulationsrechnung für genau diesen Fall dürfte die Kosten und den Zeitaufwand der Lüfterentwicklung die hier betrieben wurde bereits übersteigen.

Für etwas billiges wie einen Lüfter nimmt man in der Entwicklung eher erprobte, vorhandene Konstruktionen und versucht diese noch etwas anzupassen. Es gibt schon länger PC-Lüfter die damit werben einen gebündelten Luftstrahl zu erzeugen. Je nach dem, was man kühlen möchte, kann es ja sinnvoll sein genau dahin zu blasen. Wenn man einen Test manipulieren möchte, kann man natürlich bei einem solchen Lüfter die Blattgeometrie abschauen und noch etwas zu "verbessern" versuchen. Das würde mich aber schon stark überraschen, wenn man das hier so eingefädelt hätte. Dafür hätte man ja bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Lüfterentwicklung wissen müssen, dass man die Lüfter dann nur auf einem Messstand mit genau dieser Schwäche testet.

Bei diesen Lüftern sehe ich bei den Rotorblättern keine revolutionäre Veränderung zu bereits bekannten Lüftern. Warum auch immer wurde eine Lüftergeometrie die einen eher gebündelten Luftstrahl erzeugt gewählt. Der Grossteil der Entwicklungsarbeit wurde hier in den Metallrahmen und die Entkoppelung gesteckt, was ja auch so angepriesen wurde. Das scheint sich auf die Lautstärke ja auch positiv ausgewirkt zu haben. Wenn der Propeller mit weniger Vibrationen läuft, braucht er auch etwas weniger Energie und kann eventuell ein Bisschen mehr Luft fördern. 130 % mehr bei der selben Drehzahl wäre dann aber doch erstaunlich wenn die Blattgeometrie nicht wirklich revolutionär wäre.

Ich sage nicht, dass meine Betrachtungen hier ganz stimmen. Ich finde es aber recht unwahrscheinlich dass hier irgendwer schon früh etwas bewusst manipulieren wollte. Ich denke eher, dass man die zu hohen Messwerte freudig aufgenommen hat. Dann wurde die Freude etwas überschwänglich so dass man etwas abgehoben hat und nicht mehr gerne runter gekommen ist.
 
Mich wundert, dass ALC in der letzten Zeit plötzlich zum Lüfterexperten geworden ist oder sei.
Wasserkühlung ok, wobei der Core 1 auch unabhängig von dem Test hier auch Kritik und ne Revision bekam (hab Bilder von diesem Gummi innen drin gesehen - sah nicht nach langem Leben aus).
Aber Lüfter? Ich hatte mehrere verschiedene Lüftertypen auf meinem AIOs von ALC und ich wäre nie drauf gekommen, dass von deren Seite die besten Lüfter kommen sollten. 140er hab ich zu SW3 getauscht, 120er hab ich immer noch so dumme Brüllaffen, die aber selten hochfahren.
Ich musste daher schon beim ersten Test dieses Skandallüfters den Kopf schütteln, als ich den in Metall-Gold sah.
Gut, innerhalb der letzten Tage wäre mir vor lauter Schütteln fast der Kopf abgefallen.
 
Ach ... und watt war mit den Dieseln?
Wo die Abgasreinigung nur dann ordnungsgemäß funktionierte wenn die Software erkannte, dass die Jolle grad im Prüfzyklus läuft?
So blöd konnte doch keiner sein ... ;)
Das lässt sich aber allein vom Aufwand her schon schwer vergleichen. Wären die Amis da nicht so hartnäckig gewesen ist es allerdings fragwürdig ob es überhaupt jemals ans Licht gekommen wäre. Denn so ganz banal wie hier wars dann doch nicht :)
Ich weiß schon worauf du hinaus willst, ich glaubs halt nicht. Aber das ist jetzt auch nur meine persönliche Einschätzung.
 
(y)
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Selbstredend gehört es dazu, seinen "Gegenüber" von seiner eigenen Meinung zu überzeugen.
Gelingt dies nicht, sollte man sich dennoch "in Froindschaft" respektvoll verbunden fühlen.

Mein Punkt war, dass du mich gar nicht überzeugen musstest. Hatte das Gefühl du hast nicht gemerkt, dass ich deiner Meinung bin an der Stelle. ;)

Warum hältst Du es für ausgeschlossen, dass AC den Lüfter absichtlich auf die Messeinrichtung optimiert hat?
Sowas dürfte ja nunmal heutzutage ein Leichtes sein. Ich geb in meiner Software ein, in welcher Entfernung der Luststrom gebündelt sein soll, und das Programm wirft mir die Form der Lüfterschaufeln (noimodisch Blades) aus.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sie es GEKONNT hätten. Aber eben, dass sie es GETAN haben.

Eine vorsätzliche Optimierung auf eine bekannte Testplattform (in diesem Fall die von IL) hätte ja nur einen von ganz vielen Tests positiv beeinflusst. Alle anderen (insbesondere die praxisnahen auf Kühler/Radiator) hätten sofort die tatsächliche (nur durchschnittliche) Leistung offenbart - genau das ist ja nun auch passiert. Deswegen wäre der Nutzen gegen Null gegangen, das Risiko erwischt zu werden aber gegen 100% - verbunden mit einem gewaltigen Reputationsschaden.

Da halte ich es noch für wahrscheinlicher, dass sie "aus Versehen" auf den IL-Testsufbau optimiert haben. Sofern mehrere Tests mit verschiedenen Lüfter-Iterationen stattgefunden haben, könnte Alphacool immer weiter "optimiert" haben - ohne zu merken, dass die Änderungen nur auf genau diesen Testaufbau positive Auswirkungen haben. Allerdings war Alphacool laut Igors Stellungnahme bekannt, dass der Lüfter schlechter ist als der IL-Test sie darstellt, was gegen diese Theorie spricht.

Deswegen denke ich, waren die Testergebnisse einfach "zufällig" so gut und wurden dann nicht ausreichend hinterfragt. Parallel hat sich Igor vertan in der Bewertung von Pascals Verbindung zu Alphacool (auch das beschreibt er in der Stellungnahme - auch wenn ich nicht verstehen kann, dass er initial nicht anders gehandelt hat.)

Falls du also mal in die Lage kommst, selbst die Entscheidung zu treffen, ob dein Produkt nur dank Manipulation herausragende Testergebnisse einfahren soll oder nicht: Lass es. ;) Bau das bestmögliche Produkt für sein reales Nutzungsszenario und akzeptiere, wenn das andere besser können. Alles andere fliegt dir früher oder später um die Ohren. Von der moralischen Seite gegenüber den Kunden gar nicht zu sprechen.
 
Falls du also mal in die Lage kommst, selbst die Entscheidung zu treffen, ob dein Produkt nur dank Manipulation herausragende Testergebnisse einfahren soll oder nicht: Lass es. ;) Bau das bestmögliche Produkt für sein reales Nutzungsszenario und akzeptiere, wenn das andere besser können. Alles andere fliegt dir früher oder später um die Ohren. Von der moralischen Seite gegenüber den Kunden gar nicht zu sprechen.
😁😁😁😁😁

Schön geschrieben! Aber keine Sorge, ich tauge nicht zum Geschäftsmann.
Obwohl ... ich hab in der Schule bei Klausuren beschissen ... verdammt, ich hab ja doch das Zeug dazu!

Aber ihr habt wohl recht. Schaun wir einfach mal was später rauskommt.
 
Ein AxialLüfter erzeugt immer einen rotierenden Abluftstrom. Je konzentrierter der Abluftstrom ist, desto mehr rotiert er dann auch. Und ein Lüfterrad mit geschlossenem SpoilerRing zwischen den Flügelspitze neigt halt genau dazu, das der Abluftstrom stark gebündelt ist, und eben auch rotiert.

Einen wirklich Vorteil von so einem stark gebündelten Luftstrom bei einem AxialLüfter kann ich nicht erkennen. Macht vielleicht höchsten noch einen Sinn, um ein mangelhaftes Abluftkonzept in einem PC-Gehäuse etwas zu korrigieren.

In der Regel wird man bei der Konstruktion versuchen, das der Abluftstrom möglichst wenig rotiert, damit der Lüfter möglichst hohe Effizienz erreicht. Ist das anhand des Flügelpofils oder der zu hohen Lüfterdrehzahl nicht möglich, wird oft ein zweites statisches "Flügelrad" im Abluftstrom angebracht, um die LuftstromRotation mehr oder weniger effizient in Luftdurchsatz umzuwandeln. Hier ein Extrembeispiel, bei einem sehr hochtourigen Lüfter mit steilem Anstellwinkel der Flügel, um hohen statischen Druck und hohen Luftdurchsatz zu erreichen.

IMG_20231221_145421318~2.jpgIMG_20231221_145559032~2.jpg

Bei Messen des Luftdurchsatz mit einem mechanischen Anemometer(axiales Flügelrad), beeinflusst die Rotation im Luftstrom natürlich auch die Messergebnisse, je nachdem wie das Abluftfenster der Testkammer zum rotierenden Luftstrom des Lüfter ausgerichtet ist. Liegt das Abluftfenster(und Anemometer) genau auf der Lüfterradachse, addiert sich die Rotation im Luftstrom zum eigendlichen Luftdurchsatz hinzu, wenn das AnemometerFlügelrad die gleiche Rotationsrichtung wie der Lüfter hat.

Daher verstehe ich auch nicht, warum bei der LüfterTestkammer, das Abluftfenster auf der gleichen Rotationsachse liegt, wie das Lüfterrad. Meiner Meinung nach wäre es doch viel sinnvoller, das Abluftfenster( und auch das Zuluftfenster) im 90° Winkel zu Lüfterradachse an zu bringen. Egal ob man das mechanische Anemometer nun im Abluft- oder Zuluftfenster der Testkammer anbringt. Dann könnte man sich auch die HonigwabenStruckturen in den Belüftungsfenster der Testkammer sparen. Außerdem fände ich ein größeres Anemometer besser, das das koplette Belüftungsfenster ausfüllt.

01-Airflow-Testing-No-Flow-Straightener.jpg01-Airflow-Testing-No-Flow-Straightener.png
 
Ich schrieb ja über ein Lamellenfilter. Man muss dann abschätzen, welcher Verlust dadurch entsteht.

Wird in der Praxis auf Industrieprüfständen herausgerechnet und es geht nichts über Wabengleichrichter, ist in der Industrie Standard:

Beispiel:



Im verlinkten Artikel mit der Schemazeichung ist der Gleichrichter zu kurz, ein Gleichrichter wird erst bei einer bestimmten Länge wirksam. Außerdem muss die Kammergröße auf den Lüfter angepasst werden, auch über Blenden möglich. Ist die Kammer zu lang und zu groß im Querschnitt, fällt die Strömungsgeschwinigkeit somit sehr klein aus und es bilden sich auch hier Konvektionsströme aus, das Strömungsprofil ist nicht mehr gleichmäßig.


@S.nase

Ein Anemometer misst nur die Luftgeschwindigkeit und die muss natürlich über den Messquerschnitt gleich sein um daraus den Volumenstrom ableiten zu können. Mit deinem abenteuerlichen Aufbau hat man dann noch Konvektionswalzen im Spiel, da braucht man nichts mehr zu messen.
 
Zuletzt bearbeitet :
Das mit den Konvektionswalzen im zu großen oder zu "unförmigen" Verbindungsquerschnitt leuchtet ein. Wobei solche Konvektionswalzen wahrscheinlich auch in einem passend runden Lüftungsrohr in der Grenzschicht zwischen Luftstrom und Rohrwandung entstehen. Nur da sind die Strömungswalzen dann vermutlich nur deutlich kleiner, als in dem verwinkelten "Messkoffer".

01-Airflow-Testing-No-Flow-Straightener.png
 
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Bleibt die Frage, wie lang die Wabengleichrichter sein müssen, und ob die Rohre Lüfterradquerschnitt oder LüftergehäuseQuerschnitt haben sollten.

messrohr.png
 
Hat hier aus den Forum schon mal jemand eine Volumenstrommesshaube mit gleichrichtern gebaut, die man vom Prinzip auf die zweite Kammer vor dem Anemometer übertragen könnte? Um die Gesamtmenge der geförderten Luft zu bestimmen, müssten die Kammern jedoch abgedichtet werden.
 
Ne, weil meine Chips, egal ob CPU oder GPU nur auf die eigene Temperatur reagieren. Dieser restliche Hokuspokus von Luftgeschwindigkeiten & Friends mag zwar in der Theorie relevant sein, aber akademischer kann eine Diskussion auch nicht sein, oder? Ich find das viel zu verkopft und aktuelles Geschehen zeigt uns doch deutlich, das es an Ende auf die Kühlleistung in Grad ankommt und nicht um irgendwelche Bernoulli-Derivate.
Und dass man sich in solchen theoretischen Gebilden schnell verrennt, das sieht man ja.
 
Mittlerweile bin ich auch der Meinung, das es deutlich einfacher und auch aussagekräftiger ist, wenn man einfach einen Temperatur/Lautstärke Messaufbau mit einem Radiator und elektischer Wärmequelle macht. Denn darum geht es ja, und beinhaltet am Ende dann halt auch alle bekannten und unbekannten Eigenschaften/Auswirkungen des Lüfters auf den Radiator(oberste MessEbene).

Der Umweg über die Messung und Beurteilung des Volumenstroms quer durch den Radiator, hat einfach zu viele Variablen und Unbekannten. Eine akustische Messung in in einem VolumenStromMessaufbau ist eh recht schwierig(Entkopplung, Resonanzen...). Und gerade auch die Verteilung der Volumenströme zwischen den einzelnen RadiatorFinnen auf der gesamten Radiatorfläche(Luftstromfokussierung ) lässt sich am Ende ja auch nur sehr aufwendig mit einem sehr kleinen Anemometer exakt ermitteln(viele Messpunkte). Das ist für umfangreiche Messreihen nicht wirklich praktikabel.

Dann doch lieber ne thermo-akustische Vermessung.
Den Temperatur/Lautstärke Messaufbau für den Lüfter, stelle ich vielleicht in etwa so vor:

therm-akustisch.png


Mit einen 10...100W Tauchsieder(Wärmequelle) die bevorzugte Kühlflüssigkeit beheizen, und dabei gleichzeitig die Kühlmitteltemperatur, sowie die Leistungsaufnahme des Tauchsieders aufzeichnen(Spannung und Strom am Netzteil). Dann das warme Kühlmittel mit dem Radiator+Testlüfter auf einem CPU/GPU-freundlichem TemperaturNiveau halten, und die Lautstärke des Lüfters auf dem Radiator ermitteln.

Den kalten ZuLuftstrom mit einer großen MemoryschaumstoffPlatte(=mechanische/akustische und thermische Entkopplung) vom warme Abluftstrom separieren, und dann den Temperaturunterschied zwischen kalter Zuluft und der Kühlmitteltemperatur aufzeichnen. Solange die Luftfeuchtigkeit gleich hoch bleibt, müßten dabei doch gut vergleichbare Messergebnisse zu stande kommen. Ausreichend praxisnah erscheint mir so ein thermo-akustischer Messaufbau mit einem Radiator auch zu sein. Und das auch noch ganz ohne irgendwelche Volumenströme aufwendig ermitteln zu müssen. Das einzige "exotische" Messmittel dafür ist, ein "professionelles"(geeichtes) USB-Messmikrofon. Was wohl einige audiophilen User eh schon zuHause rum liegen haben dürften(REM Raum Mode Messung). Da fällt dann auch gleich noch eine grafische Darstellungen des akustischen Frequenzspektrum des Lüfters auf dem Radiator mit ab.

Klar kann man mit so einem thermo-akustischen Messergebnis dem Lüfter Hersteller nicht mehr auf die Füße treten. Was wahrscheinlich ein Hersteller aber eh immer auf Fehler in der MesswerteErmittlung abschieben wird. Außerdem braucht man sich mit einer thermo-akustischen Messung nicht mehr mit dem Grund der eventuell mangelhaften Lüfterleistung auf einem Radiator beschäftigt, und kann die Suche nach dem Warum komplett dem Hersteller überlassen.
 
Zuletzt bearbeitet :
Ich find das viel zu verkopft und aktuelles Geschehen zeigt uns doch deutlich, das es an Ende auf die Kühlleistung in Grad ankommt und nicht um irgendwelche Bernoulli-Derivate.
Und dass man sich in solchen theoretischen Gebilden schnell verrennt, das sieht man ja.
Nur weil auf einem Messstand mal Fehler gemacht wurden muss man auch nicht gleich die ganze Thermodynamik in die Tonne treten. Nach den Grundsätzen der Thermodynamik werden beispielsweise alle Normen für Lüftungsanlagen zur Lüftung, Heizung und Kühlung ausgelegt. Das funktionieret seit Jahrzehnten zuverlässig. In jedem Fachgebiet muss man am Anfang die Fachbegriffe, Zusammenhänge und den Umgang damit kennen lernen um etwas richtig einzuschätzen. Als Anfänger stolpert man da noch oft und wenn man mehr Erfahrung hat nur noch selten.

Nur um das aus Technikersicht mal etwas einzuordnen. Igor ist auf diesem Fachgebiet ein Einsteiger der sich von Profis bei der Konstruktion eines recht guten Teststands helfen liess. Igor kennt sich in anderen Fachbereichen besser aus. Das ist eher so ein Nebenthema für ihn. Leider hat weder er noch die zugezogenen Fachleute die ungeeignete Position des Messgeräts erkannt.

Alle anderen Tester sind auf gut deutsch Hobbybastler die mal kurz was zusammen stecken aber sich kaum mit den Zusammenhängen beschäftigen. Klar muss ein guter Lüfter nicht nur viel Luft fördern sondern auch gut kühlen. Das tut er auch, wenn nicht nur die Messung zu hoch ist sondern wirklich auch der Luftdurchsatz passt und es lässt sich auch berechnen wie gut er das machen wird.

Als Teststand ist ein auf dem Tisch stehender Radiator wie das beispielsweise Roman gemacht hat nur für eine grobe Abschätzung geeignet. Da gibt es sehr viele Einflüsse die das Resultat verfälschen können. Die messbaren Temperaturunterschiede sind recht klein und schon im Bereich der Ungenauigkeiten. Wenn man einzelne Einflüsse richtig messen möchte, dann muss man sie immer einzeln genau dort wo sie auftreten möglichst genau messen. Klar leitet sich die Temperatur auch daraus ab. Aber sie ist für eine Messung viel ungenauer als der Luftstrom.

Der Teststand von Igor wird bedeutend genauere Resultate liefern, wenn Messfehler so weit möglich ausgeschlossen werden. Ein hobbymässiger "ich stell mal was hin"-Test ist deswegen nicht besser, auch wenn er hier ausgereicht hat um einen Messfehler aufzudecken.
 
Mittlerweile bin ich auch der Meinung, das es deutlich einfacher und auch aussagekräftiger ist, wenn man einfach einen Temperatur/Lautstärke Messaufbau mit einem Radiator und elektischer Wärmequelle macht. Denn darum geht es ja, und beinhaltet am Ende dann halt auch alle bekannten und unbekannten Eigenschaften/Auswirkungen des Lüfters auf den Radiator(oberste MessEbene).

Der Umweg über die Messung und Beurteilung des Volumenstroms quer durch den Radiator, hat einfach zu viele Variablen und Unbekannten. Eine akustische Messung in in einem VolumenStromMessaufbau ist eh recht schwierig(Entkopplung, Resonanzen...). Und gerade auch die Verteilung der Volumenströme zwischen den einzelnen RadiatorFinnen auf der gesamten Radiatorfläche(Luftstromfokussierung ) lässt sich am Ende ja auch nur sehr aufwendig mit einem sehr kleinen Anemometer exakt ermitteln(viele Messpunkte). Das ist für umfangreiche Messreihen nicht wirklich praktikabel.

Dann doch lieber ne thermo-akustische Vermessung.
Den Temperatur/Lautstärke Messaufbau für den Lüfter, stelle ich vielleicht in etwa so vor:

Anhang anzeigen 29548


Mit einen 10...100W Tauchsieder(Wärmequelle) die bevorzugte Kühlflüssigkeit beheizen, und dabei gleichzeitig die Kühlmitteltemperatur, sowie die Leistungsaufnahme des Tauchsieders aufzeichnen(Spannung und Strom am Netzteil). Dann das warme Kühlmittel mit dem Radiator+Testlüfter auf einem CPU/GPU-freundlichem TemperaturNiveau halten, und die Lautstärke des Lüfters auf dem Radiator ermitteln.

Den kalten ZuLuftstrom mit einer großen MemoryschaumstoffPlatte(=mechanische/akustische und thermische Entkopplung) vom warme Abluftstrom separieren, und dann den Temperaturunterschied zwischen kalter Zuluft und der Kühlmitteltemperatur aufzeichnen. Solange die Luftfeuchtigkeit gleich hoch bleibt, müßten dabei doch gut vergleichbare Messergebnisse zu stande kommen. Ausreichend praxisnah erscheint mir so ein thermo-akustischer Messaufbau mit einem Radiator auch zu sein. Und das auch noch ganz ohne irgendwelche Volumenströme aufwendig ermitteln zu müssen. Das einzige "exotische" Messmittel dafür ist, ein "professionelles"(geeichtes) USB-Messmikrofon. Was wohl einige audiophilen User eh schon zuHause rum liegen haben dürften(REM Raum Mode Messung). Da fällt dann auch gleich noch eine grafische Darstellungen des akustischen Frequenzspektrum des Lüfters auf dem Radiator mit ab.

Klar kann man mit so einem thermo-akustischen Messergebnis dem Lüfter Hersteller nicht mehr auf die Füße treten. Was wahrscheinlich ein Hersteller aber eh immer auf Fehler in der MesswerteErmittlung abschieben wird. Außerdem braucht man sich mit einer thermo-akustischen Messung nicht mehr mit dem Grund der eventuell mangelhaften Lüfterleistung auf einem Radiator beschäftigt, und kann die Suche nach dem Warum komplett dem Hersteller überlassen.
Es wäre auch denkbar das Medium auf Temperatur A zu erwärmen und im Betrieb auf Temperatur B abzukühlen und die dafür benötigte Zeit zu messen. Umrechung in abgeführte Wärmemenge sollte machbar sein. Volumenstrom und v Ermittlung geht auch vereinfacht über Beutelverfahren.
 
Mein Punkt war, dass du mich gar nicht überzeugen musstest. Hatte das Gefühl du hast nicht gemerkt, dass ich deiner Meinung bin an der Stelle. ;)



Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sie es GEKONNT hätten. Aber eben, dass sie es GETAN haben.

Eine vorsätzliche Optimierung auf eine bekannte Testplattform (in diesem Fall die von IL) hätte ja nur einen von ganz vielen Tests positiv beeinflusst. Alle anderen (insbesondere die praxisnahen auf Kühler/Radiator) hätten sofort die tatsächliche (nur durchschnittliche) Leistung offenbart - genau das ist ja nun auch passiert. Deswegen wäre der Nutzen gegen Null gegangen, das Risiko erwischt zu werden aber gegen 100% - verbunden mit einem gewaltigen Reputationsschaden.

Da halte ich es noch für wahrscheinlicher, dass sie "aus Versehen" auf den IL-Testsufbau optimiert haben. Sofern mehrere Tests mit verschiedenen Lüfter-Iterationen stattgefunden haben, könnte Alphacool immer weiter "optimiert" haben - ohne zu merken, dass die Änderungen nur auf genau diesen Testaufbau positive Auswirkungen haben. Allerdings war Alphacool laut Igors Stellungnahme bekannt, dass der Lüfter schlechter ist als der IL-Test sie darstellt, was gegen diese Theorie spricht.

Deswegen denke ich, waren die Testergebnisse einfach "zufällig" so gut und wurden dann nicht ausreichend hinterfragt. Parallel hat sich Igor vertan in der Bewertung von Pascals Verbindung zu Alphacool (auch das beschreibt er in der Stellungnahme - auch wenn ich nicht verstehen kann, dass er initial nicht anders gehandelt hat.)
An einen Zufall oder Versehen kann ich persönlich hier nicht glauben.
Wer sowas entwickelt und in dem Preissegment auf den Markt bringt, weiß (hoffentlich) sehr genau, was er macht und tappt nicht blind im Rotorblatt-Wald herum. Ansonsten droht ein wirtschaftliches Fiasko erster Güte - es ist ja nicht so, dass es nur 3 Anbieter von Lüftern am Markt gibt und man jeden Schmarren verkauft bekommt.
So blauäugig bin ich zumindest nicht zu glauben, dass hier nur mit "try and error" gearbeitet wird und wurde. Wie schon mehrfach erwähnt wurde, hat sich Alphacool mit Lüftern bisher keinen besonderen Ruf erarbeitet. Das sollte sich nun ändern (und hat es letztlich auch, nur nicht in die erwartete Richtung...;)):
Man bringt einen "revolutionären" Lüfter auf den Markt, der sich allein vom Design und Aufbau von der Masse abhebt - und das natürlich zu einem stolzen Preis, denn Leistung will ja auch was kosten. Letztlich will man aber auch Gewinn machen. Wenn man schon ein hochpreisiges Produkt (das wohl auch in der Produktion mehr kostet als ein reiner Kunststoff-Aufbau) auf den Markt bringt und man nicht den entsprechenden Leumund hat, dann muss das Produkt wirklich erste Sahne sein. Es muss liefern und sich von der Masse leistungsmäßig klar abheben, damit der Kram nicht auf Halde liegen bleibt und die Kundschaft zu den Produkten der Marktführer zum gleichen oder sogar deutlich niedrigeren Preis greift.
Und genau so sollte es auch laufen: Als Nachweis, dass man exorbitant performant abliefert, auch wenn man diesbezüglich bislang unauffällig am Markt war, braucht es entsprechende Werbung. Und die kommt von renommierten Testern wie Igor, der bekannt ist für knallharte und tiefgehende Recherche, ausführliche Tests und der auch mit Kritik nicht spart wenn hübscher Schrott am Tisch landet. Wenn dann von so einer Seite eine Lobeshymne über mehrere Seiten geschwungen wird und mit bebilderten Grafiken die Konkurrenz in Grund und Boden gestampft wird, dann heißt das was für mich als jahrzehntelangen Leser.
"Exklusive" Story auf der Titelseite ist natürlich eine Werbung und Verkaufsbooster, den man für Geld nicht schalten kann.

Dass das von Anfang an ein ausgefuchster Plan von Alphacool war glaube ich wohl nicht. Jetzt kann es sein, dass Alphacool ordentlich in die Entwicklung des Lüfters investiert hat und man tatsächlich glaubte etwas bahnbrechend Neues und Leistungsfähiges auf den Markt zu bringen, die Rechnung aber letztlich nicht so ganz aufgegangen ist und man "nur" im oberen Leistungsdrittel gelandet ist. Die Entwicklungs- und Herstellungskosten bringt man so natürlich nie herein... Einstampfen und zur Tagesordnung übergehen? Das tut natürlich auch weh...

An der Stelle ziehe ich allerdings auch meinen Hut vor Igor, der hier öffentlich Fehler eingestanden hat und sich bei der Leserschaft entschuldigt hat. Ich sehe das als Chance und Neuanfang für Igor´s Lab.
Ich will ja nicht sticheln, aber vll kann man einmal die Alphacool Apex 17W/mK Wärmeleitpaste offiziell anhand einer anonym gekauften Tube aus dem Handel testen (deren Entwicklung Igor nach eigener Angabe auch mitverfolgte und diese ebenso äußerst positiv beworben hat), ob die wenigstens tatsächlich die versprochenen Werte liefert... vielleicht gelingt ja so zumindest auch eine ansatzweise Versöhnung mit Alphacool.
 
Also ich würde die echolotsche Idee, neben der romanschen Kritik, beide gleichermaßen für den Igorslab Daseinsberechtigungsaward nominieren:
Einen Volumenstrom kann man an Luftdurchlässen auch ganz einfach wie folgt nach Norm ermitteln:
Anhang anzeigen 29535
Eigentlich Prima geeignet als Messbedingung, die jedem Lüfter als Leistungsindikator bescheinigt, welche Menge Luft er in der Lage ist in einer bestimmten Zeit zu bewegen. da die Luft nicht entweichen kann, hat jeder Lüfter die gleichen Chancen Ausgangsbedingungen seine Performanz (5000PS) unter Beweis zu stellen, oder nicht. Dies ergänzend zu der durch @FritzHunter01 nun in Angriff genommenen vom Kopf auf die Beine Stellung der Mess-Anlage, die wenn fertig anhand von Referenzlüftern kalibriert, wovon ich Ausgehe sicher reproduzierbare und saubere Messwerte liefern wird.

Dies ist geeigneter wie die von mir vorgeschlagene Messung welcher Unterdruck durch einen Lüfter erzielt werden kann, wo die berechtigte Kritik, der Verbiegung der Flügelblätter, jedoch auch die Leistung des Motors gegen den Widerstand anzukämpfen, eine Rolle spielt.

Welche Menge Luft in einer bestimmten Zeit im Gehäuse Umgewälzt wird, dient auch im Gehäuselüftereinsatzfall zur Kühlung der Komponenten auf dem Mainboard, als auch zum Frischluft-Support für etwaige auch Luftgekühlte Komponenten (CPU und GPU). Daher wäre neben der Bestimmung des Volumenstromes via Anemometer die Bestimmung der Gesamtmenge der geförderten Luft ein sicherer und reproduzierbarer Leistungsindikator als beispielsweise die Messung des Volumenstromes in einem PC Gehäuse (Einsatzzweck) was bei Messungen im Gehäuse via Anemometer auch wenn Praxisnähe bestehen würde, zu Abweichungen, da Gehäuse unterschiedlich sind, führen kann.

Das Upgrade: Die Bestimmung welche Leistung in Watt durch einen Lüfter gekühlt werden kann hatte @Igor Wallossek bereits im ersten Statement:
"In diesem Zusammenhang ist auch eine Erweiterung hin zu praxisbezogenen Temperaturtests auf einem Wasserkreislauf geplant, die auf meinem bereits vorhandenen Abwärme-Testgerät (danke dafür an Bernhard Baumgartner) mit regelbaren Leistungen bis zu 250 Watt basieren wird. Dann wird man auch für diverse Leistungs- und Drehzahlbereiche testen können, welchen Einfluss ein Lüfter auf die Kühlleistung hat."
erwähnt.

So wäre auch falls jemand künftige Messungen via Anemometer anzweifeln würde, eine weitere sauber und einheitlich ermittelte Größe gegeben, mit der sich sowohl ein weiterer Leistungsgrad rechnen und bestimmen lässt, als auch die Tendenz der Volumenstrom Messergebnisse damit verifiziert werden kann, denn wenn die Proportionalität beider Werte mit verschiedenen Lüftern ein identisches Verhältnis liefert, kann man somit beides ins Verhältnis setzen für den Entscheidungsfindungsprozess/Produktwahl praxisbezogener Einsatzszenarien.
 
Das Beutelverfahren klingt interessant. Bei der Suche nach einem großen dünnwandigen Folienbeutel, bin ich aber noch nicht fündig geworden. Und ne gleichzeitige Lautstärkemessung könnte dabei auch problematisch sein. Außerdem bin ich mir immer noch unsicher, wie man aus dem Volumenstrom die abgeführte Verlustleistung des Radiators möglichst exakt errechnen kann. Die Fläche der RadiatorFinnen lässt sich ja vielleicht noch genau ermitteln. Aber die Einflüsse durch Luftstrom-Fokusierung und Luftstrom-Rotation auf die gleichrichtenden RadiatorFinnen, lassen sich nicht so einfach mit einbrechnen.
 
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