Noctua NT-H2 Wärmeleitpaste im Nachtest: Vergleich von 2023 und 2024 - Detailuntersuchungen zu Serienstreuung und Alterung

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Ich hatte unlängst bereits eine aktuelle und originalverpackte Tube Noctua NT-H2 getestet, die von der Community für mich anonym erworben wurde und auch in einem Artikel bewertet. Diese Paste hatte im Test dann eher mittelmäßig abgeschnitten. Auf Grund vieler Nachfragen gibt es heute den gewünschten Nachtest mit einer originalen Paste aus 2023 (Danke für die Zusendung!) und zwei weiteren, nachträglich selbst noch nachgekauften Tuben. Ich hatte Noctua bereits nach dem ersten gemessenen Unterschied zwischen zwei Proben angeschrieben, alle Messunterlagen und Analysen geschickt sowie im Nachgang nicht wenig Zeit investiert, weil mich das Thema durchaus interessiert. Also testen wir noch einmal. […] (read full article...)
 
Erst mal das Silikon, der mögliche Rest wurde bei der Herstellung im Vakuum scheinbar nicht richtig ausgegast. Ich gebe ja bewusst das Mengengewicht und nicht das Atomgewicht an. Aber solche Mengen an Silikon sind schon heftig.

TC-5550:

Anhang anzeigen 35076

NT-H2 (2024 gut)

Anhang anzeigen 35077

So hat man Pasten vor 10 Jahren mal gebaut.
Silikonöle sind sowohl billiger pro kg oder Liter (v.a. im Vergleich zu fein zermahlenen Aluminium Oxid - Al2O3), und machen auch die Herstellung von derartigen Gemischen einfacher. Je mehr Öl , desto weniger Zeit braucht die Herstellung. Ein Gemisch mit hohem Feststoffanteil reproduzierbar homogen und stabil hinzubekommen ist eben schwierig, aufwendiger in der Herstellung, und das Resultat von richtiger Forschung und Entwicklung. Ist aber absolut machbar, wenn eine Firma das ernst nimmt. Sieht man zB bei den hochwertigen Pasten von Dowsil und anderen, da geht's ja.
Wenn man, wie hier Noctua, Paste (oder sonst irgendwas) von einem anderen Hersteller bezieht, und dann wahrscheinlich noch nicht einmal selbst abfüllt bzw unter Aufsicht abfüllen lässt kann es auch schnell passieren, daß es große Abweichungen gibt zwischen den Proben, die einem vor dem Vertragsschluss vorgestellt werden, und dem, das danach geliefert wird. Allerdings muss man dann eben öfter mal Stichproben aus den ausgelieferten Chargen testen oder testen lassen um sicherzustellen, daß das Gelieferte (Pampe, Paste oder sonstiges) immer noch die vertraglich vereinbarten Vorgaben erfüllt.
 
Erst mal das Silikon, der mögliche Rest wurde bei der Herstellung im Vakuum scheinbar nicht richtig ausgegast. Ich gebe ja bewusst das Mengengewicht und nicht das Atomgewicht an. Aber solche Mengen an Silikon sind schon heftig.

TC-5550:

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NT-H2 (2024 gut)

Anhang anzeigen 35077

So hat man Pasten vor 10 Jahren mal gebaut.
Aus meiner Sicht ist das K.O. Kriterium selbst bei der "guten" NH Paste der sehr geringe Aluminium Gehalt. Homogenes und fein gemahlenes Al2O3 ist ja der hauptsächliche Bestandteil, der für gute Wärmeleitung zuständig ist. Kostet halt Geld.
 
Moin und danke @Igor Wallossek für den Test, was sofort auffällt, ist einer der Gründe für die Instabilität der Matrix, während gute Pasten auf ca überschlagen 45-50% Alu, 20-25% Sauerstoff, 10-15% Zink und Silikon setzen, hat die NT-H2 hier verkehrte Welt.

Mit bis zu knapp 45% Sauerstoff, 25% Zink und je knapp 15% Alu und Silikon, hat Noctua hier das perfekte Rezept für eine maximal instabile Pasta gefunden.
Die Matrix ist durch den extrem hohen Sauerstoffanteil natürlich ziemlich anfällig für Ausgasung, und sorgt dafür, das die Matrix ihre Tragfähigkeit verliert.
Bereits im Eimer nach der Herstellung kann die Paste bei Transport und Lagerung die festen Füllstoffe kaum in der Matrix halten, wodurch sich ein Absetzungsprozess in Gang setzt.
Vor der Abfüllung muss die Paste dann sehr stark aufgemischt werden, um eine halbwegs gleichmäßige Verteilung der Inhaltsstoffe zu gewährleisten.
Zudem ist der Alu Anteil auffällig gering, Sauerstoff als aggressives Oxidanz ist allerdings im Überfluss vorhanden und begünstigt eine Oxidationsreaktion mit übermäßiger Ausgasung.
Das in Verbindung mit der instabilen Matrix erklärt ganz klar die immensen Schwankungen.
Das Abrissbild zeigt bei den 2024er Modellen auch eine maximal unhomogene Paste, während die 23er noch ein sauberes Strichbild liefert, haben die 24er schon etwas von "wässrigem Ausfluss"
Die Rezeptur ist denkbar schlecht, fast die Hälfte ist Luft, Aluminium ist Mangelware, billiges Zinkoxid stellt den im Verhältnis zur Masse hauptsächlichen Füller dar.
Mich wundert es NULL, das diese Paste derartig schwankt.
Es sollte sich einfach mal jeder die prozentualen Rezepturen von TF8, TC-5500, Kold01 im Vergleich anschauen, dann wird einem schnell klar, wo hier das Problem liegt.
Eine durch Unmengen Sauerstoff und sehr wenig hochwertige Füllstoffe geprägte Paste, kann nicht homogen undbstabil sein, die variiert von Eimer zu Eimer, weil die Silikonmatrix schlicht null Tragfähigkeit besitzt, selbst wenn das Silikon halbwegs wertig wäre, hat es keine Chance gegen den Sauerstoff.
Die Rezeptur ist Mist und ich befürchte der Herstellungsprozess ist schon der erste Schlüssel zu Dilemma, schnell eingerührte Füllstoffe erinnern eher angeschlagene Sahne, oder für Noctua Schlagobers.

Weniger als 40% wirksame Füllstoffe in 15% Silikon und der Rest ist Luft und Wasser, das ist so oder so keine Rezeptur die man irgendwie rechtfertigen kann. Mehr Luft bekommt man nur bei Langnese Cremissimo.

Die Probleme der Paste liegen sowas von deutlich auf der Hand, ich würde sie Noctua Cremissimo oder die Luftpampe nennen.
Bei gutem Pasten ist der dominierende Darsteller Alu, gefolgt von Sauerstoff, und etwas in gleichen Teilen Zinkbund Silikon, aber im Schnitt über 60% wirksame Füllstoffe, Noctua hat weniger als 40% wirksame Füllstoffe und das Soll an Alu einfach durch Sauerstoff ersetzt.
Liebe Freunde von Noctua, Ich liebe was ihr tut, habe großen Respekt, aber ihr solltet dringend den OEM rausschmeißen, egal was ihr für die Paste bezahlt, es ist zu viel, für fast die Hälfte chinesischer Luft da drinne.
Und ich weiß, dass alle Kühlerhersteller Pasten als notwendiges Übel betrachten, und dem Thema nur geringe Aufmerksamkeit schenken.
Aber denkanstoß, was ist es, was die Verbindung zwischen einem tollen hochwertigen Kühler und der Wärmequelle bestenfalls optimiert? Richtig, Paste!
Ergo, Paste scheiße wird die eigentlich potentielle gute Leistung des Kühler durch so einen vermeintliche unwichtigen Klecks Pampe schlimmstenfalls verringert.
Und bitte, jemand der Hardware in der Güte baut, sollte doch auch das zwingend notwendige Wärmeleitmittel mit der entsprechenden Sorgfalt auswählen, damit sie am Ende zur Hardware passt und der Kunde lange Freude mit der Kühlleistung eurer Hardware hat.
Und das meine ich ernst, kein schmäh, sondern mein absoluter Ernst, und Alternativen gibt es, ich kann euch die gerne nennen, damit am Ende alles in der Noctua Packung so gut ist wie die Hardware.
Beim Sauerstoffgehalt müsste man halt auch noch wissen, in welcher Form der vorlag. Das Aluminum Oxid hat ja auch Sauerstoff, ebenso Zinkoxid, und die Silikonöle. Freier Sauerstoff wäre indikativ für schlechtes oder kein Ausgasen bei der Fertigung, Sauerstoff als Teil von Wasser wäre eine echte Sauerei. Bei den Silikonölen kommt es auch darauf an, welche Öle da verwendet wurden (längerkettige haben viel höheren Dampfdruck, d.h. weniger Ausgasen), und wie rein die destilliert wurden nach der Herstellung. Essigsäure und Acetat Reste im Silikonöl sind ein Zeichen für schlechte oder keine Aufreinigung nach der Synthese, und sowohl leicht verdampfbar als auch korrosiv.
Ich nehme auch stark an, daß all das bei zB Dowsil auch während der Fertigung dauernd kontrolliert und protokolliert wird. Hersteller wie Dow Corning arbeiten normalerweise unter ISO 9001 und ähnlichen Standards, und deren Kunden würden sie haftbar machen, wenn sie schlechte Qualität abliefern.
 
Danke für den Aufwand, um die ganzen Pasten zu testen.

Ich denk langsam, dass Igor seine Expertise bald an Hersteller verkauft. Oder sein eigenes Unternehmens aufmacht und Pastenen Zertifikate verkauft. ;-)
 
Gleich vorneweg, ich weiß auch nichts exaktes zu den Silikonen in WLP, aber wie im vorigen Post schon angedeutet, sind die Vermutungen für mich nicht plausibel.
Mein Hauptkriterium ist , dass es sich bei dem Silikon nicht um ein (absichtlich) vernetzendes Silikon handelt. Solche Silikone werden nämlich nach dem Vernetzen gummiartig und fließen innerhalb kürzester Zeit gar nicht mehr. Bestes Beispiel dafür ist das baumarktübliche Fugensilikon, dieses vernetzt (verknüpft Seitenketten verschiedener Polymerstränge) unter Abspaltung von Essigsäure, welche flüchtig ist und olfaktorisch bemerkbar abdampft. Wenn man eine Vernetzung will, hat dieses Acetat Silikon, den Vorteil dass man keine zweite Komponente als Vernetzer zugeben muss und die Vernetzung erst einsetzt, wenn die Essigsäure auch über die Gasphase abhauen kann , sprich das Zeug aus der Tube ist.
Da ich noch keinen Essig Geruch von WLP bemerkt habe, ist es das eher nicht.

Zu der Sache mit dem Druck: solange das zur Seite Rausquellen kann ist aus Perspektive eines Chemikers in dem System Atmosphärendruck. Was immer beim pressen stattfindet, ist eher physikalisch als sogenannte Tribochemie. Entstehende Gasblasen würden die Wärmeleitung auch massiv einbrechen lassen.
Auch das teilweise beobachtete Festwerden ist mein er Meinung nach eher ein Zusammenpappen auf physikalischer Ebene.
Nur um es zu komplettieren, Vernetzung unter Abspaltung von Methanol, Ethanol, Aceton, MEK.
Daneben gibt es noch so einige andere Vernetzungsverfahren, die allerdings ganz anders funktionieren.

Ob es eine zufällige Vernetzung gibt, weiß ich nicht.
Glaube aber nicht, dass man so ein nicht dazu gebautes Silikon, so einfach dazu bringen kann, sich weiter zu polymerisieren.
Na ja, vielleicht zu Klumpen. ^^

Aber Ketten aufbrechen, also abbau sei es thermisch oder durch Sauerstoff, warum nicht. Wenn es kurz genug wird, wird das dann auch flüchtig.
 
Da entwickeln sie jahrelang und mit etlichen Verschiebungen den D15 G2 in 3 Varianten und neue Lüfter um vielleicht noch 2 oder 3 Grad zum Vorgänger rauszuholen, lassen aber genauso viel bei der WLP einfach liegen.
Sehr guter Punkt! Da würde mich doch glatt Mal interessieren, mit was die intern testen.

Wäre nicht der erste Hersteller, bei dem R&D aus guten Gründen nicht mit dem eigenen Zubehör testet:p

Falls doch - die werden Augen machen bei einer Top-Paste xD
 
Sie glauben eher wohl den, ich zitiere "erfahrenern Redakteuren", die die NT-H2 immer vorn mit in den Charts haben und zwischen den besten Pasten maximal 1K Differenz sehen. Das wiederum sehe ich als problematisch an, denn "praxisrelevante" Tests macht man nicht auf einem buckligen i9-13900K und 300 Watt mit AiO und Lüftern auf 100%. Noctua testet intern mit Sicherheit schon recht viel, nur weiß keiner, was und wie. Sie meinten auch, sie hätten auch Longwin-Geräte für ASTM-Tests. Gut, die gibts zwischen 10k und 100k. Aber ich will das alles gar nicht in Abrede stellen.
 
There was a time, and perhaps it still is, that Kryonaut varied its performance from batch to batch, alternating excellent performances with terrible ones at the fail level.
So it depends on the mix, how can they make a mistake? Or they try to do it to the detriment of the customers.
 
MAn wird angefeindet wenn man öfters die Wärmeleitpaste ersetzt.

Ich habe mir nur grob die Bilder angeschaut.

Von der ferne Gegen argumentieren gegen den häufigen Wärmeleitpastentausch. Hat man eine ungeeignete Paste wird man auch hier, ja in diesem Forum = fakt, mit sehr intelligenten Rückmeldungen begrüsst.

Das Produkt sollte so sein, dass es seinen Einsatzzweck erfüllt. Und das Produkt sollte so sein, dass es keine Anwenderfehler gibt.

Im Grunde ist es mir egal, ob der Hersteller Mist abliefert oder ob es ein Anwenderfehler ist, wenn man vorher die Schachtel usw. genau sich durchliest.

Hersteller von hervorragenden (wenngleich teuren) Kühlern

Marketing. Nichts mehr. Nichts weniger. Es sind gute Durchschnittskühler im sehr teuren Preissegment.
 
ich würde sie Noctua Cremissimo oder die Luftpampe nennen.
Ich wäre für Luftpampe, denn warme Luft ist schließlich Noctuas Kernkompetenz!😃

Wenn man schon Premium Produkte zu Premium Preisen verkauft, sollte man sich nicht mit mittelmäßiger Paste die eigenen Ansprüche zunichte machen.
Noctua sollte sich daher dringend einen zuverlässigen Lieferanten mit Premiun Qualität suchen.

Ich würde übrigens die schlechteste getestete Paste in die Datenbank aufnehmen, denn 1/4 ist noch lange keine statistische Anzahl die eine bessere Bewertung rechtfertigt.
Das ist aber nur meine persönliche Meinung!😉
 
Marketing. Nichts mehr. Nichts weniger. Es sind gute Durchschnittskühler im sehr teuren Preissegment
Das ist schon mal sicher. Allerdings: wenn ein wesentlicher Teil der Kühler-Herstellung inzwischen vom "Festland" abgezogen sein sollte, dann evtl auch vertretbar. Jedoch basiert diese Aussage jetzt auf Hörensagen. Wer weiß, evtl. könnte das auch die Anlaufschwierigkeiten mit den neuen Modellen erklären?
 
There was a time, and perhaps it still is, that Kryonaut varied its performance from batch to batch, alternating excellent performances with terrible ones at the fail level.
So it depends on the mix, how can they make a mistake? Or they try to do it to the detriment of the customers.
They changed the OEM from batch to batch :D
 
Sehr spannend und leider auch sehr ernüchternd. Im schlimmsten Fall muss man ja nun davon ausgehen, dass die Produktqualität nicht nur bei Noctua mehr oder weniger stark schwankt. Für den Endverbraucher ist diese Situation sehr unbefriedigend. Hoffen wir mal, dass Igors Einsatz hier zu mehr Qualitätsbewusstsein bei den Unternehmen führt. Verlässliche Produkteigenschaften sind ja durchaus auch ein Entscheidungskriterium beim Einkauf. Besonders bei der Zielgruppe der Schrauber und Enthusiasten.
 
Der bleibt wo? Post #52 kann es ja nicht bei diesen überschaubaren Inhalt gewesen sein.
Wenn es jemanden interessiert, kann ich ja noch ausholen.
Wenn man weitere Aussagen ziehen will, wäre eine Möglichkeit, die Paste unter Vakuum auszuheizen und das Verhalten dabei anzuschauen. Wenn man eine gute Waage hat, kann man die Masse vorher und nachher anschauen. Wenn sie massiv blasen schlägt, war wirklich Luft oder was leich flüchtiges untergerührt. Wie immer ist es wichtig, das gegen andere Pasten oder Referenz zu vergleichen. Eine Referenz für vernetzendes Silikon könnte man aus dem Baumarkt holen.
Wenn man ein richtiges chemisches Labor hätte würde man wohl eine Thermogravimetrie- Differential scanning calorimetry TGA-DSC durchführen und am besten die ausgasenden Verbindungen mit Gaschromatograph analysieren.
Wenn man nur das Silikon untersuchen will, kann man die Paste in einem Lösemittel aufschlämmen, die Partikel abzentrifugieren und einen weiteren Fuhrpark an chemischer Analytik draufschmeißen: SEC, IR/Raman, NMR, theologische Untersuchung...
Das hatte ich bei einem der ersten Artikel zu dem Themenkomplex schon Mal vorgeschlagen, aber Igor hat da keine Verbindungen zu entsprechenden Laboren und erst Recht Zeit sich mit der Materie zu befassen.
 
Marketing. Nichts mehr. Nichts weniger. Es sind gute Durchschnittskühler im sehr teuren Preissegment
Tatsächlich performen einige Kühler von Thermalright, DeepCool und auch Scythe sogar teilweise besser, die kranken nur oft an mittelmäßigen Lüftern, setztam da vernünftige Lüfter drauf sind sie oft deutlich besser und immer noch günstiger.
Und leider auch oft leiser.
Manchmal reicht eben auch ein besonders hoher Preis und eine noch feinere Politur, um in den Köpfen den Eindruck besonders hoher Qualität zu erzeugen.
Realistisch gesehen kommt von Noctua schon lange nichts mehr, was wirklich hervorsticht.
Bin gespannt wie es mit dem Thermosiphon von der Messe weitergeht.
Eine sehr hohe Güte bedingt oft einen höheren Preis, den Umkehrschluss zu ziehen, dass das was einen hohen Preis hat, auch automatisch von hoher Güte ist, ist leider ein fataler Trugschluss.
 
Vielen Dank für den Test 🙂!

Ich habe die letzten Jahre viel mit ITX gebastelt und dementsprechend oft CPU-Kühler gewechselt. Im letzten Jahr hatte ich mir eine 10g Tube der NT-H1 gekauft und musste bei der Anwendung schon noch relativ kurzer Zeit das Ausbluten der Paste feststellen, weshalb ich sie schlussendlich nicht mehr verwendet hatte.

So sehr ich seit über 15 Jahren von der Qualität der CPU-Kühler, den Lüftern und dem Service seitens Noctua überzeugt bin, so sehr bin ich von der Paste, vor allem zu dem Preis enttäuscht. Den Rest der NT-H1 habe ich inzwischen entsorgt.

Paste von Noctua habe ich vorerst von der Einkaufsliste gestrichen und mich mit Arctic MX6 sowie TR TF7 und 8 eingedeckt.

VG 🙂✌️
 
Tatsächlich performen einige Kühler von Thermalright, DeepCool und auch Scythe sogar teilweise besser, die kranken nur oft an mittelmäßigen Lüftern
Wenn ich zurückdenke, dann hatte ich jetzt in meiner Historie
Athlon xp: 2x sehr "frühe" Arctic Cooling (waren beide "unzureichend") ersetzt durch Thermalright irgendwas top-blow-typ mit Papst-Lüfter an Einstell-Poti
core2duo 6400: scythe ninja (semi-passiv mit undervolt) / boxed war mir zu unruhig (obwohl noch einer mit Kupfer-Kern und in viel massiver als heute)
phenom II x4 955: scythe mugen
5820k: Thermalright Silver Arrow IB-E mit Phanteks Lüftern – an in-line Wiederständen von lustigerweise: Noctua – (max 1000 rpm; weil sie rot-weiß gab und laufruhiger als die mitgelieferten)
und dann noch im Bekanntenkreis verbaut: i5-11400 mit Scythe Mugen 5

Hat Deepcool nicht gerade Importsperre beim großen Bruder? Aber ja: irgendwer wird den ganzen Käse schon herstellen müssen - und der hat dann auf lange Sicht natürlich das KnowHow dazu. Und was ich schon seit meinen späten Athlon-Versuchen befürworte:
Kühlkörper mit Aufnahme für Standard-Lüfter-Formfaktor! Weil warum einen guten Kühler auf die Mülldeponie werfen, wenn lediglich der Lüfter ausgelutscht ist, den man für 5..15€ (na gut, heute eher 10..30€) schnell ersetzen oder noch günstiger: neu fetten kann?
 
Wenn es jemanden interessiert, kann ich ja noch ausholen.
Wenn man weitere Aussagen ziehen will, wäre eine Möglichkeit, die Paste unter Vakuum auszuheizen und das Verhalten dabei anzuschauen. Wenn man eine gute Waage hat, kann man die Masse vorher und nachher anschauen. Wenn sie massiv blasen schlägt, war wirklich Luft oder was leich flüchtiges untergerührt. Wie immer ist es wichtig, das gegen andere Pasten oder Referenz zu vergleichen. Eine Referenz für vernetzendes Silikon könnte man aus dem Baumarkt holen.
Wenn man ein richtiges chemisches Labor hätte würde man wohl eine Thermogravimetrie- Differential scanning calorimetry TGA-DSC durchführen und am besten die ausgasenden Verbindungen mit Gaschromatograph analysieren.
Wenn man nur das Silikon untersuchen will, kann man die Paste in einem Lösemittel aufschlämmen, die Partikel abzentrifugieren und einen weiteren Fuhrpark an chemischer Analytik draufschmeißen: SEC, IR/Raman, NMR, theologische Untersuchung...
Das hatte ich bei einem der ersten Artikel zu dem Themenkomplex schon Mal vorgeschlagen, aber Igor hat da keine Verbindungen zu entsprechenden Laboren und erst Recht Zeit sich mit der Materie zu befassen.
Bei einer so kompletten Untersuchung, die dann auch wirklich nicht mehr von @Igor Wallossek selbst gestemmt werden kann, müsste zB ein gut ausgestattes privates oder auch Uni Labor mitmachen, die in der analytischen Chemie unterwegs sind. Anders geht es kaum, sowohl von der benötigten Arbeitszeit als auch dem Budget her.
Aber gerade hier würde ich eine große Firma mit "skin in the game" wie Noctua in die Pflicht nehmen. Die könnten es sich ja durchaus leisten, zumindest einige Stichproben "ihrer" - also von Noctua vertriebenen - Pasten von gut ausgestatteten , zertifizierten analytischen Labors untersuchen lassen. Und diese Untersuchungen dann auch prominent rausstellen, und ihren Ruf als große Experten in der Luftkühlung von PCs, Workstations und Servern damit fördern. Wobei der Zug jetzt wohl abgefahren ist.
Zu Deinem letzten Satz, vielleicht gibt's ja Interesse zB in Chemie Fakultäten die Institute für Analytische Chemie haben und Studenten, die sowas als Teil ihrer Bachelor oder Master Arbeit machen wollen.
 
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