grimm
Urgestein
Das kenne ich auch. War mit mehreren Freunden (Rumänen, Kirgisen) auf dem Ausländeramt, da bin ich auch beschämt raus. Bzw. der Mensch im Amt war zuvor sehr kooperativ, weil eben ein Landsmann rumgestänkert hat.Nur mal zum besseren Verständnis:
Die Ukrainer bekommen de facto eine 3-jährige Aufenthaltserlaubnis mit der Möglichkeit, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Der ganze Firlefanz aus dem Asylverfahren kann entfallen, denn die wollen eh nicht hierbleiben. Selbst Italien und Polen hatten bisher solche Langzeitvisa schon längst im Angebot und haben davon stark profitiert (Handwerk, Gesundheitswesen, Altenpflege). Man muss jetzt nicht die Woke-Keule rausholen, aber der Kulturkreis passt etwas besser. Und das mit dem Stöhnen - hier stehen sich Deutsche mal wieder selbst im Weg. Der Amtsschimmel ist eine olle Schindmähre. Ich habe mich heute leider sehr ausführlich damit abgeben müssen und erneut festgestellt, wie beschränkt die Behörde sein kann. Ein Kind hat sogar die originale Geburtsurkunde dabei. Kostenlose Übersetzungen gibt es aber nur vom Arabischen und diversen afrikanischen Sprachen ins Deutsche. Von Gutmenschen organisiert. Nur wie soll man ohne nichts als ukrainische Mitter mit 2 Kindern und einem Koffer sowas bezahlen? Der nächste Bitte und gefälligst selbst kümmern... Ich schäme mich manchmal, Deutscher zu sein. Ich habe heute mit Freuden geholfen und auch Kosten übernommen. Pfui.
Zur Zuwanderung und weil viele die Rassismus-Keule rausholen: der Kulturkreis ist das eine, Religion das andere. Und es gibt auch einen Unterschied zwischen Menschen, die sich eine stabile Demokratie erkämpft haben und solchen, die aus totalitären Staaten weglaufen. Aber: ich kenne auch ein paar Syrer, aus der KiTa meiner Tochter, die bei der Eingewöhnung Deutsch gelernt haben. Deren Frau bzw Mutter in Aleppo gestorben und dann als alleinerziehender Vater hier gelandet sind. Das ist hier aber nicht die Diskussion, denn man sollte die einen nicht gegen die anderen ausspielen.
Egal. Der Krieg geht ja weiter. Den Menschen hier eine Perspektive zu geben, ist eine der wirksamsten Waffen, die wir haben.