Krieg ist keine Lösung. Für nichts. Worüber es sich nachzudenken lohnt

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Wichtig ist, das man am Thema dran bleibt und versucht sachlich zu bleiben.
Natürlich kann man sich fragen, ob man selbst auf die Straße gehen würde, wenn entsprechende Strafen, wie jetzt in Russland, drohen.
Moralisch gesehen kann man von anderen nur fordern, was man auch selbst bereit ist zu tun. Aber darum geht es hier nicht.
Warum? Weil wir nicht in der Situation sind. In der Diskussionskultur nennt man das Whataboutism.
Eigentlich geht es aber darum ob die Sanktionen, die den ganzen Staat treffen und nicht nur die direkt Verantwortlichen, sinnvoll sind.
Aufgrund der Lage in der Ukraine, halte ich alle Sanktionen, die unter diesen Umständen möglich sind für sinnvoll.
 
@grimm

So wie wir alle vermutlich. Wir wären kaum bereit, uns P entgegen zu stellen. Wir sind ein friedliches Volk geworden. An sich wünschenswert für alle Völker. Nur gefährlich in der jetzigen Lage.

Und der Thread leidet derzeit.

P.S.: Obwohl nur an der Oberfläche friedlich, wir schlagen uns wegen Mist die Köpfe ein. Wir haben die Aggression in die Feigheit verlagert.

P.P.S.: Ich wünschte, die Perspektiven würden wieder gerade gerückt.
 
Ja. Das gebietet der Respekt. Es sind eben nicht alle, wie man an den Repressionen und Verhaftungen deutlich sehen kann.

Ich habe Kinder. Ich bin erpressbar. Für mich kann ich sagen, dass ich mich dagegen stellen würde. Aber wenn man meine Familie bedroht oder in Sippenhaft nimmt - die Kinder sind 7 und 9, die können für rein garnichts irgendwas - ich wäre hilflos und ausgeliefert. Und sehr wahrscheinlich würde ich die Füße still halten.
Von allen hat niemand gesprochen. Und die meisten von uns sind erpressbar.

Und wahrscheinlich würde ich auch die Füße stillhalten.

Weil wir die Bequemlichkeit mehr lieben als die Freiheit.

Aber welchen Respekt bringen wir den Opfern dieses Krieges entgegen?

Den Frauen und Kindern und den alten Leuten.

Es gibt kein Volk auf diesem Planeten, denen wir mehr Respekt schulden als den Ukrainiern. Sie halten den Kopf für unsere Freiheit hin.

Also, welchen Respekt bringen wir ihnen gegenüber auf?

Das wir es unter allen Umständen vermeiden die "Russen" in kollektivhaftung zu nehmen.

Das wir versuchen ihrem Mörder einen Ausweg ohne Gesichtsverlust anzubieten?

Das einige von uns Ihnen das Selbstverteidigungsrecht absprechen oder meinen Ihnen eine Art von Neutralität im Putinchen Sinne aufzuzwingen wollen?

Oder das wir überlegen welche Teile Ihres Landes Sie aufgeben sollen, damit Putin sie wieder eine Weile in Ruhe läst.

Am besten was in der Art.


Sorry, aber der Überfall eines Landes, der Massenmord an Frauen Kinder und deren Vertreibung in Zusammenhang mit dieser Form von Respekt bekomme ich beim besten Willen nicht mehr zusammen.

Keiner streitet ab, das es Russen und Chinesen gibt, die diese Dinge nicht mittragen. Aber die verdammte Mehrheit tut es. Punkt.

Und genau ab dem Punkt bringt uns dieser Art der Respekt vielleicht ins atomare Höllenfeuer.

Aber es ist eine extrem bequeme Mainstreameinstellung für die du niemals kritisiert wirsd und dich niemals rechtfertigen wirsd müssen.

Ausser vor dir selbst.
 
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@grimm

So wie wir alle vermutlich. Wir wären kaum bereit, uns P entgegen zu stellen. Wir sind ein friedliches Volk geworden. An sich wünschenswert für alle Völker. Nur gefährlich in der jetzigen Lage.

Und der Thread leidet derzeit.

P.S.: Obwohl nur an der Oberfläche friedlich, wir schlagen uns wegen Mist die Köpfe ein. Wir haben die Aggression in die Feigheit verlagert.

P.P.S.: Ich wünschte, die Perspektiven würden wieder gerade gerückt.
Ich finde nicht, das wir uns die Köpfe einschlagen. Wir tauschen sehr unterschiedliche Standpunkte aus. Und wir schonen uns nicht unbedingt. Aber ich kann gut mit anderen Meinungen leben. Warum sollten wir hier alle einer Meinung sein? Das große Schubidu hat noch keinen von uns weitergebracht.

Ich hab hier schon eine Menge gelernt und Dinge überdacht. Vielleicht geht es ja einigen ähnlich. Solange wir uns an die Regeln halten ist doch alles besser, als wie in so einer Situation die große Flasche mit der Harmonisauce aufzumachen. Wohin das führt, haben wir doch bei Putin gesehen.
 
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Ich weiß nicht, was das bedeutet: "den Ukrainerinnen und Ukrainern Respekt zu zeigen" - oder was dafür nötig ist. Die Anteilnahme ist gigantisch, die Hilfe ebenso. Ich habe gespendet (und nicht nur hier), meine Firma bzw. mein Arbeitgeber organisiert pro Bono Hilfe für Betroffene, ich teile per Social Media Aufrufe und hab auch schon meinem Abgeordneten geschrieben, man möge den Boykott ausweiten - ehrlich gesagt, sind die getroffenen Maßnahmen sehr weitreichend. Die Heizung ist seit Sonntag aus, das Auto wird nur im Notfall bewegt. Und wir beziehen Ökostrom aus regenerativen Quellen. Darüber kann man lachen, weil die Gewalt weiter geht. Aber es ist nicht nichts.
 
Ich sitze gerade bei einer guten Bekannten, die 8 Menschen in ihrer 2-Raum-Wohnung aufgenommen hat und planen die weiteren Schritte. Die Männer sind alle dort geblieben, um die Heimat zu verteidigen. Niemand ist Wirtschaftsflüchtling, jeder will so schnell wie möglich wieder zurück und bis dahin für seinen Unterhalt arbeiten. Da passt das Wort Respekt durchaus.
 
Ich weiß nicht, was das bedeutet: "den Ukrainerinnen und Ukrainern Respekt zu zeigen" - oder was dafür nötig ist. Die Anteilnahme ist gigantisch, die Hilfe ebenso. Ich habe gespendet (und nicht nur hier), meine Firma bzw. mein Arbeitgeber organisiert pro Bono Hilfe für Betroffene, ich teile per Social Media Aufrufe und hab auch schon meinem Abgeordneten geschrieben, man möge den Boykott ausweiten - ehrlich gesagt, sind die getroffenen Maßnahmen sehr weitreichend. Die Heizung ist seit Sonntag aus, das Auto wird nur im Notfall bewegt. Und wir beziehen Ökostrom aus regenerativen Quellen. Darüber kann man lachen, weil die Gewalt weiter geht. Aber es ist nicht nichts.
Wir müssen das trennen. Alles was ich schreibe ist weder gegen dich, noch sonstwen im Forum gerichtet. Ich will hier auch niemanden angreifen oder verletzen. Trotzdem muss ich ja meine Meinung sagen dürfen.

Persönlich ist es so, das ich ja auch wie beschrieben in so einem System meine Klappe halten würde. Dennoch ist es wahr, das offenkundig eine große Mehrheit, aus welchen Gründen auch immer, diesen Krieg mit Putin mitträgt.

Heiner Geissler hat am 15. Juni 83 im Bundestag folgendes gesagt.:"Der Pazifismus der 30er Jahre, der sich in seiner gesinnungsethischen Begründung nur wenig von dem unterscheidet, was wir in der Begründung des heutigen Pazifismus zur Kenntnis zu nehmen haben, dieser Pazifismus der 30er Jahre hat Auschwitz erst möglich gemacht."

Seinerzeit brachen Tumulte im Bundestag hat aus und ihm wurde das Wort im Munde umgedreht. Natürlich meinte er die pazifistischen Strömungen in Frankreich und England, die eine "Appeasement-Politik" gegenüber den Nazis ermöglicht hätten.

Und exakt das haben wir aktuell mit Putin erlebt. Erst der Massenmord in Aleppo, vergleichbar mit der Unterstützung der Nazis im spanischen Bürgerkrieg.

Dann der Donbass, die Krim und nun die ganze Ukraine.

Und was dann?

Das er mehr will, hat er schon verlauten lassen.

Und wieder war es aus meiner Sicht der Pazifismus (ein schönes Wort für Feigheit und Gleichgültigkeit) der uns in diese Situation gebracht hat.

Jetzt eine Diskussion zu führen, welche Teile der Russen wieso nicht gegen Putin auf die Straße gehen, ist doch völlig sinnbefreit.

Der Ukraine jedenfalls wird deutlich mehr Unrecht angetan, als das man sie verbal als Volk in einen Topf wirft.
 
Wir müssen das trennen. Alles was ich schreibe ist weder gegen dich, noch sonstwen im Forum gerichtet. Ich will hier auch niemanden angreifen oder verletzen.
Das habe ich auch zu keiner Zeit so verstanden.

Zum Pazifismus soviel: Wir rüsten auf. Und zwar gewaltig. Der zweite Weltkrieg hat gelehrt, dass man sich gegen Aggressoren absichern muss - diesen Zweck hat die NATO erfüllt. Und zugleich verhindert, dass Deutschland wieder militärisch erstarkt, denn davor hatten nicht wenige Angst. Pazifismus ist eine schöne Sache für Friedenszeiten. Im Kriegsfall ist das romantische Folklore. Wir sollten aber trennen: Pazifismus ist das eine. Darüber sind wir seit einer Woche hinaus. Und wir führen Krieg, nur mit anderen Mitteln. Wir schaden Russland massiv mit wirtschaftlichen Sanktionen.
Das andere ist Mitläuferei. Und da hast Du @Megaone Recht: Das muss man verurteilen. Ich hab hier heute die ersten Bilder von Russen gesehen, die ihre Autos mit einem "Z" beklebt haben - da bin ich echt sprachlos. Die sind gewissermaßen der Kollateralschaden, den eine offene Gesellschaft hinnehmen muss. Diese Idioten muss man ertragen. Nicht widerspruchslos. Aber grundsätzlich.

@Igor Wallossek Natürlich habe ich Respekt vor den Menschen, den Müttern, die mit ihren Kindern hier ankommen, den Vätern, die ihr Land verteidigen. Aber wie ich den ausdrücke, so dass es bei den Menschen ankommt, und ob die das überhaupt wollen oder brauchen, von so nem Wohlstands-Lümmel, das weiß ich nicht. Das ist auch nicht wichtig. Wichtig ist "auf dem Platz", also die Hilfe, die ankommt.

Wie die Buggys, die polnische Eltern am Bahnhof abgestellt haben, damit ukrainische Eltern ihre Kinder direkt ablegen können.
 

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Kann man lesen, aber wenn man den Gedanken des Autors folgt übergibt man am besten die ganze Welt wahlweise den Russen oder den Chinesen. Dann hat man garantiert keinen Krieg und keine Opfer.

Dann lieber stehend sterben als kniend Leben. Das ist der gleiche Müll, den Herr Stegner verzapft. Und welche Perspektive soll es denn geben, die den Ukrainiern nützt. Intellektuelles Geschwafel sondergleichen. Frauen und Kindern werden aus Ihren Häusern gebombt und der Autor jammert rum, das die russichen Sportler bei den paralympics wieder nach Hause geschickt werden. Darauf muss man erstmal kommen. Die ganzen Beispiele sind an den Haaren herbeigezogener Müll.

"Wenn eine Bande schwer bewaffneter Straftäter das Wohnhaus einer Familie überfällt, um diese zu berauben, und der Familienvater eine Sportpistole, die Angreifer drei Pumpguns, eine Handgranate und drei Schnellfeuergewehre haben, kommt es auf den Mut des Verteidigers nicht mehr wirklich an."

Wenn er sich aber nicht wehrt bedeutet das nicht, das seine Frau nicht vergewaltigt und alle umgebracht werden!

Sowas hätte ein Putincher Lohnschreiber nicht besser verfassen können.
 
Diesen Aufsatz habe ich nicht so recht verstanden. So schreibt sicher einer, der nie gedient hat, der das Elend nur aus den Medien kennt und sich für toll und klug hält. Ist halt der Spiegel... :D Relotius und so. :D

Bisschen arg weltfremd. Apeasement vom Feinsten. Genau das ist der Ton, den Putin als westliche Dekadenz verhöhnt. Als wären auch die paralympischen Athleten nicht im System der ehemaligen Sowjetunion verfangen und keine willfährige Diener ihres Despoten. Denn ohne so einen Kotau wären sie nie im Team...
 
Ich glaube nicht, dass wir aufrüsten. Zuersteinmal muss die Bundeswehr wieder mit dem versorgt werden, was funktionieren sollte, aber nicht tut. Das ist mehr reparieren, wie aufrüsten...
 
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Ich hab da ein paar Gedanken mitgenommen, z. B. dass Überleben auch seinen Charme hat.
 
Beim Spiegel-Artikel denke ich mir: Das steht ihm nicht zu, oder: Das steht uns nicht zu.

Wir sind es nicht, die vom Kommunismus russischer Bauart bedroht sind. Derzeit. Was die Ukrainer für richtig halten, ist in dem Fall richtig.

Ich könnte verstehen, wenn sie sagten: "Wir geben auf, es kostet zu viele Leben". Aber wenn sie nicht aufgeben, gilt es sie zu unterstützen.
 
This! :)
 
Also einfach aufgeben und Putin machen lassen? Und bei China auch die nächsten Jahrzehnte weiter schweigen und wegsehen? Dann werden die immer stärker und wir immer schwächer und irgendwann sagen sie uns, wie es läuft.

Die Amerikaner sind auch nicht perfekt, aber sie haben begriffen bzw. nicht vergessen, wer die Feinde sind.
 
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Es k*tzt mich übrigens gerade an, dass man bei der Aufnahme von Ukrainern stöhnt.

Ich will damit keine Asyl-Diskussion vom Zaun brechen, aber: Hätte man bisher differenziert, wer kommt und die, die nicht hier sein sollten, nach Hause geschickt, müsste man nun nicht stöhnen. Zumal die ankommenden Ukrainer wirklich akute Hilfe brauchen und dankbar sind.
 
Beim Spiegel-Artikel denke ich mir: Das steht ihm nicht zu, oder: Das steht uns nicht zu.

Wir sind es nicht, die vom Kommunismus russischer Bauart bedroht sind. Derzeit. Was die Ukrainer für richtig halten, ist in dem Fall richtig.

Ich könnte verstehen, wenn sie sagten: "Wir geben auf, es kostet zu viele Leben". Aber wenn sie nicht aufgeben, gilt es sie zu unterstützen.
Darüber sind wir uns einig.
 
Es k*tzt mich übrigens gerade an, dass man bei der Aufnahme von Ukrainern stöhnt.

Ich will damit keine Asyl-Diskussion vom Zaun brechen, aber: Hätte man bisher differenziert, wer kommt und die, die nicht hier sein sollten, nach Hause geschickt, müsste man nun nicht stöhnen. Zumal die ankommenden Ukrainer wirklich akute Hilfe brauchen und dankbar sind.
Wer stöhnt denn? Wohl nur die Üblichen.
Ansonsten bitte checken: es gibt ein Asylrecht. Verfassungsrechtlich festgeschrieben. Niemand ist zum Selbstzweck hier. Mal abgesehen von denen, deren Verfahren verschleppt wird, weil die Verwaltung pennt.
 
Nur mal zum besseren Verständnis:
Die Ukrainer bekommen de facto eine 3-jährige Aufenthaltserlaubnis mit der Möglichkeit, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Der ganze Firlefanz aus dem Asylverfahren kann entfallen, denn die wollen eh nicht hierbleiben. Selbst Italien und Polen hatten bisher solche Langzeitvisa schon längst im Angebot und haben davon stark profitiert (Handwerk, Gesundheitswesen, Altenpflege). Man muss jetzt nicht die Woke-Keule rausholen, aber der Kulturkreis passt etwas besser. Und das mit dem Stöhnen - hier stehen sich Deutsche mal wieder selbst im Weg. Der Amtsschimmel ist eine olle Schindmähre. Ich habe mich heute leider sehr ausführlich damit abgeben müssen und erneut festgestellt, wie beschränkt die Behörde sein kann. Ein Kind hat sogar die originale Geburtsurkunde dabei. Kostenlose Übersetzungen gibt es aber nur vom Arabischen und diversen afrikanischen Sprachen ins Deutsche. Von Gutmenschen organisiert. Nur wie soll man ohne nichts als ukrainische Mitter mit 2 Kindern und einem Koffer sowas bezahlen? Der nächste Bitte und gefälligst selbst kümmern... Ich schäme mich manchmal, Deutscher zu sein. Ich habe heute mit Freuden geholfen und auch Kosten übernommen. Pfui.
 
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