Du meinst sicher Satelittenaufklärung, aus der Luft klärt die NATO da aktuell nichts auf. Wie Russland das regeln will nach dem Krieg ist mir derzeit auch schleierhaft. Man wird die Dinge natürlich primär an die neue Regierung delegieren, aber insbesondere der Westen der Ukraine ist sehr nationalistisch geprägt und der Westen wird da ordentlich Waffen rein fließen lassen. Das wird noch ein hartes Brot für den Iwan.
Ich will und darf nicht ins Detail gehen, aber neben der extrem hochauflösenden Satellitenaufkärung (leider technisch bedingt nicht ganz in Echtzeit) gibt es immer noch diverse Aufklärungsdronen über ukrainischem Gebiet und die guten alten AWACS. Da ich selbst gelernter Funkaufklärer aus den 1980ern bin (und seinerzeit sogar das zweifelhafte Vergnügen hatte, bis hin zur Airforce One Dinge mitzuschneiden und aufzuschreiben), weiß ich, dass das mit den "über" 300 km doch sehr flexibel auszulegen ist. Steigt die Flughöhe von den angegebenen 10 km auf bis zu 11km (und mehr), ging das damals schon an die 500 km Marke. Und ich bin mir sicher, da wurde nachgebessert, ohne das groß öffentlich zu machen. Kiev ist locker mit im Kontrollbereich. Fakt ist, dass die Ukrainer sicher besser im Bilde sind, als die russischen Besatzungstruppen vor Ort.
Ich kenne es noch aus meiner aktiven Zeit: Wer extrem lange Konvois in solch einer Dichte mit so einer Personalstärke so massiv zusammenrückt, hat echt einen an der Waffel. Taktisch und logistisch. Die sind, wenn sie zum Stehen kommen, schlicht nicht zu versorgen. Weder mit Kraftstoff, noch mit Essen. Da reicht es, den Anfang, das Ende und alle Bereiche, wo es Kreuzungen gibt, auszuschalten. Die LKWs und normalen Fahrzeuge können weder wenden, noch flüchten und sind an so einer langen Flanke zudem gediegenes Partisanenfutter. Ich habe mal als Alarmkraftfahrer (der eigentliche lag im MedPunkt) Strafe zahlen müssen, weil ich vergessen hatte, in der Kolonne beim Stillstand die Räder des Urals voll einzuschlagen, bevor ich den Motor ausgemacht habe. Das hat simple Gründe, denn falls das vorausfahrende KFZ nicht wegkommt, bleibe ich auch stehen oder brauche viel Zeit, bis der Motor an und genügend Druck auf der Hydraulik ist. Ohne kann man den Lenker im Stand nicht bewegen. In der Zeit wars das. Perlenketteneffekt inklusive. Soweit ich die ganzen Fotos richtig interpretiere, stehen die dort wie ein Haufen Schulbuben. Ich hoffe, ich behalte Recht. Da sehe ich teilweise drei größere KFZ eng nebeneinander und keinen Platz, um an sowas in der Not vorbeizukommen.
So kann man niemanden aushungern, so verhungert man am Ende nur selbst. Nur verwundert es mich nicht. Wenn ich an das denke, was die Russen damals schon so bei Übungen abgeliefert haben, hat sich eigentlich nichts geändert. Die Moral haben sie damals schon stundenlang mit dem Klappspaten unterirdisch gesucht und doch nie gefunden.