Krieg ist keine Lösung. Für nichts. Worüber es sich nachzudenken lohnt

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Wenn sie mit mehreren TOS-1 auf eine Stadt feuern, können sie auch gleich eine kleine Atombombe darauf werfen. Hat einen ähnlichen Effekt und sollte auch ähnlich geächtet werden, falls die russische Armee sich dazu herablässt.
 
Naja, gibt halt keinen Fallout. Aber was für eine widerliche Waffe. Anfänglich hoffte ich noch, der Angriff bezöge sich nur auf Militäreinrichtungen, was schon schlimm genug gewesen wäre.
 
Wurde das nicht heute schon in Kharkov eingesetzt?
 
Im Unterschied zu DE gibt es in der Ukraine eine Wehrpflicht. Du darfst davon ausgehen, dass alle ab 19 bis 20 mal gedient haben und ausgebildet wurden. Mir Reservisten sind das mehere Millionen, was mit Volksturm erst einmal nichts zu tun hat. Auch diesen latenten Pazifismus und das übermäßige Streicheln von Käfern wirst Du dort nicht finden. Die sehen viele Dinge deutlich pragmatischer als wir, weil sie aus ihrer Geschichte gelernt haben. Dass man mit leeren Händen auf Dauer nicht gegen Panzer ankommen kann - geschenkt. Aber den Partisanenkrieg kann Putin nicht gewinnen. Die haben nichts zu verlieren, sind aber im Vergleich zu ähnlichen Kriegsschauplätzen keine Ziegenbauern, sondern ausgebildete Reservisten.
 
Ist das nicht alles furchtbar egal? Mit welcher Waffe die Menschen getötet werden... Der Angriffskrieg wird zum Vernichtungskrieg. Wenn nicht bald jemand jemanden kennt, der jemanden kennt, der im Kreml Zugang zu alternativen Macht-Zirkeln hat, die noch was von ihrem Leben erwarten, dann ist der weitere Weg so klar wie traurig.
Man wird sehen, was zuerst in die Binsen geht: das Machtgefüge in RUS oder die Nerven von Putin.
 
Wurde das nicht heute schon in Kharkov eingesetzt?
Das war wohl eine normale ballistische Rakete. Die barometrischen Bomben machen dir 400 bis 500 qm komplett platt. Selbst Hochhäuser hinterlassen da nur wenige Meter hohe Schuttberge. Den Einsatz so einer Bombe gab es heute früh im Nordosten. :(
 
Wenn man bedenkt, was die Russen in Syrien abgezogen haben und das noch nicht mal für ihre eigenen Gebietsansprüche war, denke ich nicht, dass Putin da anders vorgeht. Zumal der "Blitzkrieg", den er sich wohl ausgedacht hat, schon länger geht, als es dem Herrn recht sein kann.
Und an einer intakten Infrastruktur scheinen sie auch nicht wirklich interessiert zu sein, wenn man sieht, das Regierungsgebäude und Wohnblocks beschossen werden.

Irgendwie macht mir die ganze Geschichte eine Heidenangst, andererseits werde ich immer wütender auf diese Ungerechtigkeit, vor allem diese fadenscheinigen Rechtfertigungen, die benutzt werden, da stellen sich mir die Haare zu berge.
Und entziehen kann man sich leider auch nicht. Egal, wo man liest oder schaut, überall dreht sich alles, verständlicherweise, um diese Angelegenheit.
Mir graut leider echt davor, was danach passieren wird. Denn sollten die da gewinnen, was ziemlich wahrscheinlich ist, wohin richtet sich dann der Blick? Polen, Rumänien und andere Länder grenzen an die Ukraine und die Waffen sind ja schon dort. Ich hoffe mal, dass die sich jetzt wenigstens besser vorbereiten können und dann dementsprechend VORAB unterstützt werden und nicht erst, wenn die Sache schon fast gelaufen ist wie hier jetzt.
 
Ich habe auch Angst, dass meine Kinder nicht in Frieden und Freiheit aufwachsen könnten, aber bin auch sehr traurig und wütend über das, was gerade den Menschen in der Ukraine angetan wird. Es ist gut, dass die meisten Menschen, die ich kenne und auch hier im Forum, so denken wie ich. Durch diesen Austausch und die Einigkeit werden wir gestärkt und fokussiert, Widerstand zu leisten.
 
Ich bin manchmal nicht sicher, ob ein Schlussstrich hier und jetzt nicht sinnvoller wäre, als die Fortsetzung dessen, was jetzt sowieso kommt und dann die Folgen, wenn die Ukraine auch nicht genug ist bzw. sein Land wirtschaftlich komplett in die Binsen geht. Wenn es also sowieso irgendwann losgeht, warum nicht selbst ins Agieren kommen. Es macht mir zwar eine Heidenangst, die Überraschung in Minsk und Moskau wäre aber sehr groß.
 
Man sollte sich in diesen Zeiten zwar nicht von Angst leiten lassen, aber sobald Truppen oder Luftfahrzeuge von NATO-Ländern in der Ukraine, Belarus oder Russland auftauchen sollten, bedeutet dies mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit den Beginn des 3. Weltkriegs mit bekanntem Ausgang. Deine Frage ist allerdings berechtigt. Wie lange halten wir es aus, danebenzustehen und zuzuschauen, wie die Zivilbevölkerung als Partisanenkämpfer und Kollateralschäden abgeschlachtet und Städte dem Erdboden gleich gemacht werden?
 
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Im Unterschied zu DE gibt es in der Ukraine eine Wehrpflicht. Du darfst davon ausgehen, dass alle ab 19 bis 20 mal gedient haben und ausgebildet wurden. Mir Reservisten sind das mehere Millionen, was mit Volksturm erst einmal nichts zu tun hat. Auch diesen latenten Pazifismus und das übermäßige Streicheln von Käfern wirst Du dort nicht finden. Die sehen viele Dinge deutlich pragmatischer als wir, weil sie aus ihrer Geschichte gelernt haben. Dass man mit leeren Händen auf Dauer nicht gegen Panzer ankommen kann - geschenkt. Aber den Partisanenkrieg kann Putin nicht gewinnen. Die haben nichts zu verlieren, sind aber im Vergleich zu ähnlichen Kriegsschauplätzen keine Ziegenbauern, sondern ausgebildete Reservisten.
Gut dass ist ein Argument. Bleibt die Frage in wie weit die ukrainische Armee derzeit Führungsfähig ist. Wir werden es wohl bald wissen, ob wir wollen oder nicht. Spätestens wenn Kiew eingekesselt ist wird es wohl eine Art Ultimatum geben.
 
Ich war schon immer gegen Krieg, auch wenn ich damals in der BW war. Da war ich aber, weil es noch nicht so lange her war, das D geteilt war und ich zumindest meinen Teil dazu beitragen wollte. Und das hätte ich als Zivi für meine Begriffe nicht so leisten können.
Die Irak-Geschichte der Amis war damals absolut daneben, die haben sich ja auch was zurecht gestrickt, damit es gerechtfertigt erscheint. Und auch wenn die Taliban damals in Afganistan wie die Irren gewütet haben, fand ich den Einmarsch eben auch nicht gerechtfertigt. Und geändert hat es ja nichts, da die jetzt wieder das selbe machen wie vorher.
Jetzt zu erleben, dass dieser Despot sich wieder einverleiben will, was beim Zusammenbruch der Sowietunion verloren ging, ist schwer zu ertragen.
Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Welt trotzdem nur zuschaut. Denn alle Sanktionen scheinen ja überhaupt keine Wirkung zu haben. Da gehen da drüben viel zu wenige dagegen vor.
Klar weiß ich, dass jeder, der das tut, sein Leben aufs Spiel setzt. Aber will ich als Russe weltweit wirklich geächtet werden oder anders gefragt: stört die das wirklich, geächtet zu werden?
Von den bekannten Russen habe ich noch keine großen Aktionen gehört und gesehen. Abgesehen von 1-2 Tennisspielern, die ja schon lange nicht mehr dort leben.
Von nahezu allen Sportarten ausgeschlossen, sämtliche für dieses und nächstes Jahr in Russland anberaumte Sportveranstaltungen wurden gecancelt. Man überlegt jetzt sogar, den einzigen russischen F1-Fahrer auszuschließen.
Und trotzdem scheint keiner etwas dagegen unternehmen zu wollen oder sich überhaupt erst zu trauen, was zu tun. Und damit meine ich sicher nicht den einfachen Arbeiter. Dass die, wenn sie wüssten, was da abgeht, keineswegs damit einverstanden wären, ist mir bewusst.
Und die Oligarchen bringen nur ihre Yachten und sich selbst in Sicherheit.
Die Welt ist doch echt verrückt!
 
Ich war schon immer gegen Krieg, auch wenn ich damals in der BW war. Da war ich aber, weil es noch nicht so lange her war, das D geteilt war und ich zumindest meinen Teil dazu beitragen wollte. Und das hätte ich als Zivi für meine Begriffe nicht so leisten können.
Die Irak-Geschichte der Amis war damals absolut daneben, die haben sich ja auch was zurecht gestrickt, damit es gerechtfertigt erscheint. Und auch wenn die Taliban damals in Afganistan wie die Irren gewütet haben, fand ich den Einmarsch eben auch nicht gerechtfertigt. Und geändert hat es ja nichts, da die jetzt wieder das selbe machen wie vorher.
Jetzt zu erleben, dass dieser Despot sich wieder einverleiben will, was beim Zusammenbruch der Sowietunion verloren ging, ist schwer zu ertragen.
Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Welt trotzdem nur zuschaut. Denn alle Sanktionen scheinen ja überhaupt keine Wirkung zu haben. Da gehen da drüben viel zu wenige dagegen vor.
Klar weiß ich, dass jeder, der das tut, sein Leben aufs Spiel setzt. Aber will ich als Russe weltweit wirklich geächtet werden oder anders gefragt: stört die das wirklich, geächtet zu werden?
Von den bekannten Russen habe ich noch keine großen Aktionen gehört und gesehen. Abgesehen von 1-2 Tennisspielern, die ja schon lange nicht mehr dort leben.
Von nahezu allen Sportarten ausgeschlossen, sämtliche für dieses und nächstes Jahr in Russland anberaumte Sportveranstaltungen wurden gecancelt. Man überlegt jetzt sogar, den einzigen russischen F1-Fahrer auszuschließen.
Und trotzdem scheint keiner etwas dagegen unternehmen zu wollen oder sich überhaupt erst zu trauen, was zu tun. Und damit meine ich sicher nicht den einfachen Arbeiter. Dass die, wenn sie wüssten, was da abgeht, keineswegs damit einverstanden wären, ist mir bewusst.
Und die Oligarchen bringen nur ihre Yachten und sich selbst in Sicherheit.
Die Welt ist doch echt verrückt!
Ich habe Zivi gemacht, weil ich Mitte der 90er einfach gar keinen Bedarf für Wehrdienst gesehen habe (es bestand auch keiner). Über die Abschaffung der Wehrpflicht konnte ich trotzdem nur den Kopf schütteln.
Man unterschätzt bei der Taktung, die soziale Medien vorgeben, wie die Realität funktioniert. Und wie Informationen in so trägen Systemen wie der staatlich kontrollierten russischen Medienlandschaft durchsickern. Nämlich erstmal garnicht. Die Fragen kamen erst gestern auf: Warum kriege ich kein Geld? warum ist das deutlich weniger wert als gestern? Warum melden sich unsere Söhne nicht? Das ist ja nicht mal ne Woche her. Das Perverse ist: Während es zermürbend lange dauert, bis die eigene Bevölkerung checkt, was ihr Chef da treibt, sterben im gleichen Zeitraum immer mehr ukrainische Bürgerinnen und Bürger. Der Druck, die schnell auszuradieren, wächst parallel zum langsam steigenden Erkenntnisgewinn der russischen Bevölkerung. Ich hab gestern mal die Staatsmedien quer gelesen, da gibts keine Info zu einem Krieg. Kein Bild von Flüchtlingsströmen oder einer humanitären Katastrophe. Da ist einfach Alltag unter "Repressalien aus dem bösen Westen".
 
....
Die Bundeswehrtornados schützen nicht umsonst plötzlich fremden Luftraum. Die wissen mehr wie wir. Das würde auch den Sinneswandel erklären.
...
Wenn Waffenlieferungen das Ruder rumreissen können, wäre ich sofort dafür. Man soll und muß Grenzen aufzeigen!
Hier kann ich mir das aber nicht vorstellen. Ich befürchte schlimme Folgen für Land und Leute, inklusive der nächsten humanitären Katastrophe.

Die Bundeswehr nimmt eine Aufgabe innerhalb der Nato wahr, das ist jetzt nichts wirklich besonderes.
Für einen Einsatz direkt in der Ukraine bräuchte man erst mal ein Mandat der UN oder eine andere rechtliche Grundlage.
 
Gut dass ist ein Argument. Bleibt die Frage in wie weit die ukrainische Armee derzeit Führungsfähig ist. Wir werden es wohl bald wissen, ob wir wollen oder nicht. Spätestens wenn Kiew eingekesselt ist wird es wohl eine Art Ultimatum geben.
Die ukrainische Arme profitiert von der Luftaufklärung der Nato in Echtzeit. Und es gibt auch militärische Kommunikationswege, die man nicht mit Handymasten erledigen kann. Das Faszinierende war, das heute jedes Kuhkaff verglasfasert ist. Vieles überirdisch, aber nicht nur. Das Schöne am quergestrickten Ethernet dort ist, dass auch mal ein Mast umfallen kann und es halt trotzdem weitergeht. Wie im Energieverbundnetz. Im Dorf meiner Schwiegermutter (7 km von der nächsten Magistrale entfernt) gibts symetrisches FFTH und Ziehbrunnen. Größer kann der Kontrast nicht sein. Der Fernsehturm mag für Kiev wichtig sein, aber die Medien werden anders verteilt. Ich sehe den Vorteil der Ukraine in ihrer Größe. Das kann man so einfach nicht besetzt halten. Mit wem?
 
Mann kauft am Kiosk Zeitung, schaut auf die erste Seite und wirft die Zeitung in den Müll.

Das geht so einige Tage.

„Warum machen Sie das?“
„Ich warte auf eine Todesanzeige“
„Die stehen doch nicht auf Seite 1“
„Die auf die ich warte schon“

Witze aus der Sowjet-Ära...

(Twitter-Fundstück)
 
Ich weiss im Moment selbst gar nicht wie ich mit der Situation umgehen soll, deshalb habe ich auch nicht alle Kommentare gelesen. Auf der einen Seite muss das Leben weiter gehen und ich selbst kann an der aktuellen Situation nicht ändern. Dennoch bin ich sehr geschockt, berührt, ängstlich... wie schnell und brutal versucht wird eine moderne Demoktrie zu zerschlagen. Welche Opfer für eine Machterweiterung in Kauf genommen werden, welche Repressialen für das eigene Volk einfach hingenommen werden... ich bin einfach Sprachlos.

Es raubt mir auch Teils die Lust mich mit frölichen Aktivitäten im Moment zu beschäftigen.

Für die unter euch, welche Französich verstehen hier ein sehr passendes Lieb von Manau aus dem Jahr 1998, was letzte Woche wieder sehr bedeutsam wurde:
 
Naja, zum Thema Lieder waren wir auch schon mal weiter.


Leider sind mit Pazifismus keine Irren in Schach zu halten.

Wäre ja auch zu schön gewesen.

Das hier mal zum Nachdenken.


Das deckt sich mit meinen Befürchtungen und dem was Igor schreibt.
 
Danke für Deine Einblicke, Igor. Deinen Angehörigen wünsche ich nur das Beste und dass der Irrsinn bald mit bestmöglichem Ergebnis endet.


Ich stelle fest, dass ich zu naiv war bisher. Aber um unsere kleinen Gemüter geht es weiß Gott nicht.
 
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