Es gibt bei Igor keinen keinen Kanal! Der Lüfter soll unter repräsentativen Bedingungen getestet werden, das beinhaltet auch den Einbau als Gehäuselüfter. In der Messkammer wurde das bisher so gelöst, dass der Lüfter auf einer Innenwand installiert wurde. Das ist nicht ideal, kommt dem Einbau im gehäuse aber recht nahe, solange alles was danach kommt keinen großen Einfluss nimmt. Einen Kanal, ein Rohr oder was auch immer hinten dran zu hängen wird die Messung beeinflussen. Schon die Ruhekammer im aktuellen Aufbau ist eine Einschränkung gegenüber einem richtigen Freistrahl in einem halbunendlichen Volumen.
Das Problem einer intrusiven Messung ist, dass diese immer einen Einfluss auf die zu messende Größe hat. Bei dem bisher verwendeten Anemomenter sollte das Problem auf intuitiv erfassbar sein, das dieses eine nicht unerhebliche Ausdehnung im Vergleich zum Auslass hat. Das geht also nur, wenn du die vom Messgerät verursachten Fehler herauskalibrierst. Und dafür muss die Messsituation immer identisch sein, damit der Fehler auch immer der Gleiche ist.
Im Fall der Lüfter ist das leider gar nicht der Fall. Je nach Lüfter wirst du eine sehr unterschiedliche Turbulenz haben, das Ausmaß der Rotation im Strömungsfeld wird variieren, ... Eine Messung wäre daher mit der anderen nicht vergleichbar, was wir ja auch am Ergebnis des heiß diskutierten Lüfters sehen können (es sei denn, die Daten waren komplett gefaked).
Okay, wenn ich mir meinen Beitrag nochmal durchlese - ja, kann man sich gut dran verschlucken und war weniger lustig als geplant. Sorry dafür. ;-)
Es gibt nicht nur die PIV, sondern auch noch andere abgefahrene Verfahren. Das ist aber leider alles hier nicht praktikabel. Da kommen wir bei einer vernünftigen Umsetzung schnell in einen siebenstelligen Kostenrahmen plus einen Doktoranden, der das dann sauber Aufbaut und kalibriert. Das ist dann auch für IgorSlab vollkommen übertrieben.
Die eigentliche Frage ist ja, wie kann man die Messungen mit
ausreichender Genauigkeit und Robustheit mit möglichst geringem finanziellen und personellen Aufwand realisieren? Und genau hier bin ich der Meinung, sollten wir erstmal Igor und Fritz die Möglichkeit geben, sich damit zu befassen und zu schauen, wo die bisherigen Probleme liegen, wie man das ganze anpacken will und wieviel (Zeit und Geld) man investieren möchte.
Ich denke, dass das hemdärmelige Video von Roman gezeigt hat, dass eine Überprüfung der Ergebnisse mittels "Real World Problem" nötig ist und künftig berücksichtigt werden wird. Und wenn dann kein Messrechen mit einem Dutzend dreifach-Hitzdrahtsonden für 1000€ das Stück oder ein fancy Laser-Doppler-Anemometer, sondern einfach nur ein Flügelradanemometer verwendet wird, dann ist das okay; WENN der Aufbau das hergibt und das ganze Prozedere außenrum konsitente, reproduzierbare und robuste Daten mit ausreichender Genauigkeit sicherstellt.
@Starfox555: Und den Kommentar findest du... freundlicher? ... weniger abwertend? ... besonders eloquent?
Viele Grüße,
Thorks