Praxisbericht zum Thema:
Dann war der oft belächelte Umbau meiner ASUS Ryujin I und jetzt aktuell Ryujin II vielleicht doch nicht so verkehrt.
Bevor jetzt Diskussionen über den Sinn des Kaufs einer dieser vollkommen überteuerten AIO's (wie auch NZXT u.a.) aufkommen, ich wollte sie, genau Die.
- Naja, eigentlich doch nur die Pumpeneinheit...
Custom-WaKü sind auf Grund häufiger Hardwarewechsel für mich kein Thema.
Da ASUS trotz des hohen Preises auf Alu-Radiatoren setzt, habe ich den AIO's gleich Kupferradiatoren und zur Vermeidung des geplanten Todes der AIO's durch die immer vorhandene schleichende Kühlmitteldiffundierung 150ml Ausgleichsbehälter gegönnt (was viele nicht wissen, gerade die hochgelobten EPDM-Schläuche haben da keine so tollen Werte).
Für die Ryujin II habe ich den Corsair Hydro XR5 420 mm NEO Fullcopper (knapp 90 €) verwendet bei der Ryujin I ist der Corsair Hydro XR5 360 mm NEO Fullcopper (knapp 70 €) verbaut. Kühlmittel wurde natürlich bei der Gelegenheit auch gleich kpl. gegen DP Ultra getauscht und jeweils ein Alphacool Cape Corp Coolplex HF Metall 150ml (ca. 26 €) in den Kreislauf eingefügt. Wenn man so etwas tut, sollte man auch gleich die Schläuche (gegen etwas wo man weiß was es ist) wechseln, bei mir Tygon 2475 mit 6,4/9,6 mm). Man benötigt nur noch ein paar Tüllen G 1/4" - 6 mm + Schlauchklemmen, am besten Federklemmen.
Ich hatte die AIO's im Originalzustand jeweils einmal testweise angeschlossen, um herauszufinden welcher Anschluss kalt/warm ist (das ist nirgendwo dokumentiert) und habe dadurch rudimentäre Vergleichsdaten, die Temperaturen hatten aber bei dem Umbau max. sekundäre Priorität, da die AIO's auch im Originalzustand recht gut performen.
Temperaturmäßig macht das jetzt eh nicht so enorm viel aus, sie ist aber jetzt gefühlt weniger anfällig für höhere Raumtemperaturen und die Lüfter laufen um einiges langsamer (mein Homeoffice ist im Dachgeschoss...).
Die Ryujin I war mehrere Jahre fast rund um die Uhr im Einsatz, deshalb habe ich den Kühlerboden mal abgeschraubt, die Kanäle etc. sehen noch aus wie neu.
Info:
Die Corsair Hydro XR5 basieren auf dem Klassenprimus Black Ice Nemesis GTS von Hardware Labs, sind aber minimal besser und trotzdem günstiger als das Original (für meinen Geschmack sehen die XR5 auch noch wesentlich besser aus...).
Tip:
-Falls jemand auch so etwas vorhat, bleibt bei der Auswahl des Radiators in der Nähe des größten Radiators, der in der AIO-Serie verbaut ist (die Pumpeneinheit ist innerhalb der AIO-Serie normal gleich), ein 420x60mm Monster dürfte die Pumpen wesentlich stärker verschleißen lassen (wenn sie es überhaupt vernünftig schaffen) und bringt zu einem 360x30 nicht wirklich etwas. Das größte thermische Problem liegt bei den immer kleineren Chips nämlich am Übergang vom Hotspot am Heatspreader zum Kühlerboden, schon ab einem 280x30 Push/Pull Dual aufwärts gibt es nur noch leichte Verbesserungen.
-Wer das Gefühl hat, seine AIO performt nicht mehr so gut - oft kann man die Pumpeneinheit durch eine gründliche Reinigung reaktivieren, den Radiator allerdings normal nicht. Gleichzeitig fehlt oft nach vielen Betriebsstunden einiges an Kühlmittel, was man mit einem Ausgleichsbehälter dauerhaft lösen kann.
PS: In der Firma haben wir nach und nach alle Rechner auf die Arctic Liquid Freezer umgestellt, einige sind jetzt schon viele Jahre im Einsatz, die scheinen ihr Produkt echt im Griff zu haben und der Support ist beispielhaft. Die Vorgänger-AIO's Alphacool Eisbär fielen teilweise (trotz Kupferradiator) schon nach ca. 2 Jahren mit massiver Grünschleiminfektion aus. Das war scheinbar aber ein Baujahr-Spezifisches Problem mit dem Alphacool-Kühlmittel (siehe Forum "Alphacool Eisbär Lebensdauer").