Die EC360-Story und die schnelle Löschaktion – Aber wer einmal lügt…

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Ich werde jetzt nicht Stefan Raabs neuestes Musikmachwerk zitieren, aber der Titel passt schon ganz gut. Ich hatte ja unlängst einen Artikel über imaginäre Nanotubes in Wärmeleitpasten veröffentlicht und gestern mit einem kurzen Video noch einmal für all diejenigen nachgelegt, denen das Lesen langer Texte eher abgeht. Hier also noch einmal schnell der cineastische Rückblick auf das Nano-Scheitern in Tuben und ja, es war ein für mich eher ungewohnter Kurzfilm: Doch Eines ist schon interessant: Denn während die Webseitenreichweite um ein Vielfaches höher ist als die des YouTube-Kanals, scheint einer der Jaden-Hochtechnologen doch lieber Clips zu konsumieren, denn kurz nach […] (read full article...)
 
Ist doch schön, wenn die Tests Reaktionen bei den Lieferanten oder Herstellern auslösen. Wenn sie herum rennen wie aufgeschreckte Hühner, dann stimmt vielleicht die Richtung noch nicht, aber es tut sich doch was. :cool:
 
Da wird sich bald noch mehr tun. Ich habe hier so einige Fake-Tüten...

Stiftung Pastentest :D

Aber muss es wirklich YouTube sein? Das sagt eine Menge über die Welt der Tütchenspieler aus. Meine Lese-Reichweite ist mehr als zehnmal so hoch, allerdings ist das wohl auch eine andere Zielgruppe :D

Ich war übrigens so frech, sowohl beim Amazon als auch bei eBay unter meinem Klarnahmen zu bestellen. Wehe, die liefern jetzt plötzlich nicht mehr... Dann wird die Story noch etwas länger. Aber auch dafür gibt es bereits Plan B.
 
Hoffentlich brauchst du demnächst keinen Personenschutz... Du weißt doch, der Überbringer schlechter Nachrichten und so ;)
 
Intereesant wie nach deiner Offenlegung reagiert wurde. Ob sich jemand schuldig fühlt ...
 
Hatte dieser "Hersteller" nicht angeblich das CERN beliefert?
 
So, sehr verdächtig, alle Pasten sollten mit Prime heute geliefert werden. Wenn da jetzt nichts kommt, gibt es die volle Dröhnung über die Behörden.

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EC360, Coolsierra= Jaden Technologies GmbH. Die weitere Verflechtungen sind nicht uninteressant wenn man bei einschlägigen Registern zu den Firmen und deren Gesellschaftern sucht...

Reiner Schreibtischshop.
Wahrscheinlich 1 Mann Show mit kleinem Lager im Keller und der Rest per Direktlieferung ab Importeurslager. Das da eigene Mittel zur Prüfung oder Entwicklung von Produkten vorhanden sind, darf glaube ich ruhig bezweifelt werden. Daher glaube ich ich mal einfach, das da Daten unreflektiert vom Vorlieferanten übernommen worden sind, ohne die Chance zu haben, das gegenprüfen zu können. Und ein unabhängiges Prüflabor wird wahrscheinlich immer zu teuer erschienen sein. Nichts gegen die diese Art von Geschäft, wenn abgeliefert wird was angeboten wird.
Nur schützt Unwissenheit meist nicht vor Schaden und das deutsche/Europäische Recht ist beim Inverkehrbringen von Waren bei den Deklarationspflichten recht eindeutig.


Und wenn das CERN mal was aus Ihrem Webshop oder bei Amazon gekauft hat, sagt das noch gar nichts über die Qualität der Produkte.
Wenn es ein Wärmeleitpad für einen Sensor war, der Kühltechnisch nicht besonders anspruchsvoll ist, mag das für die funktioniert haben.
 
Zuletzt bearbeitet :
Mir werden Firmen wie Arctic immer sympathischer.
Proaktive Kommunikation mit dem Kunden bei Problemen und ehrliche Angaben sind mittlerweile eine Seltenheit und, so traurig es ist, leider fast ein Alleinstellungsmerkmal. :-(
Das zieht sich leider durch viele Industriezweige.
Vielen Dank fürs Aufdecken, sonst ändert sich da nie was....
 
Bei Nanotuben usw in deren Marketing Gerede frag ich mich dann auch, ob die Firma (bzw der Betreiber) den Text von ChatGPT oder einem ähnlichem Bot erstellen ließ. Also, "bitte mal eine Beschreibung für eine Paste mit so vielen derzeitig trendigen Schlagworten aus dem Bereich Wärmeabfuhr wie möglich erstellen". Der KI ist der Wahrheitsgehalt und Verwendungszweck ja Wumpe.
 
Zwei Tuben kommen heute mit DHL, eine dritte mit Herpes. Ok, sollen heute kommen. Schaun wir mal :D

Die wird schon keiner klauen, wenn unsere Herpes-Träger das alles wieder hochmotoviert nur ins Treppenhaus schmeißen. Die letzte Sendung lag ganz unten auf der Kellertreppe, warum auch immer. Briefkasten wäre auch gegangen, ich habe drei. Aber das muss denen ja vorher auch mal einer erklären. Falls derjenige polnisch und rumänisch reden kann.
 
Es ist schön faszinierend wie wichtig Aufklärung ist, wer solche Datenblätter mit solchen haarsträubend hochklassigen Zusammensetzungen sieht, und weiß was eigentlich wirklich in Pasten und in welchen Anteilen drinnen ist, der müsste auf der ersten Blick die Lüge erkennen.
Umso wichtiger ist das was Igor macht, damit in Zukunft die Kunden zu unterscheiden lernen, was Marketinglüge und Realität ist.
Wenn ich solche obertollen Datenblätter sehe, kriege ich die Krise, nicht nur dass das Zeug so Viskos wäre, dass man es mit der Rüttelplatte und Spaten verteilen müsste, es ist schlicht kompletter Unsinn.
Eine hellgraue Paste mit 45% Kohlenstoffanteil, sure not.
Reale Anteile wie Sauerstoff und Wassrstoff fehlen gar gänzlich, und trotzdem kommt man auf 100%, aber da kriegt man halt was fürs Geld, nämlich 140% Inhalt zum gleichen Preis !? Oder doch eher sehr optimistisch angegebene Inhaltsstoffe!?
Aber viel schlimmer ist, das es "Tester" gibt, die sowas vermeintlich gut testen.
Wäre fast schon lustig, wenns nicht so traurig wäre.
Solange der User das Material nicht versteht, stehen solchen Armleuchtern Tür und Tor zur Verarsche offen.

Man muss sich nur mal die Kundenrezension reintun, da wird schnell klar, dass das ein weit verbreitetes Problem ist und eine riesige Zahl von Käufern gar nicht wissen, was sie kaufen oder besser kaufen würden.
Daher danke an @Igor Wallossek , denn Aufklärung war schon immer der erste Schritt zu Veränderungen.

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Allerdings kann ich es mittlerweile ein Stück weit nachvollziehen, denn es ist tatsächlich viel einfacher China Zeug in Umlauf zu bringen, als hochwertiges Material von Weltmarktführern.
Der Chinese schickt einfach ein paar Container, ohne große Erklärung und Deklaration und keinen juckts. Zack ist das Zeug in Amazon Lagern oder kommt direkt aus irgendwelchen Asia Warehouses, ohne dass das die Aufmerksamkeit von Behörden wecken würde
Dabei leben wir in Deutschland, und ich kann ein Lied singen, wie schwer es ist, wenn man sich an alle Regeln hält, ein neues chemisches Produkt in den Markt einzuführen, wenn es nicht auf verinfachtem Weg aus China kommt.
Unsere Produkte stammen allesamt vom zweitgrößten Chemiekonzern der Welt mit Sitz in den USA, und wir sind seit mehr als zwei Monaten nur mit den bürokratischen Hürden befasst, diese ehrlich und hasrklein deklarierten Produkte in der EU und speziell in Deutschland einführen zu dürfen.
Wenn man also alles korrekt, ehrlich und richtig, gesetzeskonform und sauber machen möchte, braucht man Monate um alle Eintragungen, Gutachten, Genehmigungen usw. zusammenzubekonmen.
Dazu kommen auch noch Konzernstrukturen, die auch nicht sonderlich schnell agieren.
Wir warten seit gut 2 Wochen auf ein paar Musterproben unsrer Pasten und Puttys, die an der Einreise in die EU gehindert werden, weil sie offiziell erstmalig importiert werden und daher wieder zu deklarieren und zu prüfen sind.
Alles nur, weil wir alles gesetzeskonform machen und sogar die Muster ganz offiziell einführen, und nicht als Privatsendung auf dem Postweg etc.
Alleine die Bürokratischen Hürden haben uns bereits 7 Wochen Zeitverzug gekostet, da viele Behörden im Moment auch eher sehhhhhr lange Bearbeitungszeiten haben.
Ein quasi fertiges Produkt, das absolut sicher und hochklassig, sowie ehrlich deklariert ist und aus einer Namhaften Quelle stammt, nicht auf den Markt bringen zu dürfen, weil die Bürokratie bremst, kostet uns Nerven und richtig viel Geld.
Für StenciX, die 100% in Deutschland produziert werden, war das kein Problem, auch MorheX, die hier bereits durch Industrie genutzt und entsprechend registriert sind, war es auch kein Problem.
Für PastyX und PuttyX heißt es warten, da wäre man schnell versucht auf den üblichen China Schleichwegen alternativen zu suchen. Da hätten wir dieses Problem nie gehabt und könnten schnell und viel billiger IRGENDWAS anbieten.
Ein großes Problem liegt hier also auch in den gesetzlichen Vorschriften und Regelungen, wer ehrlich ist, ist der Gekniffene.
Und für den Umsatz der uns durch späteren Release durch die Lappen geht, gibt's natürlich keinen Ausgleich, Einfuhrzoll und steuern entrichten wir trotzdem, und zwar auf ein 5-10 mal so teures Grundprodukt, wie der ganze Kram der da aus China über Graue Kanäle ungehindert ins Land und auf die Märkte kommt.
 
Wäre fast schon lustig, wenns nicht so traurig wäre.
Solange der User das Material nicht versteht, stehen solchen Armleuchtern Tür und Tor zur Verarsche offen.

Man muss sich nur mal die Kundenrezension reintun, da wird schnell klar, dass das ein weit verbreitetes Problem ist und eine riesige Zahl von Käufern gar nicht wissen, was sie kaufen oder besser kaufen würden.
Daher danke an @Igor Wallossek , denn Aufklärung war schon immer der erste Schritt zu Veränderungen.
Das ist doch ein allgemeines Problem bei nahezu allen Produkten und insbesondere denen die allgemein weit genutzt werden und am Ende ein Kampf gegen Windmühlen.

Wie viele unzählige Tests gibt es allein in der Unterhaltungselektronik und wie groß ist am Ende doch der Anteil an Schrott auf dem Markt.

Wenn der Kunde am Ende, trotz unwissen, zufrieden mit dem Produkt ist, ist das Ziel doch erreicht - ganz egal ob es besser oder schlechter geht. Lernfähige Individuen werden ihr Kaufverhalten entsprechend anpassen, wenn sie merken, dass sie erstmal Schrott gekauft haben. Der eine mehr, der andere weniger.

Ja, Aufklärung ist wichtig und auch Danke dafür von meiner Seite, die Hoffnung zu haben, damit allein die Welt zu verändern aber doch etwas Naiv und zumindest aus meiner persönlichen Sicht auch nicht nötig. Am Ende zählt das individuell erwartete Ergebnis und die Zufriedenheit des einzelnen.
 
Es ist in erster Linie ein entscheidender Wettbewerbsnachteil. Während sich die China-Produkte hier bereits breit gemacht haben zu Preisen, die natürlich einen Erwartungs- und Gewöhnungseffekt auf die Käufer haben, steckt man selbst noch in der Bürokratiewalze fest. Das ist aber kein deutsches Problem, es ist ein europäisches. Ich habe diesen Mist aktuell auch an der Backe und bezweifle mittlerweile, dass eine Produktveröffentlichung noch dieses Jahr stattfinden kann.

Manchmal glaube ich, es wäre besser irgendwo auf Malta oder Zypern eine Briefkastenfirma aufzumachen, das China-Zeug über Amazon und ebay zu verticken und wenn mir einer was will, geht die Briefkastenfirma halt um. Kommt halt die nächste...
 
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