So, ich muste den PASTOR entgegen meiner grundsätzlichen Einstellung jetzt doch mal durchwischen lassen.
Politik kann in vernünftigem Rahmen einfließen, aber sie muss nicht als Schlagmichtot-Argument missbraucht werden. Schon gar nicht dann, wenn es so schnell und dermaßen ausufert. Die aktuelle Lage und die Hilflosigkeit sowie zum Teil erschreckende Ahnungslosigkeit der Regierenden (nicht nur der Regierung) ist die eine Seite, dass jeder Wähler am aktuellen Dilemma eine Mitschuld trägt - direkt oder indirekt - die andere. Natürlich ist es erschreckend, wenn Staatssekretäre und Lobbyisten die Gesetze schreiben, weil Cheffe mangels fachlicher Vorbildung von Nichts einen Schimmer haben kann, aber ich bezweifle auch, dass es jemals so viel anders war. Sie sind damals nur nicht dabei ertappt worden. Fachleute statt Politiker, aber die sind rar gesät. Allerdings muss ich mich auch immer wieder zurückhalten, wenn man lesen muss, wie verbissen implementierte Ideologie plötzlich physikalische und ökonomische Gesetze aushebeln will. Dass so etwas schief gehen muss, können wir im Forum zwar stundenlang diskutieren, aber aktuell nicht ändern. Das wird sich in spätestens zwei Jahren sowieso korrigieren. Also sehen wir mal, wo die Reise hingeht.
Und weil es auch um Akademiker und deren überflüssige Medaillen als scheinbar nötiges Namens-Präfix ging:
Wer was weiß und kann, braucht mit seinem Grad nicht zu flexen, das mache ich ja auch nicht. Man ist als Mensch geboren, nicht als Titelträger. Zumal dann, wenn es noch komplett fachfremd ist. Bei mir geht es zwar in Richtung Jugendsünden, aber was soll's, am Ende ist doch alles Schall und Rauch. Wer das heute echt noch braucht, hat ein Problem mit dem eigenen Selbstwertgefühl und lebt im gestern. Genau deshalb ist es auch für Dritte komplett Wurst, wer was wie mal irgendwann diplomiert und habilitiert irgendwo ab- und umgeschrieben hat. Punkt. Komplett unnütze Grütze, weil sie komplett NICHTS aussagt, es sei denn, es wäre seit langem mal wieder ein fundamentaler Beitrag zum Humanwissen gewesen. Aber so etwas ist bei Geistes- und Politikwissenschaftlern eher selten.
BTW:
Ich empfehle für die wertfreie Einschätzung der Schöpfungshöhe mal "Die Natur der Literatur", erschienen bei Kögishausen und Neuman. Ganze 228 Seiten voller reflektierter Zitate. Es las sich als ziemlich weit hergeholter Versuch, literarische Verstehens- und Deutungsmuster gegen die aktuellen visuellen Darstellungsformen der sogenannten neuen Medien abzugrenzen. Ich habe damals bei der Hälfte aufgehört zu lesen, weil meine Erfahrungen, vor allem in Bezug auf Social Media, komplett anders liegen. Aber vielleicht interessiert es ja jemanden?