Deepcool seit heute auf der US-Embargo-Liste wegen Lieferungen von Waren zur Unterstützung der russischen Kriegsanstrengungen

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Nicht offen für weitere Antworten.

Warum Europa immer noch so viel Gas aus Russland importiert​

15 Prozent der europäischen Gasimporte kommen auch zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs aus Putins Reich. Dabei bräuchte die EU sein Gas gar nicht.Nicole Bastian, Sandra Louven, Gregor Waschinski22.02.2024 - 17:53 Uhr

Ist ganz offiziell und Legal.
Regierungen dürfen tun und lassen was sie wollen oder Denniss
Ganz schön blauäugig bist du Denniss
Im Prinzip gebe ich dir Recht, aber so simpel ist ein Gaswechsel nicht. (Erd-)Gas ist nicht gleich (Erd-)Gas.
Schlimmer ist auch, das viele Geschäfte über Drittländer wie beispielsweise Kasachstan laufen. Mit reger Beteiligung deutscher Firmen.
 
Im Übrigen:
Die als Gründe angegebenen Kooperationspartner von Deecool sind nicht ganz ohne. Die Firma Novyi Ai Ti Proekt GmbH, die von Deepcool beliefert wird, stellt Computer, Speichermedien und Sicherheits- bzw. (militärische) Überwachungstechnik her, die Taskom AG ist einer der großen russischen Logister und Lagerhalter, der auch für die Armee liefert. Ganz so zufällig dürfte das Embargo also nicht passiert sein.

Ich habe gerade mit zwei Kontakten im Pekinger HQ gechattet, die sind fix und fertig. Ja, deren Hauptmarkt ist Asien und stellenweise auch Osteuropa, aber wenn Nordamerika und die EU wegbrechen, fehlen denen nicht nur über 30% Absatzmarkt, sondern auch die nötigen Ressourcen, um selbst nötige Waren einzukaufen und vor allem auch zu bezahlen. Ohne SWIFT geht gar nichts.
 
Was ich persönlich erschreckend finde ist, dass es hierzulande Leute gibt, die dem Putin zujubeln.
Ja, die Amis haben auch keine weiße Weste. Ja, man hätte in den 90ern anders mit Russland umgehen müssen.
Das ändert aber nix.

Das sind bei mir auf der Arbeit bestimmt 20%, interessanterweise sind es dieselben, die das Klima mit Wetter verwechseln und Covid für erfunden halten (erhole mich im übrigen gerade von einer Covid Infektion, diese war wieder richtig heftig).

Ich kann mit einigen Leuten gar nicht mehr sprechen, bzw bekomme ich als Ungläubiger von einigen nur noch böse blicke.
 
Wir sind auch betroffen, es dürfen einige Baugruppen nicht mehr hergestellt werden. So funktioniert eine Marktregelung auch.☹️

Übrigens zum Gas, das scheint ja schon bei der Merkel Regierung ein Problem gewesen zu sein und wenn man dann nicht das macht, was der Russe möchte, sieht so die russische Reaktion zum Ausstieg der Gaslieferungen so aus.
 
Kurze Verständnisfrage zwischendurch:

Cybenetics / Hardwarebusters ist betroffen insofern das DeepCool wegen der Blockade die Aufträge nicht bezahlen kann (siehe SWIFT) oder sie wurden über Eck wegen DeepCool direkt auch gesperrt?
 
Ich habe gerade mit zwei Kontakten im Pekinger HQ gechattet, die sind fix und fertig. Ja, deren Hauptmarkt ist Asien und stellenweise auch Osteuropa, aber wenn Nordamerika und die EU wegbrechen, fehlen denen nicht nur über 30% Absatzmarkt, sondern auch die nötigen Ressourcen, um selbst nötige Waren einzukaufen und vor allem auch zu bezahlen. Ohne SWIFT geht gar nichts.
Mich wundert eher deren Überraschung.
Was haben die denn gedacht was passiert, wenn man die Rüstungsindustrie eines international wegen Kriegsverbrechen gesuchten Kriegstreibers beliefert?
Ich verstehe wenn man rein kapitalistisch (ohne Moral) abwiegt bei wem man mehr Gewinn macht, aber die möglichen Konsequenzen sollten doch in jeder redlichen Kosten/Nutzen Rechnung auftauchen - insbesondere wenn man rein kapitalistisch handelt.
 
... Olaf wird's mir bestimmt verraten. Oder er vergisst es einfach ...

Den Knaben kann man eigentlich komplett aus dem Thema rausnehmen.
Er hat zum Thema Russland seine Stellungnahme abgegeben aber im Endeffekt ist es nicht Deutschland sondern die EU die entsprechend sanktionieren wird. Wann und ob Firmen wie Deepcool darunter landen ist eine andere Sache.

Was aber schon jetzt das Problem für Deepcool sein wird, ist die Tatsache, dass die jetzt auf dieser Liste zu sanktionierender Unternehmen stehen. Dementsprechend geht das jetzt durch die Medien und entsprechend werden die Einkäufer in Ländern reagieren, die Russland ebenfalls kritisch sehen. Das heißt, dass die noch nicht mal von der EU sanktioniert werden müssten, alleine die Tatsache, dass diese Firma auf dieser Liste steht, wird für einen großen Einbruch sorgen.
 
Ich habe mal bei meinem Haus und Hof Lieferanten bezüglich Gehäuse und CPU-Kühler geredet. Stand jetzt geht das Geschäft mit Deepcool-Produkten weiter. Man ist sich aber auch schon länger bewusst, dass das jede erdenkliche Marke bzw Produzenten treffen kann von jetzt auf gleich.

Solange es aber US-only ist, geht das Business weiter. SWIFT-Ausschluss scheint dort auch kein Problem derzeit zu sein. Wird wohl dann erst ein Problem ein Kettenglied davor im Wirtschaftskreislauf, wenn mehr bzw. direkte Zahungsflüsse vorhanden sind...

Deepcool verkauft hier ja auch viel über Amazon. Noch kann man die Produkte bestellen, aber Amazon dürfte hier wohl auch bald den Stecker ziehen, wenn es Verbindungen zum US-Konzern gibt.
 
Mich wundert eher deren Überraschung.
Was haben die denn gedacht was passiert, wenn man die Rüstungsindustrie eines international wegen Kriegsverbrechen gesuchten Kriegstreibers beliefert?
Ich verstehe wenn man rein kapitalistisch (ohne Moral) abwiegt bei wem man mehr Gewinn macht, aber die möglichen Konsequenzen sollten doch in jeder redlichen Kosten/Nutzen Rechnung auftauchen - insbesondere wenn man rein kapitalistisch handelt.
Man muss noch nicht einmal, was mit dem Krieg zu tun haben.
Die finden in einem russischen Kriegsgerät Bauteile und schauen dann, wer die Bauteile bezieht und verbaut, dann geht man einfach her und verbietet die Produktion. So einfach macht man sich das.
 
Dual-Use ist nicht ganz unproblematisch. Dann müsste man auch Samsung-Waschmaschinen und LG-Kühlschränke hernehmen und beide herstellenden Unternehmen verdongeln.
 
Man muss noch nicht einmal, was mit dem Krieg zu tun haben.
Die finden in einem russischen Kriegsgerät Bauteile und schauen dann, wer die Bauteile bezieht und verbaut, dann geht man einfach her und verbietet die Produktion. So einfach macht man sich das.
So einfach ist das nicht. Es sind ja auch viele Bosch Bauteile in den russischen Waffen. Das alleine heißt nicht, dass Bosch an die Kriegsindustrie selbst oder gar nach Russland geliefert hat.
DC liefert augenscheinlich direkt an Rüstungsfirmen in Russland - wie man dann die Bauteile deklariert welche man in den Waffen wiederfindet mag in Foren relevant sein, hält aber kein Embargo auf.
Die Grauzone ist auch bestenfalls sehr dünn, denn nicht einfach so haben Firmen ihre Produktionsstätten (Autos etc.) in Russland faktisch ohne Ersatz aufgegeben (außer die deutschen Firmen, die bekommen das vom Steuerzahler bezahlt - Investitionsbürgschaft des Staates).
 
Zeitenwende und alle sind mitten drin. Globalisierung geht halt auch in die andere Richtung. Hoffen wir mal, dass die Granden das Trauerspiel in Bälde beenden.
 
Es werden ja nur die betroffenen Baugruppen stillgelegt, wer weiß, was bei Bosch schon stillgelegt wurde? Heißt ja nicht, das gleich alles stillgelegt wird.
 
Ja, man hätte in den 90ern anders mit Russland umgehen müssen.
Dass man mit Russland falsch umgegangen ist, ist auch so ein Argument, das man immer wieder hört. Was richtig gewesen wäre, weiss aber auch keiner.

Zur Zeit von Gorbatschow und Jelzin ist man davon ausgegangen, dass die Idee einer weltweiten Abrüstung auch in Russland ankommen könnte und mit der Zeit Früchte trägt. Wenn danach Präsidenten gekommen wären, die auch etwas in dieser Richtung weiter gearbeitet hätten, hätte das auch besser werden können als mit einem Präsident der rückwärts zu einer expandierenden Grossmacht will.

Hätte ein anderer Umgang mit Russland (wie der auch immer ausgesehen hätte) zu einem besseren Resultat geführt? Was wäre davon im Kremel angekommen? Hätte sich die Regierung Russlands deswegen ganz anders entwickelt? Ich kann es nicht sagen. Egal wie sich der Westen genau positioniert hätte, ich vermute die Entwicklung im Kremel wäre trotzdem ähnlich verlaufen. Was dort abläuft hängt viel mehr von internen Machtstrukturen ab als von mehr oder weniger schönen Worten des Westens. Ich habe den Eindruck, dass da weder die Länder und Leute des Westens und auch nicht mal die wählenden Russen viel Einfluss haben. Je stärker sich eine Regierung abkapselt, um so weniger hat jemand von aussen Einfluss.
 
Dass man mit Russland falsch umgegangen ist, ist auch so ein Argument, das man immer wieder hört. Was richtig gewesen wäre, weiss aber auch keiner.

Zur Zeit von Gorbatschow und Jelzin ist man davon ausgegangen, dass die Idee einer weltweiten Abrüstung auch in Russland ankommen könnte und mit der Zeit Früchte trägt. Wenn danach Präsidenten gekommen wären, die auch etwas in dieser Richtung weiter gearbeitet hätten, hätte das auch besser werden können als mit einem Präsident der rückwärts zu einer expandierenden Grossmacht will.

Hätte ein anderer Umgang mit Russland (wie der auch immer ausgesehen hätte) zu einem besseren Resultat geführt? Was wäre davon im Kremel angekommen? Hätte sich die Regierung Russlands deswegen ganz anders entwickelt? Ich kann es nicht sagen. Egal wie sich der Westen genau positioniert hätte, ich vermute die Entwicklung im Kremel wäre trotzdem ähnlich verlaufen. Was dort abläuft hängt viel mehr von internen Machtstrukturen ab als von mehr oder weniger schönen Worten des Westens. Ich habe den Eindruck, dass da weder die Länder und Leute des Westens und auch nicht mal die wählenden Russen viel Einfluss haben. Je stärker sich eine Regierung abkapselt, um so weniger hat jemand von aussen Einfluss.
Da hast recht.
 

Warum Europa immer noch so viel Gas aus Russland importiert​

15 Prozent der europäischen Gasimporte kommen auch zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs aus Putins Reich. Dabei bräuchte die EU sein Gas gar nicht.Nicole Bastian, Sandra Louven, Gregor Waschinski22.02.2024 - 17:53 Uhr

Ist ganz offiziell und Legal.
Regierungen dürfen tun und lassen was sie wollen oder Denniss
Ganz schön blauäugig bist du Denniss

So einfach ist das nicht.
Es bestehen immernoch gültige langfristie Verträge mit Russland, die man nicht einfach so kündigen kann.
Aber das verstehen die meisten nicht..
Ein Krieg ist kein Grund trifftiger Grund für eine Vertragskündigung.
Und bei Kündigung wären empfindliche Strafen fällig, die über die WHO dann auch eingeklagt werden können. Andernfalls würde es Sanktinen gegenüber dem jeweiligen Land geben.
 
Musste ja irgendwann kommen, war abzusehen.
Eigentlich hätten die sich auch damals selbst beschneiden können/müssen, Afghanistan oder der 2te Iraq-Krieg nenne ich mal als Beispiel.
Aber der Gerechtigkeitsgott ließt halt andere Bücher 😇
Bin mal gespannt wie es weiter geht.
Bei den weltweiten Verflechtungen der HW Wirtschaft müsste es eigentlich fast jeden Hersteller in Teilen treffen.
Da der Krieg leider noch ne ganze Weile dauern wird, sehe ich da schwarz.
 
Mich wundert eher deren Überraschung.
Was haben die denn gedacht was passiert, wenn man die Rüstungsindustrie eines international wegen Kriegsverbrechen gesuchten Kriegstreibers beliefert?
Ich verstehe wenn man rein kapitalistisch (ohne Moral) abwiegt bei wem man mehr Gewinn macht, aber die möglichen Konsequenzen sollten doch in jeder redlichen Kosten/Nutzen Rechnung auftauchen - insbesondere wenn man rein kapitalistisch handelt.
Wenn ich es richtig gelesen habe, war der Umsatz, den Deepcool mit den beiden russischen Firmen, die eben auch Technik für die russischen Streitkräfte liefern, gemacht hat um die $ 2 Millionen, also ein kleiner Bruchteil ihres Gesamtumsatzes. Und hier hat sich Deepcool wohl sehr verkalkuliert, denn der Schaden, den sie jetzt haben, ist wahrscheinlich um ein Vielfaches größer. Und daß solche Sanktionen wie jetzt zumindest möglich waren, war vorhersehbar.
 
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