Thermal Grizzly Kryonaut vs. Kryonaut Extreme im Test - Showdown zweier gleicher Pasten, Legendenbildung und Marketing

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Heute muss ich es dann doch einmal tun und ich hoffe auch, Thermal Grizzly wird es mir verzeihen (gur, wierr haben schon darüber gesprochen). Aber nachdem ich immer und immer wieder gefragt wurde, worin sich die normale Thermal Grizzly Kryonaut von der Kryonaut Extreme unterscheiden würden und mir manche Leser und Kollegen sogar Stein und […] (read full article...)
 
Wie schnell der User seine Ansprüche doch an die Realität anpasst, wenn man 6 Monate Haltbarkeit als nicht so prall ansieht, aber schon froh ist über 1 Jahr Haltbarkeit, dann hat die Erziehung via Marketing funktioniert. Für eine wirklich gute Paste ist eine stabile Performance über 2-3 Jahre gar kein Thema
Falls es dich beruhigt: ich Habe nach 4 jahren Kryonaut zum spass die Paste gewechselt und keinen unterschied festgestellt, wenn du dich beeilst kann ich auch noch die Dowsiel auf den selben Prozessor packen, ich behaupte allerdings das der unterschied für den Normalanwender nicht spürbar ist.
Also messbar garantiert nur ohne Laborbedingungen sind die 1-3 °C halt weder warnehmbar noch relevant.

PS: ich bin trotzdem gespannt auf das Industriezeug, nur weil ich bisher keine probleme mit der Haltbarkeit hatte, heist das ja nicht das nicht noch mehr geht. Und jemand hat schon gross eine Butterweiche, extra-streichzarte Geniesserpaste angekündigt :p
 
Die Frage ist, sieht das LIBS Stickstoff?
Wenn ja, dann wird es herausgerechnet, genau so der Luftsauerstoff, CO2 usw.
Was mich daran zweifeln lässt, dass der restliche Sauerstoff =<18% als Luft in der Paste vorliegt.
Stickstoff ist Default ausgeklammert. Aber mit Abdeckung drüber und eingebrachtem Helium geht auch das. :)

Das Rötliche ist Eisenoxid, aber alles unter einem Prozent nehme ich auch raus, da irrelevant.
 
TiO2 halte ich für nicht unwahrscheinlich, aber in sehr geringen Mengen.
Zusätzlich wohl etwas Eisenoxid für die rosa Färbung (ebenfalls sehr geringer Anteil).
Ohne TiO2 als "Grundierung" würde das ganze vermutlich deutlich dunkler und eher in Richtung lila gehen.
Vergiss nicht das Al2O3 auch hübsch weiß macht, TiO2 ist zwar weißer aber wie gesagt Igor würde es messen.
 
Stickstoff ist Default ausgeklammert. Aber mit Abdeckung drüber und eingebrachtem Helium geht auch das. :)

Das Rötliche ist Eisenoxid, aber alles unter einem Prozent nehme ich auch raus, da irrelevant.
Hast du, Interesse halber, einen vollen Scan?
 
Hast du, Interesse halber, einen vollen Scan?
Nein, aber Ti suche ich eigentlich immer vorab mit, das war auch mit Erzwingung 0.0. Das Problem mit der Erzwingung ist, dass es nur dann wirklich genaue Aussagen ermöglicht, über das, was NICHT drin ist. Interferenzen sind immer meh, deshalb muss man wirklich aufpassen, was man "misst". Im Prozentbereich ist Ausschließen also immer genauer als Spuren zu finden. Wenn, dann muss man die benachbarten Elemente sauber ausschließen können
 
Nehmen wir doch einfach 1:1
Anhang anzeigen 35337
Was aber am organischen Rest hängt, wissen wir nicht.
Anhang anzeigen 35338

Kann im organischen Rest Sauerstoff hängen? Warscheinlich.

PS: Ich fand Stöchiometrie immer Kacke ^^
Stöchiometrie ist v.a. dann schwierig, wenn man die Strukturformeln der Bestandteile nicht oder nicht genau kennt.
So wie hier bei den Siloxanen in der Kryonauts. Allerdings haben die Kryonaut Pasten deutlich mehr Sauerstoff/g als zB die Dowsils, was ich (nur meine Vermutung!) dem höheren Anteil und der Zusammensetzung der verwendeten Silikonöle (Siloxane) zuschreibe.
 
@Igor Wallossek : Zunächst einmal Gute Besserung! Die Erkältung ist hoffentlich bereits im Abklingen!
Ich hab mir gerade nochmal Deinen Artikel über LIBS durchgelesen, und habe noch ein paar Fragen; hoffe, daß ist so okay:
1. Wie breit (Durchmesser) und tief in um ist sind die Volumen, die der Laser, der das Plasma erzeugt, pro Puls und Einzelmessung abdeckt?
2. Wie viele einzelne Messungen machst Du bzw das Keyence für eine Paste?
3. Gerade Pasten haben ja Al2O3 und ZnO Partikel unterschiedlicher Größe. Wenn man jetzt den Laser (als Beispiel) genau mittig auf ein Al2O3 Partikel ausrichten würde, wär der Aluminum Gehalt dieser einen Messung automatisch sehr viel höher als wenn man einen Puls zB genau in ein Feld daneben (ohne Partikel) schießt. Ist das Feld, daß der Laser abdeckt, so groß (zB deutlich über 100 um) daß sich das am Ende ausgleicht, oder hast Du ein Meßprotokoll, in dem das Keyence automatisch eine Testmatrix von N x N Proben über ein Feld macht, und dann den Durchschnitt ermittelt?
Und (letzte Frage), hast Du auch Al2O3 zum Eichen der Aluminum Messungen benutzt, oder wird das immer nur mit reinem Aluminium gemacht?
Vielen Dank! 😄
 
1. Aus dem Datenblatt:

1728151913711.png

Die Tiefe ergibt sich aus dem Material und der Intensität, die ich einstelle. Bei Paste sind das zwischen 5 und 20 µm

2. und 3. Messungen

Ich messe i.d.R. 3 bis 5 mal mit einer Matrix aus insgesamt 25 Einzelpunkten, die sich natürlich auch leicht überlappen. Das wird dann vom Gerät gemittelt. Die Messung, die statistisch in der Mitte liegt (und keine Ausreißer aufweist), nehme ich dann. Diese ganzen Messungen lassen sich sogar untereinander in der Software erst einmal gut vergleichen, was echt praktisch ist.

63-image-compound-libs-2-66fbff44.jpg


Neben den Matrixmessungen in die Breite kann ich auch reine Tiefenmessungen machen, also bis zu 15 Mal auf den selben Punkt und das dann entweder als Schichtprofil nutzen (z.B, um Coating öder Oxidschichten bis zum reinen Metall zu analysieren) oder aber auch als Mittelwert abbilden. Ich kann sogar etwas tricksen und das Silikon erst einmal mit einem schwachen Laser großflächig als Matrix "verdampfen" lassen und dann die verbiebene "Trockenmasse" mit voller Power analysieren. Nettes Spielzeug. Ansonsten nutze ich gern auch mal Xylol, um die Partikel rauszuwaschen. Das muss man ja beim REM machen, wenn man nicht gerade eine Tiefsttemperaturtisch hat. Sonst explodiert die Paste im Vakuum :D

4. Abgleich und Kalibrieren

Ich habe hier eine größere Materialsammlung, von reinen Metallen, diversen Bronzen und Messinglegierungen bis hin zu diversen Alu-Proben. Dazu habe ich mir aus der Herstellung auch reine Füllpartikel in verschiedenen Mahlgraden besorgt, also diverse Al2O3 und ZnO Proben. Dazu Nanontubes, Graphit und auch Graphen und sogar Graphan. Damit kann man sich ganz gut selbst überprüfen, vor allem die Legierungen.
 
Zuletzt bearbeitet :
1. Aus dem Datenblatt:

Anhang anzeigen 35354

Die Tiefe ergibt sich aus dem Material und der Intensität, die ich einstelle. Bei Paste sind das zwischen 5 und 20 µm

2. und 3. Messungen

Ich messe i.d.R. 3 bis 5 mal mit einer Matrix aus insgesamt 25 Einzelpunkten, die sich natürlich auch leicht überlappen. Das wird dann vom Gerät gemittelt. Die Messung, die statistisch in der Mitte liegt (und keine Ausreißer aufweist), nehme ich dann. Diese ganzen Messungen lassen sich sogar untereinander in der Software erst einmal gut vergleichen, was echt praktisch ist.

63-image-compound-libs-2-66fbff44.jpg


Neben den Matrixmessungen in die Breite kann ich auch reine Tiefenmessungen machen, also bis zu 15 Mal auf den selben Punkt und das dann entweder als Schichtprofil nutzen (z.B, um Coating öder Oxidschichten bis zum reinen Metall zu analysieren) oder aber auch als Mittelwert abbilden. Ich kann sogar etwas tricksen und das Silikon erst einmal mit einem schwachen Laser großflächig als Matrix "verdampfen" lassen und dann die verbiebene "Trockenmasse" mit voller Power analysieren. Nettes Spielzeug. Ansonsten nutze ich gern auch mal Xylol, um die Partikel rauszuwaschen. Das muss man ja beim REM machen, wenn man nicht gerade eine Tiefsttemperaturtisch hat. Sonst explodiert die Paste im Vakuum :D

4. Abgleich und Kalibrieren

Ich habe hier eine größere Materialsammlung, von reinen Metallen, diversen Bronzen und Messinglegierungen bis hin zu diversen Alu-Proben. Dazu habe ich mir aus der Herstellung auch reine Füllpartikel in verschiedenen Mahlgraden besorgt, also diverse Al2O3 und ZnO Proben. Dazu Nanontubes, Graphit und auch Graphen und sogar Graphan. Damit kann man sich ganz gut selbst überprüfen, vor allem die Legierungen.
Danke für die ausführliche Antwort und Erklärung der Methodik!
 
disappointing performance, but I've known that for a long time now, it's no longer the TG it once was...
 
@Igor Wallossek : Als Nachtrag bzw Vorschlag: Die Information aus Deiner (IMHO) sowohl guten wie ausführlichen Antworten auf meine Fragen dem Grundlagenartikel zu den LIBS Messungen hinzu fügen. Gerade weil Deine Ergebnisse einigen Herstellern und "Fans*" auf die Schlipse treten, ist eine detaillierte "Materials and Methods" Beschreibung wichtig. Auch um denen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
 
Gute Idee, ich werde die beiden immer velinkten Grundlagenartikel, sowohl den des TIMA als auch den zum LIBS mit überarbeiten. :)

Auf Manches kommt man eben doch nur durchs Forum, weil man selbst soweit drin steckt, dass man Vieles als bekannt oder gegeben voraussetzt. Und es spricht auch fürs Forum hier, dass sich Leser aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen. Das hat man in den meisten Foren leider nicht mehr, wo nur das schnelle Tagesgeschäft zählt und flache Informationen als Gott-gegeben akzeptiert werden. :D
 
Hier geht echt eine "Legende" nach der nächsten baden, kann gar nicht genug davon kriegen wie du sie alle hier ruhig und methodisch auseinandernimmst, sehr gerne weiter so. Haben sie sich alle redlich verdient! :love:

Bin gespannt ob am Ende die E I N E Paste zum Vorschein kommt, die eine die sie alle knechtet und für ewig bindet... oder so ähnlich :p
 
Gute Idee, ich werde die beiden immer velinkten Grundlagenartikel, sowohl den des TIMA als auch den zum LIBS mit überarbeiten. :)

Auf Manches kommt man eben doch nur durchs Forum, weil man selbst soweit drin steckt, dass man Vieles als bekannt oder gegeben voraussetzt. Und es spricht auch fürs Forum hier, dass sich Leser aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen. Das hat man in den meisten Foren leider nicht mehr, wo nur das schnelle Tagesgeschäft zählt und flache Informationen als Gott-gegeben akzeptiert werden. :D

Wann kommt eigentlich die Datenbank? Mir sind diese einzelnen Testartikel nach dutzenden Test etwas langatmig.

Romans Schlangenöl schneidet aber nicht wirklich gut ab, zumindest in dieser Tesreihenausführung nicht.
 
Hast Du eigentlich schon mal reines Silikon getestet? Ich finde das fehlt in der Datenbank als Referenz und zu erkennen wie gut oder schlecht die ganzen gesteten Wärmeleitpasten sind.
Silikon geht nicht. Soviele Schichtstärken bekomme ich mit Öl nicht hin. Aber es ist ja eine reine Silikonpaste drin
 
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