Die Randwirbel sind bei Rotoren grundsätzlich immer ein Problem, besonders, wenn das nachlaufende Rotorblatt den Wirbel vom Vorherigen trifft. Das ist zum beispiel auch die Ursache für das typische Fapp-Fapp-Geräusch von Helikoptern. Die PC-Lüfter haben aber noch ganz andere Probleme. So nutzen diese keine vernünftige Profilgeometrie, sondern mehr oder weniger gewölbte Plastik-Platten . Das resultiert in unschönen Phänomenen, unter anderem auch signifikantem Hinterkantenlärm (relativ stumpfe Hinterkante). Grund für die aerodynamische Vergewaltigung ist das Spritzgießen. Das ist die billigste Fertigungsmethode überhaupt, beschränkt aber die realisierbaren Geometrien massiv und lässt keine effizienten Profile zu.
Dazu kommt ein anderes, großes Problem, das gerne übersehen wird: die Lüfter sollen in einem breiten Drehzahlbereich effektiv und leise arbeiten. Das erfordert auch Kompromisse bezüglich der Auslegung. Ein Profil auf den Arbeitspunkt zu optimieren ist da nicht mehr möglich und es braucht gutmütige Profile, die in einem breiten Drehzahlbereich vernünftig arbeiten. Diese sind aber natürlich schlechter, als ein Profil, das genau auf eine Drehzahl optimiert ist. Das Ganze wird auch noch dadurch verschäft, dass die Narbe relativ klein ist. Nah an der Narbe ist die Blatt-Geschwindigkeit deutlich kleiner als am äußeren Rand. Das ist für das Design alles andere als einfach und verstärkt das vorab genannte Problem.
Wenn der Kunde bereit wäre, 100€+ für einen Lüfter zu bezahlen, der mit einer festen Drehzahl läuft, dann wären auch flüsterleise Lüfter mit hohen Durchsätzen möglich. ;-)
Die einfachere (und billigere) Lösung ist aber, größere Lüfter zu verwenden und diese langsam drehen zu lassen (Prinzip der Eule - große Blattfläche mit geringerer Umlenkung). Das Resultat ist am Ende das Gleiche.