Frage Netzteil richtig anschließen

Joinker

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Hallo,

Ich stehe wirklich auf dem Schlauch. Ich versuche gerade ein Asrock B650m Rs Pro an das be quiet pure power 12m 550W anzuschließen werde aber aus den Kablen einfach nicht schlau.
Auf dem Bild von Mainboard kann man sehen dass am Anschluss 1 ATX12v_1 angeschlossen werden soll. Soweit klar.
Das Netzteil hat aber jetzt ein übliches 20+4 Kabel fürs Mainboard welches auf der Netzteilseite in 20+8 Pol gesplitet ist. Mir ist jetzt nicht klar, welchen Stecker ich in den 8Pol Slot des Netzteils stecken soll?
 

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Meiner Meinung nach könnte da der 12V1 sinnvoller sein.

Definitiv. Und genau so steht es auch im Handbuch (zugegeben etwas versteckt). Seite 48: "Rail Distribution: * Use 12V1 first".

Also wenn die Grafikkarte nur einen 6/8pin-Anschluss hat, soll man diesen an den Stecker der PCIe-Leitung hängen der von der 12V1-Seite am Netzteil kommt (weil auf der 12V2 ja bereits CPU/P8 hängt).
Hat sie einen 8pin und einen 6pin (wie z.B. einige RX6700/6750), dann sollte der 6pin-Stecker von der 12V2 kommen (da 6pin maximal 75W ziehen darf, 8pin aber 150W).

Daher ist dieses 550W Netzteil auch nicht geeignet, wenn man eine CPU mit >100W TDP zusammen mit einer 300W-Grafikkarte (also 2x 8pin-PCIe à 150W) betreiben will. Z.B. haben die Ryzen mit 105W TDP in der Standardeinstellung ein Power-Limit von 140W; zusammen mit 150W von der GPU kommt man da also bereits über die max. 12V*24A = 288W die die 12V2 liefern kann. Für diese Kombination braucht man also zumindest die 650W-Variante. Eine 250W-GPU würde sich hingegen knapp ausgehen (140+125 < 288W), aber da stellt sich dann halt in der Regel die Frage wozu man eine so starke CPU braucht.

Das Netzteil empfiehlt sich aus meiner Sicht also nur für CPUs mit max 65W TDP (da ist das Power-Limit in der Regel <90W).

Multirail-Netzteile können in dieser Hinsicht etwas 'tricky' sein — aber dafür hat man halt auch eine feinere Überstrom-Absicherung und meist auch stabilere Spannungen pro Rail (da unabhängig geregelt).
 
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Das BeQuiet pure power 12m 550W ist kein Multirail-NT, weil es nur einen LeistungsTrafo hat, an dem die zwei 12V Spannungsregler(12V1 und 12V2) hängen. Es ist es also ein Singelrail-NT, mit einer Multirail-Protection.
 
Es ist es also ein Singelrail-NT, mit einer Multirail-Protection.
Man kann es nennen, wie man will. Die Begriffe sind sprachlich nicht exakt definiert und werden von den Herstellern auch nicht einheitlich verwendet. Du hast schon recht, dass es sinnvoll ist zu unterscheiden, ob das Netzteil mehrere Rails hat oder nur die Absicherung. Die Überlegungen, was man wo am besten anschliesst und das Problem wenn eine Schiene überlastet wird, bleibt aber das selbe.
 
Das BeQuiet pure power 12m 550W ist kein Multirail-NT, weil es nur einen LeistungsTrafo hat, an dem die zwei 12V Spannungsregler(12V1 und 12V2) hängen. Es ist es also ein Singelrail-NT, mit einer Multirail-Protection.

Wenn es zwei Spannungsregler hat, dann können die die zwei Ausgänge unabhängig voneinander (und somit theoretisch genauer) regeln. Es erzeugt also nach außen zwei unabhängige Schienen. Für den Anwender macht es relativ wenig Unterschied, ob der Strom intern aus einem oder zwei Trafos kommt (solange dieser ausreichend dimensioniert ist, sodass der eine Ausgang den anderen nicht zu stark beeinflussen kann).

Und die Problematik was man wo anschließen soll ändert sich auch nicht.
 
Da die beiden Spannungsregler die gleiche Stromquelle/Trafo haben, beeinflussen sie sich auch gegenseitig, und verlieren somit den Vorteil des genaueren Ausregeln.
 
Kommt drauf an.

Wenn der gemeinsame Trafo ausreichend dimensioniert ist, sodass die Spannung am Zwischenkreis bei Laständerung nicht all zu sehr einbricht, sollte es da keine Probleme geben. Aber wenn der auch schon aus dem letzten Loch pfeift, dann ja — dann müssen die Regler das natürlich noch zusätzlich mit ausbügeln.

Bei Netzteilen, die ATX 3.0 und höher erfüllen, sollten Trafo, Primärkondensator & Co. aber eigentlich genug "wumms" haben, weil dort ja kurzzeitig bis zu 100% Überlast gefordert wird. Dazu kommen dann noch die Glättungskondensatoren an jedem der separaten Ausgänge, die jeweils _nicht_ von der Last auf der anderen Schiene leergesaugt werden, was dem unbelasteten Spannungsregler nochmal mehr Zeit zum reagieren auf Änderungen an seinem Eingang verschafft.
Wenn natürlich beide Schienen genau gleichzeitig einen Lastwechsel haben dann wird das Ergebnis nicht von Singlerail unterscheidbar sein. Es hängt also sehr von der konkreten Anwendung ab, aber _tendenziell_ haben zwei getrennte Regler ein leichteres Leben als ein einziger.

Aber der Unterschied dürfte in der Praxis marginal sein bzw. dürfte die generelle Qualität der Schaltung deutlich mehr Auswirkungen auf's Endergebnis haben als die Anzahl der Rails; sprich ein gutes Singlerail-Netzteil wird in der Regel wohl immer noch besser regeln als ein schrottiges Multirail. Da Trafo und Primärkondensator zu den teuersten Bauteilen in einem Netzteil zählen wird von den günstigeren Herstellern gerade dort gerne gespart. Da helfen dann natürlich auch mehrere Rails nichts mehr... Wobei die aber in aller Regel ohnehin Singlerail bauen, weil's insgesamt nochmal billiger ist...
 
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Ein 550W-NT hat einen Trafo mit 550W Nominalleistung verbaut. Ich glaube kaum das es einen Hersteller gibt, der einen Trafo mit 650W Nominalleistung verbaut, und dann das NT nir mit 550W bewirbt.

So einen Trafo kann man aber kurzzeitig auch mit doppelter Nominalleistung belasten. Dabei wird er halt nur sehr schnell schön warm, und die TrafoAusgansspannung sinkt deutlich weiter ab als bei Nominalbelastung.

So kommt es auch zu Stande, das ein SchaltNT kurzzeitig deutlich höhere Lastimpulse liefern kann, wenn das die Gleichspannungsregler und Gleichrichter auf der Sekundärseite mit machen.

Die Trafospannung schwankt lastabhängig stendig rauf und runter, auch im Nominalbelastungsbereich. Je größer die Lastwechsel, desto stärker schwankt auch die Trafospannung. Was am Ende die Gleichspannungsregler ausgleichen müssen, um ne möglichst stabile Gleichspannung zu liefen.
 
Ich glaube kaum das es einen Hersteller gibt, der einen Trafo mit 650W Nominalleistung verbaut, und dann das NT nir mit 550W bewirbt.
Doch. Nennt sich Binning. Wenn das ursprüngliche 650W Netzteil bei höheren Leistungen seine Werte nicht schafft (Ripple, Uniformität, etc.) kann man es ja noch eine Nummer kleiner verkaufen, weil im unteren Leistungsbereich soweit alles in Ordnung ist. Man muss halt nur den Schutzschaltungen Bescheid geben, dass sie etwas eher auslösen sollen, falls es zur Überlast kommt.
 
@Martin Gut Eine Quelle kann ich dazu leider nicht finden. Bei Markenherstellern scheint das wohl auch nicht üblich zu sein.
Ich hatte allerdings vor einigen Jahren ein umgelabeltes (Billig-)Netzteil in der Hand. Original war es für 300W ausgelegt, auf dem Label stand allerdings 250W. Der Aufbau war tatsächlich identisch zur 300W-Variante, von denen ich 2 defekte Exemplare auf dem Tisch hatte. Fragt mich aber nicht nach der Marke, das ist zu lange her.
 
Bei Billigheimer-Netzteilen ist es eher andersrum, Chassis für 300W ausgelegt aber 600W steht drauf und geht hoch bei 500W
 
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