Soo, mal wieder etwas Zeit da um meine Erfahrungen zu dem
A300 zu schreiben.
1. Passivbetrieb funktioniert mit 35W TDP APU's. Ich hatte zuerst nur vorsichtiger Weise den kleinsten Athlon der Ryzen-Serie, den
Athlon 200GE eingebaut. Als CPU (APU) Kühler habe ich den Passivkühler von Arctic für den Sockel AM4 verwendet, den "
Alpine AM4 Passive". Je nach Nutzung und ohne Hilfe eines Lüfters geht das schon sehr gut. Man muss den Kühlkörper allerdings auf den Platz im Gehäuse kürzen, d.h. den Alukühler mit einer Eisensäge oben absägen, danach am Besten mit Schleifpapier die Graten entfernen. Damit der Kühler drauf passt muss man außerdem den kleinen Alu-Mosfet des
DeskMini A300 um ca. 3mm kürzen, sonst passt der große Arctic Alpine AM4 Passive Kühler nicht drauf.
Wer sich das A300 zulegen will soll unbedingt das
USB-Kabel für innen mit kaufen! Als WiFi-Lösung empfehle ich statt dem vom Hersteller angebotenen WiFi-Modul allerdings eines von Intel (m.2).
Später habe ich dann vom
Athlon 200GE auf ein
2200GE gewechselt. Diese APU hat auch 35W TDP, ist allerdings seltener im Online-Handel zu finden. 4 Kerne ohne Hyper-Threading. Speicherunterstützung bis DDR4 2933.
Ich empfehle einen winzigen Lüfter mit einer kleinen Bremse zur Hilfe der Luftzirkulation einzusetzen. Selbst ein kleiner 6cm-Lüfter reicht schon aus und hält auch die restlichen Komponenten vom Mainboard kühler.
2. Performance:
Für das kleine Schächtelchen bekommt man in Kombination mit dem 2200GE wirklich sehr viel Power in einem Größenformat das hinter den Monitor (mit VESA-Halterung) passt. Für den Office- und Multimedia-Betrieb vermisse ich NICHTS. Selbst kleine Runden Minecraft oder ähnlich enthaltsamer Spiele sind problemlos möglich.
3. Linux:
geht "on the go", ich empfehle aber den Kernel aktuell zu halten, da für den Grafik-Part der APU immer wieder Updates heraus kommen. Wie geht das in Ubuntu, für Nutzer die nicht permanent manuell Kernel-Updates herunterladen, entpacken, installieren wollen? Mit "Ukuu", einer günstigen App die das für Euch automatisch erledigt.
4. Wärme:
Ohne Zusatzlüfter geht die APU schon mal auf die 60-65 Grad Celsius zu. Schon mit einem kleinen, langsam drehenden und unhörbaren 6cm-Lüfter werden die 50 Grad selten überschritten. Ich empfehle die Installation auf der Rückseite eines Monitors mittels den von ASRock erhältlichen VESA-Moduls. Und bitte, seid so schlau und baut das Teil dann auch so ein, das ein Luftstrom von unten nach oben, bzw. von hinten nach oben möglich ist! Also so, das wenn man von oben durch die Lochgitterstruktur in das Gehäuse rein sehen kann und so das man von dort aus in die Lücken der Kühlkörper-Rippen sehen kann. Physik halt... Den kleinen 6cm-Lüfter kann man ausblasend auf der oberseite im Gehäuse, also direkt über den Kühlern für CPU und Spannungswandlern des Mainboards installieren.
5. Lautstärke:
nicht hörbar. Ehrlich. Man muss schon einen ziemlich miesen, schleifenden Lüfter erwischen damit man so einen langsam drehenden Winzling (6cm) überhaupt hört. Kein Spulenfiepen im Betrieb wahrnehmbar. Allerdings fiept im Standby der Spannungswandlerteil auf dem Mainboard im Takt in dem die blaue Standby-LED blinkt. Ich schalte das System daher immer komplett aus.
6. Stromverbrauch:
das ist der Teil der mich vom Hocker gehauen hat. Ich messe mit einem Watt-Meter an der Steckdose den Verbrauch des Gesamtsystems (ohne Verbrauch des TFT-Monitors, klar). Da pendelt im Idle das System zwischen 16 und 21 Watt. Das muss man erst mal nach machen!
Selbst unter "Normal-Last", d.h. Office-Aufgaben, Musik hören, Videos ansehen sieht man nahezu nie die 40 Watt überschreiten. Als Test habe ich eine Weile (unter Linux) im Kodi einen Twitch 1080p30 Stream und im Firefox mit aktivierter Hardware-Beschleunigung ein 1080p60 Video laufen lassen. Im Mittel 32 Watt Verbrauch!
Ach ja, um diese Werte zu erreichen bitte die BIOS-Werte für die APU SOC-Spannung auf den niedrigsten Wert, d.h.
0.9 Volt setzen. Geht ohne Stabilitätsverlust. Das gilt auch für den Grafik-Teil der APU.
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