Update mit der Erkenntnis, dass man nicht das luftigste Gehäuse mit dem größten Innenraum braucht, aber der Raum, der da ist, sollte auch von Luft durchströmt werden. Das war mit dem Dark Rock Slim im begrenzten Rahmen noch der Fall, der Deepcool schaufelte die Frischluft aus den beiden Frontlüftern durch seinen Kühlkörper – und hinten wieder raus. Unten allerdings, da wo die dicke 6900XT steckt, da wurde die Luft nur umgewälzt. Der Hotspot erreichte unentspannte 102° C. Ohne Gaming (Cinebench) war alles im grünen Bereich. Also verteilt sich die Luft ohne den fetten Towerkühler besser im Gehäuse. Und wo wir gerade dabei sind: Warum nicht gleich ein neues Gehäuse?
Aber welches? Nach zig Stunden Recherche kam mir das ganze Bling-Bling garnicht mehr so doof vor. Und weil ich den Unterschied zwischen Mini, Evo, Midi, XL und Big Tower irgendwann nicht mehr gepeilt habe, bin ich zum Computerhändler um die Ecke und hab mir von den Schraubern was vorführen und empfehlen lassen. Das Ergebnis: Corsair 5000D Airflow in weiß/grau, plus 3x 120er Lüfter für die Front sowie einen 140er fürs Heck. Die zwei verbauten 120er sollten in den Deckel. Allerdings kam es nicht dazu, denn meine Frau verweigerte die Zulassung aus ästhetischen („Hühnerkäfig!“) Gründen.
Also hab ich alles fahren lassen und mein olles Define R6 auf WaKü umgebaut. Die dazu georderte Be Quiet! Silent Loop 2 stand seit zwei Wochen hier rum. In der Mittagspause dann den Esstisch freigeräumt und Werkzeug bereitgelegt. Und dann ging's los:
1. Grafikkarte raus.
2. Deepcool AS500 Plus verlässt das Gehäuse.
3. Dokumentation lesen – Mainboard, Gehäuse und AiO – im Prinzip war alles da.
4. Radiator anschrauben – und erstmal fluchen, denn wer denkt sich starre Manschetten für Kabel aus, die man um 180° drehen muss? Sicher fein für die Vermeidung von Kabelbruch, aber auch nervig, wenn das den Radiator blockt.
5. Support anrufen: Denn ich hatte zwar eine Ahnung, welches der vier Kabel (2x von der Pumpe, 3x vom Radiator) in welchen Steckplatz auf dem Mainboard gehört, aber ahnen ist mir bei Elektrobauteilen ein bisschen zu wenig. Bei be quiet! ging nach dreimal bimmeln Herr Settelmeyer an den Hörer und beantwortete anstandslos und freundlich sämtliche Fragen: Die Radiatoren gehören mit dem Y-Kabel an den CPU_FAN Anschluss, die Pumpe an die AiO_Pump sowie die RGB_FAN Pins. Dank an be quiet! für den unkomplizierten Support!
7. Fluchen: Denn da liegen zwei hässliche Kabel quer überm Mainboard und stören. Ein Königreich für ein Boardlayout, dass zum Kabelsalat passt!
8. Radiator wieder anschrauben.
9. Fluchen: Denn die Honks im Computerladen hatten mir nen 140er Lüfter verkauft, der per Drahtklemme auf nen Kühler geschnallt wird. Ich wollte den in den Gehäuseboden packen, um Luft nach oben zu pusten.
10. Grafikkarte einbauen.
11. How to-Video suchen, um zu checken, wie man Deckeln und Staubfilter trennt – Fractal hat hier für jeden Mist (und N00bs wie mich) ein Video erstellt.
12. Filter in den Deckel drücken.
13. alles anschließen und „Power“ drücken
Und ja: Es hat sich gelohnt:
Im Cinebench geht die CPU nicht über 65°,
Horizon: Zero Dawn (WQHD, 90 FPS maxed out): 70° max., die Grafikkarte döst bei 56° / Hotspot 72°
God of War (WQHD maxed out und ohne Limits): 70,8° max., GPU 68°, Hotspot 92°
Insgesamt hat sich die AiO hier gelohnt. Einfach, weil der Airflow im Gehäuse wieder in Gang gekommen ist. Mein Favorit wäre ein neues Gehäuse gewesen, aber es ist echt schwer - mit einem gewissen ästhetischen Anspruch - ein passendes zu finden. Und so habe ich jede Menge Erfahrung gesammelt und Geld gespart. Großer Dank an der Stelle an
@Tronado und
@Casi030, die mir wochenlang die Hand gehalten haben.
Bilder folgen.