PNY hat mit dem PREVAILPRO P4000 Max-Q eigentlich fast alles richtig gemacht. Die verwendete mobile Quadro P4000 im Max-Q Design harmoniert ganz gut zusammen mit dem Intel Core i7-7700HQ. Zwar ist Kaby Lake als Architektur nicht mehr der allerletzte Schrei und eine Generation zurück, aber davon merkt man eigentlich nichts. Immerhin setzt man bei Clevo, dem ODM für dieses Workstation-Notebook, auf eine ausgereifte Plattform, die man als P955/957 bei so einigen Kunden ebenfalls und erfolgreich verwendet.
Bis auf die Quadro-Grafikkarte und die Menge des verbauten Arbeitsspeichers ist alles Consumer-Serientechnik, die sich millionenfach bewährt hat. Auf ECC-RAM kann man bei einer solchen Konstellation sicher verzichten und ein Xeon als Antrieb für eine mobile Quadro ist auch nicht wirklich nötig. Das machen Anbieter wie Fujitsu oder Lenovo ja auch nicht anders. Eine stärkere Grafiklösung würde hier kaum noch etwas bringen und so harmonieren CPU und GPU doch recht nett miteinander.
Ob man für Unterwegs nun unbedingt ein Ultra-HD Display braucht, sei mal dahingestellt. Viele professionelle Anwendungen, wie z.B. AutoCAD, Adobes CC, Solidworks oder Creo setzen auf ein eigenes GUI, welches leider brav mitskaliert und somit nur sehr schwer erkenn- und bedienbar ist. Wer z.B. versucht, Solidworks 2015 zu installieren, wird wohl den Hass bekommen. Da helfen auch Skalierungen von 300% für die Schriftgröße nicht, wenn das GUI nicht mitspielt und noch auf fixe Bitmap-Elemente setzt.
Fazit
Es passt eigentlich alles recht gut zusammen, jedoch muss man wirklich hinterfragen, für welchen Anwendungszweck man ein solches Notebook wirklich braucht. Ein Reisender in Sachen Konstruktion und Präsentation wird immer auf der Jagd nach der nächsten Steckdose sein und als primäres Arbeitsplatz-Notebook mit der interessanten Option zum Mitnehmen ist es akustisch schon recht dominant. Man wird stets etwas lauter sprechen müssen und sollte zudem besser starke Nerven haben.
Andererseits ist es beruhigend, wie der Produzent die Kühlung gemeistert hat. In dieser Plattform können nämlich sogar noch potentere Grafiklösungen verbaut werden, die ebenfalls den täglichen Überlebenskampf gegen ihre eigene Abwärme gewinnen. Da ist die Kühlung der CPU nur noch ein Nebenkriegsschauplatz. Auch wenn der Turbo-Takt der CPU und der maximal mögliche Boost-Takt der GPU im realen Einsatz nicht erreicht werden können – es throttelt nie etwas und schnell genug (zumindest für seine Verhältnisse) ist das PREVAILPRO P4000 mit der Max-Q Grafik auch.
Für einen Award fehlen ein wenig die Alleinstellungsmerkmale, aber es macht genau das, was man von ihm erwarten kann, wenn man zur passenden Anwendergruppe zählt. Und allein das macht es bereits durchaus kaufenswert, auch wenn wir keine extra Auszeichnung vergeben. Wenn es einem als Gegenwert auch finanziell überhaupt ins Konzept passt, denn billig ist die Geschichte leider nicht. In Deutschland bietet PNY die Geräte über deren Partner ab ca. 3200 Euro mit eine Quadro P3000 und ab ca. 4500 Euro mit einer Quadro P4000 an. Der Preis variiert natürlich stets mit steigender oder fallender Ausstattung. Ok, Firma zahlt. Jedenfalls meistens.
- 1 - Einführung, technische Daten und Details
- 2 - Tear Down, Komponenten und Kühlsystem
- 3 - Benchmarks: 2D und CPU-lastige Szenarien (Compute Rendering)
- 4 - Benchmarks: Komplexe Workloads und Suiten
- 5 - Benchmarks: Grafik-lastige 3D-Szenarien (OpenGL)
- 6 - Leistungsaufnahme, Laufzeit und Geräuschentwicklung
- 7 - Temperaturen, Takt und Infrarotmessung
- 8 - Zusammenfassung und Fazit
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