Das heute gestestete PREVAILPRO P4000 wird von PNY als mobile Workstation vermarktet und sortiert sich deshalb auch im betreffenden Preissegment oberhalb von aktuell 4500 Euro ein und wird in absehbarer Zeit auch direkt in Deutschland erhältlich sein. Ein genauerer Blick auf Tooling und Technik verrät uns, dass PNY den taiwanesischen ODM Clevo als Auftragsfertiger nutzt, wobei das PNY-Notebook auf dem P955 als Plattform basiert, jedoch oppulent ausgestattet wurde. Denn irgendwo muss der Preis ja auch herkommen.
Man bekommt ein ähnliches Notebook von PNY auch als PREVAILPRO P3000 mit einer etwas schwächeren Grafikeinheit und spart dann auch glatt 1000 Euro ein. Allerdings wird der heutige Test zeigen, dass die Kombination aus der verbauten CPU und der Grafiklösung recht gut harmoniert. Wenn schon, denn schon.
Lieferumfang
Neben dem Notebook erhält man das separate 150-Watt-Netzteil, ein Handbuch bzw. die Schnellanleitung, ein Mikrofasertuch für das Entfernen der Fingerabdrücke (sehr nützlich!), sowie eine DVD und einen USB-Stick. Deren Inhalt ist mehr oder weniger identisch und bei einem Notebook ohne Laufwerk hätte man die DVD auch weglassen können.
Unboxing, Optik und Haptik
Mit einer Standardbreite von 38 cm, einer Tiefe von 24,8 cm und einer Höhe von 1,8 cm im zugeklappten Zustand liegt das Notebook im guten Durchschnitt der 15,6″-Klasse. Das Gewicht von ca. 2,2 Kilo erfordert bereits gut trainierte Oberarme und wenn man ehrlich sein soll, es gibt durchaus leichtere Boliden. Doch irgendwo muss die Leistung ja herkommen und haptisch katastrophale Plastikbomber müssen es dann auch nicht sein.
Allerdings ist die gesamte, metallisch-matte Oberfläche vom Deckel über die Bodenplatte und die gesamten Kunststoffflächen im Innenbereich extrem empfindlich für schweißige Fingerabdrücke.
Konnektivität und Audio
Das Notebook entspricht, bis auf einige Ausnahmen, sehr weit dem Plattformmodell. So finden wir auf der linken Seite (von links nach rechts) die Öffnung für den Security-Lock, die Lüftungsöffnung für den CPU-Kühler, den DC-Stromversorgungsanschluss, eine HDCP-fähige HDMI-2.0-Buchse, zwei Mini DisplayPort 1.3, zwei Type-C USB 3.1 Buchsen (Gen 2) und zwei weitere USB 3.1 Buchsen (Gen 1). Mehr geht eigentlich auch nicht auf dieser Länge.
Auf der rechten Seite findet der Anwender (von links nach rechts) eine 3.5mm Kopfhörer-Klinkenbuchse, einen kombinierte 3.5mm 2-in-1 Audio-Anschluss (Mikrofon + S/PDIF), eine USB 3.1 Buchse (Gen 1), sowie den 6-in-1 Card Reader und den RJ-45 1000BASE-T Ethernet-Anschluss.
Die Rückseite ist geprägt von den insgesamt drei Luftauslässen (zwei für die Grafikeinheit und einen passiven Luftaustritt für das Innenleben) und den beiden Klappscharnieren für den Displaydeckel.
Die Front ist weitgehend unbelegt und trägt im linken Bereich fast alle Status-LEDs. Lediglich die LED für die Kamera befindet sich oberhalb des Displays neben der Kamera.
Von links nach rechts sind dies in der Front die Status-LED für den Betriebsstatus und Netzbetrieb, den Akku, die Datenträgeraktivität und den Flugzeugmodus.
Zur Konnektivität gehört natürlich auch das verbaute Wi-Fi-Modul. Mit Intels Dual Band Wireless-AC 8265 (M.2 2230) ist man da recht gut aufgestellt. Direkt neben der Fritz!Box 7590 erreichten wir maximal 674 Mbit/s, die Reichweite und die Datenraten innerhalb des Labors entsprechen denen eines ordentlichen Wi-Fi USB-Sticks, wobei interne Antennen natürlich auch Reichweitennachteile mit sich bringen. Wirkliche Verbindungsein- und -abbrüche konnten wir nicht feststellen.
Der Ethernet-Anschluss ist guter Durchschnitt und tut was er soll ohne jegliche Kritik. Außerdem setzt der OEM auf Bluetooth 4.2 (M.2 2230, Windstorm Peak), was die Konnektivität natürlich abrundet, aber auch etwas am Akku zehrt, falls man es nicht benötigt.
Die zwei eingebauten Lautsprecher sind für eine Workstation ausreichend, Klangwunder sollte man hingegen nicht erwarten. Die verbaute Soundlösung von Creative in Form der Sound Blaster X-Fi BM5 unterstützt High Definition Audio und bietet zudem ANSP-3D-Sound am Audio-Ausgang. Mit Kopfhören klingt das alles ganz nett und man merkt einmal mehr die Wurzeln, die eher im Gaming-Sektor zu suchen sind, denn die Platine ist bei all diesen Plattform-Derivaten nahezu gleich bestückt.
Ein- und Ausgabegeräte
Die Tastatur setzt auf die üblichen kurzhubigen Tasten, wie sie seit Ewigkeiten in Notebooks zum Einsatz kommen. Die konfigurierbare Hintergrundbeleuchtung ist zwar ganz nett, aber wohl auch eher eine vererbte Eigenschaft der Ausgangsplattform als eine unbedingte Notwendigkeit. Der feste Stand bei der Tastatureingabe und dem Nutzen des Touchpads wird durch großflächige Gummiapplikationen in der Unterschale des Gehäuses erreicht, die relativ weich ausfallen. Mehr zur Tastatur gleich noch im Tear Down.
Beim Display setzt PNY bei unserem Modell noch auf ein mattes Ultra-HD IPS-Panel von LG Philips (LP156UD1-SPB1), welches 60 Hz schafft, aber eigentlich nicht mehr wirklich aktuell ist. Dieses RGBW-Panel setzt im Gegensatz zu reinen RGB-Panels auf ein Subpixel-Array, was sich in manchen Situationen etwas auf den Kontrast auswirken kann. Vor allem schwarze Bereiche sind eben doch nicht tiefschwarz. Das gefürchtete Backlight-Bleeding tritt zwar in einer milderen Form auch auf, allerdings beschränken sich diese Flecken eher auf die vier Ecken, sowie Bereiche der Ober- bzw. Unterkante des Displays. Je nach Neigung des Displays und den Bildschirminhalten fällt dies mehr oder weniger auf, ist aber zu ertragen. Die maximale Helligkeit fällt im Netzbetrieb mit ca. 260 bis 300 cd/m² ausreichend hoch aus.
In den Retail-Modellen, welche ab nächste Woche verfügbar sein werden, wird dann ein AUO B156ZAN02.2 verbaut sein. Bei diesen AHVA-Panel handelt es sich dann um ein RGB-Panel, wie es auch in einigen Consumer-Modellen von Clevo bereits genutzt wird. Exemplarisch sei hier das Key 15 der deutschen Notebook-Schmiede Schenker genannt, zu dem wir in Kürze ebenfalls noch einen Test veröffentlichen werden. Die 92% vom sRGB-Farbraum gehen so in Ordnung, aber ca. 62% vom AdobeRGB sind eher nur befriedigend in dieser Preisklasse.
Das ist zwar nichts für Hardcore-Zocker, sieht aber doch recht gut aus und kann im Workstation-Einsatz durchaus begeistern, wenn man nicht gerade Software nutzt, deren GUI die Schriftskalierung von Windows nicht unterstützt und die auch nicht über eine eigene Skalierungsoption verfügt. Dann wird der Einsatz schnell zum Suchen von mikroskopischen Hieroglyphen.
Bis zu 130 Grad kann man das Display übrigens aufklappen. Reicht locker und lässt das Konstrukt auch noch nicht kopflastig in Kipplaune zurück.
Technische Daten | |
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Arbeitsspeicher | 32GB (2x 16GB) DDR4 2400MHz SODIMM, Dual-Channel |
Primärer Datenträger | 512GB M.2 2280 PCIe (Gen.3 ×4) NVMe SSD |
Zusätzl. Datenträger |
2TB 2.5″ HDD |
Display | 15.6″ UHD (3840 × 2160), 16:9 IPS Panel |
Prozessor | Intel® Core™ i7-7700HQ Prozessor |
Prozessortakt |
2.8 GHz Base (Turbo bis zu 3.8GHz) |
Cache | 6 MB Smart Cache |
Chipsatz |
Mobile Intel® HM175 Express Chipset |
Grafikeinheit | NVIDIA Quadro P4000 8GB GDDR5 GPU Memory OpenGL 4.5 DirectX® 12 Vulkan NVIDIA VRWorks™ CUDA™ OpenCL Direct Compute Microsoft Hybrid Graphics mode Unterstützt bis zu 4 aktive Displays |
Audio | SOUND BLASTER® X-FI® MB5 High Definition Audio S/PDIF digital output Verbautes Mikrofonarray Stereo-Lautsprecher ANSP™ 3D Sound am Audio-Ausgang |
Eingabegeräte |
Full-Size Tastatur und Num-Block Scissor-Tasten mit mit LED-Hintergrundbeleuchtung Kensington® Lock Slot Secure Touchpad mit TPM 2.0 Fingerabdrucks-Sensor |
I/O Ports | Linke Seite: Security-Lock DC-Stromversorgungsanschluss HDMI™ 2.0 with HDCP 2× Mini DisplayPort 1.3 2× Type-C USB 3.1 Gen 2 Buchsen 2× USB 3.1 Gen 1 Buchsen Right: 3.5mm Kopfhörer-Klinke 3.5mm 2-in-1 Audio-Anschluss (Mikrofon + S/PDIF) USB 3.1 Gen 1 Buchse 6-in-1 Card Reader RJ-45 1000BASE-T Ethernet-Anschluss |
Card Reader | 6-in-1 Card reader supports MMC / RSMMC/ SD / mini SD / SDHC / SDXC up to UHS-II |
Netzwerk | Built in 10/100/1000Mb Base-TX Ethernet LAN Intel® Dual Band Wireless-AC 8265, 2×2 AC + BT 4.2 M.2 2230 (Windstorm Peak) |
Web-Cam | 2.0M Full-HD Videokamera |
Spannungsversorgung | Full-Range AC adapter 100~240V, 50~60Hz, DC-Ausgang 19.5V, 7.7A, 150W |
Akkumulator | Embedded Li-Polymer 4-zellen-Akku-Pack, 55 Wh |
Betriebssystem | Windows®10 Professional 64-bit, Digitale Lizenz |
Abmessungen | 380 mm × 248 mm × 18 mm (14.96″ × 9.8″ × 0.73″) |
Gewicht | ca. 2.2kg (4.8 Lbs.) |
BIOS | 64Mb SPI Flash ROM, AMI BIOS |
Power Management | ACPI v5.0, Suspend to RAM (S3), Suspend to disk (S4), Soft off (S5), Battery low suspend, Wake on LAN (S5), Wake on USB (S3), Wake on RTC alarm (S4) |
LED Statusanzeigen |
Power/Status, Akku, HDD, Flugzeugmodus, Kamera |
Zertifikate | FCC Class B, CE, cTUVus, TUV, CB, RoHS |
Betriebsumgebung |
Temperatur: Betrieb: 5°C – 35°C Ausgeschaltet: -20°C – 60°C Relative Luftfeuchtigkeit: Betrieb: 20% – 80% Ausgeschaltet: 10% – 90% |
Garantie | 3-Jahre (Herstellergarantie) |
- 1 - Einführung, technische Daten und Details
- 2 - Tear Down, Komponenten und Kühlsystem
- 3 - Benchmarks: 2D und CPU-lastige Szenarien (Compute Rendering)
- 4 - Benchmarks: Komplexe Workloads und Suiten
- 5 - Benchmarks: Grafik-lastige 3D-Szenarien (OpenGL)
- 6 - Leistungsaufnahme, Laufzeit und Geräuschentwicklung
- 7 - Temperaturen, Takt und Infrarotmessung
- 8 - Zusammenfassung und Fazit
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