Audio/Peripherie Tastatur Testberichte

Unicomp Model M Tastatur im Test – Klassisches Design und Buckling Springs statt normaler mechanischer Taster

Der Unterschied zwischen der Unicomp Model M zu einer aktuellen Gamingtastatur liegt genau wo? Nun ja, die Unicomp Model M konzentriert sich darauf, jahrzehntelang zuverlässig zu funktionieren, anstatt mit bunten Lichtern zu blinken, die wie eine Disco aussehen, um über mangelnde Qualität hinwegzutäuschen. Dazu hat die  Unicomp Model M Tastatur eine interessante und wechselvolle Geschichte, die bis in die 1980er Jahre zurückreicht. Sie ist nämlich eng mit der IBM Model M verbunden, einer legendären Tastatur, die als eine der besten mechanischen Tastaturen aller Zeiten gilt. Und Ihr erfahrt heute auch, warum ich mir für fast 190 Euro eine Linderung meiner Beschwerden gegönnt habe, die es leider nicht auf Kassenrezept gibt.

Die Geburt der IBM Model M

Die IBM Model M wurde erstmals 1984 eingeführt und war eine Weiterentwicklung der vorherigen IBM Model F. Die Tastatur setzte auf das sogenannte “buckling spring”-Schalterdesign, das für seinen unverwechselbaren Tastenanschlag und das taktile Feedback bekannt ist. Diese Technologie erzeugt den charakteristischen Klick und das fühlbare Feedback, das viele Schreibende und Programmierer bis heute schätzen. Die Tastatur war Teil des IBM Personal System/2 (PS/2), einer Reihe von Computern, die IBM in den 1980er Jahren einführte. Sie wurde aufgrund ihrer robusten Bauweise und Langlebigkeit schnell beliebt und fand sowohl in Büros als auch bei Privatanwendern ihren Platz. Die Model M war so konstruiert, dass sie jahrzehntelang halten konnte – mit austauschbaren Tastenkappen und einem soliden Metallrahmen. Der Übergang zu Lexmark war dann eine Zäsur.

In den 1990er Jahren begann IBM, seine Hardware- und Zubehörsparte auszulagern, was zur Übertragung der Tastaturproduktion an Lexmark führte, ein Unternehmen, das 1991 aus IBM heraus gegründet wurde. Lexmark führte die Produktion der Model M fort, nahm jedoch einige Änderungen an den Materialien und der Herstellungsweise vor, um die Kosten zu senken. Ende der 1990er Jahre, als die Nachfrage nach mechanischen Tastaturen aufgrund der Verbreitung von günstigeren Membrantastaturen zurückging, entschied sich Lexmark, die Produktion der Model M einzustellen. Dies bedeutete beinahe das Ende dieser ikonischen Tastatur.

Die Gründung von Unicomp

Um die Tradition der Model M fortzusetzen, gründeten ehemalige Lexmark-Mitarbeiter 1996 Unicomp und übernahmen die Produktionsausrüstung sowie die Rechte an der Tastatur. Seitdem stellt Unicomp die Model M weiterhin her, wobei sie die originale “buckling spring”-Technologie und das klassische Design beibehält. Unicomp produziert die Tastaturen immer noch in den USA und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Qualität und das typische Schreibgefühl der originalen Model M zu bewahren. Die Unicomp Model M ist heute bei allen beliebt, die das taktile Feedback und die Haltbarkeit einer mechanischen Tastatur zu schätzen wissen. Trotz moderner Alternativen bleibt die Model M ein Symbol für Langlebigkeit und hohe Verarbeitungsqualität. Unicomp hat im Laufe der Jahre kleinere Anpassungen vorgenommen, um die Tastatur mit modernen Systemen kompatibel zu machen, darunter USB-Anschlüsse und verschiedene Layout-Optionen. Dennoch bleibt das grundlegende Design weitgehend unverändert, was der Tastatur eine zeitlose Qualität verleiht.

Lieferung auf Umwegen und technische Daten

Das Teil in den USA zu bestellen war mir zu teuer, da allein fast 80 Euro netto für den Versand zu entrichten gewesen wären, dazu kämen Einfuhrumsatzsteuer und Gedöns, womit man dann am Ende bei fast 240 Euro gelandet wäre. Retro schön und gut, aber ich bin ja nicht Krösus. Wenn man dann einen deutschen Verlag findet, der in seinem Shop das Ganze für deutlich unter 200 Euro anbietet und auch noch innerhalb von 2 Werktagen liefern kann, dann lasse ich das Geld lieber im Lande. Wobei, so ganz reibungslos ging das auch nicht, denn geliefert wurde: ein Buch. Zumal der Autor nicht wirklich zum meinen üblichen Favoriten zählt.

Wie man darauf kommt, ich hätte was von Hoppe bestellt, ist mir hingegen ein Rätsel… Der vergleicht ja Demokratie mit Monarchie und kommt zu dem Schluss, dass Demokratie nicht die „fortschrittlichere“ Regierungsform ist, wie oft behauptet wird. Während Monarchen laut ein langfristiges Interesse am Erhalt und Wohlstand ihres Landes haben, seien demokratische Politiker nur auf kurzfristige Gewinne und Wiederwahlen aus, was zu verantwortungsloser Politik und Ressourcenverschwendung führe. Gut, das will ich jetzt hier nicht ausdiskutieren, aber zumindest hat man versucht, mir ideologisch etwas Anarcho-Kapitalismus unterzuschieben. Ich durfte das Buch dann als “Entschädigung” sogar behalten, aber nach einigem Querlesen wurde mir dann doch einigermaßen übel. Gut, dass dann die Tastatur doch noch ankam – diesmal sogar in einem standesgemäßen Karton, denn sie ist ja reichlich massiv.

Warum die Tastatur für mich eine fast ideale Lösung ist

Ich muss jetzt erst einmal kurz etwas Persönlichen voranstellen und ich hoffe, dass ich mit heutigen Artikel auch denen helfen kann, die unter einem ähnlichen Problem leiden wie ich. Auch wenn ich natürlich schlusskorrigiere, manche Texte sind in der Rohfassung kaum lesbar, weil sie vor Vertippern nur so strotzen und alles erwische ich auch am Schluss nicht immer. Das alles hat allerdings auch einen ärgerlichen Hintergrund, denn eigentlich bin ich ja 10-Finger-Schreiber bzw. war es.  Mein Problem: Diabetische periphere Neuropathie (DPN). Das ist eine der häufigsten Formen der diabetischen Neuropathie und betrifft bis zu 50 % der Menschen mit Diabetes. Die häufigsten Symptome sind Taubheit, Kribbeln, Brennen und Schmerzen in den Extremitäten. Diese Symptome werden durch den Abbau der Nervenfasern verursacht, der infolge von Hyperglykämie und schlechter Blutzuckerkontrolle auftritt. Neuropathie kann auch zu Muskelschwäche führen, was feinmotorische Aufgaben wie das Tippen auf einer Tastatur erschwert.

Die Einschränkungen durch DPN können sich besonders stark auf Tätigkeiten auswirken, die präzise Fingerbewegungen erfordern, wie etwa das Schreiben auf einer Computer-Tastatur. Traditionelle Membran- oder Scherenschalter-Tastaturen erfordern oft einen gleichmäßigen und flachen Tastenanschlag, was für Personen mit vermindertem Tastgefühl und Muskelschwäche problematisch sein kann. Eine hohe Tippgenauigkeit wird erschwert, und die Belastung durch wiederholte Bewegungen kann die Symptome verschlimmern. Das betrifft auch die Gaming-Tastaturen mit mechanischen Tastern und einem relativ kurzen Hub. Dazu kommen ergonomische Ungereimtheiten moderner Tastaturen. Viele Taster bieten nur wenig taktiles Feedback. Bei Menschen mit eingeschränktem Gefühl in den Fingern kann es schwierig sein, zu erkennen, ob eine Taste tatsächlich registriert wurde Die meisten Tastaturen erfordern eine gleichmäßige und relativ hohe Betätigungskraft, was bei Muskelschwäche ermüdend sein kann und sie haben ein kompaktes Layout ohne klare Tastenabgrenzungen, was zu einer unergonomischen Handhaltung führt, die bei wiederholter Belastung die Symptome verschlimmert. Das sieht hier bei der Model M deutlich besser aus:

Die IBM Model M Tastatur, die erstmals 1984 eingeführt wurde, bietet durch ihr einzigartiges “buckling spring”-Design eine Reihe von Vorteilen für Menschen, die unter den genannten Problemen leiden. Die “buckling spring”-Technologie bietet ein stark ausgeprägtes taktiles Feedback. Wenn eine Taste gedrückt wird, “bricht” die Feder unter Spannung zusammen und erzeugt dabei einen deutlichen Klick. Dieses Feedback hilft Menschen mit eingeschränkter sensorischer Wahrnehmung, zu spüren, dass ein Tastendruck registriert wurde, was die Tippgenauigkeit erhöht. Der tiefe Tastenweg der Model M ermöglicht es den Nutzern zudem , die Tasten bis zu einem klar spürbaren Punkt durchzudrücken. Dies reduziert die Belastung der Finger und Handmuskeln, da der Benutzer nicht raten muss, ob der Tastendruck erfolgreich war.

Die mechanische Bauweise der Model M sorgt dafür, dass die Tastatur extrem langlebig ist und auch bei intensiver Nutzung über viele Jahre hinweg ihre Leistung beibehält. Dies ist ein wichtiger Faktor für Vielschreiber, die täglich stundenlang schreiben. Die Model M bietet die Möglichkeit, Tastenkappen einfach auszutauschen, was nützlich sein kann, um ein ergonomisches oder individuelles Layout zu gestalten, das den speziellen Bedürfnissen eines Benutzers mit Neuropathie gerecht wird.

Obwohl moderne Gaming-Tastaturen oft mechanische Schalter und RGB-Beleuchtung bieten, liegt deren Fokus eher auf ästhetischen Features und schnellen Schaltern fürs Gaming. Solche Tastaturen bieten zwar in gewissem Maße taktiles Feedback, jedoch ist die Stabilität und das klassische Layout der Model M oft besser geeignet für Vielschreiber. Die „buckling spring“-Schalter der Model M sind deutlich lauter und bieten ein stärkeres haptisches Feedback, was für Menschen mit eingeschränkter sensorischer Wahrnehmung einen großen Vorteil darstellt. Zudem sind viele moderne Gaming-Tastaturen auf lineare Schalter fokussiert, die weniger taktiles Feedback bieten. Damit bleibt die IBM Model M eine bemerkenswerte Option für diejenigen, die Wert auf Qualität und Nutzerfreundlichkeit legen, insbesondere unter den speziellen Anforderungen von Neuropathie-Patienten. Nur eben leider nicht auf Rezept.

Technische Daten der Unicomp Model M

Schaltertyp: Buckling Spring”-Schalter (mechanisch). Diese Schalter nutzen eine Federmechanik, bei der die Feder unter Spannung zusammenbricht und einen hörbaren Klick erzeugt. Das sorgt für ein ausgeprägtes taktiles Feedback. Die “buckling spring”-Technologie erzeugt einen hörbaren Klick bei jedem Tastendruck, was zu einem höheren Geräuschpegel führt als bei modernen Membrantastaturen.
Tastenhub: Ca. 3,5 – 4 mm. Die Tasten bieten einen tiefen Hubweg, was zu einem klassischen Schreibgefühl führt.
Betätigungskraft: Ca. 60 – 70 Gramm. Die Federkraft sorgt für spürbaren Widerstand beim Tippen, was die Tippgenauigkeit unterstützt.
Layout-Optionen: Standardmäßig erhältlich im ANSI-Layout (US-Standard) und ISO-Layout (EU-Standard). Es gibt Varianten mit 101, 102 oder 104 Tasten, je nach Layout .Einige Modelle bieten auch eine oder zwei Windows-Taste(n) an, die bei den klassischen IBM Model M Tastaturen nicht vorhanden war.
Schnittstellen: USB-Anschluss (bei modernen Versionen). Einige ältere oder spezielle Modelle bieten noch PS/2-Anschlüsse. Plug-and-Play-Unterstützung für moderne Betriebssysteme (Windows, macOS, Linux).
Kabel: Abnehmbares oder fest angebrachtes Kabel, je nach Modellvariante. Typischerweise etwa 2 Meter lang.
Material: Gehäuse aus hochwertigem ABS-Kunststoff. Die Tasten bestehen ebenfalls aus widerstandsfähigem ABS-Kunststoff und nutzen Double-Shot-Molding für langlebige Beschriftungen.
Gewicht: Ca. 2,0 – 2,5 kg, je nach Modell und Layout. Das hohe Gewicht trägt zur Stabilität bei und verhindert, dass die Tastatur während der Nutzung verrutscht.
Abmessungen: Standardgrößen betragen etwa 455 mm x 170 mm x 50 mm (Länge x Breite x Höhe), abhängig von der Modellvariante.
Eigenschaften: Austauschbare Tastenkappen: Die Tastenkappen können leicht ausgetauscht werden, was eine individuelle Anpassung und leichte Wartung ermöglicht. Die Tastatur ist für jahrelangen Einsatz ausgelegt, oft mit einer Lebensdauer von mehreren Millionen Anschlägen pro Taste.

Kommentar

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big-maec

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Hi,
ein neumodischer Nachbau, oder ein versuch sich von der Masse abzuheben?

Was mir an dem Nachbau fehlt, ist die Kabelspirale wie am Original.

Habe die IBM Tastatur letztens noch in der Hand gehabt, weil ich den Keller etwas ausmisten bzw. aufräumen wollte. Tja noch habe ich eine IBM Tastatur mit DIN Anschluss im Keller liegen, bin mir aber noch nicht schlüssig, was ich damit mache.

Nur für den Fall, falls du ein Original IBM Exemplar testen möchtest, ich kann dir da noch was zukommen lassen.:D

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Igor Wallossek

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Bitte lies die Intro, es ist quasi immer noch das Original. Sind ja auch die gleichen Gene. Spiralkabel ist auf dem Schreibtisch ein totales Auschlusskriterium für mich, das muss heutzutage echt nicht mehr sein. Und Steckerkaskaden von DIN auf PS/2 auf USB sind auch nicht wirklich nice :D

Ich habe selbst zwei M besessen, eine von deutlich vor 1990 und eine abgespeckte von Lexmark. Das habe ich alles in einem sinnlosen Anfall von Aufräumeritis in den frühen 2000ern entsorgt, das muss so 2005 oder 2006 bei einem Umzug gewesen sein. Ich hatte damals aufgehört zu rauchen und alles, was irgendwie nach Rauch müffelte, freudig über den Jordan gewuppt... ;D

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echolot

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Arnonymious

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Was die Aufstellfüße angeht, wäre das doch was, was dir Druckerobertester @Tim Kutzner als zwei Komponenten Projektchen drucken könnte, @Igor Wallossek .
Dann sieht das nicht so gefrickelt aus als wenn man da nur einfach was anklebt.

Mein Vater hat immer noch seine alte M im Einsatz und ist nach wie vor happy mit dem Teil, einziger Kritikpunkt ist die notwendige "Adapterkette". Ich habe selbst auch mal mit nem Nachnau geliebäugelt, aber die Tastatur ist im geteiltwn Arbeitszimmer zu laut für ein friedliches Miteinander.

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QuFu

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Ich hab hier noch das kompaktere Model M2 rumliegen, gabs damals zu meinem ersten PC dazu, sogar schon mit PS2 Stecker, funktioniert auch noch. So schön, wie sich es tippt, aber das Teil ist eine echte akustische Foltermaschine. Etwaigen Mitmenschen geht man damit gehörig auf den Senkel. ;-)

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eastcoast_pete

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Eine Unicomp Model M (in QWERTY) ziert sein 4 Jahren auch meinen Schreibtisch. Die ist jetzt mein "daily driver". Kommt der originalen IBM PS/2 Tastatur, die ich als Maß der Dinge ansehe, einigermaßen nahe. Die IBM ist meine Messlatte, wenn's um Keyboards zum Schreiben geht. Gehäuse aus Alu Druckguss, tolles Schreibgefühl, klickt befriedigend laut 😁, und eben unten der Kleber dran mit "Made for IBM by Lexmark in Lexington, KY" - denn so (Auftragsfertigung) hat Lexmark ja mal angefangen. Heutzutage wird sie allerdings nur hin und wieder mal rausgenommen um als Referenz für etwaige Kandidaten für meine tägliche Tastatur zu dienen.

Und, zum Thema diabetische Neuropathie: Ich hoffe, daß Du (@Igor Wallossek ) einen guten Endokrinologen hast, der sich mit Dir um Deinen Blutzucker kümmert. Wenn es Typ 2 Diabetes ist: die neuen GLP-1 Agonisten (semaglutide bzw tirzepatide) haben die Behandlung davon schon - muss man so sagen - revolutioniert.

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eastcoast_pete

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1,899 Kommentare 1,193 Likes

Dafür hören die dann auch, daß man gerade arbeitet und nicht gestört werden will 😀.

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FfFCMAD

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@Igor: in Zwischen gibt es auch nachbauten für den Vorgänger, der noch etwas mehr Schreibkomfort bietet. Die Model F hat ja noch mal wesentlich bessere Tasten als die originale M. (Kapazitiv)

Bei dem IBM Tastaturen gibt es einen großen Vorteil, den die meisten modernen Tastaturen nicht haben: bessere Ergonomie. Das kann man auch schon auf einem deiner Bilder sehen. Die Model F und Model M waren extrem gut durchgedacht, da steckten damals schon viele Jahre Know How und echte Ingenieursarbeit dahinter.

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Igor Wallossek

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Unser Hasch-Minister ist komplett unfähig. Semaglutid hatte ich in Form von Trulicity-Pens, seit einem Jahr nicht mehr in DE verfügbar, weil angeblich zuwenig gezahlt wird, in CZ und Polen gibts das schon noch. Da habe ich zweimal privat gekauft, weil in unserer tollen Kiffer-Republik nichts aufzutreiben war. Dann auf Ocempic geswitcht, aber seitdem jede Chantalle das frisst, um abzunehmen und dafür mit dem Arzt schläft, war das am Ende fast schon Beschaffungskriminalität, um da mal ranzukommen. Jetzt Mounjaro, aber das ist auch schon wieder knapp. Ich könnte echt kotzen. Für die Medikamente, auch für meine Eltern, bin ich ständig unterwegs. Dritte-Welt-Land.

Dazu Glyxambi und die üblichen Valsartrio (Valsartan, Blutverdünner und nochwas). Meine Doktorsche ist immer auf irgendwelchen Weiterbildungen und schleppt immer das Neueste an. Nur kriegen muss man es... Da hilft auch nichts, das mein Abi-Mitschüler heute Pfizer Chef in Europa ist. Die Sorte Pillen brauche ich Gott sei Dank nicht. Im Übrigen bin ich bei der Krankenkasse trotz der ganzen Nahrungsergänzungsmittel immer noch Nettozahler... :D

Apropos Trulicity:
Unsere Hampel hat ja mit Eli Lilly einen Geheimdeal gemacht, damit sie hier investieren. Seitdem ist das Zeug für die Kassen unbezahlbar. Warum schreibt der übliche Qualitätsjounalist da nicht drüber?

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FfFCMAD

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@Igor: Von welchem Qualitätsjournalismus redest du?

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Igor Wallossek

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Dem, den es leider nicht mehr zu geben scheint.

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echolot

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Jetzt stapelst Du aber ganz schön tief :D

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FfFCMAD

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770 Kommentare 238 Likes

Das Problem ist dabei auch, das die übrigen, näher an der Realität sitzenden Journalisten eben auch Dinge sagen, die den meisten nicht gefallen. Speziell wenn der Verstand immer noch von der Giftblase des ÖRR korrumpiert ist. Trotzreaktionen sind die Folge

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ParrotHH

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Ich frage mich eher, warum an sich vernunftbegabte Zeitgenossen solch einen Unsinn verbreiten, der dann anschließend auch noch lustvoll rezipiert wird (Stichwort: PASTOR...)

Natürlich wird darüber berichtet!

Was muss man für einen persönlichen Medienmix haben, um darüber nicht gestolpert zu sein? Solide Recherchen und ordentlichen Journalismus findet man halt nicht bei Tichy, Reichelt oder im lokalen Anzeigeblatt.

Die SZ hat vor ein paar Tagen einen großen Artikel darüber gebracht ("Auf Wunsch der Lobbyisten") und einen entsprechenden Kommentar ("Die Solidargemeinschaft zahlt Milliarden für diesen unsäglichen Deal"). Selbst die in Kreisen verteufelte Tagesschau berichtete darüber.

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Igor Wallossek

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Vor ein paar Tagen... Ich kämpfe damit seit fast einem Jahr. Es hat auch niemanden interessiert. Dass man jetzt erst drüber spricht, ist sowas von scheinheilig, denn das mit Eli geht schon eine Weile. Es passt halt gerade mal schön ins Bild. Lies meinen Post oben, ich habe gute Quellen., dazu brauche ich keine politisierenden Sendeanstalten, egal ob ÖRR oder der rechte Rand. Über den ÖRR will ich hier genauso wenig diskutieren, wie über diverse Schmuddelseiten und Kreuz-und-Querdenker. Mich betrifft es nämlich persönlich.

Ich renne hier seit mittlerweile zwei Jahren für mich und meine pflegebedürftigen Eltern den Medikamenten hinterher und es wird von Monat zu Monat schlimmer. Ich verhandele mit Pharmareferenten, Depots und diversen Apothekern. Ich kann nur hoffen, dass Du in dieser Bananenrepublik nicht krank wirst, dann gnade Dir Gott. Eli Lilly ist nur ein Beispielt, das lässt sich fortsetzen. Boehringer Ingelheim ist auch so ein Kandidat, der in DE verknappt wird und im Umland problemlos liefern kann. Das hat nichts mit Medien zu tun, das ist bittere Ampelrealität. Meine Mutter bekommt die Schmerzmittel, die sie vertrug, nicht mehr und ich stehe vor der Wahl, die mir illegal hinter der Grenze zu beschaffen oder weiter zu beobachten, wie sie alle paar Monate in die Psychatrie eingeliefert wird. Ich hatte ein längeres Gespräch mit dem Oberarzt, das hat mir die Augen geöffnet.

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ParrotHH

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Es bleibt halt trotzdem Unsinn, was Du schreibst!

Im Artikel, den man übrigens ohne Paywall auch hier komplett lesen kann ist der Verlauf ja beschrieben:

Da haben Journalisten über ein Jahr recherchiert und dafür Akten herausgeklagt. Die ganze Geschichte ist also nur deshalb jetzt in der Öffentlichkeit gelandet, weil das, was Du über die Medien schreibst, genau nicht zutrifft!

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Igor Wallossek

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Ich musste da als Privatperson gar nicht recherchieren, sondern es reichte, um exakt EINE kompetente Person zu befragen. Dezember 2023? Große Leistung.. Mein Engpass geht seit Juli/August 2023 und selbst da wusste ich schon, was lief und laufen wird. Die anderen Produkte inklusive. Das hätte einem sogar jeder kompetente Azt erzählen können. Man muss sich nicht immer so wichtig machen, man muss nur mal in der betreffenden Branche fragen.

Schlimm genug, wenn mir täglich im ÖRR diverse Judenhasser als Aktivisten kredenzt werden. Ich schaue das nicht mehr, weil ich nur noch kotzen könnte. Die SZ nimmt es mit dem Wahrheitsgehalt auch nicht so genau, unlesbar wie so vieles, egal ob links oder rechts. Zu politisierend oder zu banal. Bild geht auch nicht. Ich lese täglich die WP und NYT, dazu kommen CNN und ein paar andere Kanäle. Das hilft auch etwas beim Blick auf Deutschland, weil hier die meisten nur noch komplett vernagelt sind.

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ParrotHH

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Das ist natürlich immer ein nettes Argument, mit dem man sich jede weitere Argumentation ersparen kann, wenn man selbst oder das Gegenüber dumm genug ist, sich mit einem einfachen Namedropping einer Projektionsfläche für alles was schlecht läuft zufrieden zu geben.

Leider ist die Realität nicht so unterkomplex, wie Du es suggerierst.

Auch dazu gab es mal eine lange Recherche in der SZ, wo sie dem Drama knapper Medikamente am Beispiel eines Fiebersafts nachgegangen sind. Das zu lesen und zu verstehen ist aber aufwändiger, als einfach nur empört Lauterbach oder Habeck zu brüllen!

Im übrigens geht auch an mir persönlich der Zustand unseres Gesundheitssystems nicht spurlos vorüber. Meine Freundin musste bis vor kurzem Tamoxifen einnehmen (ist jetzt auf ein anderes Medikament umgestellt worden, das auch beschissene Nebenwirkungen hat). Das war auch immer ein Drama, diese Tabletten zu bekommen, und da hieß anfangs der Gesundheitsminister noch Jens Spahn.

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ParrotHH

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Komme mir jetzt ein bisi komisch vor, aber Dir ist schon bewusst, dass es ein Unterschied ist, ob man als sich Privatperson ein Bauchgefühl durch das Gespräch mit irgendeinem Brancheninsider bestätigt, oder ob man als seriöses Medienhaus solch schwere Vorwürfe publiziert?

Ich weiß nicht, was Du über das Thema "Journalismus" so weißt, aber da kann man halt nicht einfach mal auf gut Glück unbelegte Behauptungen raushauen...

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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