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Thermal Grizzly Kryonaut vs. Paste X (Vorserie) im Wärmeleitpasten-Test: Wachablösung nach 10 Jahren?

Die effektive Wärmeleitfähigkeit

Was sich bereits beim Wärmewiderstand abgezeichnet hatte, ändert sich auch hier nicht. Wer jetzt immer noch glaubt, die Wärmeleitfähigkeit wäre ein konstanter Wert, der irrt gewaltig. Aber das haben ich ja auch schon im Grundlagenartikel lang und breit erklärt. Wenn man Rth hat, braucht man λeff,  also die effektive Wärmeleitfähigkeit eigentlich gar nicht. Und das Ergebnis? Die etwas flüssigere Paste X ist auch hier kaum schlechter als die Thermalright TF8. Bei den relevanten Dicken unter 100 µm liegen beide fast gleichauf, unter 50 µm sowieso. Da holt dann auch die Kryonaut wieder deutlich auf.

Das Ganze natürlich auch noch einmal als Balkendiagramm für die vier wichtigsten Schichtstärken:

Mal abgesehen davon, dass ich auch die Temperaturen des Heaters und der Wassers habe, die uns aber nichts nützen, weil sie sich entweder den Widerständen anpassen oder immer konstant bleiben, habe ich ja meinen Messaufbau mit den Temperaturfühlern 1 bis 6 (siehe Schema auf Seite 2). Mit diesen Werten kann man jetzt auch noch ganz nette Überlegungen anstellen.

GPU-Emulation

Nehmen wir zunächst die Werte von T3 und T4, die uns die beiden Temperaturen an den jeweiligen Kontaktflächen ausweisen, zwischen denen sich die Paste befindet. Diese Kurven sind nicht mehr ganz linear, denn auch der Interface-Widerstand ändert sich ein wenig. Und wir rechnen ja nicht mehr mit 6 Punkten, sondern nur mit 2 absoluten Werten für die Temperaturdifferenz statt eines Gradienten wie bei TTim, wobei die Sample-Temperatur ja konstant bleibt. Und wozu nun das Ganze? Das Verhalten ist so ähnlich wie bei einer Grafikkarte, die ja ohne einen IHS auskommen muss und wo man das Delta meist zwischen dem Substrat und der Wassertemperatur misst. Das kann man recht gut projizieren, denn ich teste ja den Temperaturunterschied an den beiden Flächen, zwischen denen sich die Paste befindet. Und auch hier sieht man, dass unterhalb von rund 100 µm weniger als 1 Grad Unterschied herrschen.

CPU-Emulation

Wenn man die Werte für den Heater normalisiert und den Gradienten zu T3 berücksichtigt, dann haben wir hier bereits einen ausreichenden Wärmewiderstand im Referenzblock aus Kupfer zu T3, um die CPU-Temperatur und deren Unterschiede mit verschiedenen Pasten im Vergleich untereinander und in Abhängigkeit zur Schichtstärke der Paste zu simulieren. Denn genau diese variable Bewertung kann kein Test auf einer CPU bieten, weil es immer individuell anders ausfällt und damit nicht wirklich reproduzierbar bleibt. Im TIMA5-Test aber schon. Auch hier liegen beide Pasten sehr eng beieinander.

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echolot

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Na da wird sich der Roman aber freuen. Fast gleichauf mit dem Spitzenreiter. In Kombi mit X-Apply und wenn der Preis stimmen sollte, nimmt man doch gerne die nationalen Produkte. Wann soll es denn soweit sein?

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eastcoast_pete

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@Igor Wallossek : wenn die neue Paste von TG dann offiziell erscheint, würde mich ein Interview von Dir mit Roman zum Thema "so haben wir die neue Paste entwickelt" interessieren. So ein Gespräch wäre doch interessant! Wobei mir auch klar ist, daß er genügend Geschäftsgeheimnisse für sich behalten muß, daß es nicht gleich jeder nachmachen kann. Aber, fragen kann ich ja mal 😄.

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Igor Wallossek

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Ich habe aber nichts entwickelt, ich bin nur die finale Messinstanz. An dieser Paste selbst habe ich also null Anteil. Aber sie ist gelungen. :)

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Gregor Kacknoob

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Richtig gutes Zeug. Aber die Preise ... :S

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Igor Wallossek

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Ich denke mal, wenn er mit 5 Euro/g einsteigt, ist das durchaus ok. Gern weniger. Falls sie selbst herstellen (er baut ja gerade in DE was auf) fallen ja die OEM-Kosten weg.

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ipat66

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Wir sagen hier in Frankreich des öfteren : „les inconvénients des avantages“
Situationsbedingt oder Objektbezogen meinen wir damit: „Hat die Vorteile ihrer Kehrseite“.

Mir sind langlebige und konstant abliefernde Pasten lieber, als ein kurzer Moment der Freude der ersten Benchmarkergebnisse.
Wenn ich dann demnächst zum Ende meiner AMD4 Plattform, einen 3DProzessor einbauen werde, kommt da keine „Silikonpaste“ drauf.

Da ist es doch kein Problem, die Paste einmal durch das Wasserbad zu ziehen, damit das Auftragen keine Probleme bereitet.
Bin gespannt auf die weiteren Testreihen.

Danke Igor :)

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RazielNoir

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Nach den durchaus interessanten Test's würde mich mal interessieren, wie sich Igor die ideale Paste vorstellen würde, wenn er selber in den Markt wie Roman einsteigen wöllte.

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Igor Wallossek

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Als einfach zu applizierendes Pad mit einem haltbaren Polymer... :)

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RazielNoir

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Das dachte ich mir... Für CPU/GPU....
Schluss mit der Pamperei

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Ifalna

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Amen. Kann dem kurzzeitigen Pasten-Benchmarkhype nichts abgewinnen.
Pampe drauf, fire and forget.

Hat mit meiner Noctua Paste beim 3570K 10 Jahre lang funktioniert. :'D

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Igor Wallossek

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Die Polymere sind mittlerweile richtig fortgeschritten, da muss mal was passieren. Solche Pads passen auch nicht immer, vor allem nicht auf kleinere und/oder gekrümte Flächen. Aber bei GPU oder CPU sehe ich eher Pads im Kommen. Ohne Paste wirds nicht gehen, aber das Desaster, wie auf den Grafikkarten, ist ein NoGo

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R
RazielNoir

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Ich hätte diese 3 für einen Test zur Verfügung gestellt. Problem allerdings: es waren beigaben zu CPU-Kühlern, alle lagern mindestens 3 Jahre bei mir. Wenn es trotzdem interessant ist brauche ich nur noch eine Adresse

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RedF

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RazielNoir

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Manchmal ist der eigene biologische Rechner auch von Ausfällen geschlagen. :rolleyes::sneaky:

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RedF

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Ja hohe Temperaturen ^^

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RazielNoir

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Eben. Kühlung ist da alles ....
Kühlwasser und ein etwas dickeres Wärmeleitpad ;)

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RazielNoir

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446 Kommentare 205 Likes

Versandtasche ist kommentarlos unterwegs

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Igor Wallossek

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Ich muss wirklich erst mal die neuen Pasten testen. ROI und so 😉

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olligo

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Ich hoffe Roman handelt endlich mal einen Deal mit den ganzen Herstellern der Grafikkarten aus, damit diese minderwertige Paste endlich mal unter den ganzen Kühlkörpern der Grafikkarten verschwindet!
@der8auer sollten wir nicht auch in diesem Bereich endlich mal das nächste Level der "Evolution" erreichen?

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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