Das Herzstück sind natürlich die Festplatten. Ich nutze “nur” zwei, so dass zwei der Einschübe leer bleiben. Natürlich kann man sich fragen, warum man dann ein 4-Bay-NAS kaufen soll, aber es hat zwei Gründe. Erstens ist diese Konfiguration samt Feature-Set nur als 4-Bay-NAS erhältlich und man hat bei einem Plattenausfall die Chance, die freien Slots für ein Recovery zu nutzen. Das ist zwar etwas weit hergeholt, aber es ist gut zu wissen, dass es ginge, wenn man es dann doch mal brauchen sollte. Und als kleiner Tipp: Es hat wirklich einen Grund, zunächst den RAM zu erweitern und erst danach über die Festplatten nachzudenken.
Zum Einsatz kommen zwei Festplatten mit jeweils 16 TB Speichergröße. Dabei handelt es sich eigentlich um eine Toshiba Enterprise Capacity MG08ACA16TE, die leicht modifiziert und mit anderer Firmware von Synology gelabelt wurde. Das erkennt man auch an der UL-Nummer für den nord-amerikanischen Markt, die auf Synology verweist. Allerdings hat man die Typnummer MG08ACA16TE von Toshiba übernommen.
Disk Station Manager DSM 7.2 und das Dateisystem
Das nach dem Typ MG08ACA16TE in Klammern gesetzte Kürzel DSM auf dem Label steht hierbei für “Disk Station Manager”. Es handelt sich dabei um ein Betriebssystem, das speziell für NAS-Geräte (Network Attached Storage) von Synology entwickelt wurde. Der Disk Station Manager (DSM) bietet eine webbasierte Benutzeroberfläche, über die Benutzer ihre Synology NAS-Geräte verwalten können. Mit DSM können Benutzer:
- Dateien und Ordner verwalten.
- Benutzerkonten und Zugriffsrechte einrichten.
- Verschiedene Dienste und Anwendungen installieren und konfigurieren, z. B. Media-Server, Cloud-Synchronisation, Überwachungskameras und vieles mehr.
- Sicherheits- und Netzwerkeinstellungen anpassen.
- Backups erstellen und wiederherstellen.
- Systemaktualisierungen durchführen.
DSM in der aktuellen Version 7.2 bietet also eine umfassende Lösung für die Verwaltung und den Betrieb von Synology NAS-Geräten. Es ermöglicht Benutzern, ihre Daten zentral zu speichern und von überall aus darauf zuzugreifen, während sie gleichzeitig eine hohe Datensicherheit und -integrität gewährleisten. Theoretisch könnte man natürlich auch andere Festplatten von Seagate, WDC oder Toshiba nutzen, aber man sollte auch auf die Kompatibilitätsliste achten, um keine Pleite zu erleben. Dieses OS zeichnet sich nämlich durch seine Vielfalt an Funktionen und eine benutzerfreundliche Oberfläche aus, was Synology NAS-Systeme durchaus besonders macht. Im Vergleich zum damals getesteten QNAP liegen hier wirklich Welten dazwischen.
Wenn man sich für ein RAID-System für die Laufwerke entscheidet, startet nach der Auswahl und Einrichtung die RAID-Synchronisation. Während dieser Phase kann das NAS weiterhin verwendet werden, allerdings kann die Performance leicht beeinträchtigt sein. Die Dauer dieser Synchronisation hängt von der Größe des Laufwerks ab und kann mehrere Tage dauern. Verschiedene RAID-Optionen wie Basic, JBOD, RAID 0 bis RAID 10 und Synology Hybrid RAID sind verfügbar. Bei einem Wechsel von einem anderen Synology NAS-Modell oder einer späteren Änderung des RAID-Systems sind bestimmte Regeln für eine reibungslose Migrationen zu beachten.
Für die internen Festplatten stehen die Dateisysteme btrfs und ext4 zur Verfügung. Nur btrfs bietet jedoch als Copy-On-Write-System eine Integritätsprüfung, die die Sicherheit der Daten gewährleistet und Datenbeschädigung vermeidet. Zudem erlaubt btrfs das Anlegen von Snapshots zur Datenwiederherstellung. Die DS923+ unterstützt verschiedene Datei- und Netzwerkprotokolle. Das Gerät ermöglicht zudem auch die Erstellung von bis zu 2.048 lokalen Benutzern und 256 Benutzergruppen. DSM 7.2 ermöglicht auch erstmals eine volle Volumen-Verschlüsselung, was die Speicherleistung gegenüber auf freigegebenen Ordnern basierender Verschlüsselung um fast die Hälfte steigern soll. Ich nutze sie allerdings nicht.
Docker und Software-Pakete
Docker ist eine freie Software, die es ermöglicht, Anwendungen mithilfe von Containervirtualisierung zu isolieren. Es wurde entwickelt, um die Bereitstellung von Anwendungen zu vereinfachen, indem Container erstellt werden, die alle erforderlichen Pakete enthalten. Diese Container können leicht als Dateien transportiert und installiert werden. Docker gewährleistet somit die Trennung und Verwaltung der auf einem Rechner genutzten Ressourcen, einschließlich Code, Laufzeitmodul, Systemwerkzeuge und Systembibliotheken. Ein zentrales Element von Docker ist der Docker Hub, ein integriertes Image-Repository, in dem man nach weiteren Anwendungen suchen kann. Da Synology diese Pakete jedoch selbst einpflegt, hat man nicht immer die aktuellste Version diverser Apps zur Hand. Da wird man, vor allem auch bei sicherheitsrelevanten Produkten, auch die Versionsnummern und ggf. Changelogs kontrollieren en müssen.
Einbau der Festplatten
Hier muss man eigentlich nicht viel unternehmen, die ganzen Platten lassen sich nämlich werkzeugfrei einsetzen. Werfen wir zunächst einen Blick ins Innere des NAS-Systems und sehen die vier SATA-Anschlüsse auf der rückwärtigen Platine. Die Zählrichtung beginnt links und geht von 1 bis 4 dann nach rechts. Die Einschübe lassen sich einfach aufklicken und herausziehen.
Die beiden Platten lassen sich relativ einfach in den Kunststoffrahmen des Einschubs pressen, allerdings muss man aufpassen, die Gummieinsätze nicht abzuknicken. Ja, es ist alles etwas straff, auch mit Geduld und etwas Gefühl bekommt man das schon hin.
Am Schluss schiebt man den Einschub bis zum Einrasten in den SATA-Port nach hinten und verriegelt die Klappe. Fertig. Mehr muss man an dieser Stelle erst einmal nicht machen.
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