Kühler (und schneller) dank Spannungsabsenkung
Dass AMD gern mal ein paar Millivolt mehr (oder zuviel) ausschenkt, nur um bei der maximalen Ausnutzung der produzierten Chips zu glänzen, ist ein offenes Geheimnis. Allerdings sind wirklich fast alle Chips damit zum teil gnadenlos überfüttert. Es geht nämlich fast immer auch mit deutlich weniger. Die Folgen sind teilweise erstaunlich, denn aus der sehr großzügigen Wattvernichterin wird so eine eher zurückhaltende Mitesserin im PC. Eleganz statt Dominanz an der Steckdose sozusagen.
Diesbezüglich kann man sich jetzt sogar von zwei Seiten aus nähern, denn man kann sowohl die Performance beibehalten und gleichzeitig die Effizienz steigern, als auch den Sweetspot suchen, der bei Takt und Spannung weit unter dem liegt, was AMD ab Werk so alles einstellt. Dann nämlich ist die Karte (auch akustisch) fast schon handzahm. Wir wollen uns hier natürlich beide Varianten ansehen und Gurdi hat zudem noch eine Benchmarkszene ausgetüftelt, die gerade für die Radeon VII zum guten Indikator für die Stabilität wird. Denn von einem Crash hat niemand was.
Die Einstellungen nimmt man im Wattman vor und es bleibt wirklich zu hoffen, dass die Software noch deutlich stabiler wird. Wer sich nicht sicher ist, dass die Einstellungen auch erhalten bleiben, wird das Verlieren derselben allerdings hören. Denn dann ist die Pracht wieder weg. Aber: es ist bereits besser geworden und im Großen und Ganzen läuft alles wie gewünscht.
Gurdis Kurve: Niedrigere Spannung und aggressivere Lüfter-Kurve für Karten mit “Ghetto”-Mod
Hier sind Gurdis Voreinstellungen, die auch allesamt auf Performance und Langzeitstabilität mit der Originalkarte ohne Umbau getestet wurden, wobei die originale Radeon VII sehr laut wird. Doch mit Ghetto-Mod am Kühler hört man fast nichts. Die kompletten Wattman-Details findet Ihr noch in der darunter stehenden Bildergalerie.
Die nachfolgende Galerie zeigt die Ergebnisse im Detail und ohne groß spoilern zu wollen: wer als Besitzer einer Radeon VII das nicht selbst nachmacht, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Es lohnt sich nämlich ungemein. An den Ohren UND an der Steckdose:
Igors Alternative: Niedrigere Spannung und automatische Lüftersteuerung
Die Spannung wird auf 935 bis 940 mV eingestellt, aber man gern noch ein wenig damit spielen. Wer Glück hat wie ich, der kommt sogar noch ein Stückchen tiefer. Ich habe den zweiten Regler in der Mitte auf 1304 MHz und 800 mV belassen. Diese Einstellung bringt wie die obige fast schon sensationelle Ergebnisse, wie die nächste Seite dann zeigen wird. Die Settings sehen aus wie bei Gurdi, allerdings habe ich den Lüfter auf “automatisch” belassen. Wer möchte, darf es etwas aggressiver angehen, aber das ist eigentlich gar nicht nötig.
Interessanterweise ist die Performance bei leiseren Originallüftern durchaus vergleichbar mit der vollen Luftbeschnullerung, denn es werden ebenfalls 1759 MHz erreicht. Läuft die Karte kühler, sind wie bei Gurdis Einstellungen auch schon mal 1766 MHz drin. Ansonsten sind aber die echten Benchmarkergebnisse fast identisch. Im Vergleich zur Originalkarte, ist meine Einstellungen jedoch eine exorbitante Verbesserung, was die Lüfterdrehzahlen und die Lautstärkeentwicklung betrifft. Über die Leistungsaufnahme reden wir auf der nächsten Seite, denn das nun Erreichte ist fast schon als legendär zu bezeichnen.
Stabilitätstest (Video)
Resident Evil 2 hat sich hierfür als Besonders geeignet erwiesen, denn wenn ein Setting in Spielen wie Witcher 3, Wolfenstein II oder Superposition bzw. 3DMark noch lief, trennt sich bei RE 2 dann die Spreu vom Weizen. Gurdi nutzt z.B. eine Szene vom Anfang, deren Savegame man schnell erstellt hat. Das Video zeigt ein Beispiel, aber die Tiefgarage ginge z.B. auch.
- 1 - Vorwort zur RTG
- 2 - Untervolten mit dem Wattman leicht gemacht
- 3 - Leistungsaufnahme und Temperaturen mit Low Voltage Settings
- 4 - Lüfter-Umbau mit Originalkühler (Ghetto-Mod) und dem Raijintek Morpheus
- 5 - Erklärung und Hilfestellung zu den PowerPlay-Tabellen (PPT)
- 6 - Übertakten mit den PowerPlay Tabellen und Fazit
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