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Praxis-Artikel: Budget Homelab Part 2 – Die Montage des kompakten 19“ UnRaid Heimservers

Das Gehäuse

Zunächst ein dickes Dankeschön an alle Partner und Unternehmen, die dieses Projekt mit entsprechender Hard- und Software unterstützt haben. Gerade hinsichtlich des Gehäuses musste eine doch recht spezielle Lösung gefunden worden, um Hardware „von der Stange“ in einem 19“-Gehäuse unterzubringen, welches gleichzeitig aber auch in den nur 45cm tiefen Netzwerkschrank unterkommen kann.

Lange habe ich gesucht und schon mit dem Gedanken gespielt, den kleinen Schrank direkt wieder abzureißen und durch einen „richtigen“ 19“-Schrank zu ersetzen, der nicht nur für den Netzwerkkram, sondern auch für normaltiefe 19“-Server geeignet ist. Durch Zufall bin ich auf die Firma Yakkaroo Serversysteme aufmerksam geworden, die tatsächlich ein passendes Gehäuse mit gerade einmal 30cm Einbautiefe im Angebot haben. Kurzerhand habe ich Firmengründer Ralf Böhm kontaktiert, ihm von meinem Vorhaben berichtet und prompt eine kompetente und freundliche Beratung erhalten. Im Rahmen dieser Artikelserie wurde uns das geeignete Gehäuse dann auch freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

“yakkaroo Serversysteme aus Berlin ist seit über 20 Jahren spezialisiert auf den Vertrieb kompakter 19-Zoll Gehäuse für den Server- und IPC-Bereich sowie auf die Fertigung von kompakten 19-Zoll Komplettsystemen für verschiedene Einsatzzwecke. Zum Sortiment gehören auch lüfterlose 19-Zoll Systeme neuester Generation. Die Fertigung aller Komplettsysteme erfolgt in Berlin unter Verwendung von vielen Komponenten aus europäischer oder deutscher Fertigung – wie z.B. den hochwertigen Mainboards von Kontron.”

 

Yakkaroo IPC-C430B

Mit gerade einmal 30cm Einbautiefe (zzgl. Stecker) ist dieses Spezialgehäuse mit 4 Höheneinheiten (4 HE) für Rack-Umgebungen mit stark eingeschränkter Einbautiefe geeignet – zum Beispiel für kleine Netzwerkschränke zur Wandmontage. Trotz der kompakten Abmessungen fasst das C430B Mainboards bis zum regulären ATX Format (12“ x 9,6“), Standard ATX Netzteile und diverse Laufwerke.

 

Technische Daten

Typ

IPC-C430B

Laufwerke:

Extern: 1 x 5,25“ Einschub
Intern: 2 x 3,5“ Einbaumöglichkeit
Intern: 2 x 2,5“ Einbaumöglichkeit

Mainboard Formfaktor:

Mini ITX, µ ATX, Standard ATX (12” x 9,6”)

Anschlüsse:

2 x USB 3.0

Belüftung:

4 x 80mm in der Front (2 x vorinstalliert)
1 x 60mm in der Rückseite

CPU-Kühler:

Max. Höhe 90mm

Erweiterungsslots:

7 (mit voller Bauhöhe)

Netzteil:

Standard ATX / PS2
SFX (mit optionaler Adapterplatte)

Abmessungen (BxHxT):

483mm x 177mm x 300mm

Farbe:

Schwarz

Lieferumfang:

Schraubenset
Montagewinkel mit Griffen
Element mit 2x USB 3.0, Tastern und LEDs

 

Im Detail

Das Gehäuse wird in einem neutralen Karton ausgeliefert.

Innen ist der Karton gut gepolstert, sodass beim Transport das Beschädigungsrisiko minimiert wird.

Gehäusefront samt Zubehör-Kiste und einem zusätzlichen Front-I/O (optionale Variante mit längerem Kabel).

Das Front-I/O im Detail. Zwei USB 3.0 Anschlüsse, Power- und Resettaster und drei LEDs (Power, HDD-Activity und Network-Activity).

Das nötigste Zubehör wird mitgeliefert. Schrauben zur Montage, eine Blindabdeckung, ein Aufkleber für das Front-I/O und die beiden Montagewinkel mit Griffen.

An der Front finden wir neben dem I/O einen 5,25“ Schachte zur Montage eines optischen Laufwerks. Der untere Bereich ist großflächig perforiert für eine optimale Belüftung.

Front-I/O-Aufkleber angebracht

Seitlich an der Front finden wir die drei Anschraubpunkte für die Montagewinkel.

Ein Blick auf die Rückseite. Links die Montageöffnung für das Netzteil, welche per (optionalem) Einbaurahmen auf SFX-Größe umgebaut werden kann. Unten, logischerweise liegend angeordnet, die Öffnung für das I/O-Shield des Mainboards, die Slotblenden, eine Öffnung für einen 60mm Exhaust-Fan, optionale Auslässe für Schnittstellen (bzw. eine alternative Positionierung des Front-I/Os und eine großflächige Perforierung.

Im Detail:

Ein Blick in das Gehäuse: Nach dem Entfernen des unerwartet schweren Deckels finden wir zwei Abdeckungen vor, die ich zunächst für Verstrebungen gehalten hatte.

Auch diese Abdeckungen weisen eine massive Materialstärke auf, sämtliche Einzelteile sind verschraubt statt vernietet.

Schnell hatte ich verstanden, dass es sich nicht um Verstrebungen handelt, was bei den kompakten Abmessungen auch komplett unnötig wäre. Es handelt sich um platzsparend angebrachte Aufnahmen für die Laufwerke. Hinten finden zwei 2,5“ Laufwerke Platz, hier beispielsweise eine schlichte S-ATA SSD.

Die vordere Aufnahme von unten betrachtet. Platz für zwei 3,5“ HDDs und ein 5,25“ ODD.

Sind die Laufwerksaufnahmen entfernt, haben wir freien Blick in das Gehäuseinnere.

Obwohl in den technischen Daten nur sieben Erweiterungsslots aufgeführt sind, stehen tatsächlich sogar acht zur Verfügung. Auch diese sind aus dickem Blech gefertigt und keine billigen Rausbrechblenden. Sehr schön!

Daneben die Öffnung für die I/O-Blende, die Aufnahme für den 60mm Exhaust-Lüfter und oben noch gut sichtbar: der „Staubfilter“.

Auf der rechten Seite die Einbauöffnung für das Netzteil.

An der Front finden wir das Montageblech für vier 80mm Intake-Lüfter und die Abdeckung des 5,25“ Einschubs. Zwei 80mm Yate Loon Lüfter sind vormontiert – die 120mm Version dieser Lüfter hatte ich viele Jahre auf einem externen Radiator im Einsatz und war damit sehr zufrieden.

Insgesamt macht das Gehäuse einen sehr ordentlichen Eindruck und kann in Bezug auf Materialstärken und Verarbeitung voll überzeugen. In Anbetracht des speziellen Maßes und der ordentlichen Verarbeitung geht der aufgerufene Preis von 148,90€ meiner Meinung nach durchaus in Ordnung.

 

Kommentar

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eastcoast_pete

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@Alexander Brose : Prima Thema und Artikel dazu! Auf Teil 2 warte ich jetzt schon.
Und, sind die Farben der RGBs so geschaltet, daß die sich mit der Temperatur in dem Netzwerk Schrank ändern? Wäre noch ein weiterer Grund, hier RGB zu haben.

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big-maec

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Die Verlängerung mit der Holzblende, da geht doch noch was oder bleibt das so?

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SpotNic

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haste den Artikel ganz gelesen? er hat doch das Patchfeld ersetzt

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Michael20

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Schöner Umbau, ist der Stromverbrauch von Enterprise Switchen nicht auch sehr hoch?

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HabeLeiderKeinLabor

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Nöö, Enterprise ist nicht gleich hoher Stromverbrauch. Aber so uralter Quatsch, der sogar noch Lüfter installiert hat natürlich schon. Das Ding ist vermutlich an die 13 Jahre alt.

Der Netzwerkschrank ist eben wie der Name es schon sagt, ein Netzwerkschrank und kein Serverrack. Da braucht es keine Lüfter oben, für die 50W, die abgeführt werden müssen. Für ein Selbstbau NAS hingegen ist der Platz und das Lüftungskonzept zu beschränkt.

Nicht falsch verstehen, ich bin grosser Fan von Ghetto builds, aber so was wie dieser alte Switch käme mir nicht ins Haus. Der Stromverbrauch, die Arbeit für den Lüfter usw. ist es einfach nicht wert. Die SFP Ports sind leider auch nicht SFP+ und damit ziemlich nutzlos.

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Tim Kutzner

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849 Kommentare 697 Likes

Schönes Ding! :)

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SpotNic

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Ich bin ja grundsätzlich bei dir, aber was will ich mit den SFP Ports bei einer Heimverkabelung.

Ich hätte hier aber vielleicht eher auf günstige, aktuellere Geräte zurückgegriffen als solche alten Lärmmaschinen. Auf der anderen Seite reichts halt total wenn man keine rieseigen Datenmengen hin und her schaufelt und ist immernoch deutlich schneller als ne Fritzbox.

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s
stch

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Ich setze auch ganz gerne auf gebrauchte Hardware, aber hier habe ich Fragen.
Welche Funktionen des alten Enterprise-Switches brauchst Du denn? Der Lüfter ist ein deutlicher Hinweis auf den hohen Energieverbrauch des Gerätes. Lohnt sich da nicht eher ein moderneres Gerät, wenn es viele Jahre im Einsatz sein wird?

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H
HabeLeiderKeinLabor

Veteran

141 Kommentare 124 Likes

10Gbit per DAC. Bekommst du auf ebay fast kostenlos hinterhergeschmissen, viel günstiger und weniger Stromverbrauch als 10GBase-T.

Oder aber du hast Fiber Internet. Dann kannst du einen Konverter einsparen und per VLAN Dinge wie eine OPnsense oder pfSense verwenden.

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SpotNic

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Nochmal? Was soll ich damit, wenn ich keine großen Daten hin und her schaufel, nur einen Rechner mit größerem Speicher angeschlossen hab und ansonsten TVs, Drucker und Wlan APs betreibe?

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H
HabeLeiderKeinLabor

Veteran

141 Kommentare 124 Likes

Nochmal, du sparst dir einen Fiber converter.

Sag ja nicht, dass jeder sowas braucht. Das Ding ist halt nur, wenn ich sowas nicht brauche, kann ich auch einfach einen passiven 16 Port 1Gbit Switch nehmen. Selbst neu sind die nur an die 50€. Gebraucht fast umsonst.

Bin ein Freund von alter Hardware lange nutzen, aber hier sehe ich die ökologische und ökonomische Grenze überschritten.

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SpotNic

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Wo spare ich den? Den brauch ich doch eh, wenn ich die Fritzbox weiternutzen will. Ansonsten ist da nix mit lwl.

Ansonsten jop, sag ich ja, leiser und nicht viel teurer

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J
Jens

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33 Kommentare 5 Likes

Was mich, spezielle an den alten managed Switchen von HP, am meisten stört ist der hohe Stromverbrauch. Ja, die bekommt man wirklich für nen Appel und nen Ei in der Bucht, aber erklär mir mal einer mit welcher Begründung das Ding 40W im Leerlauf saugt. So wars zumindest bei meinem und der hatte nichtmal POE oder sowas. So flog der auch nach ner Woche wieder raus.

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big-maec

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So jetzt habe ich die 4 Seite gefunden.:LOL:

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Carcasse

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341 Kommentare 122 Likes

Beim Foto "Ausgangssituation" hatte ich gerade ein Déjà-vu. Nur hängen meine weiteren Geräte alle an der 2. Box.

View image at the forums

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R
RazielNoir

Veteran

437 Kommentare 199 Likes

Ja, bei eigenem Haus bremst nur der Wille und der Geldbeutel. Als Mieter sieht es leider etwas anders aus, da muss es oft Leise und Wohnzimmertauglich sein. Was alte Switche aus Unternehmensbeständen ausschließt. Ausserdem macht 10Gbit nur Sinn bei der Inhouse-Vernetzung entsprechender Endgeräte. Selbst bei einem 1000Mbit Anschluss ist gerademal der GigabitSwitch ausgereitzt

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eastcoast_pete

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Kommt darauf an, was @Alexander Brose oder man selbst im eigenen Netzwerk macht bzw machen will. Ja, 10Gbit/s FTH Internet werden nur wenige haben (und haben können bzw brauchen, die sind nämlich richtig teuer), aber wenn man (oder Familienmitglied) zB oft Videos bearbeitet und die Dateien auch im NAS gesichert werden sind 10 Gbit intern im Haus schon gut.
Bei mir ist das allerdings zZt nicht der Fall, und ein derartig schnelles Netz wär auch für mich "Overkill". Kann sich aber auch ändern 🤞🏻😀.

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eastcoast_pete

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1,664 Kommentare 1,003 Likes

Die Erinnerung an mein altes "Netzwerk" versuche ich aktiv aus meinem Gedächtnis zu streichen; Bild davon habe ich wohlweislich nicht gemacht 😀.

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big-maec

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900 Kommentare 534 Likes

Von einem großen Zentralen Switch wäre mir der Aufwand der Kabelverlegung zu groß.
Ich habe angefangen mein kleines Hausnetzwerk eher in Cluster mit mehreren Switches die 10 Gbit und 1Gbit können aufgeteilt, im Hauptpfad, wo auch die NAS sind, mit 10 GBit und alles unwichtige 1 GBit.

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About the author

Alexander Brose

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