Reinigen, aber mit Vorsicht und Verstand!
Zunächst muss die ganze Pampe erst einmal vollständig runter, ohne die Karte zu beschädigen. Zumindest müssen alle Flächen, die später mit unserer Wärmeleitpaste in Berührung kommen, absolut rückstandsfrei gesäubert werden! Das ist wichtig, um einerseits eine homogene, saubere Verteilung zu garantieren und um andererseits mögliche chemische Reaktionen ausschließen zu können. Ein alter Trick sind hierbei Ohrstäbchen, die gleich dann zum Einsatz kommen, wenn mit einem weichen Tuch die leicht abwischbare Paste in der Mitte entfernt wurde.
Für die Ränder und Zwischenräume nimmt man besser diese Wattestäbchen, denn nichts ist schädlicher als überschüssiger Druck auf das Package! Die kleinen SMS-Komponenten auf der Platine des BGA muss man nicht komplett säubern, denn die alte Paste ist nicht leitend und man würde mit zu viel Druck vielleicht sogar Bauteile abreißen oder die Kontaktierung beschädigen. Bitte nur das abtragen, was ohne Gewalt auch löslich ist. Für den Rest gibt es ja immer noch Isopropanol.
Nachdem ich alles so weit wie möglich und nötig gesäubert hatte, musste neue Paste drauf. In diesem Fall nutze ich, wie seit Beginn meines Erstkontaktes mit dem Produkt als reine Industriepaste, die Alphacool Apex. Wichtig sind die Verteilbarkeit und die optimale Konsistenz für GPU-Montagen. Die Apex ist fest genug, um nicht auszubluten oder fortzulaufen, jedoch auch nicht so viskos, dass sie zu viel Druck beim Verteilen erzeugt. Für mich ist es der Idealfall, weil es eine saubere und vor allem auch optimal dünne Schicht ergibt. Das, was ich vor einem Jahr damit umgebaut hatte, läuft heute noch klaglos..
Warum es aber unbedingt eine Wurst (und kein Klecks) sein sollte, werden wir gleich noch beim Zusammenbau sehen. Das gilt übrigens für alle Karten mit sehr großen Chipflächen, auch wenn sie eher quadratisch sind. Man definiert sich über die Lage der Wurst (immer an den längeren Seiten orientieren) später auch die Reihenfolge des Verschraubens!
Die richtige Montage: die Reihenfolge ist enorm wichtig!
Im Prinzip machen wir es wie beim Zerlegen, nur Rückwärts. Also erst das Lüfterkabel (ist am einfachsten so), dann die Platine wieder auflegen, das Spannkreuz verschrauben und dann erst die Federschrauben der Platine und die beiden Schrauben an der Slotblende reindrehen. Der ARB-Stecker kommt am Schluss und fertig. Nun ja, das gestaltet sich im Detail dann doch etwas komplexer und wer erinnern uns bitt noch einmal an die Wurst mit der Wärmeleitpaste! Denn Sin sehen wir nämlich beim Verschrauben des Spannkreuzes!
Wir schrauben zunächst eine Längsseite fest, aber nur so weit, bis die kleinen Schrauben sicher greifen, nicht weiter. Dann drücken wir mit dem Finger jeweils die beiden anderen Enden des Spannkreuzes nach unten und arretieren auch hier die Schrauben, ohne so komplett festzuziehen. Hierzu empfehle ich ungeübten explizit das Video am Ende der letzten Seite! Danach schrauben wir wieder die erste Längsseite fester an und alternieren das mit beiden Seiten so lange, bis der Endpunkt erreicht ist. Erst jetzt wird final wirklich jede Schraube noch einmal richtig festgezogen. Gutes Werkzeug ist das A und O, um die Schraubenköpfe nicht zu beschädigen!
Wenn man diese Reihenfolge mit dem Auftrag der Wärmeleitpaste kombiniert, hat man alles richtig gemacht. Der Rest erledigt sich dann fast schon von allein und die Karte ist nach nicht einmal 15 Minuten komplett umgebaut. Das sich das lohnt, wusste ich ja bereits, aber dass das Ergebnis dann so krass ausgefallen ist, wie ich es messen könnte, hat mich dann doch positiv überrascht.
Fertig! Nun wird sich der Umbau also noch in der Hotbox beweisen müssen. Dazu bitte letztmalig weiterblättern!
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