Wärmeleitpaste? Und wie! Naja, nicht ganz so, wie man es erwarten würde, aber immer schön der Reihe nach. Man beachte zunächst meinen doch sehr eindeutigen Gesichtsausdruck beim optischen Erstkontakt mit Platine und Kühler-Heatsink. Dass das nicht funktionieren kann, sieht man eigentlich auf den ersten Blick. Und genau deshalb hatte ich ja nicht nur das Video mitlaufen, sondern auch das Smarthone samt Kamera zur Hand. Autopsie in Hardware. Ja, läuft doch, Dr. Quincy…
Betrachten wir zunächst die GPU. An der Menge als solcher hate es sicher nicht gemangelt, wohl aber an einer sinnvollen Verteilung und der Qualität der verwendeten Paste. Ich habe die Stellen ohne jeglichen Kontakt einmal Gelb hervorgehoben. Auch die Art der Verteilung zeigt, dass hier eine viel zu flüssige, minderwertige und zudem für den konkreten Fall absolut ungeeignete Paste verwendet wurde. Zumal es unverständlich ist, warum das nach einem manuellen Auftrag aussieht. Normalerweise wird die Paste in vorausberechneter Menge und Stärke vorab beim Kühler-OEM aufgetragen (Pad, Siebdruck, Tampon o.ä.). Dann gibt es solche Toleranzen erst gleich gar nicht.
Die Kontrolle am Heatsink als Gegenstück ergibt das gleiche Bild. Und es zeigt auch, dass die Verschraubung des Spannkreuzes sehr willkürlich und ungleichmäßig erfolgte. Die hässlichen Folgen sieht man deutlich und spürt sie später als Kunde auch im laufenden Betrieb (Hotspot-Temperatur).
Nein, das darf so nie im Leben das Werk verlassen! Warum das überhaupt so umgesetzt wurde und scheinbar auch noch den Qualitätsstandards von PowerColor genügt, kann ich aus meiner Sicht weder beantworten, noch nachvollziehen. Das ist unentschuldbare Nachlässigkeit und am Ende auch so etwas wie eine geplante Obsoleszenz. Ein Tipp ans Controlling von PowerColor: solche RMA-Kosten sind ein harter Faktor und der mit solchen Aktionen einhergehende, unvermeidliche Imageverlust ist ein weicher Faktor im betriebswirtschaftlichen Mikrokosmos. So geht man schneller Pleite, als der COE, ohne Luft zu holen, Mops sagen kann.
Wollen wir das in den Brunnen gefallene Kind noch retten? Ehrensache, wir wollen. Aber auch da gibt es Einiges zu beachten!
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