Grafikkarten Testberichte VGA

AMD Radeon RX 570: die kleine Blonde mit der schwarzen Seele

Doch was kann nun die Neuauflage (mehr) bieten? Schließlich ist ja die GPU selbst keine wirkliche Neuentwicklung, sondern nur die Fortschreibung dessen, was AMD mit "Ellesmere" und Polaris 10 schon letztes Jahr begonnen hat. Da unser Launchartikel "AM...Spannungsversorgung und Layout Die Platine ist einfach gehaltenes Multi-Layer-Eigendesign von Asus und weicht vom alten Layout der Asus RX 470 Strix OC deutlich ab. Wir betrachten nun die Platine einmal genauer und sehen, dass die Spannungsversorgu...Vorbemerkung Wir hatten ja gestern bereits bei der Radeon RX 580 ausführliche Spielebenchmarks samt der notwenigen Kommentare veröffentlicht und fassen an dieser Stelle die Ergebnisse in FullHD noch einmal zusammen. Für höhere Auflösungen würden wir ...Doom (Vulkan) Doom samt Vulkan ist wiederum ein gern genommener Seelentröster für die Radeon-Gemeinde - zu Recht übrigens, wie die aktuellen Benchmarks zeigen: Grand Theft Auto V (DX11) Dieser DirectX11-Titel erinnert an frühere Launchzeiten, al...Leistungsaufnahme bei verschiedenen Lastzuständen Betrachten wir nun die Leistungsaufnahme der Karte und werfen einen Blick auf die Teillastbereiche. Wie schon bei der Radeon RX 580 setzt AMD jetzt auf weitere Taktschritte, so dass die Leistungsauf...Erzielbare Taktraten im Temperaturverlauf Kalte Karten sind immer die Besten, nur ist dies leider nie so recht realitätsnah. Deshalb haben wir auch die Asus RX 570 Strix OC gestresst und sowohl im offenen Aufbau, als auch im geschlossenen Gehäuse ü...Zusammenfassung Am Ende ist es wie schon bei der Radeon RX 580 ein eher alter (aber gut gereifter und etwas leichterer) Wein in neuen, technologisch verbesserten Schläuchen - aber ebenfalls kein neuer Chip. Die etwas abgespeckte kleinere Schwester de...

Doch was kann nun die Neuauflage (mehr) bieten? Schließlich ist ja die GPU selbst keine wirkliche Neuentwicklung, sondern nur die Fortschreibung dessen, was AMD mit “Ellesmere” und Polaris 10 schon letztes Jahr begonnen hat. Da unser Launchartikel “AMD Radeon RX 470 4GB: Flotter Einstieg ins Mainstream-Gaming” bereits alle wichtigen theoretischen Grundlagen und tieferen Informationen zur Architektur und der etwas abgespeckten Variante enthält, schenken wir uns die langatmige Wiederholung an dieser Stelle einfach.

Weil AMD kein eigenes Referenzdesign für die Polaris-Neuauflage entwickelt und bereits die Radeon RX 470 nur mit Hilfe der Boardpartner vorgestellt hatte, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Weg auch bei der Neuauflage gewählt wurde, so dass wir mit der Asus RX 570 Strix OC auf das direkte Nachfolgemodell der seinerzeit bereits getesteten Asus RX 470 Strix OC zurückgreifen können. Das macht natürlich auch den direkten Vergleich von neu zu alt deutlich einfacher.

Zeitlich hätte der Launchtermin zusammen mit der Radeon RX 580 allerdings so knapp nach Ostern nicht ungünstiger ausfallen können, so dass sich die direkt Beteiligten, auch im Namen ihrer Kinder und restlichen Familie, für dieses erst kurz vor den Feiertagen gelieferte Osterei und die arbeitsreichen Feiertage herzlich bedanken möchten. Ob und wie zumindest die Käufer diese Neuauflage als echtes Geschenk sehen können und werden, das wird unser heutiger Test klären müssen.

Asus RX 570 Strix OC

Die Karte besitzt mit 1300 MHz Boost- und 1750 MHz Speichertakt im Vergleich zum Vorgängermodell nur sehr moderat gesteigerte Taktraten, denn die Asus RX 470 Strix OC taktete bereits mit 1270 MHz (Boost-Takt) und 1650 MHz für den Speicher und somit nur geringfügig niedriger.

Allerdings konnte die damalige Boardpartnerkarte wegen der eher mäßigen Kühlung und wegen des unzweckmäßigen Platinenlayouts den GPU-Takt nicht wirklich konstant halten. Um wieviel besser das Nachfolgemodell diesbezüglich ausfällt, werden wir gleich noch sehen. Natürlich werden wir die Karte dazu später komplett auseinandernehmen und beurteilen.

Rein äußerlich ist die Karte optischer und haptischer Durchschnitt und keine besonders gelungene Leckerei aus der Material-Spitzenküche. Die Kunststoffabdeckung aus matt-schwarzen Kunststoff tut aber was sie soll und man muss, auch wegen der preislichen Positionierung, nun einmal fairerweise auch Abstriche in Kauf nehmen.

Die mit ganzen 658 Gramm sehr leichte Karte, ist mit 24,2 mm realer Einbaulänge (Außenkante Slot-Blende bis Ende des Covers), einer Höhe von 12,2 cm (Oberkante Mainboard-Slot bis Oberkante Heatpipes) und einer Einbautiefe von 3,5cm eine eher kleine Dual-Slot-Karte, die auf der Rückseite wegen des oberen Stabilisierungsframes noch einmal ca. 0,2 cm Platz benötigt. Das sollte man bei großen Turmkühlern und mini-ITX-Platinen berücksichtigen.

Auf der Oberseite sehen wir den GPU-Heatsink, das beleuchtete ROG-Logo, sowie den einzelnen 8-Pin Spannungsversorgungsanschluss.

Die Unterseite gestattet den Blick auf die zwei mittelstarken 6-mm-Heatpipes aus vernickeltem Kompositmaterial, sowie den Heatsink für die Kühlung der GPU.

Da die Lamellen horizontal ausgerichtet sind, ist das Ende der Karte, wenn auch nicht optimal, als Luftaustritt offen gehalten worden. Gleiches gilt für die Öffnungen an der Slotblende, die aber von sogar zwei, mittlerweile eher überflüssgen DVI-D-Anschlüssen behindert werden. Für Aufrüster hätte es sicher auch eine einzelne DVI-D-Buchse getan. Stattdessen hätte man besser auf deutlich mehr Luftaustritt setzen sollen. Komplettiert wird die Anschlussvielfalt durch eine HDMI-2.0-Buchse und den DisplayPort-1.4.

Wie diese Karte im Detail funktioniert, werden wir später natürlich noch genau hinterfragen, hier zunächst noch einmal ein tabellarischer Vergleich:

  Nvidia
GeForce
GTX 960   
Nvidia
GeForce
GTX 1060 3GB
AMD
Radeon
RX 470
Asus
RX 470
Strix OC
Asus
RX 570
Strix OC
AMD
Radeon
R9 390X
Shader-
Einheiten
1024 1152    2048 2048 2048 2816
ROPs 32 48 32 32
32
64
GPU GM206 GP106 Ellesmere Ellesmere Ellesmere Hawaii
Transistoren 2.54 Mrd. 4.4 Mrd. 5.7 Mrd. 5.7 Mrd. 5.7 Mrd. 6.2 Mrd.
Speichergröße 2 GB 3 GB 4/8 GB 4 GB 4 GB 8 GB
Interface 192 bit 192 bit 256 bit 256 bit 256 bit 512 bit
GPU-Takt
MHz
1080 MHz+ 1502 Mz+ 1206 1270
1300
1050
Speichertakt
MHz
1502 2002 MHz 1650 1650
1750
1500

Testsystem und Messmethoden

Das neue Testsystem und die -Methotik haben wir im Grundlagenartikel “So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017” (Englisch: “How We Test Graphics Cards“) bereits sehr ausführlich beschrieben und verweisen deshalb der Einfachheit halber jetzt nur noch auf diese detaillierte Schilderung. Wer also alles noch einmal ganz genau nachlesen möchte, ist dazu gern eingeladen.

Interessierten bietet die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick:

Testsysteme und Messräume
Hardware:
US:
Core i7-7700K
MSI Z270 Gaming Pro Carbon
G.Skill F4-3200C14Q-32GTZ @ 2400 MT/s

Deutschland:
Core i7-7700K
MSI Z270 Gaming Pro Carbon
G.Skill F4-3200C14Q-32GTZ @ 2400 MT/s
1x 1 TByte Toshiba OCZ RD400 (M.2, System SSD)
2x 960 GByte Toshiba OCZ TR150 (Storage, Images)

Be Quiet Dark Power Pro 11, 850-Watt-Netzteil
Windows 10 Pro (alle Updates)

Kühlung:
Alphacool Eispumpe VPP755
Alphacool NexXxoS UT60 Full Copper 360mm
Alphacool Cape Corp Coolplex Pro 10 LT
5x Be Quiet! Silent Wings 3 PWM
Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel)
Gehäuse:
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen
Modi: Open Benchtable, Closed Case
Leistungsaufnahme:
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card)
berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung
direkte Spannungsmessung an den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion
4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion
Thermografie:
Optris PI640, Infrarotkamera
PI Connect Auswertungssoftware mit Profilen
Akustik:
NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei)
Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone)
Creative X7, Smaart v.7
eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH)
Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm
Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung
Frequenzspektrum als Grafik
 

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Spannungsversorgung und Layout

 

Die Platine ist einfach gehaltenes Multi-Layer-Eigendesign von Asus und weicht vom alten Layout der Asus RX 470 Strix OC deutlich ab. Wir betrachten nun die Platine einmal genauer und sehen, dass die Spannungsversorgung der GPU wieder nach rechts gewandert ist, was durchaus einen Sinn ergibt, wenn man die Wege für die Spannungszuführung Auge behält und auch die möglichen Hotspots im Hinterkopf behält.

 

 

Als PWM-Controller kommt ein ASP1300 von International Rectifier / Infineon zum Einsatz, der als Digi+ für Asus gelabelt wurde. Doch wenn man sich die Platine einmal genauer ansieht, dann muss man nicht das Datenblatt des undokumentierten PWM-Controllers kennen um zu sehen, dass es sich in Wahrheit nicht um sechs, sondern nur um drei echte Phasen für die GPU-Spannungsversorgung handelt. Wir finden nämlich auf der Platine auch drei IR3598 von International Rectifier, bei denen es is um sogenannte Phase-Doubler (und Gate-Driver) handelt.

 

Der Trick besteht nun darin, die eigentlichen drei Phasen auf die insgesamt sechs vorhandenen Spannungsregler aufzuteilen, denn die sind ja physikalisch anwesend. Somit steuert eine einzelne Phase des Controllers gleich zwei Spannungsregler gleichzeitig und nicht nur einen. Das Ergebnis ist natürlich ähnlich, allerdings ist das Balancing deutlich simpler gestrickt, weil die Lastverteilung nunmehr nicht auf sechs, sondern nur noch drei geregelte Phasen erfolgen kann. Cost down, aber akzeptabel.

 

 

Die Umsetzung jeder dieser sechs Spannungsregler erfolgt konventionell mit jeweils einem M3054 von UBIQ auf der High- und zwei M3056 auf der Low-Side. Zur Glättung kommen die altbekannten, gekapselten SAPII-Ferritkernspulen (Super Alloy Power) zum Einsatz, die im vorgesehenen Temperaturbereich eine verringerte Schwingneigung und weniger Vibration (Schnarren, Fiepen) aufweisen sollen.

 

 

Die Spannungsversorgung des Speichers ist ähnlich gelöst. Mit dem uP1540 von uPI Semiconductor, einem ebenfalls nicht offiziell auf der Herstellerseite gelisteten Synchronous-Rectified Buck Controller, der ausschließlich als OEM-Produkt gefertigt wird, steuert man die betreffenden Spannungswandler, die auf der High- und auf der Low-Side identisch zu den denen der GPU-Spannungsversorgung mit den gleichen MOSFETs bestückt sind. Die Speisung erfolgt ausschließlich über den Mainboard-Slot. Der Chip enthält zudem eine Boostrap-Diode und Gate-Driver für die MOSFETs.

 

 

Der Speicher kommt auf dieser Karte von Elpida. Beim verbauten W4032BABG-70-F handelt es sich um acht 4-GBit-Module (16x 256 MBit), die maximal 1750 MHz erreichen und auch schon auf einigen anderen Boardpartnerkarten, wie der GeForce GTX 970 einiger Hersteller zu finden waren. Großen Übertaktungsspielraum hat man bei diesem Speicher allerdings eher nicht, zumal der Speicher nicht aktiv gekühlt wird und Elpida-Module bereits in der Vergangenheit nicht gerade durch Robustheit beim Überschreiten der in den Specs ausgewiesenen Temperaturen positiv aufgefallen sind.

 

 

Aus setzt ganz offensichtlich recht gern auf undokumentierte, eigene OEM-Versionen, denn auch der ITE8915 ist als Controller- und Monitoring-Chip eher spärlich mit Informationen gesegnet. Insgesamt ist die Bestückung klassenüblich, allerdings vermuten wir anhand des Layouts und des etwas zu granulären Balancings auf dem Mainboard-Slot Stromspitzen, die durchaus auch bis an die Grenzen der von der PCI SIG empfohlenen Standards gehen könnten. Doch wir werden sehen, was später real gemessen werden kann.

 

Das Kühlkonzept im Detail

 

Der Kühler wirkt geradezu klein und schmächtig, woran auch die recht großen Rotorblätter der Lüfter nichts ändern. Mit maximal 2500 U/min liegen diese Lüftermodule, deren Rotoren einen Durchmesser von 95 mm aufweisen und die insgesamt 13 Rotorblätter besitzen, im unteren Mittelfeld. Sie sind eher auf statischen, direkten Druck ausgelegt und müssen auch noch Komponenten und Rippenkühler unterhalb des eigentlichen Kühlkörpers erreichen.

 

 

Das betrifft vor allem den VRM-Kühler, bei dem Asus auf ein kleines Stück geschwärztes Strang-Aluminium setzt, das mit einem dazwischen gelegten Wärmeleitpad auf den MOSFETs sitzt und rückseitig durch Schrauben fixiert wird.

 

 

Eine aktiv mithelfende Backplate findet man hingegen nicht und auch der Speicher auf der Oberseite besitzt keine Kühlhilfe, sondern muss mit dem Luftstrom allein auskommen.

 

 

Der Kühler ist mit seinen knapp 340 Gramm für die Metallkonstruktion ein echtes Leichtgewicht und verfügt über zwei 6-mm Heatpipes aus vernickeltem Kompositmaterial, die in den Aluminium-Heatsink eingepresst und angeschliffen wurden. Damit sollen sie direkten Kontakt zur GPU besitzen (Direct Heat Touch), wobei es in erster Linie zur Kostenoptimierung dient. Der Rest ist Marketing.

 

 

Ob und wie dieses Fliegengewicht mit der auftretenden Verlustleistung zurecht kommt, muss später der Test im offenen Aufbau und im geschlossenen Gehäuse zeigen

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Vorbemerkung

Wir hatten ja gestern bereits bei der Radeon RX 580 ausführliche Spielebenchmarks samt der notwenigen Kommentare veröffentlicht und fassen an dieser Stelle die Ergebnisse in FullHD noch einmal zusammen. Für höhere Auflösungen würden wir dann schon die Version mit 8GB-Speicherausbau oder gleich eine Radeon RX 580 empfehlen, jedoch eher nicht die Radeon RX 570 mit 4 GB Speicher.

Ashes of the Singularity: Escalation (DX12)

Die Radeon RX 570 schafft gegenüber der RX 470 eine messbare Mehrleistung, liegt aber knapp unterhalb der GeForce GTX 1060 3GB. Immerhin fällt auf, dass Nvidia mittlerweile auch bei einigen DX12-basierten Titeln nachlegen konnte.

 

Battlefield 1 (DX12)

Die Radeon RX 570 erreicht die GeForce GTX 1060 6GB immerhin schon fast, die RX 470 wird deutlich dominiert.

 

Civilization VI (DX12)

Untereinander verglichen, schlagen die neuen Radeon RX 5er ihre direkten Vorgängermodelle deutlich, sogar bei den Frametimes. Nur im Gesamtvergleich dominieren dann doch die GeForce-Karten.

 

Hitman (DX12)

Die Radeon RX 570 kann hier sogar die GeForce GTX 970 knapp schlagen. Dramatisch wird es für die GeForce GTX 1060 3GB, die mit ihrem auf die Hälfte kastrierten Speicher nur noch ein Drittel der Performance einer GeForce GTX 1050 Ti mit 4GB bringt. Hier sind 4GB definitiv schon bei FullHD eigentlich schon die absolute Untergrenze.

 

Rise of the Tomb Raider (DX12)

Die eher nicht gelungene DirectX12-Implementierung zeigt, wie viel Rohleistung man eigentlich braucht, um hier vertretbare Frametimes hinzubekommen. Nur ganze drei Karten bieten an dieser Stelle noch ein befriedigendes Bild, auch wenn die durchschnittlichen Frameraten über das Problem hinwegtäuschen. Die Radeon RX 570 verfehlt dieses Ziel, so dass man bereits bei FullHD deutliche Einschnitte bei den Settings vornehmen sollte.

 

Tom Clancy’s The Division (DX12)

Auch die Radeon RX 570 zeigt exakt das, was man anhand des höheren Taktes auch hätte erwarten können. Während Ghost Recon Wildlands auf der AnvilNext-Engine basiert, nutzt The Division Ubisoft’s DirectX 12-enabled Snowdrop-Engine.

 

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Doom (Vulkan)

Doom samt Vulkan ist wiederum ein gern genommener Seelentröster für die Radeon-Gemeinde – zu Recht übrigens, wie die aktuellen Benchmarks zeigen:

 

Grand Theft Auto V (DX11)

Dieser DirectX11-Titel erinnert an frühere Launchzeiten, als die GeForce GTX 1060 6GB und später sogar die abgespeckte 3GB-Variante noch in so einigen älteren Titeln das Maß der Dinge waren. Es ist nicht viel besser geworden, aber spielbar ist es mit der Radeon RX 570 natürlich schon. Und eigentlich zählt ja nur das.

 

Metro: Last Light (DX11)

Bei Metro Last Light ist die Situation ähnlich, wenn auch etwas ausgeglichener. Es ist gut spielbar und man sieht den Fortschritt zur RX 470.

 

Tom Clancy’s Ghost Recon Wildlands (DX11)

Was passiert, wenn der von AMD verteilte Pressetreiber offensichtlich nicht die aktuellsten aktuellsten Änderungen enthält, zeigt der Crimson ReLive Edition 17.4.2, den wir für AMD’s Radeon RX 480, 470 und die R9 380 nutzten, während der spezielle Pressetreiber für die Radeon RX 580 and 570 vor allem bei den Frametimes grandios versagt. Dieses Verhalten kennen wir noch von allen Radeons nach dem Launch des Spiels, als auch Radeon RX 480 & Co. von diesen Spikes betroffen waren. Für diese Karten hat man ganz offensichtlich eine Lösung gefunden, für die Neuauflage (noch) nicht.

 

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The Witcher 3 (DX11)

Etwas Versöhnliches in Richtung DirectX11 bieten wir zum Abschluss mit diesem Spiel, denn die Radeon RX 570 liegt gut im Rennen und zeigt auch ordentliche Frametime-Verläufe

 

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Leistungsaufnahme bei verschiedenen Lastzuständen

 

Betrachten wir nun die Leistungsaufnahme der Karte und werfen einen Blick auf die Teillastbereiche. Wie schon bei der Radeon RX 580 setzt AMD jetzt auf weitere Taktschritte, so dass die Leistungsaufnahme vor allem beim Dual-Monitor-Setup und bei der hardwarebeschleunigten Videowiedergabe signifkant gesenkt werden konnte. Allerdings klappt das mit den Monitoren nur dann, wenn identische Auflösungen und Wiederholraten eingestellt wurden.

 

Beim Gaming schlägt die Karte allerdings reichlich zu. Für die zusätzlichen 30 MHz und den schneller Speicher werden bei der neuen Version immerhin 13 Watt mehr an zugeführter Leistung fällig. Noch deutlicher wird es beim Stresstest, der das Power-Limit von 200 Watt nahezu komplett ausreizt. Beide Werte zeigen auch, dass Asus versucht, durch ein höheres Limit den Boost-Takt im Vergleich zur Vorgängerin besser zu stabilisieren.

 

 

Betrachten wir die Spannungen über einen längeren Zeitraum, dann liegt der Mittelwert bei knapp über 1.15 Volt. Das sind immerhin 0,15 Volt mehr als noch bei der Asus RX 470 Strix, was gleichermaßen zeigt, wo man den höheren Takt herholt und vor allem auch zementiert, denn bei der Vorgängerkarte waren die theoretisch erreichbaren 1270 MHz eher ein Wunschtraum.

 

 

Leistungsaufnahme im Detail

 

Die Kurven der Leistungsaufnahme beim Gaming und beim Torture-Loop könnten unterschiedlicher nicht ausfallen. Während die Spitzen beim Gaming immerhin bis zu ca. 225 Watt hochschnellen, ist der Durchschnittswert noch recht niedrig.

 

 

Die deutlich höhere Leistungsaufnahme beim Stresstest resultiert aus der viel konstanteren Last, welche die Karte bis ins gesetzte Power-Limit von 200 Watt treibt.

 

 

Fließende Ströme und Balancing

 

Kommen wir nun auf die bereits angesprochene Spannungsversorgung über nur drei echte Phasen zurück und vergleichen dazu die fließenden Ströme auf den einzelnen Versorgungsschienen. Die Spitzen am Mainboard-Slot liegen beim Gaming knapp über 6 Ampere, obwohl eigentlich durch die PCI SIG nur 5.5 Ampere als Standard definiert wurden. Das Ganze relativiert sich dann aber wieder über den Durchschnittswert in der Langzeitbetrachtung, die mit reichlich 5 Ampere knapp unter Normobergrenze liegt. Eine etwas feinere Verteilung bei 6 Phasen hätte diese leichte Schieflage sicher bequem vermeiden können.

 

 

Denn es geht immer noch einen Tick heftiger. Beim Torture Loop überschreitet die Karte sogar im Durchschnittswert mit 5.6 Ampere die Norm ein klein wenig. Das ist jetzt im Prinzip kein Grund, sofort zum Feuerlöscher zu schielen; wir haben nach dem Launch der Radeon RX 480 bereits einiges zu diesem Thema schreiben müssen. Trotzdem ist es der Stabilität bei weiteren Übertaktungsversuchen und älterer Hardware nicht wirklich zuträglich.

 

 

Wir haben die ermittelten Werte der besseren Übersichtlichkeit wegen auch noch einmal als Balkengrafik zusammengefasst:

 

 

Zwischenfazit

 

Was ist schmal, lang, schwer und ersetzt im Notfall einen Schlüssel? Mit der Brechstange lässt sich so ziemlich alles erreichen und auch hier hat man mit einer ordentlichen Spannungsanhebung der Leistungskurve einen glättenden Botox-Effekt verpasst. Der Mehrtakt resultiert somit nicht aus einem generell verbesserten Chip, sondern wohl überwiegend aus der gesteigerten Zwangsernährung mit energiegeladenem Saft.

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Erzielbare Taktraten im Temperaturverlauf

 

Kalte Karten sind immer die Besten, nur ist dies leider nie so recht realitätsnah. Deshalb haben wir auch die Asus RX 570 Strix OC gestresst und sowohl im offenen Aufbau, als auch im geschlossenen Gehäuse über einen längeren Zeitraum getestet und gemessen.

 

Beim Gaming-Loop liegen die Temperaturen der GPU zwischen 69°C und 70°C, was bereits durch eine hörbare Geräuschentwicklung begleitet wird. Der Boost-Takt kann auch nach der Erwärmung auf ca. 1300 MHz gehalten werden, was gegenüber dem Vorgängermodell eine deutliche Steigerung darstellt, die jedoch überwiegend auf ein höheres Power-Limit und eine aggressivere Kühlung zurückzuführen ist.

 

 

Gleiches gilt auch für den Stresstest, bei dem die Lüfter im geschlossenen Gehäuse bei bis zu 75°C bereits fast schon Amok laufen, aber das Ganze gerade noch so in den Griff bekommen. Doch dazu gleich mehr. Auch die Taktrate beim Stresstest liegt deutlich höher als noch beim Vorgängermodell.

 

 

Infrarot-Analyse der Platinentemperaturen

 

Asus hat diesmal bei der Platine einiges anders und vor allem auch richtig gemacht. Solange wir uns ohne weitere Übertaktung im Gaming-Loop bewegen, wird die Karte zwar deutlich hörbar, aber die Werte bleiben im grünen Bereich.

 

 

Auch im geschlossenen Gehäuse könnte man mit den gemessenen Werten noch gut leben, wenngleich sich andeutet, dass nicht mehr viel thermischer Spielraum bleiben dürfte, wenn man die Last noch weiter erhöht.

 

 

Beim Stresstest zeigen sich dann die Grenzen der fehlenden aktiven Speicherkühlung. Die betroffenen Module bleiben bereits im offenen Aufbau nur knapp unterhalb der zulässigen Höchsttemperatur.

 

 

Im geschlossenen Gehäuse wird auch diese Grenze erreicht und es macht kaum Sinn, die Lüfterkurve noch weiter zu verschärfen, denn die Lüfter drehen bereits bei ca. 80%.

 

 

Lüfterdrehzahlen und Geräuschemission (“Lautstärke”)

 

Hier rächt sich Asus’ Konzept, Kühlfläche durch mehr Luftzug zu ersetzen, denn während beim Gaming die Drehzahlen eine noch einigermaßen erträgliche Geräuschuntermalung hervorrufen, wird es bei noch mehr Last dann richtig laut.

 

 

Im Stresstest, wenn man die Karte längere Zeit eingebaut laufen lässt, werden die 80% der Maximaldrehzahlen locker erreicht und man braucht schon gut abschließende Kopfhörer, um das Ganze noch ertragen zu können.

 

 

Mit immerhin 41.3 dB(A) im Gaming-Loop entfaltet sich ein zudem sehr breitbandiger Geräuschteppich, der vor allem vom Rauschen der Luft geprägt wird, jedoch auch tieferfrequente Anteile besitzt (Lager, Motor). Beim Stresstest geht es dann schnell bis 44,7 dB(A) und somit in Bereiche, die man nicht mehr so recht haben mag.

 

 

Man merkt der Karte leider an, dass es vor allem die Kostenminimierung ist, die sich deutlich in den Vordergrund spielt. Das kann man so oder so sehen, aber es gibt mit Sicherheit auch performatere und leisere Kühler.

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Zusammenfassung

Am Ende ist es wie schon bei der Radeon RX 580 ein eher alter (aber gut gereifter und etwas leichterer) Wein in neuen, technologisch verbesserten Schläuchen – aber ebenfalls kein neuer Chip. Die etwas abgespeckte kleinere Schwester der Radeon RX 580 erfüllt allerdings einen völlig anderen Zweck und bedient auch eine komplett andere Zielgruppe. Und genau da wollen wir gern ansetzen und auf den Titel dieses Reviews zurückkommen.

Die Karte bedient eine grandiose Lücke, die Nvidia offen gelassen hat. Die GeForce GTX 1050 Ti ist definitiv zu langsam und die GTX 1060 3GB ist weder Fisch noch Fleisch. Und so kann sich unsere blonde Schönheit fast nach Belieben in der Sonne strecken und genau dort richtig knallhart abräumen, wo dem Käufer 200 Euro für eine Grafikkarte schlichtweg zu viel ist, die Leistung der anderen Mitbewerberinnen aber zu gering sind. Das Etwas an Mehrtakt hat der Karte gut getan, auch wenn die Steckdose ein wenig mehr ins Schwitzen kommt.

Es hält sich am Ende in einigermaßen erträglichen Grenzen, zumal wohl keiner der Anwender seine Stromkosten beim Energeiversorger anschreiben lassen muss. Falls doch, hat er garantiert etwas anderes falsch gemacht.

Positiv fallen auch bei der Radeon RX 570 all die kleinen, verbesserten Dinge auf, die man nur abseits der Benchmark-Balken sieht. Dazu gehört nun auch die bessere Handhabung des Taktes im Teillastbereich, was zu niedrigeren Leistungsaufnahmewerten im Dual-Monitor-Setup (und gleichen Auflösungen) sowie der hardwarebeschleunigten Videowiedergabe führt. Das war längst überfällig und man fragt sich immer wieder, warum nicht gleich so? Nicht ganz perfekt, was unterschiedliche Monitor-Setups betrifft, aber es ist schon mal ein guter Anfang.

Modell
UVP netto
UVP incl. 19% MwSt.
Radeon RX 580 8GB
215 € 256 €
Radeon RX 580 4GB
189 € 225 €
Radeon RX 570 4GB
159 € 189 €
Radeon RX 550 2GB
75 € 89 €

Fazit

Es entscheidet sich exakt über den Preis und die Leistung. Die meisten GeForce GTX 1060 3GB liegen beim Straßenpreis noch über AMDs UVP, nur wenige gleichauf oder knapp darunter. Die GeForce GTX 1050 Ti fällt wegen ihrer deutlich niedrigeren Performance eh durchs Raster dieser Leistungsklasse. Wenn wir uns die Benchmarks vor Augen halten, liegt die Radeon RX 570 meist vor der kleinen GeForce GTX 1060 3GB, und das macht sie dann wirklich zum echten Appetitshappen für Preisbewusste. Denn die UVP ist eine dehnbare Floskel, die sicher schneller nach unten fallen wird, als man Mops sagen kann.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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