Kühlsystem und Backplate
Im direkten Zusammenhang zur aufgenommenen Leistung steht natürlich die erzeugte Abwärme, für deren optimale Abführung die Kühllösung verantwortlich ist. Diese eher konservativ aufgebaute Kühlung setzt auf einen großen Lamellenkühlkörper und ein geschwärzte Platte aus Leichtmetall für die Kühlung einiger Komponenten, die von oben aber vom Luftstrom ihrerseits mitgekühlt werden muss.
Die Kühlung für Spannungswandler und Speicher muss, wie bei z.B. MSI und EVGA auch, genau dieser Kühlframe zwischen Kühler und Platine lösen, den wir auch gern als Sandwich-Platte bezeichnen. Dieses Konzept ist in diesen Leistungsbereichen allerdings vertretbar, wenn auch nicht optimal. Dazu kommt, dass diese Platte sehr dünn ist und an einigen Stellen auch die Stege schon so knapp ausfallen, dass man kaum noch von Stabilität sprechen kann.
Kühlsystem im Überblick | |
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Art des Kühlers: | Luftkühlung |
Heatsink: | Vernickelter Heatsink für die GPU |
Kühlfinnen: | Aluminium, vertikale Ausrichtung |
Heatpipes | 6x 8 mm, Kupfer-Komposit, vernickelt |
VRM-Kühlung: | GPU- und Speicher-VRM über Montageframe |
RAM-Kühlung | über Montageframe |
Lüfter: | 2x 9 cm Lüftermodule 1x 8cm Lüftermodul je 9 Rotorblätter semi-passive Regelung |
Backplate | Aluminium, geschwärzt Kühlfunktion |
Der Kühler selbst ist ein großer und vor allem auch schwergewichtiger Bolide, dessen Heatsink insgesamt sechs 8-mm-Heatpipes aus vernickeltem Kompositmaterial mit der aufgenommenen GPU-Abwärme beglückt und auf schnelle Abführung hofft. Der hier sichtbare VRM-Heatsink ist hingegen komplett funktionslos. Wir erwähnten es ja bereits beim Platinendesign und wenn man sich zusätzlich noch das oberste Bild auf dieser Seite anschaut, begreift man auch, warum.
Er kühlt einfach nur: nichts. Genau an dieser Stelle ist ja auch der Kühlframe ausgeschnitten, so dass sich dieser Heatsink ca. 2.8 mm oberhalb der Platine in der Luft hängend regelrecht langweilt. Wir haben testweise ein passendes 3-mm-Pad zwischen diesen Heatsink und die Platine geklebt und siehe da – satte 2°C weniger auf den benachbarten VRM und dem nächstliegendem Speichermodul beim Furmark im geschlossenen Gehäuse. Geht doch!
Die drei verwendeten Lüfter sind mit ihren 9, schaufelartigen Rotorblättern pro Lüfter eher auf Airflow/Durchsatz ausgelegt und nicht auf einen gleichmäßig ausgeübten, statischen Druck. Wir werden jedoch später, wenn es um die Lüftersteuerung samt Drehzahlen geht, noch einmal auf diese Lüfter zurückkommen müssen, denn es wird dann schon etwas lauter.
Lüfterkurven und Geräuschemission (“Lautstärke”)
Die Lüfterkurven zeigen, dass Colorful einen passiven Modus, also eine Lüfterabschaltung, nutzt. Unter Last pegelt sich das Ganze dann im geschlossenen Gehäuse bei ca. 2000 U/min (50% PWM) ein, was schon recht laut ist. Aber so sind Asiaten eben, denn Krach impliziert Power. Damit sind diese Lüfter dann quasi so etwas, wie der heimlich angebohrte Auspuff an Klaus Kevins Mofa.
Das Ganze sieht beim Stresstest nicht viel anders aus. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Karte mit den drei Lüftern schon eine akustische Duftmarke setzen kann. Leider im negativen Sinne.
Reserven, um die Lüfter niedriger drehen zu lassen, besitzt die Karte somit kaum noch, man könnte sie im Gegenzug eigentlich nur noch lauter machen, um sie kühler zu bekommen. Aber wer will das schon?
Messwerte für Lüfter und Geräuschemission |
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Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Maximum |
1835 U/min |
Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Average |
1822 U/min |
Lüfterdrehzahlen Closed Case Maximum | 2006 U/min |
Lüfterdrehzahlen Closed Case Average | 1998 U/min |
Geräuschemission (Luft) Maximum |
40,3 dB(A) |
Geräuschemission (Luft) Average |
39.6 dB(A) |
Geräuschemission (Luft) Idle | 0 dB(A), passive Mode |
Klangcharakteristik / Höreindruck |
Lager- und Motorgeräusche < 1 Hz hörbare Luft-/Abrissgeräusche kaum bzw. keine Spannungswandlergeräusche |
Um unseren subjektiven Höreindruck noch einmal zu veranschaulichen, haben wir nun noch eine hochauflösende Grafik mit dem kompletten Frequenzspektrum unserer Labormessung:
Die 40,3 dB(A) sind für eine solche Karte und die gemessenen Temperaturen eigentlich schon etwas zu viel, wenn man sich das Gewicht und die Größe vor Augen führt. Die sehr kontraproduktive Design-Schwurbelei und nicht wirklich hochwertige Lüftermodule hinterlassen am Ende ein zwiegespaltenes Bild. Hier wurde ein Lüfter einer anderen Karte faktisch resteverwertet und zudem mit einer futuristischen Abdeckung physikalisch noch weiter in Richtung Nonsens zurechtgestutzt.
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