Noch einmal etwas zum Körperschall
Die Angaben zur Lautstärke in den Datenblättern der Lüfter sind fast immer in dB(A) angegeben. Das bedeutet, es wurde eine dem menschlichen Ohr angepasste Frequenzbewertung, die sogenannte A-Kurve, vorgenommen, und die bezieht sich leider wie erwähnt ausschließlich auf den entstehenden Luftschall. Leider eignet sich der Wert für den Luftschall allein betrachtet kaum für die Abschätzung der Geräuschentwicklung in einem Gerät. Zusätzlich entsteht nämlich noch ein sogenannter Körperschall. Was muss man nun darunter verstehen?
Es handelt sich hierbei um überwiegend niederfrequente Vibrationen, die durch den Motor und durch das Lager entstehen und dann vom Lüfter über den starren und fest verschraubten Rahmen direkt an das Gehäuse übertragen werden. Die großflächige Gehäusewand strahlt diese lästigen Vibrationen dann wie eine Lautsprechermembran als Luftschall ab, wobei bessere und steife Gehäuse weniger Anfällig sind. Außerdem wirkt der Gehäusekorpus u.U. selbst wie ein Resonanzkörper, was den Eindruck noch verstärkt.
Das, was wir auf dem Bild oben sehen, ist der Albtraum aller Selberbauer. Ein starr verschraubter Lüfter auf einem dünnen Aluminiumrahmen. Das gibt Musik in den Ohren und pfeift bis ins Mark!
Lüfter richtig entkoppeln
Vorab eine schlechte Nachricht: reine Entkopplungsrahmen nützen nur einem, nämlich dem Hersteller, da über die Schrauben noch ein Großteil der Schwingungen weiter geben wird. Besser als Schrauben sind sogenannte weiche Slics, Bolts oder Screws aus Gummi oder Silikon. Verbindet man diese zusammen z.B. mit einer dünnen 12/13cm-Flachdichtung aus dem Sanitär- oder Maschinenbauteilehandel, dann ist die Entkopplung wirklich perfekt. Ersatzweise gehen für 92 cm Lüfter übrigens auch Omas Einweckringe, die man mittels Acrylkleber fest ins Gehäuse einkleben kann. Bolts sind normalen Schrauben also in jedem Fall vorzuziehen.
Bolts aus Weichgummi | Screws aus dem Zubehörhandel |
Lüfter mit weichem Gummirahmen
Firmen wie Noiseblocker, Noctua und andere bieten mittlerweile Lüfter mit weichen Lüfterrahmen aus Hartgummi oder wenigstens eingesetzten Gummiapplikationenan, die man fest mit dem Gehäuse verschrauben kann. Dabei wirkt der ganze Rahmen bereits als Entkopplung und die Slics bwz. Bolts können entfallen. Entkopplung zum Nulltarif. Gut, der Lüfter ist nicht kostenlos, aber eben auch nicht umsonst. Nur günstig.
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - Unter- oder Überdruck? Wir wägen ab!
- 3 - Netzteilpositionierung: Oben oder unten?
- 4 - Airflow: Towerkühler senkrecht montieren
- 5 - Airflow: Towerkühler waagerecht montieren
- 6 - Airflow: Beliebte Montagefehler
- 7 - Airflow: Downblower-Besonderheiten
- 8 - Airflow: Festplattenkühlung
- 9 - Airflow: Grafikkarten richtig belüften
- 10 - Gehäuselüfter: Wissenswerte Grundlagen
- 11 - Unangenehm: Körperschall und Resonanzen
- 12 - Lüftersteuerung, Zusammenfassung und Fazit
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