Software
Die gesamte Steuerung und das Feintuning erfolgen über das Programm CAM von NZXT. Beim ersten Start wurde ein Firmwareupdate des Kühlers auf v5.7 durchgeführt, alle Tests liefen mit dieser Version. CAM war in der Vergangenheit nicht gerade für Ressourcensparsamkeit bekannt, auch der Online-Accountzwang bereitete Frust. Der Bedarf an 297 Mbyte Speicherplatz ist noch überschaubar, der Hunger bei aktiver Nutzung im Vordergrund oder als Hintergrundprozess aber recht groß:
Rund 180 Mbyte Arbeitsspeicher werden in diversen Prozessen belegt. Und dazu sei gesagt, dass ich bereits etliche Module in den Einstellungen abgewählt habe. Nur Monitoring und die zur Steuerung nötigen Tabs Beleuchtung sowie Kühlung sind aktiv. Einen Offline-Gastmodus hat man mittlerweile zwar zur Auswahl, dieser hat bei mir aber 1-2x Probleme gemacht und das Programm startete nicht.
Davon abgesehen gibt es noch kleinere Problemchen mit dem Programm in Deutsch, da einige Textboxen nicht groß genug sind für die meist längeren Begriffe. Übersetzungen wie “Flüssig” für “Liquid” bei dem Sensor für Wassertemperatur sind auch eher unglücklich. Der generelle Funktionsumfang ist aber gut, diverse Presets für den 320×320 Pixel großen LCD-Display werden noch um die Möglichkeit ein eigenes GIF hochzuladen erweitert. Statische Bilder müssen erst umkonvertiert werden, einfach eine statische PNG oder JPEG Datei anzuzeigen ist nicht möglich.
Pumpe sowie Lüfter lassen sich in 16 Stufen steuern und sogar ein Zero-RPM Modus ist für die Lüfter ist einstellbar. Diverse Daten lassen sich direkt im Programm auslesen, ähnlich einem Aida64 Sensorpanel.
Ein wenig unglücklich ist es natürlich, wenn in der Anzeige für die derzeit anspruchsvollsten Prozesse gleich zweimal CAM auftaucht. Ein wenig GPU-Hardwarebeschleunigung nimmt man auch gleich noch mit.
Test und Methodik
Gekühlt werden muss ein Ryzen 5 3600 bei Werkseinstellungen, dazu gesellen sich 16GB Crucial Ballistix Sport (2x8GB) DDR4 Arbeitsspeicher auf einem MSI B550 Tomahawk (BIOS 7C91vA3). Die Asus ROG Strix GTX 1060 6GB läuft für die CPU Stresstests nur für die Bildausgabe im Zero-Fan Modus mit und als Stromquelle dient ein BitFenix Whisper M 450W. Das Ganze befindet sich im Thermaltake Core P3 als Open Benchtable.
Alle Datensätze werden mit HWInfo64 v6.30-4240 – 2000ms Logging erfasst, die angegebene Temperatur ergibt sich aus dem Sensor CPU Die (Average). Die Last von Prime95 produziert im Schnitt 88 Watt CPU Package Power. Da ich nicht über eine Klimaanlage verfüge, sind die Werte in den Graphen das Delta zwischen Raumtemperatur und Temperatur der CPU. So lassen sich alle Kühlungen fair vergleichen, auch wenn die Umgebungstemperatur unterschiedlich ist. Verwendet wird jeweils die dem Kühler beiliegende oder vor aufgetragene Wärmeleitpaste
Benchmarks
Der erste Durchlauf erfolgt mit stufenweise steigender Lüftergeschwindigkeit, die Pumpe bleibt fest bei der maximalen Drehzahl:
100% Pumpe |
30% PWM |
60% PWM |
100% PWM |
Drehzahl Pumpe |
2700 RPM |
2700 RPM |
2700 RPM |
Drehzahl Lüfter |
730 RPM |
1365 RPM |
1980 RPM |
Geräuschcharakteristik |
still |
Rauschen |
lautes Rauschen |
Umgebungstemperatur |
23,1 – 24,0°C |
23,8 – 23,7°C |
23,7 – 24,2°C |
Und als nächstes nochmal umgekehrt, die Pumpenleistung wird stufenweise erhöht und die Lüfter bleiben auf 100% PWM:
100% Lüfter |
30% PWM |
60% PWM |
100% PWM |
Drehzahl Pumpe |
1130 RPM |
1890 RPM |
2700 RPM |
Geräuschcharakteristik |
sehr leises Summen |
leises Sirren |
Brummen |
Drehzahl Lüfter |
1980 RPM |
1985 RPM |
1980 RPM |
Umgebungstemperatur |
23,2 – 22,2°C |
23,0 – 23,2°C |
23,7 – 24,2°C |
Zum Abschluss noch die Gesamtübersicht mit drei weiteren Testdurchläufen sowie Vergleich zu der Konkurrenz:
Für den ersten Platz hat es nicht ganz gereicht, mit sechs Lüfter hat die EK-AIO Elite noch minimal die Nase vorne. Dafür kann sich der Kraken zum Testzeitpunkt den Pokal für die beste 360mm AiO mit drei Lüftern sichern.
Zusammenfassung und Fazit
Betrachtet man die Kraken Z73 nur für sich, können sowohl Kühlleistung als auch optische Spielereien und Software überzeugen, auch wenn es dort noch etwas hängt. 6 Jahre Garantie sind für eine Komplettwasserkühlung ebenso hervorragend! Die Verarbeitung lässt sich ebenfalls nur als tadellos beschreiben.
Das große “Aber” bringt dann aber der hohe Preis. War dieser zur Markteinführung vielleicht noch durch die Innovation mit dem Display begründbar, denn niemand sonst hatte einen, so schwierig lässt er sich jetzt rechtfertigen. Die Konkurrenz schläft nicht und Hersteller wie Asus oder Gigabyte haben bereits eigene, deutlich günstigere AiO-Kühlungen mit eingebautem Bildschirm im Sortiment. Am Ende wird bei solchen Produkten aber wohl die Optik wohl das ausschlaggebende Kaufkriterium sein. Wem diese zusagt bekommt eine sehr gute Komplettwasserkühlung für sein Geld, dem Rest dürften die günstigeren Angebote der Konkurrenz – mit oder ohne Bildschirm – ausreichen.
Die Testmuster werden selbst gekauft oder von den Herstellern unverbindlich zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Tests und Ergebnisse findet nicht statt. Eine Aufwandsentschädigung erfolgt nur in Ausnahmefällen, wird aber dann explizit als solche ausgewiesen und hat ebenfalls keinen Einfluss auf die Testergebnisse.
25 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Moderator
Urgestein
Moderator
Urgestein
Moderator
Urgestein
Urgestein
Mitglied
Moderator
Mitglied
Moderator
Veteran
Moderator
Veteran
Veteran
Moderator
Urgestein
Urgestein
Moderator
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →