Temperaturverhalten
Kommen wir nun zum Temperaturverhalten und vorab noch schnell ein paar Worte zum neuen Testsystem. Häufig wurde bemängelt, dass der zuletzt verwendete Ryzen 9 3900X zu einfach zu kühlen sei und ein zu geringes Powerlimit aufweisen würde, um für aussagekräftige Ergebnisse zu sorgen. Ich hatte bereits erklärt, dass nicht alle Tester einen i9 14900K(S) zur Verfügung haben den man bis zur Kernschmelze aufdrehen kann und oftmals einfach das genutzt werden muss, was eben gerade für den Tester verfügbar ist. Immerhin konnte ich nun schon einmal auf eine aktuelle AM5 Plattform aufrüsten und mit aktiviertem PBO wird aus dem sonst so effizienten Ryzen 9 7900 (88W) schnell ein wahrer Saufkumpan, der mit reichlich Leistungsaufnahme (>160W) rasant auf das von AMD „by Design“ festgelegte Temperaturtarget von 95°C zu schnellen versucht. Da sich durch CPU/GPU-Boost-Algorithmen und dynamische Limits nur noch schwer konkrete Aussagen treffen lassen, werde ich in Zukunft neben den Temperaturen wohl vermehrt auch die Leistungsaufnahmen und Taktraten notieren, um meine Beobachtungen in den jeweiligen Gehäusen besser bewerten zu können.
Testsystem:
Als Testsystem kam also die frische B650 Plattform samt Ryzen 9 7900 zum Einsatz. Für die Tests wird grundsätzlich PBO aktiviert sein, um Leistungsaufnahme und Temperaturen zu einer größeren Herausforderung für Kühler und Gehäuse zu machen. Das verwendete DDR5 RAM Kit von Corsair taktet mit 6000MHz, als Grafikkarte kam erneut auf die optisch passende RX 7700XT Pure von Sapphire zum Einsatz. Die CPU wurde mit einer NZXT Kraken Elite 360 RGB AIO gekühlt.
CPU | AMD Ryzen 9 7900 PBO on |
CPU Kühlung | NZXT Kraken Elite 360 RGB |
Mainboard | NZXT N7 B650E White |
Arbeitsspeicher | CORSAIR Vengeance RGB 32GB DDR5 6000 CL36 |
Grafikkarte | SAPPHIRE AMD Radeon RX7700 XT Pure |
SSD | HP FX700 M.2 2TB |
Gehäuselüfter | NZXT F360 RGB Core x 2 | F120 RGB Core x 1 |
Netzteil | NZXT C1500 Platinum 1500W |
Sonstiges | NONAME Kabel Extension Kit Black/White |
Rahmenbedingungen:
AIO Fans: 1150rpm
Case Fans: 900rpm
Pump: 1350rpm
Raumtemperatur: 23,1°C
CPU Torture
Für den CPU-Belastungstest habe ich wieder Cinebench R23 in Dauerschleife herangezogen. Fast über den gesamten Test lagen >160W an, um einen allcore Boost von ~4825-4850MHz zu halten. Die Temperatur des Ryzen 9 lag im Schnitt bei 93,8°C, konnte also zuverlässig unter den angestrebten 95°C gehalten werden. Die AIO-Lüfter waren dabei so eingestellt, dass sie in einem Last-Szenario gerade noch vertretbar laut agierten. Das System hat im Cinebench 250W aus der Steckdose gezogen.
Gaming Workload
Für den Gaming-Test kam erneut Borderlands 3 zum Einsatz, da dieses die Grafikkarte praktisch durchgängig voll auslastet und somit auch ordentlich Abwärme erzeugt wird. Gerade bei im Deckel montierten AIOs wirkt sich das signifikant auf die CPU-Temperatur aus, da die Abwärme der Grafikkarte ja teilweise durch den Radiator nach draußen befördert wird. Beim Spielstart muss offenbar einiges kompiliert werden, weshalb es hier einen kurzen Temperaturanstieg auf fast 80°C gab, danach pendelte sich die CPU im niedrigen 60°C-Bereich ein. Das System hat während der Gaming-Session 350W aus der Steckdose gezogen.
Die Grafikkarte konnte im H7 Flow ebenfalls einen kühlen Kopf bewahren. Mit gerade einmal 53°C GPU-Temperatur mussten die Lüfter nur knapp über 1500rpm drehen und es konnte ein ziemlich stabiler Takt von ~2500MHz gehalten werden.
Der HotSpot war wie ebenfalls absolut unbedenklich.
Zwischenfazit
Grundsätzlich sind die Temperaturen im neuen H7 Flow grundsolide. Die Idee mit dem umpositionierten Netzteil zur Verortung von drei 120mm Lüftern explizit für die Grafikkarte geht offensichtlich voll auf. Dank der Größe und dem ordentlichen Aiflow lassen sich insgesamt gute Ergebnisse erzielen. Leider handelt es sich beim vormontierten F360 Gehäuselüfter um eine abgespeckte 3-Pin Variante, die sich über den verwendeten NZXT Controller nur in drei Stufen regeln lässt: aus, ~1000rpm und „Vollgas“ (deutlich über 2000rpm), wobei sie bei ~1000rpm schon deutlich hörbar sind. Durch die Regelung direkt über das Board lassen sie sich etwas feiner justieren, bewegen bei tolerierbaren Lautstärken dann aber auch keine Unmengen an Luft mehr. Die paar Cent für die fehlende PWM-Steuerung einzusparen kostet das Gehäuse am Ende eine kleine Abwertung, denn in Anbetracht der meiner Meinung nach optisch und haptisch sehr gut gelungenen Single-Frame Lüfter wurde hier dann nun wirklich an der falschen Stelle gespart.
41 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
Neuling
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Veteran
Urgestein
Urgestein
Moderator
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Moderator
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →