Gehäuse Testberichte

NZXT H7 Flow RGB im Test – Lang erwartete 2024er Version des beliebten Airflow-Gehäuses zeigt nur wenige Schwächen

Temperaturverhalten

Kommen wir nun zum Temperaturverhalten und vorab noch schnell ein paar Worte zum neuen Testsystem. Häufig wurde bemängelt, dass der zuletzt verwendete Ryzen 9 3900X zu einfach zu kühlen sei und ein zu geringes Powerlimit aufweisen würde, um für aussagekräftige Ergebnisse zu sorgen. Ich hatte bereits erklärt, dass nicht alle Tester einen i9 14900K(S) zur Verfügung haben den man bis zur Kernschmelze aufdrehen kann und oftmals einfach das genutzt werden muss, was eben gerade für den Tester verfügbar ist. Immerhin konnte ich nun schon einmal auf eine aktuelle AM5 Plattform aufrüsten und mit aktiviertem PBO wird aus dem sonst so effizienten Ryzen 9 7900 (88W) schnell ein wahrer Saufkumpan, der mit reichlich Leistungsaufnahme (>160W) rasant auf das von AMD „by Design“ festgelegte Temperaturtarget von 95°C zu schnellen versucht. Da sich durch CPU/GPU-Boost-Algorithmen und dynamische Limits nur noch schwer konkrete Aussagen treffen lassen, werde ich in Zukunft neben den Temperaturen wohl vermehrt auch die Leistungsaufnahmen und Taktraten notieren, um meine Beobachtungen in den jeweiligen Gehäusen besser bewerten zu können.

 

Testsystem:

Als Testsystem kam also die frische B650 Plattform samt Ryzen 9 7900 zum Einsatz. Für die Tests wird grundsätzlich PBO aktiviert sein, um Leistungsaufnahme und Temperaturen zu einer größeren Herausforderung für Kühler und Gehäuse zu machen. Das verwendete DDR5 RAM Kit von Corsair taktet mit 6000MHz, als Grafikkarte kam erneut auf die optisch passende RX 7700XT Pure von Sapphire zum Einsatz. Die CPU wurde mit einer NZXT Kraken Elite 360 RGB AIO gekühlt.

CPU AMD Ryzen 9 7900 PBO on
CPU Kühlung NZXT Kraken Elite 360 RGB
Mainboard NZXT N7 B650E White
Arbeitsspeicher CORSAIR Vengeance RGB 32GB DDR5 6000 CL36
Grafikkarte SAPPHIRE AMD Radeon RX7700 XT Pure
SSD HP FX700 M.2 2TB
Gehäuselüfter NZXT F360 RGB Core x 2 | F120 RGB Core x 1
Netzteil NZXT C1500 Platinum 1500W 
Sonstiges NONAME Kabel Extension Kit Black/White

 

Rahmenbedingungen:

AIO Fans:  1150rpm
Case Fans:  900rpm
Pump:  1350rpm
Raumtemperatur: 23,1°C

 

CPU Torture

Für den CPU-Belastungstest habe ich wieder Cinebench R23 in Dauerschleife herangezogen. Fast über den gesamten Test lagen >160W an, um einen allcore Boost von  ~4825-4850MHz zu halten. Die Temperatur des Ryzen 9 lag im Schnitt bei 93,8°C, konnte also zuverlässig unter den angestrebten 95°C gehalten werden. Die AIO-Lüfter waren dabei so eingestellt, dass sie in einem Last-Szenario gerade noch vertretbar laut agierten. Das System hat im Cinebench 250W aus der Steckdose gezogen.

 

Gaming Workload

Für den Gaming-Test kam erneut Borderlands 3 zum Einsatz, da dieses die Grafikkarte praktisch durchgängig voll auslastet und somit auch ordentlich Abwärme erzeugt wird. Gerade bei im Deckel montierten AIOs wirkt sich das signifikant auf die CPU-Temperatur aus, da die Abwärme der Grafikkarte ja teilweise durch den Radiator nach draußen befördert wird. Beim Spielstart muss offenbar einiges kompiliert werden, weshalb es hier einen kurzen Temperaturanstieg auf fast 80°C gab, danach pendelte sich die CPU im niedrigen 60°C-Bereich ein. Das System hat während der Gaming-Session 350W aus der Steckdose gezogen.

Die Grafikkarte konnte im H7 Flow ebenfalls einen kühlen Kopf bewahren. Mit gerade einmal 53°C GPU-Temperatur mussten die Lüfter nur knapp über 1500rpm drehen und es konnte ein ziemlich stabiler Takt von ~2500MHz gehalten werden.

Der HotSpot war wie ebenfalls absolut unbedenklich.

Zwischenfazit

Grundsätzlich sind die Temperaturen im neuen H7 Flow grundsolide. Die Idee mit dem umpositionierten Netzteil zur Verortung von drei 120mm Lüftern explizit für die Grafikkarte geht offensichtlich voll auf. Dank der Größe und dem ordentlichen Aiflow lassen sich insgesamt gute Ergebnisse erzielen. Leider handelt es sich beim vormontierten F360 Gehäuselüfter um eine abgespeckte 3-Pin Variante, die sich über den verwendeten NZXT Controller nur in drei Stufen regeln lässt: aus, ~1000rpm und „Vollgas“ (deutlich über 2000rpm), wobei sie bei ~1000rpm schon deutlich hörbar sind. Durch die Regelung direkt über das Board lassen sie sich etwas feiner justieren, bewegen bei tolerierbaren Lautstärken dann aber auch keine Unmengen an Luft mehr. Die paar Cent für die fehlende PWM-Steuerung einzusparen kostet das Gehäuse am Ende eine kleine Abwertung, denn in Anbetracht der meiner Meinung nach optisch und haptisch sehr gut gelungenen Single-Frame Lüfter wurde hier dann nun wirklich an der falschen Stelle gespart.

 

Kommentar

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H
Helldog38

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Guten Morgen.
Ich hätte da mal eine Frage. Könnte man vielleicht bei den Gehäuse Tests mal messen wie viel Platz oben zwischen Board und Gehäusedecke ist.

Ich suche nämlich ein Gehäuse, wo ich meine Liquid Freezer 3 reinbekomme.

Die ist nämlich ziemlich dick und vor gefällt mir das nicht.

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M
Mowsel

Neuling

1 Kommentare 3 Likes

Ich würde sagen, dass die LF3 passt.
In meinem alten H7 Flow habe ich die 360er AIO problemlos in den Deckel bekommen.
Schau dir mal DIESES BILD an. Das sieht nach noch viel mehr Platz aus als im alten H7.

NZXT hat hier was richtig schönes gebaut. Da könnte man fast schwach werden. Wenn ich jetzt aber schon wieder mit einem neuen Gehäuse um die Ecke komme, lässt meine Frau mich glaube ich einweisen...

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echolot

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Schöne Sache. Der "white built" ist Dir gut gelungen. Das Teil hat ja noch massig Platz und ist gut bestückbar. Optimierung ist eben manchmal besser als Neudesign.

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DigitalBlizzard

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2,462 Kommentare 1,288 Likes

Danke Dirk sehr für diesen Test @Alexander Brose .
Ein wirklich sehr schönes Case und ein würdiger Nachfolger für das bisherige H7 Flow, das ich immer noch für eines der besten Cases halte.
Ich habe im Prinzip nur 2 Kleinigkeiten, die ich mir schöner gewünscht hätte.
Z.B. hätte man für die Bodenlüfter eine reversierte Version der Lüfter anbieten können, aber das ist nur ein optisches Manko.
Die Mainboardposition hätte man etwas nach unten versetzen können, um den massigen ungenutzten Raum zwischen Boden und Mainboardunterkante zu verringern und dafür oben auch Platz für eine Custom Wakü mit einem dickeren z.B. 45er Radi zu gewährleisten, unten lässt sich leider maximal ein 240er Radi einbauen, oder eine 360er Distro Plate mit Pumpe, das schränkt die Nutzung einer Custom Wakü schon ordentlich ein.
Aber das ist wahrscheinlich auch nicht die anvisierte Zielgruppe, daher ist das ok.
Alles in Allem ein wirklich schönes Case

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R
RX Vega_1975

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586 Kommentare 80 Likes

Bitte um die exakten Aussen Abmessungen
da eben im PDF etwas von 230 x 480 x 505mm steht,-
im Review (Technische Daten) aber ganz andere Maße stehen

Dank!

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DigitalBlizzard

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2,462 Kommentare 1,288 Likes
  • Höhe (mit Füßen):544 mm
  • Breite:244 mm
  • Tiefe:468 mm
  • Gewicht:11,13 kg

das ist das 2024 H7 Flow

das bisherige H7 Flow hat die von Dir genannten Maße von

  • Höhe:505mm (mit Füßen)
  • Breite:230mm
  • Tiefe:480mm
  • Gewicht:10.05 kg

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Lagavulin

Veteran

240 Kommentare 211 Likes

Vielen Dank für den Test! Mit den Lüftern am Boden eine interessante Alternative zum Lian Li.

Schade, dass man die schwarze Version nur mit dunkel getönter Scheibe bekommt. Und wenn man sich als Ersatzteil die Scheibe aus klarem Glas der weißen Version dazu bestellt, muss man schauen, wie man den weißen Rand schwarz lackiert bekommt.

Wenn wir gerade beim Thema Glasscheibe sind: Ich warte seit Jahren darauf, dass die Hersteller zumindest für die teureren Gehäuse endlich mal eine Variante mit entspiegelter Glasscheibe anbieten. Den Aufpreis würde ich gerne bezahlen.

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DigitalBlizzard

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2,462 Kommentare 1,288 Likes

Das schwarze Modell hat keine dunkle Scheibe, ganz normal klar.
Und entsspiegeln kannst selbst, da kannst ne Entspiegelte Schutzfolie kaufen und raufmachen, die siehst nicht und schützt auch gleich noch das Glas.

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e
eastcoast_pete

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1,668 Kommentare 1,007 Likes

Mehr @NZXT als an @Alexander Brose : was soll das gute Stück denn kosten?
Und, (vielleicht hab ich es überlesen), gibt's das auch mit Mesh Seitenpanel statt dem Glas? Und ja, ich weiß, dann sieht man die RGB Pracht nicht, aber das Gehäuse würde auch mit weißem Mesh Seitenpanel noch gut aussehen. Und wenn NZXT das mit den relativ lauten Lüftern auch noch in den Griff kriegen würde, wär's gut. Schöne PCs sollte man sehen, nicht hören 😄.

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Alexander Brose

Moderator

835 Kommentare 596 Likes

Moin!

Besten Dank für die Beteiligung und das Feedback (y)

Ja, da werde ich demnächst wieder vermehrt drauf eingehen. Ich hatte damals extra Radiatoren besorgt, um zu gucken was alles in die Gehäuse rein passt. Der Abstand vom Deckel bis zur Oberkante des Mainboards beträgt ca. 6cm. Wenn RAM und Spannungswandler des Boards nicht zu hoch sind, dass sie mit der AIO kollidieren, sollten auch locker 9cm passen.

Das Board kann wegen der Einbauposition des Netzteils leider nicht noch tiefer gesetzt werden. Das Netzteil sitzt ja schon tiefer als die Hauptkammer und das Board fast direkt auf der Netzteilabdeckung. Das ginge nur, wenn das Gehäuse breiter wäre und keine Abdeckung um das Netzteil nötig wäre - wie beim O11, Corsair 6500 usw.

Oh, da ist NZXT wohl ein Fehler unterlaufen. Sowohl die technischen Daten in der Tabelle, als auch die PDF Datei sind nämlich direkt von der NZXT Webseite. Ich leite das direkt mal an die PR-Jungs weiter! Die Angaben auf Seite 2 sind korrekt, die Daten in der PDF Datei sind falsch.

Seite 2 direkt ganz oben: Variante ohne RGB 139,99€ und mit RGB 159,99€. Bisher gibt es nur Varianten mit Glasseitenteil.

Grüße!

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Klicke zum Ausklappem
grimm

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3,158 Kommentare 2,082 Likes

Leute, keine Staubfilter!! Da pusten mir die Teile im Boden direkt den Dreck in die GraKa...
Absolutes Ausschlusskriterium.

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DigitalBlizzard

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2,462 Kommentare 1,288 Likes

Wie keine Staubfilter!? Unten keine!? Habe ich gar nicht drauf geachtet, beim H7 Flow waren bisher in der kleinsten Ritze Staubfilter, daher habe ich das vorausgesetzt.
Also wenn unten nur das Mesh und keine Staubfilter sind, dann wäre das auch bei mir klar ein absolutes Ausschlusskriterium.
@Alexander Brose ist da unten wirklich kein zusätzlicher Staubfilter!?

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grimm

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3,158 Kommentare 2,082 Likes

Letzte Seite, im Fazit:

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DigitalBlizzard

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2,462 Kommentare 1,288 Likes

Aber der in der Front ist doch da!? Od r da auch nicht!? Bisher war in der Front direkt hinter der Blende einer eingeclipst.!?
Also wenn die Staubfilter gänzlich fehlen, dann brauche ich keinen Langzeittest, dann hast spätestens nach in paar Wochen die ersten feinen Partikel da drinnen.
Da muss ich meine früheren Aussagen nochmal wiederholen, ein Case über 100€ ohne ordentliche rausnehmbare Staubfilter bei den Intakes ist Mist.

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echolot

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1,100 Kommentare 849 Likes

Man mus die Lüfter nur rausblasen lassen...dann kommt nix Staubiges rein...kontrollierte Luftströmung ade.

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DigitalBlizzard

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2,462 Kommentare 1,288 Likes

Ja, soweit logisch, aber wo was rausgeblasen wird, muss ja auch vorher was reinkommen, und egal wo es dann reinkommt, scheint es ungefiltert zu sein.

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echolot

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1,100 Kommentare 849 Likes

Das meinte ich mit "...kontrollierte Luftströmung ade."

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DigitalBlizzard

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2,462 Kommentare 1,288 Likes

Ja, das ist scheiße, das H7 Flow war eines meiner erklärten Lieblinsgcases, weil es wirklich wertig, super Staubgeschützt und auch Airflowtechnisch toll gemacht war und dann jetzt sowas!? NoGo.
Die sollten den Namen noch ändern in U7 Flow, wegen ungefiltert.
Alles gute für eine Trendoptik geopfert... Sorry, NZXT, ihr solltet euch dringend in Rückbesinnung üben.

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Alexander Brose

Moderator

835 Kommentare 596 Likes

Moin!

Die Neuauflage hat keinen einzigen Staubfilter integriert. Das Mesh ist aber erheblich feiner als bei der alten Version.

Hatte mir schon gedacht, dass diese Tatsache (zurecht?) zur Diskussion anregen wird, deswegen hatte ich es auch erwähnt.

Grüße

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Alexander Brose

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