Der neu gelaunchte NZXT F120 120 mm RGB Gehäuselüfter betritt mit einer recht selbstbewusst gewählten UVP von 27.99 Euro den Markt der Oberklasselüfter und bleibt doch geschickt unter der psychologisch so wichtigen Marke von 30 Euro. Die schafft man dann zwar mit der 140-mm-Version für 29.99 Euro auch noch, aber immerhin liegt der kleinere Lüfter noch darunter. Allerdings ist dieser Preis durchaus eine Ansage, denn bisher waren Lüfter von NZXT eher nicht auf den meisten Wunschzetteln der PC-Käufer enthalten. Mit dem F120 will NZXT jetzt im Oberhaus mitmischen und natürlich ein Stück vom Kuchen abhaben. Ob und wie das gelingt (falls), das wird der heutige Test zeigen.
Das aus meiner Sicht größte Fragezeichen ab Werk ist der Umstand, dass die Lüfter mit einem proprietären RGB-Anschluss versehen sind und nur an einem speziellen Controller / Hub laufen. Hier geht NZXT bedauerlicherweise den gleichen Weg wie Corsair, nur um die hauseigene CAM-Software exklusiv zu etablieren. Man bekommt zwar ab dem Doppelpack auch einen Controller mit dazu, aber die gewohnt simple Steuerung über das Motherboard ist das nicht. Man wird ohne CAM-Software also nichts erreichen. Das ist insofern schade, als dass sich hier ein Mischbetrieb mit ähnlicher Software eigentlich ausschließt, weil sonst mit etwas Pech die Sensor-Loops kollidieren bzw. redundant das System belasten.
Wer andere Produkte von NZXT nutzt, wird das sicher gern tolerieren, aber eine AIO von MSI, RAM von Corsair, eine Grafikkarte von Sapphire und Lüfter von NZXT werden wohl nie Freunde. Ein passendes Gehäuse von NZXT bringt den Controller dankenswerterweise gleich mit und wer neu ausrüstet, wird das mit dem RGB sowieso beachten müssen und dann eben nur bei NZXT zugreifen, auf für den Rest der Komponenten. System erkannt? Das kann gutgehen, muss aber nicht. Doch von der erhofften Akzeptanz zurück zum Produkt.
Der neue Lüfter liegt mit seinen 25 mm Dicke genau in der Norm, was ihn natürlich am Ende auch vergleichbarer macht, zumal auch der Rest des Designs eher den aktuellen Trends folgt und auf den ersten Blick auch keine waghalsigen Design-Stunts offenbart. Im Gegenteil, alles sieht aus wie erwartet und gewohnt und der ganze (in diesem Fall weiße) Lüfter wirkt wie ein monolithischer Block. Insgesamt 7 sehr breite Rotorblätter werden allerdings etwas schneller drehen müssen, um den durch den Leuchtring reduzierten Innendurchmesser des Frames zu kompensieren. Doch dazu kommen wir noch.
Der transluzente Leuchtring beherbergt die 18 einzeln ansteuerbaren RGB LEDs, der Rotor ist unbeleuchtet. Der Anschluss erfolgt wie gewohnt über einen 4-Pin PWM-Stecker und den proprietären RGB-Stecker. Also bitte nicht mit Gewalt oder windigen Billig-Adaptern auf die RGB-Header der Mainboards prügeln, das geht definitiv schief. Die Kabelherausführung der beiden Flachbandkabel ist ebenfalls analog zu den meisten anderen Lüftern gelöst und stellt somit kein Hindernis dar.
Man setzt erstaunlicherweise auf ein (brauchbar anmutendes) hydro-dynamisches Gleitlager. Mehr wäre bei diesem Preis eigentlich drin gewesen, aber wir haben auch schon Schlimmeres für mehr Geld gesehen (und gehört). Dass das Lager ganz gut mithalten kann, werden später noch die Messungen zeigen.
Getragen wird alles von einem weißen Rahmen, der optisch auf den ersten Blick keine Geheimnisse verbirgt. Der PWM-geregelte Lüfter schafft ein gemessenes Drehzahlband von ca. 500 bis bis 1800 U/min und verzichtet auf einen Fan-Stop. Bei einer PWM Regelung geht der Lüfter also nicht aus, was jedoch aufgrund der nur minimalen Lautstärke so definitiv nicht stört. Geliefert wird der Lüfter samt der vier M5-Schrauben. Die Entkopplung zum Gehäuse erfolgt über Gummihülsen, die jeweils in die vier Löcher eingepresst wurden. Da die Ende überstehen, funktioniert das sogar mit den M5-Schrauben recht ordentlich.
Die Spaltmaße von 3,2 bis maximal 3,3 mm zwischen Rotor und Frame sind gut und Oberflächenbearbeitung ist sogar sehr gut. Die Leistungsaufnahme fällt bei vollen Drehzahlen mit 1,79 Watt (Messung) für den Lüfter (ohne RGB) angenehm niedrig aus. Aber zu den ganzen Details komme ich gleich noch, denn vor allem PWM-gesteuert sind diese Lüfter recht ordentlich.
Formfaktor | 120 mm |
Stärke | 25 mm |
PWM | Ja |
RGB | aRGB (Außenring) |
Entkoppelt | Ja |
Farbe Frame | Weiß |
Akzentfarbe | Keine |
Farbe Rotor | Weiß |
Gewicht in g | 205 |
min. Drehzahl | 500 U/min |
max. Drehzahl | 1800 U/min |
Volumenstrom m3/h | 85.25 |
Volumenstrom CFM | 50.18 |
statischer Druck mmH2O | 2.7 |
Schalldruck dBA | 27.5 dBA |
Life Time hrs | 60.000 |
Auf der nächsten Seite seht Ihr zunächst, wie und was wir testen und warum. Das Verständnis der Details ist ungemein wichtig, um später die Ergebnisse auch objektiv einordnen zu können. Die Unterschiede zwischen vielen Modellen stecken nämlich eher im Detail und DEN besten Lüfter für alle Situationen kann es eigentlich nur schwerlich geben. Es gibt in jeder Situation ein gewisses Optimum und natürlich auch gute Allrounder. Doch die haben meist so ihren Preis. Wer ganz konkret z.B. mit 60-mm-Radiatoren plant, kann aber vielleicht auch Geld sparen, indem er sich für seinen Einsatzzweck das beste Modell wählt, das vielleicht als Gehäuselüfter gar nicht so gut abschneidet. Und vice versa natürlich.
Specs F-Series RGB
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