Mikroskopie: Abriss-Test
Wenn man eine Paste mit einem Spatel auf einer glatten Oberfläche (Objektträger aus Glas) verstreicht und dann so weit dünn abzieht, bis die Schicht abreißt, dann kann man bereits auf zwei Dinge schließen. Man sieht, wie gut die schlechtere Paste aus 2024 (um die es auch im Folgenden allein geht) auf einer glatten Oberfläche wie z.B. einem GPU-Die haftet und man sieht an den entstehenden Kanten, wie sie abreißt. allerdings kann man hier das austretende Silikon mit den ganz winzigen Partikeln noch mit verstreichen.
Die Paste aus 2023 wirkt viel homogener und auch streichfähiger, ohne aufzureißen und abzuperlen. Und ja, es ist dieselbe Auflösung!
Man sieht bei einer deutlich höheren Vergrößerung diese Unterschiede noch viel deutlicher, denn die Ausreißer-Paste aus 2024 ist viel empfindlicher beim Abziehen unter Druck. So etwas wird wohl auch im PC nicht ganz so lange halten.
Die Paste aus 2023 wirkt auch in sich stabiler und bleibt auch in der Fläche deutlich homogener. Das ist nicht viel besser, aber etwas.
Mikroskopie: Partikel-Größen
Hier komme ich jetzt an die Grenzen der Auflösung des Keyence VHX-7100, denn im Sub-Micron-Bereich und bei Nanopartikeln kann ich zwar sehen, dass da noch etwas ist, aber selbst bei 2000-facher Auflösung lassen sich so kleine Partikel nicht mehr sauber ermitteln oder gar messen. Ich gehe sogar zurück auf 1500-fache Vergrößerung, um mögliche Bildfehler (Schatten usw.) auszuschließen, die mir die Bildstabilisierung dann unter Umständen schon als Körnung verkauft. Die etwas gröberen Mahlgrade mancher Partikel lassen sich aber gut analysieren und auch bestimmen. In der Paste aus 2024 verschwinden die Partikel in der Matrix-Suppe etwas mehr als in der von 2023 und schauen dort fast wie schon Fischeier aus.
In der Paste aus 2023 sieht man deutlich mehr Partikel, allerdings ist die Mischung nicht ganz ideal (diverse Verklumpungen). Das ist allerdings ein Herstellungsproblem.
Materialanalyse
Ich muss auch noch etwas voranstellen, was dem besseren Verständnis dieser ermittelten Mengengewichte dient, denn mit LIBS ermittle ich ja normalerweise die Mengengewichte einzelner chemischer Elemente und keine Verbindungen. Das gefundene Aluminium ist Bestandteil des enthaltenen Al2O3 und bindet damit zusammen mit dem Zink im ZnO sowie mit dem Polymer der Matrix (Silizium) den aufgelisteten Sauerstoff. Ich habe hier bewusst den Wasserstoff mit aufgelistet, da man die geringe Menge nur in den Siloxanen verorten kann, was aber nicht heißt, dass keiner da war. Während bei den vier Mikroskopaufnahmen oben die Paste aus 2023 und die aus 2024 zur besseren Sichtbarkeit mit leicht unterschiedlichen Einstellungen der Beleuchtung erfolgten, ist die Vorgabe beim LIBS inklusive Weißabgleich identisch und frisch kalibriert. Der Farbunterschied der Matrix ist kaum wahrnehmbar.
Die Anteile der Feststoffe sind leicht abweichend, aber die Matrix ist nicht mehr komplett identisch. Denn die Paste aus 2023 enthält etwas mehr Al2O3 und dafür etwas weniger ZnO als die bessere der Pasten aus 2024 auf den oberen Bild.
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