Spannungswandler / VRM
Weiterhin eines der wichtigsten Aspekte für Mainboards ist eine robuste Stromversorgung. MSI setzt hier laut eigenen Angaben auf ein 8+2 System, also 8 Phasen für den Prozessor (VCore) und zwei Phasen für den SoC. Dabei handelt es sich um 8x 60A MP86936 CPU MOSFETs + 2x 60A MP86936 SoC MOSFETs. Gesteuert wird das Ganze dann von einem Monolithic Power MP86936.
Da der MP2855-PWM-Controller aber keine 10 Phasen direkt ansteuern kann, kommt hier wie so oft ein wenig Trickserei mit Teaming ins Spiel. Tatsächlich haben wir also “nur” 6 reale Phasen (4+2) zur Verfügung.
Trotzdem sollten wir damit gut auskommen, besonders bei ein wenig Kühlung. Und genau die schauen wir uns als nächstes an!
Kühlung
Theoretisch sind bis zu 480 Ampere für die CPU und 120 Ampere für den SoC möglich, die entstehende Abwärme muss natürlich auch abgeführt werden. MSI setzt hier – wie meistens üblich – auf einen passiven Kühlkörper. Dieser lässt sich mit vier Schrauben unterschiedlicher Größe lösen und verfügt über ein 7W/mk Wärmeleitpad auf der Unterseite. Abgedeckt werden damit nicht nur die Phasen des VRM selbst, sondern auch ein großes Stück der vorgelagerten Spulen.
Wie man in den vorherigen Bildern schon sehen konnte, verfügt dieses Board sogar noch über eine kleine “Backplate”. In meinem Review zum passenden ITX-Kühler Cooler Master MasterAir G200P stellte sich aber heraus, dass es abhängig von der verwendeten Kühler-Backplate zu Platzproblemen kommen kann. Hier ist also etwas Glück oder der Griff zum Dremel nötig.
Das Problem dürfte aber eher die Multisockel-Backplate sein, MSI wird sich wohl schon an die Keep-Out-Zones gehalten haben.
Um die Spannungswandler und deren Kühlung an ihre Grenzen zu treiben fehlt mir leider ein passender Prozessor, dafür gibt es nachfolgend einen für das Board viel realistischeren Test: Ryzen 5 3600 mit dem eben erwähnten Cooler Master G200P in einem ITX-Gehäuse ohne Gehäuselüfter.
Hier wichtig zu beachten: Anstatt wie sonst Delta-Temperaturen darzustellen, habe ich hier mal die tatsächlichen Werte verwendet.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen, trotz des kleinen Gehäuses und einziger Luftzufuhr durch die warme Abluft des CPU-Kühlers befinden sich alle messbaren Temperaturen noch im sehr guten Bereich.
Ebenfalls sehr gut gekühlt wird der M.2-Slot bzw. eine eingebaute SSD auf der Vorderseite des Boards. Denn ein großzügiger Passiv-Heatsink reicht MSI nicht, man setzt sogar noch einen kleinen Lüfter darauf. Overkill? Für die allermeisten SSDs dürfte das vermutlich der Fall sein. Wer nicht gerade seine PCIe 4.0 NVMe SSD dauerhaft quält, wird auch ohne aktive Kühlung selten hohe Temperaturen sehen. Zu viel Kühlung kann auch eher negative Effekte haben.
Zumindest ist der Lüfter im regulären Desktop-Betrieb oft auch aus. Scheinbar ist die Lüfterkurve standardmäßig aber an die CPU-Temperatur geknüpft, denn auch in dem kaum lese- oder schreibintensiven Prozess von Prime95 läuft der Lüfter auf rund 6980 RPM an. Auffällig laut ist er aber auch dann nicht, zumindest sticht er zwischen CPU-Kühler und Grafikkarte nicht heraus.
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