Temperaturentwicklung in einem Mesh-Case
Bei der CPU haben wir mit dem Raijintek Pallas den wohl aktuell stärksten Luftkühler für ITX-Systeme verbaut. Deshalb loten wir damit auch die Obergrenze dessen aus, was in so einem gedrängten Aufbau machbar und vor allem auch noch technisch bzw. wirtschaftlich sinnvoll ist.
So lange das Gehäuse an sich der Abwärme genügend Öffnungen zum Verlassen bietet, ist bei allen Grafikkarten kein Stress angesagt – das lässt sogar Spielraum für eine Übertaktung.
Deshalb können wir frontseitig auch den Noiseblocker eLoop B14-1 nutzen, der mit nur 600 U/min so leise bleibt, dass selbst Idle alle anderen aktiven Komponenten lauter agieren.
Wir sehen auch bei den Temperaturen der Komponenten, dass es eigentlich keinerlei Grund zur Panik gibt – wäre da nicht die etwas sinnlose Positionierung der SSD am Boden genau unterhalb des Endes der Grafikkarte. Hier muss man in der Praxis mit Sicherheit einen sinnvolleren Platz finden. Wir konnten es leider nicht, denn die anderen Möglichkeiten wurden vom 14-cm-Lüfter blockiert.
Temperaturentwicklung im geschlossenen Cube
Um einen eher geschlossenen Cube zu simulieren, drehen wir das Netzteil nun um 180° mit der Lüfteröffnung nach unten, so dass es gleichzeitig den aktiven Abtransport der Abwärme im Gehäuse übernehmen kann.
Den 14-cm-Frontlüfter haben wir durch einen deutlich stärkeren, jedoch nur unwesentlich lauteren eLoop B14-PS von Noiseblocker ersetzt, der mit 1200 U/min dreht, weil sich sonst die Temperaturen nicht mehr in einem vertretbaren Rahmen halten ließen.
Bereits die CPU-Kerntemperaturen liegen nunmmer deutlich über denen, die wir gerade noch im besser durchlüfteten Gehäuse messen konnten. Vor allem bei der Sapphire R9 380 ITX Compact liegen wir mit 88°C bereits knapp unter dem Wert, wo der Intel Core i7-6600K bereits anfangen würde zu throtteln.
Lediglich bei der Gigabyte GTX 950 OC und Gigabyte GTX 960 Mini OC würde auch der Noiseblocker Loop B14-1gerade noch so passen – wobei es wirklich knapp wird.
Wir sehen jedoch auch, dass die verbauten Komponenten nun deutlich wärmer (bzw. heißer) werden. Mal abgesehen davon, dass alle Grafikkarten nun kühltechnisch an ihre vom Hersteller gesteckten Grenzen stoßen, ist es erneut die Sapphire R9 380 ITX Compact, die mit ihrer Abwärme am meisten zu kämpfen hat. Doch sie teilt diese Hitzewelle – wie die anderen Karten auch – schwesterlich mit den anderen Komponenten.
Gerade bei der SSD ist der Wert aber bereits bedenklich, wenn man bedenkt, dass dort auch eine mechanische Festplatte sitzen könnte. Deshalb gilt das gleiche wie im Mesh-Case: Besser platzieren und gegebenenfalls improvisieren.
Zwischenfazit
Die GeForce-Karten agieren deutlich kühler, da sie generell mit weniger Abwärme zu kämpfen haben. Obwohl alle drei Modelle von Gigabyte ja keine von der PR des Herstellers gepushten Image-Träger sind und sich auch eher an Systemintegratoren und OEMs richten, sind diese Karten bei der Kühlung und der möglichen Performance auf engstem Raum überraschend souverän.
Die Radeon R9 Nano erledigt Ihren Job genauso gut, denn sie liegt am Ende eine Performance-Klasse über der GeForce GTX 970 bei in etwas gleicher Effizienz. Bei der Sapphire Radeon R9 380 ITX Compact merkt man, dass der weiterverwendete Kühler der R9 285 Compact mit dem auf höherem Takt laufenden Tonga-Chip klar an seine Grenzen stößt. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her ist diese Karte wirklich topp, aber kühltechnisch doch etwas komplizierter zu handhaben.
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