Arbeitsspeicher Redaktion System Testberichte

Microns nächste DDR5-Evolutionsstufe – Crucial DDR5 Pro und Pro Overclocking Kits im Test mit Teardown und OC

SPD-Informationen

Im Serial Presence Detect (SPD) finden wir wie immer die wichtigesten Infos zu den Modulen. Zwischen OC und nicht-OC ist hier nicht viel Unterschied, mit Ausnahme der XMP- bzw. EXPO-Profile natürlich. Man möge es mir bitte verzeihen, falls ich im folgenden stellvertretend „XMP“ schreibe.

Die Teilenummer, Taktrate, Seriennummer und Produktions-Woche vom Sticker werden hier bestätigt. Zudem finden wir die Bestätigung, dass es sich wirklich um „D-Die“ bzw. „Rev D“ Speicherbausteine handelt. Da 8 Speicherbausteine für 16 GB Modul-Kapazität verbaut sind, wissen wir auch dass es sich um 16 Gbit Bausteine handeln muss. Die neuen ICs heißen also DDR5 Micron 16 Gbit Rev D. Wieso nach 16 Gbit Rev A und Rev G nun Rev D folgt, kann wohl nur Micron beantworten. Integrierte Temperatur-Sensoren, die optional im DDR5-Standard vorgesehen wären, haben auch diese IC leider nicht.

Crucial Pro OC 6000c36

Beim SPD Eeprom handelt es sich um ein Fabrikat von Montage Technology Group des Typs SPD5118 und der PMIC (Power Management Integrated Circuit) ist von Richtek Power mit Typ PMIC5100. Dabei handelt es sich um keinen OC PMIC. Die VDD und VDDQ Spannung ist also auf maximal 1,435 V limitiert, wohlgemerkt auch bei den „Pro Overclocking“ Modulen. Erstmal mag das enttäuschend wirken, aber im späteren Verlauf des Tests werden wir noch sehen, warum das bei diesen Modulen irrelevant ist.

Neben dem XMP-Profil mit der Nenn-Taktrate des Kits mit DDR5-6000 bei Timings 36-38-38-80 und 1,35 V VDD/VDDQ hat das OC Kit auch noch ein weiteres Profil mit leicht niedrigerer Taktrate von DDR5-5600, gleichen Timings 36-38-38-80 und nur 1,25 V VDD/VDDQ. Als Fallback für Systeme, die die maximale Taktrate nicht erreichen können, ist ein zweites, konservativeres Profil immer eine willkommene Ergänzung. Auch wenn alle Profile offiziell nur „1 DIMM per Channel“ unterstützen, könnte das Fallback-Profil für Systeme mit mehreren RAM-Modulen pro Channel gerade den richtige Kompromiss aus Kompatibilität und Stabilität bieten. Jeweils beide Profile mit identischen Einstellungen gibt es dann nochmal in der EXPO Variante, sodass sowohl Intel als auch AMD DDR5 Mainboards diese über ihren nativen Standard laden können.

Crucial Pro 5600c46

Das nicht OC Kit hat ebenfalls 2 XMP-Profile, einmal die beworbenen DDR5-5600 bei Timings 46-45-45-90 bei 1,1 V VDD/VDDQ und zusätzlich DDR5-5200 bei Timings 42-42-42-84 und ebenfalls 1,1 V VDD/VDDQ. Beide Profile gibt es zusätzlich nochmal in EXPO Ausführung auf dem SPD.

Heatsink-Test

Für dem Temperaturtest nutzen wir diesmal den RAM-Stresstest Karhu, da Testmem5 mit DDR5 zunehmend unzuverlässiger wird und die Abwärme der beiden Tests sehr ähnlich ist. Die Module werden wie gehabt einmal komplett passiv getestet und ein weiteres mal mit einem 2000 rpm 120 mm Lüfter, der direkt auf den Modulen liegt. Das wärmere der beiden Module wird mit einem Typ-K Temperaturfühler zwischen Platine und Heatspreader unterhalb des PMICs gemessen und das Delta zur Umgebungstemperatur gebildet.

Zur besseren Übersichtlichkeit wurden die Hersteller und Produktnamen der RAM-Kits wie folgt abgekürzt:

  • CDTR: Corsair Dominator Titanium RGB
  • CDPR: Corsair Dominator Platinum RGB
  • TGDR: Teamgroup DELTA RGB
  • CVR: Corsair Vengeance RGB
  • CV: Corsair Vengeance
  • GSTZ5R: G.Skill Trident Z5 RGB
  • CP: Crucial Pro
  • CPOC: Crucial Pro Overclocking

Getestet haben wir neben den beiden Kits mit ihrem schnellsten XMP Profil auch das „Pro OC“ Kit mit dem XMP-Profil des nicht OC Kits, damit wir einen direkten Vergleich der Kühlkörper haben. Obwohl die Kühler-Konstruktion in etwa vergleichbar ist mit der der Corsair Vengeance Modulen, mit ebenfalls nur zwei dünnen, gebogene Aluminium-Hälften, wird das Pro OC Kit bei DDR5-6000 noch einmal deutlich wärmer, vor allem mit aktiver Kühlung. Dies wiederum könnte an der Keilform der Kühlkörper liegen, die sich eher suboptimal für Wärmeaustausch mit direkten Luftstrom von oben eignen.

Mit identischer Taktrate, Timings und Spannung performt das Pro OC Kit aber genauso gut wie das normale Pro Kit und findet sich insgesamt im Mittelfeld. Auch wenn bei höheren Spannungen in einem warmen Gehäuse nicht mehr viel Reserven bleiben bis zur normalen DDR5-Maximaltemperatur von 85 °C, werden wir gleich beim Overclocking sehen, dass diese Speicherbausteine gar nicht so viel Spannung brauchen. 

 

Kommentar

Lade neue Kommentare

DrWandel

Mitglied

84 Kommentare 69 Likes

Danke für die Vorstellung und den Test. Ich bin immer froh, zu sehen, dass nicht aller Speicher aus Korea kommt.
Scheint mir ein brauchbares Produkt zu sein, und zum Glück ganz ohne nutzloses (aus meiner Sicht) RGB.

Antwort 3 Likes

l
letauch

Mitglied

12 Kommentare 9 Likes

Ahoi,

interessant wieviel Takt bei diesen schlichten Modulen möglich ist. und das ganze bei 1.2V zum moderaten Preis. Hab ich so nicht erwartet.

Gruß
thornhill

Antwort 1 Like

H
HerrFornit

Mitglied

48 Kommentare 17 Likes

Cool. 1.2V, Respekt!

Wären die auch gut zu empfehlen für eine AMD Ryzen8700G CPU ? Die kühlerbedingte Bauhöhe von max 35 mm würde schon mal passen. schaute bisher nach 7200er RAM.

Antwort 1 Like

e
exi78

Veteran

166 Kommentare 90 Likes

Habe ein 32GB Kit Crucial DDR5-4800 CL40, welches stabil auf 5600 CL40 läuft (Intel Plattform) und das ebenfalls bei 1,2V.
Optisch ohne Kühlkörper für den ein oder anderen ein graus :eek:

Antwort Gefällt mir

RedF

Urgestein

4,888 Kommentare 2,717 Likes

Danke für den Test.
Leider noch kein Hynix A Killer in Sicht.

Aber gut das Micron langsam aufholt.

Antwort 3 Likes

RedF

Urgestein

4,888 Kommentare 2,717 Likes

Hab noch meine damals günstigen 5600er hynix a drinne. Sind nicht super gebinnt, brauchen halt etwas mehr VDD.
>7600 bekomme ich auf meine x670e Taichi nicht stabil. Echt schade daß es so wenig 1DPC Boards gibt, somal der jeweils zweite Slot für Normalanwender und Übertakter eh für die Füße ist.

Antwort Gefällt mir

D
Denniss

Urgestein

1,580 Kommentare 586 Likes

Verstehe nicht warum Micron den RAM ncht wieder Ballistix nennt. Ist doch eine lange bekannter und oftmals gepriesener Verkaufsname von Crucial

Antwort 2 Likes

Dragokar

Mitglied

18 Kommentare 14 Likes

Vielleicht ist das nur ein Herantasten mit minimalem Aufwand. Dürfte auf diese Art und Weise auch einfach verdientes Endkundengeld sein.

Antwort Gefällt mir

s
schneggschen

Mitglied

17 Kommentare 7 Likes

Schwarz eloxiertes Aluminium, also fast wie im schwarzen Mini, sowas mag Frau natürlich.
Zum fehlenden DDR5 RAM, fehlt mir nur noch der Prozessor, das Mainboard und ne schnelle Graka ;)
Mein Netzteil sollte noch passen :D

Antwort 1 Like

DigitalBlizzard

Urgestein

2,595 Kommentare 1,379 Likes

Danke @Igor Wallossek , freut mich zu sehen, dass es den Amis offensichtlich mal wieder gelungen ist einen vernünftigen und stabilen RAM hinzubekommen ohne Voltageorgien, und noch mehr, das es auch unter dem etwas wählerrischen Expo alles sauber läuft.
Auch wenn ich aus Überzeugung am liebsten zu Hynix A oder M Dies greife, weil's einfach eine sichere Nummer ist, so ist es doch schön das Micron offensichtlich das Tal der Tränen wieder verlässt.
Und ich hoffe inständig, das Micron die Spielchen wie wechselnde Chips auf den gleichen Modellnummern, wie man es bei den DDR4 Ballistix praktiziert hat, jetzt unterlässt.
Leider hat mir dieses Spiel damals die Crucial Rams etwas vermiest.
Da hat man im Februar z.B. ein Crucial BL2K8G32C16U4W Kit gekauft hat und es im August aufstocken wollte, mit einem vermeintlich identischen BL2K8G32C16U4W KIT, würde man teilweise böse überrscht.
Spätestens beim Aktivieren von XMP gab es dann Probleme die man nur mit dem Taiphoon Burner ergründen konnte.
Nämlich das innerhalb der nominal gleichen Serien unterschiedliche Chips und Bestückungen zum Einsatz kamen, hat man als zwei quasi identische Kits zusammen vertreiben wollen, gab's teilweise derbe Probleme, weil z.B. die unterschiedlichen Chips im XMP nicht mit den gleichen Voltages stabil liefen und es zu Aussetzern kam, wie z.B. der Tatsache dass der Rechner nicht mehr vollständig runterfuhr, hier und da hing, Games abstürzen. Die Chips waren zwar theoretisch leistungstechnisch identisch, aber tatsächlich etwas anders, mal einen nativen 2666, mal 2400 oder sogar 2133.
Was einen Betrieb in Vollbestückung mit vermeintlich gleichem RAM oft schwierig machte.

Oder gar mal eine Samsung Bestückung, was aber keine Fake RAMs waren, sondern einfach die Tatsache daß auch Micron hier und da mal zukaufen musste.

Ich bin guter Dinge das Crucial wieder auf dem aufsteigenden Ast ist.

Antwort 1 Like

Klicke zum Ausklappem

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Xaver Amberger (skullbringer)

Werbung

Werbung