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Microns nächste DDR5-Evolutionsstufe – Crucial DDR5 Pro und Pro Overclocking Kits im Test mit Teardown und OC

Wenn ein Speicher-Hersteller neue DDR5 Speicherbausteine auf den Markt bringt, ist ein Review von uns natürlich nicht weit. Nachdem Micron Mitte letzten Jahres die 24 Gbit Rev B ICs eingeführt hatte, gibt es nun fast ein Jahr später schon wieder Nachschub, diesmal aber mit 16 Gbit und erstmal nur in Produkten der eigenen Hausmarke Crucial. Die „Pro“ bzw. “Pro Overclocking” RAM-Kits sind bereits seit einigen Wochen hierzulande erhältlich und beide sehen wir uns heute mal genauer an.

Die „Pro“ und „Pro Overclocking“ Kits gibt es wiederum in verschiedenen Taktraten und Kapazitäten von DDR5-4800 bis DDR5-6000 und mit 16 bis 48 GB je Modul. Obwohl Crucial bzw. Micron uns dies nicht offiziell bestätigen konnte, gehen wir davon aus, dass die Crucial Pro Kits mit 16 GB Modulen die neuen 16 Gbit Rev D ICs nutzen und die 24 GB Module weiterhin auf die etwas älteren 24 Gbit Rev B ICs setzen. Im heutigen Test haben wir das Crucial Pro DDR5-5600 2x16GB Kit (CP2K16G56C46U5) und das Crucial Pro Overclocking DDR5-6000 2x16GB Black Kit (CP2K16G60C36U5B).

Unboxing

Die Kits sind nahezu identisch verpackt – das nicht-Overclocking Kit ist an seiner blauen Akzentfarbe erkennbar und das Overclocking Kit an seiner pinken. Alle Crucial Pro Kits unterstützen übrigens gleichzeitig Intel XMP und AMD EXPO mit dedizierten Profilen. Obwohl die meisten aktuellen Mainboards auch die Profile des jeweils gegnerischen Standards interpretieren können, sind diese Module von Crucial unseres Wissens nach die ersten, die offiziell beide CPU-Hersteller jenseits von JEDEC Taktraten unterstützen.

Das nicht-OC Kit ist mit DDR5-5600 46-45-45-90 bei 1,1 V angegeben, was zwar effektiv der offiziell unterstützten JEDEC Taktrate für Intel CPUs der 13. und 14. Generation entspricht, dies soll aber auch bei Alder Lake CPUs der 12. Generation funktionieren. Das Overclocking Kit ist mit DDR5-6000 36-38-38-80 bei 1,35 V zwar nicht viel schneller im Takt, aber nutzt dafür deutlich straffere Timings und eben mehr Spannung.

Die Heatspreader beider Kits bestehen jeweils aus schwarz eloxiertem Aluminium. Während bei den Overclocking Modulen dieses auch noch um die Seiten herumgebogen ist, um visuell mit den DIMM-Slots abzuschließen, bleiben die Seiten bei den nicht-OC Modulen offen. Die OC Module sind zudem farblich etwas satter und leicht glänzend, während die nicht-OC Module matter sind.

Auf dem Sticker findet sich neben der Takt-Spezifikation auch jeweils die Produktnummer des individuellen Moduls: CP16G60C36U5B.M8D1 für das OC Modul und CP16G56C46U5.C8D für das nicht-OC Modul. Während der Anfang nahezu gleich und selbsterklärend in der Bedeutung ist, ist das B vor dem Punkt interessant und spezifiziert entweder die Farbe des Heatspreader „Black“ oder kennzeichnet die OC-Variante.

Nach dem Punkt findet sich Crucial-typisch die Info über den Verbauten IC. Interessanterweise heißt es hier beim OC Modul M8D1, beim nicht-OC Modul aber C8D. Micron, x8 Bit-Breite, Rev D, und die 1 steht für die OC SKU? Bei C8D wäre es dann Crucial, x8 Bit-Breite, Rev D. Hier bin ich mir nicht ganz sicher und leider konnte ich dazu auch keine Informationen finden. Der um 90 Grad gedrehte Schriftzug ganz rechts ist die Seriennummer, die wir gleich auch im SPD finden werden und die 4-stellige Zahl daneben dürfte für die Herstellungswoche stehen, z.B. Woche 4 im Jahr 2024.

Von oben sind die OC Module mit ihrem abgeflachten Kühler sehr schlicht und schlank. Bei den nicht-OC Modulen gibt es noch einen weißen “Crucial DDR5 PRO” Schriftzug auf einer der beiden ineinander greifenden Heatsink-Hälften.

Von unten sieht der Aufbau der Module nahezu identisch aus, abgesehen von der Heatsink-Form natürlich. Die Module sind einseitig mit ICs bestückt und auf der Rückseite ist ein Schaumstoff-Platzhalter eingesetzt.

Von der Seite lässt sich erkennen, dass selbst bei der nicht OC SKU der PMIC ein Wärmeleitpad spendiert bekommen hat. Genaueres sehen wir dann gleich im Teardown.

Die OC Module sind etwas höher mit insgesamt ca. 35 mm bzw. ca. 32 mm ab Oberkante DIMM-Slot, während die nicht OC Module mit 32 bzw. 29 mm rund 3 mm kleiner sind. Letztere sind effektiv die Maße einer JEDEC A0 Referenz-Platine und somit optimal in puncto Kompatibilität mit Luftkühlern oder Radiatoren in engen Gehäusen. Die OC Module sind eben minimal höher und durch den Kühlkörper überhalb der DIMM-Slot-Verschlüsse auch ca. 4 mm breiter als die reine Platine. 

 

Kommentar

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DrWandel

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84 Kommentare 69 Likes

Danke für die Vorstellung und den Test. Ich bin immer froh, zu sehen, dass nicht aller Speicher aus Korea kommt.
Scheint mir ein brauchbares Produkt zu sein, und zum Glück ganz ohne nutzloses (aus meiner Sicht) RGB.

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l
letauch

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Ahoi,

interessant wieviel Takt bei diesen schlichten Modulen möglich ist. und das ganze bei 1.2V zum moderaten Preis. Hab ich so nicht erwartet.

Gruß
thornhill

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H
HerrFornit

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48 Kommentare 17 Likes

Cool. 1.2V, Respekt!

Wären die auch gut zu empfehlen für eine AMD Ryzen8700G CPU ? Die kühlerbedingte Bauhöhe von max 35 mm würde schon mal passen. schaute bisher nach 7200er RAM.

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e
exi78

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166 Kommentare 90 Likes

Habe ein 32GB Kit Crucial DDR5-4800 CL40, welches stabil auf 5600 CL40 läuft (Intel Plattform) und das ebenfalls bei 1,2V.
Optisch ohne Kühlkörper für den ein oder anderen ein graus :eek:

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RedF

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4,888 Kommentare 2,717 Likes

Danke für den Test.
Leider noch kein Hynix A Killer in Sicht.

Aber gut das Micron langsam aufholt.

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RedF

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4,888 Kommentare 2,717 Likes

Hab noch meine damals günstigen 5600er hynix a drinne. Sind nicht super gebinnt, brauchen halt etwas mehr VDD.
>7600 bekomme ich auf meine x670e Taichi nicht stabil. Echt schade daß es so wenig 1DPC Boards gibt, somal der jeweils zweite Slot für Normalanwender und Übertakter eh für die Füße ist.

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D
Denniss

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1,580 Kommentare 586 Likes

Verstehe nicht warum Micron den RAM ncht wieder Ballistix nennt. Ist doch eine lange bekannter und oftmals gepriesener Verkaufsname von Crucial

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Dragokar

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18 Kommentare 14 Likes

Vielleicht ist das nur ein Herantasten mit minimalem Aufwand. Dürfte auf diese Art und Weise auch einfach verdientes Endkundengeld sein.

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s
schneggschen

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17 Kommentare 7 Likes

Schwarz eloxiertes Aluminium, also fast wie im schwarzen Mini, sowas mag Frau natürlich.
Zum fehlenden DDR5 RAM, fehlt mir nur noch der Prozessor, das Mainboard und ne schnelle Graka ;)
Mein Netzteil sollte noch passen :D

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DigitalBlizzard

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2,595 Kommentare 1,379 Likes

Danke @Igor Wallossek , freut mich zu sehen, dass es den Amis offensichtlich mal wieder gelungen ist einen vernünftigen und stabilen RAM hinzubekommen ohne Voltageorgien, und noch mehr, das es auch unter dem etwas wählerrischen Expo alles sauber läuft.
Auch wenn ich aus Überzeugung am liebsten zu Hynix A oder M Dies greife, weil's einfach eine sichere Nummer ist, so ist es doch schön das Micron offensichtlich das Tal der Tränen wieder verlässt.
Und ich hoffe inständig, das Micron die Spielchen wie wechselnde Chips auf den gleichen Modellnummern, wie man es bei den DDR4 Ballistix praktiziert hat, jetzt unterlässt.
Leider hat mir dieses Spiel damals die Crucial Rams etwas vermiest.
Da hat man im Februar z.B. ein Crucial BL2K8G32C16U4W Kit gekauft hat und es im August aufstocken wollte, mit einem vermeintlich identischen BL2K8G32C16U4W KIT, würde man teilweise böse überrscht.
Spätestens beim Aktivieren von XMP gab es dann Probleme die man nur mit dem Taiphoon Burner ergründen konnte.
Nämlich das innerhalb der nominal gleichen Serien unterschiedliche Chips und Bestückungen zum Einsatz kamen, hat man als zwei quasi identische Kits zusammen vertreiben wollen, gab's teilweise derbe Probleme, weil z.B. die unterschiedlichen Chips im XMP nicht mit den gleichen Voltages stabil liefen und es zu Aussetzern kam, wie z.B. der Tatsache dass der Rechner nicht mehr vollständig runterfuhr, hier und da hing, Games abstürzen. Die Chips waren zwar theoretisch leistungstechnisch identisch, aber tatsächlich etwas anders, mal einen nativen 2666, mal 2400 oder sogar 2133.
Was einen Betrieb in Vollbestückung mit vermeintlich gleichem RAM oft schwierig machte.

Oder gar mal eine Samsung Bestückung, was aber keine Fake RAMs waren, sondern einfach die Tatsache daß auch Micron hier und da mal zukaufen musste.

Ich bin guter Dinge das Crucial wieder auf dem aufsteigenden Ast ist.

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Xaver Amberger (skullbringer)

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