Testszene und Setup
Ich nutze ein eigenes Savegame und laufe im normalen Tempo von außerhalb ins teilzerstörte Stadion, dort dann quer durch das ganze Marktgewühl eine Runde hin und wieder zurück bis hin zu einem Schnellreisepunkt. Das dauert in meiner Interpretation rund 60 Sekunden. Um in einer offenen Welt einigermaßen reproduzierbar zu bleiben, verwende ich einen speziellen Trainer, der mir für den Außenbereich eine konstante Uhrzeit (Spätnachmittag) samt aller Schatten gewährt und der mich zudem komplett unsichtbar macht. Damit kommt man wirklich gut hin und fängt so ziemlich alles ein, was die Frameraten in einen der vielen Keller drücken könnte. Die Benchmarkszene zu zeigen, wäre ein NDA-Verstoß, da ich heute früh leider noch keine eigenen Videos zeigen darf. Deshalb habe ich sechs Bilder zusammengestellt, die den Verlauf ganz gut zeigen können. Rein, rum, zurück.
Für die Benchmarks nutze ich mein übliches Testsystem mit dem Ryzen 9 7950X und 32 GB DDR5 6000 auf einem MSI MEG X670E Ace sowie zwei schnellen PCIe 4.0 SSDs von MSI. Als Netzteil kommt das Be Quiet Dark Power Pro mit 1600 Watt zum Einsatz (ja, bissl drüber, aber läuft) und für die CPU-Kühlung ein Custom-Loop von Alphacool mit dem Core-Kühlblock. Mehr muss man zum System nicht wissen, denn die Grafikkarten wechseln ja ständig, logisch. Dazu ist rBAR natürlich stets aktiviert.
Benchmarks
So, nun lösen wir mal auf und bringen den Spannungsbogen zu einem erfreulichen Ende. Man kann natürlich nahezu jede Grafikkarte ins technische Not-Aus treiben, aber mit etwas Grips und Feingefühl läuft alles kaum weniger ansehnlich auch noch ein paar Stufen tiefer. Und da muss auch die Radeon-Gilde nicht trauern, denn die Radeons schneiden außerhalb der Strahlenwüste doch recht ordentlich ab. Das Spiel ist somit kein NVIDIA-exklusiv-Spa, aber eben auch. Für die volle Dröhnung im Overdrive mit Pathtracing, Ray Reconstruction, DLSS Balanced (Quality sieht kaum besser aus) und Frame Generation kann man in Ultra-HD nur mit einer GeForce RTX 4090 glücklich werden.
Doch für die 80 bis 100 FPS muss man keine extra Balkengrafiken mit nur einer Karte produzieren. Ja, man kann in QHD und Full-HD auch die volle Pracht mit DLSS genießen, doch erstens hatten wir schon einen Artikel zu DLSS 3.5 und Zweitens werden wir alles zu gegebener Zeit auch noch einmal im Detail benchmarken. Nur muss man ja nicht reingehen und schwitzen. Auch die Außenansicht der getracten Folterkammer kann unterhaltsam sein. Denn beim Spiel geht es ja in erster Linie um Inhalte und nicht nur die Verpackung (aber für manche eben doch, je nach Pixel-Ticket und Sitzreihe). Und sei es, um sich Ray- und Pathtracing an einem der unzähligen Getränkestände gediegen schön zu saufen. Ohne geht auch, nur nicht so stilvoll und optisch beschwipst. Und wer finanziel nicht will, findet in Dogtown zumindest eine etwas andere Art der Strahlenverfolgung mit anschließendem Pathtracing.
Egal, heute will ich erst einmal einen Überblick für alle schaffen, also Radeon- und GeForce-Besitzer gemeinsam abholen, denn es geht ums Spiel, den Patch 2.0 und eine Szene aus dem DLC, die symbolisch für Dogtown ist. Beginnen wir mit dem Ultra-Preset ohne Raytracing, welches in Full-HD sogar noch auf einer alten GTX 1080 Ti mit 60 FPS+ recht flüssig spielbar ist. In QHD wird alles unterhalb der RTX 3070 schon etwas ruckeliger und die Balken für Ultra-HD habe ich mir gespart, weil nur die ersten vier Karten überhaupt dazu in der Lage waren. Aber man muss nicht in Ultra spielen, um Spielspaß zu haben. Hier sollte man sich wirklich einmal auf die Treppe zum Stadion stellen und in die Hallen rennen, um das beste Preset zu finden. Läuft hier alles, kann man auch woanders gut damit zurechtkommen.
Raytracing hin oder her, einen Benchmark habe ich noch. Dabei setze ich bewusst nicht auf Pathtracing im Overdrive, weil damit die Radeons außen vor wären. Deshalb nutze ich für den letzten Benchmark für heute bewusst die QHD-Auflösung und DLSS bzw. FSR im Balanced Preset. Man gewinnt ohne große Abstriche ein paar FPS gegenüber dem Quality Preset. Full-HD teste ich nicht, weil FSR selbst auf Quality grausam aussieht und Ultra-HD würde wieder die meisten Karten ausschließen. Den Rest kennt Ihr ja schon: Macht notfalls den Stadion-Test und findet den für Euch besten Kompromiss.
Damit wären wir durch und für alle Overdriver und Pathfinder unter den reicheren GeForce-Besitzern: Heute ist einfach nicht euer Tag, auch wenn es in vielerlei Hinsicht mit Jensens ganz großem Besteckkasten schöner aussieht. Wir wollen ja spielen und nicht nur staunend rumglotzen. Und ab und zu ist sowieso Nebel bzw. Smog. Dann reicht auch ein analoger Malkasten und ein Schwapp aquarellierendes Wasser.
Fazit und Zusammenfassung
Der DLC “Cyberpunk 2077: Phantom Liberty” ist mehr als nur ein kostenpflichtiger Appendix oder die sinnlose Anhäufung neuer, aber verzichtbarer Items, sondern es ist eine grandiose Erweiterung, die das Beste aus dem Basisspiel nimmt und es auf neue und aufregende Weise präsentiert und nahtlos implementiert. Obwohl man das Spiel nicht von Grund auf neu erfindet, bietet der DLC dennoch genug Neues, um sowohl alteingesessene Fans als auch Neulinge zu begeistern und vollends abzuholen. Mit seiner fesselnden Geschichte, dem innovativen Gameplay und der atemberaubenden Grafik ist Phantom Liberty am Ende wohl ein echtes Muss für jeden Cyberpunk-2077-Fan. Es ist ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, was möglich ist, wenn Entwickler auf Feedback hören und sich bemühen, das bestmögliche Spielerlebnis zu bieten und nicht nur noch mehr unnütze Waffen und Klamotten-Gimmicks für teures Geld verkaufen. Was lange währt, wird gut, diesmal sogar richtig gut.
Das hier ist wirklich Handlung und Spielspaß pur und nicht nur ein teurer Overdrive für Jensen nächste Lederjacke (die ich als humoriges Item übrigens gern im Inventar gesehen hätte). Auch wenn ich mich bei Spielen sonst kaum zu euphorischen Kaufempfehlungen hinreißen lasse, weil dafür ja bereits eine sehr spezielle und gutbezahlte Berufsgruppe existiert, die auch nicht arbeitslos werden soll: Es gibt von mir diesmal einen dicken Daumen nach oben. Nein, man sollte es nicht kaufen, man muss regelrecht. Das mal dazu.
Cyberpunk 2077 (PC)
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