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KINGPIN Cooling KPx im Test – Teure Edelpaste in zartem Babyblau am thermischen Nullpunkt

Wichtiger Hinweis

Auch diesmal gilt noch: Die Chartsgrafiken in diesen ersten Tests sind noch statische Grafiken, aber ich werde, analog zur damaligen Lüfterbank, später auch auf interaktive Grafiken setzen. Das muss aber erst noch alles programmiert werden.

Die Wärmewiderstände Rth

Beginnen wir mit dem wichtigsten Aspekt, dem Wärmewiderstand Rth. Da ich die Apex nicht gegen die Referenz setzen kann, weil sich ja selbst die Referenz ist, nutze ich stellvertretend eine zweite Paste, die ich auch zum Kalibrieren verwendet habe, die DOWSIL 340. Das ist in der Industrie eine gern genommene Konstante, die allerdings nicht für CPUs oder GPUs geeignet ist. Sie ist allerdings sehr leidensfähig, also langzeitstabil, und birgt keine Überraschungen. Die wichtigste Eigenschaft von Rth ist, dass dieser schön linear mit der Schichtdicke korreliert, während die Wärmeleitfähigkeit eine ganz andere Kurve beschreibt und alles andere als linear bleibt.

Uns interessieren auf der CPU Schichtstärken von 200 µm und darunter, bei der GPU sind es meist 100 µm und weniger, je nach Bending. Alles andere ist eigentlich für die Galerie. Manche Hersteller geben auch hier den reinen, idealisierten Bulk-Wert an, aber das ist komplett weltfremd. Die Apex ist sehr guter Durchschnitt und solide, aber keine Spitzenpaste für den kurzen Benchmark-Augenblick. Hier ist noch Luft nach oben.

Ich habe nun noch einmal die relevanten Schichtstärken von 200 bis 50 µm als Balkendiagramm für Rth im Vergleich der Pasten

Kontrollkurve des Rth in der TIMA Analyse

Im Dateninterface kann man die ermittelten Werte noch einmal kontrollieren und für die Ermittlung die abweichende Werte (hier alles ab 25 µm abwärts) abwählen. Bei dieser Schichtstärke hatte die Paste bereits leichte Auflösungserscheinungen, bzw. sie ließ sich nicht weiter zusammenpressen.

Minimal mögliche Schichtdicke

Aber zumindest wollte ich wissen, wie weit man mit ordentlich Druck gehen kann. Ich hätte das Ganze auch mit 300 N pressen können, aber da ändert sich dann nichts mehr. Doch welche minimale Schichtstärken können noch erreicht werden? Die 10 µm sind ausgesprochen gut, was aber auch an der Zusammensetzung der Füllstoffe liegt. Ich will der Analyse nicht vorgreifen, aber so etwas erreicht man nur mit hohen Mahlgraden und möglichst wenig aufschlämmenden Zinkoxid-Partikeln.

Interface Resistance

Was auch noch interessant scheint, ist der Kontaktwiderstand, also in unserem Fall der Interface-Widerstand. Hier sieht man nämlich, wie gut sich die Oberfläche der Paste an die Kontaktflächen (IHS, Heatsink) “anschmiegt”. Auch diese Werte sind gut vergleichbar und aussagefähig,  da es immer dieselben, kalibrierten Referenzblöcke sind. Gröbere Mahlgrade bzw. eine ungünstigere Mikrostruktur können genauso ein negativer Faktor sein, der dann den effektiven Wärmewiderstand und damit auch die Leitfähigkeit beeinflusst, wie zu niedrige Temperaturen und eine zu hohe Viskosität.

 

 

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echolot

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Igor hat ein neues Spielzeug und das ist gut für uns! Ein Kopf an Kopf rennen zu Gunsten von Apex. Namen sind Schall und Rauch. Der Jamie macht ja auch Werbung für mittelmäßige Bratpfannen.. Es wird spannend welche Paste die Apex schlagen kann.

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eastcoast_pete

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@Igor Wallossek. Bleibt also spannend! Und, ganz andere Frage: Bist Du/seit Ihr jetzt schon wieder aus dem Urlaub zurück, oder war der Artikel hier schon auf Vorrat geschrieben? Nicht daß Dir Deine bessere Hälfte wegen "Einloggen aus dem Urlaub" Vorhaltungen macht😄. Etwas Auszeit mit der Familie muss ja auch sein. Wenn Du immer noch am Ostseestrand bist, weiterhin viel Vergnügen!

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scotch

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Wirklich klasse der ganze Testaufbau. Können damit in Zukunft auch Wärmeleitpads getestet werden? wie z.B.: sowas hier: https://www.coolsierra.de/products/ec360-graphite

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Igor Wallossek

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Paste, Pads, Sheets... 🙂

Artikel sind vorgearbeitet, trotzdem muss ich ja früh raus. Publishen.

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big-maec

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Eventuell könnte man der Übersicht wegen einen neuen "Wärmeleitpasten suche Thread" aufmachen, wo jeder herein schreiben kann, was er dir zur Verfügung stellen möchte und in welchem Zustand die Paste ist. Das Ganze würde dann für alle etwas übersichtlicher sein.

Du könntest da ja in dem Thread auch nochmal posten, welche Bedingungen erfüllt sein müssen und welche Paste du vorzugsweise haben möchtest.

Habe auch noch unbenutzte Pasten, die im Keller vor sich hin lagern bzw. die eine oder andere angefangene Industriepaste.

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SaschaT

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Die Anmerkung zu Arctic in den Tests finde ich gut.

Mir ist bei Thermal Grizzly FAQ aber auch noch folgendes aufgefallen:

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DigitalBlizzard

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Danke @Igor Wallossek
Ergo hat die "Overclockerpaste" mit kleinem Aufschlag für Markenrechte an Vince Lucido minimal bessere Werte als die Apex!?!
Zumindest in der Theorie, die Mindestschichtdicke würde den minimalen Vorteil theoretisch wieder zunichte machen, denn die liegt bei der KingPin 60% höher als bei der Apex, aber mit 10 und 16 Micron liegen beide ja noch weit unter der Realität in der Anwendung. Am Ende gibt Kingpin keine Viskosität an, die in der Realität aber das Zünglein an der Waage sein könnte.

Ich würde es ja ergänzend wirklich interessant finden, wenn man die Pasten dann auch in realer Anwendung auf einer z.B. 13900K bei immer gleichem Auftrag und gleichem Kühler vergleichen würde.
Mit X-Apply genormt auftragen, gleichen Kühler drauf und und mit ner Runde CineBench 23 bei fixer Lüfterdrehzahl einen Test fahren.
So würde auch gezeigt, wie sich die unterschiedlichen Messwerte, Mindestschichtdicken und Viskositäten dann in der realen Anwendung bemerkbar machen.
Das würde die Tests und die Datenbank mit nominalen Testwerten und effektiven Anwendungswerten abrunden

Vergleichbarkeit wäre dann ja zu 99% gegeben wenn man die gleiche Charge Paste nutzt, gleichen Luftkühler ( Noctua, DeepCool o.ä.) mit Fixer Drehzahl 1000Umdrehungen z.B. , physisch gleiche CPU mit gleichen PL Begrenzungen / fixen Einstellungen ( Baseline Profil z.B. ) , gleiche Raumtemperatur und gleichen Auftrag mit X-Apply, dann hätte man eine sehr hohe Vergleichbarkeit real.
Ich würde mich ja auch opfern, fürchte nur, dann würde man mir eine gewisse Voreingenommenheit unterstellen.

Aber vielleicht wäre das für @Tim Kutzner eine separate Datenbank und in Kombination und der immer gleichen Basis eine Weltweit einzigartige Datenbank!?

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LurkingInShadows

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@Igor Wallossek : Bitte die richtigen Texte einbauen, die meiste Zeit ist von der APEX die Rede.

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RazielNoir

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Mich würde mal interessieren, was bei den ganzen 08/15 Kisten von DELL, Lenovo und HP verwendet wird.
Vor allem die Matrix und die Füllstoffe wären da interessant, denn ich gehen mal davon aus, das dort vor allem die Langzeitstabilität wichtiger als das letzte Kelvin Temperaturunterschied
.

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DigitalBlizzard

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Denke das variiert, da kommen meist sehr viskose Pasten zum Einsatz die speziell für die Industrielle maschinelle Applikation hergestellt wurden.
Teileweise Padähnliche auftrageweisen wo das dann auf gestempelt oder gerollt wird.
Shiu Li und diverse andere

Bei spezielleren Gaming Notebooks wurden auch schon Flüssigmetalle verwendet.

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eastcoast_pete

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Gerade bei Notebooks würde mich das auch sehr interessieren! Macht man ja selbst eher nicht auf, zumindest nicht ohne Not.
@Igor Wallossek: wenn Du mal Gelegenheit hast, ein Notebook mit Hitzekopfproblemen zu verarzten, fände ich dies sehr interessant. Gerade bei Notebooks frage ich mich, ob Graphen Pads nicht besonders gut am Platze wären.

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DigitalBlizzard

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Bei den meisten Notebooks kann ich aus Erfahrung sagen, macht besonders gute oder schlechte Paste keinen Unterschied.
Hauptsache Paste ist überhaupt da.
Die meisten Notebook-Kühler bestehen aus einer Heatpipe die am einem Ende auf der CPU sitzt, am Anderen einen kleinen Flachen Lamellenkörper, durch den ein flacher Radial Lüfter etwas Luft pumpt.
Manchmal hast auch zwei Enden z.B. bei einer dezidierten Grafik, oder zwei Kühler.

Dabei ist die WLP weniger entscheidend, gerade bei manchen CPUs die irgendwo um 15-40 Watt maximal arbeiten.

In 99% der Fälle ist der Kühler selbst das Limit, die Paste hat da selten Not.

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Dragokar

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Danke für den Test, ich bin sehr gespannt auf die weiteren und vor allem günstigeren Vertreter ihrer Zunft.

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eastcoast_pete

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Mich würde auch interessieren, wie lange die "liquid metal" versehenen CPUs und GPUs in einigen Notebooks sich da verhalten.

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_roman_

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Ich darf noch den Artikel lesen.

Ich sehe dies eher als Provokation an vom Autor

Aufgrund der vielen Nebelschwaden in diversen Foren hatte ich letztes Jahr von Amazon eine Arctic MX6 gekauft. Dies war die aktuelle Wärmeleitpaste für Prozessoren vom Hersteller arctic.
Die Paste war bei mir innerhalb von 4 Wochne zu keiner Zeit besser als die angebrochene bestehende Tube Noctua NH-T1 Wärmeleitpaste.

Aufgrund der Workload usw.
Langzeiterfahrung Noctua Paste vs Verbesserungswunschgedanken Arctic Paste
Werde ich mir eher nicht mehr jemals ein Arctic Produkt kaufen.

Ich habe dann die Arctic Paste verkauft.
Die billigen Arctic Lüfter neigen auch zu vielen Nebengeräuschen wie die P12 und P14 Serie. Nach 2 Jahren würde ich diese nicht mehr kaufen.

Arctic Freezer 33 hatte ich auch, das ist ein LUFT CPU Kühler. Zum Glück verkauft. Leider stimmen die Herstellerangaben nicht mit der Realität überein!

Arctic ist für mich anhand der Lüfter, der CPU Lüfter und der Wärmeleitpaste ein RAMSCH Laden.

Einzig die Arctic Liquid Freezer 360 kann ich bedingt empfehlen. Die hat leider auch die Ramsch Lüfter verbaut. Da ist die grundsätzliche Frage, ob nicht andere Hersteller von Falschen Wasserkühlungen die nicht auffüllbar sind, nicht gleichgut sind.

--

Anhand folgender Parameter kann man sehr gut Ware Noctua vs Ware Arctic vergleichen.

  • Infrarotthermometer
  • Screenshots
  • keine Windows Updates - Windows Updatdes deaktiviert.
  • versschiedene Tage dieselben tests durchgeführt
  • Kein aktives Internet
  • Keine Veränderungen im UEFI.
  • Zimmertemperatur vernachlaessigt - gemessen mittels Infrarotthermometer Zimmerwand, Parkettboden, Decke.

Da ich Windows nicht verwende - ist es relativ einfach dort immer wieder dieselben Benchmarks durchlaufen zu lassen - kein Internet - keine Updates - relativ vergleichbar wenn man die Zimmertemperatur vernachlaessigt.

Screenshots waren sehr nahe immer und recht schlüssig.

Wenn man dann noch in der Lage ist die Dateien richtig zu beschriften ist es noch einfacher nachzuvollziehen.

--

Dass die angegebene Wärmeleitfähigkeit nicht mit der Realität übereinstimmt hatte ich auch schon vermutet anhand der billigen / schrottigen / Ramsch / ***** / ... Arctic MX4 und MX6 Wärmeleitpaste.

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DigitalBlizzard

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Ich denke das hier, vor allem bei Asus ROG Notebooks verwendet, der Gedanke der teuren Wartung im Vordergrund war.

Ob es tatsächlich was gebracht hat, kann ich nicht sagen.

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eastcoast_pete

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An die sowie an die Sache mit Clevo und den Alu Heatsinks hatte ich (unter anderem) auch gedacht. Mich würde gerade für Laptops sehr interessieren, ob Graphen Pads hier gute und langlebig Lösungen sein können, und, wenn ja, welcher Hersteller auf sowas setzt.
Allerdings ist auch bei Laptops die erste Selbsthilfe immer noch Lüfter und Heatsink von Staub und Fusseln befreien 😁. Macht müde Heatsinks munter!

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echolot

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Auch meine Erfahrung. Das schwächste Glied ist die Heatpipe. Für gute Temps einfach ab und zu den Staub absaugen. Die Finnen setzen sich nur zu gerne zu. Jüngst bei meiner Tochter. Da läuft der Lüfter permanent auf Hochtouren.

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DigitalBlizzard

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Bei Notebooks wird ja immer noch direct
-to-die gearbeitet, es dürfen also auf keinen Fall elektrisch leitenden Materialien verwendet werden, zudem ist die Passgenauigkeit und auch Anpressdruck bei Notebooks eher nicht sooooo groß.
Sheets fallen also schonmal raus, eine gewisse Masse zum Ausgleich wird benötigt.
Aber ich rede hier immer vom Standardnotebook, nicht von High End Gaming Geräten

Mein Ex Frau hat ein Lenovo IdeaPad 17" das ist seit 5Jahren in Betrieb und unangetastet, wird lediglich regelmäßig mit Luftdruck entstaubt.
Da hat sich an den Temps nichts bemerkenswertes geändert, der 8750H und die dezidierte Nvidia verrichten ihren Dienst, ohne das Temperaturen auffällig würden.
Ich denke die Langzeitstabilität ist hier klar im Vordergrund.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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