AI/KI Professional Testberichte

NVIDIA vs. AMD und Workstation vs. Consumer: Wer hat die Nase bei den KI-Grafikkarten-Benchmarks vorn?

MobileNet V3 ist eine Weiterentwicklung der MobileNet-Architektur, die speziell für die effiziente Bildklassifikation auf mobilen und eingebetteten Geräten entwickelt wurde. Diese Architektur kombiniert die Vorteile von MobileNet V1 und V2 und integriert fortschrittliche Techniken, um sowohl die Genauigkeit als auch die Effizienz zu verbessern und stellt aktuell einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung effizienter neuronaler Netzwerke dar, die speziell für den Einsatz auf mobilen und ressourcenbeschränkten Geräten optimiert sind. Durch die Kombination moderner Techniken wie SE-Module, modifizierte Aktivierungsfunktionen und fortschrittliche Architektursuchen bietet MobileNet V3 eine herausragende Leistung bei minimalem Rechenaufwand. Dies macht es zu einer idealen Wahl für eine Vielzahl von Anwendungen in der mobilen und eingebetteten KI.

Architekturmerkmale

  1. Inverted Residuals with Linear Bottleneck:
    • Diese Technik wurde bereits in MobileNet V2 eingeführt und bildet die Grundlage für MobileNet V3. Sie besteht aus umgekehrten Restblöcken, die die Anzahl der Berechnungen und Parameter reduzieren und gleichzeitig die Modellgenauigkeit beibehalten.
  2. Squeeze-and-Excitation (SE) Modules:
    • SE-Module wurden in MobileNet V3 integriert, um die Kanalauswahl zu verbessern. Diese Module führen eine adaptive Gewichtung der Kanäle durch, was die Repräsentationsfähigkeit des Netzwerks erhöht.
  3. Lightweight Building Blocks:
    • MobileNet V3 verwendet spezialisierte Bausteine, die für Effizienz optimiert sind. Dazu gehören angepasste Kernels, optimierte Aktivierungsfunktionen und Batch-Normalisierungen.

Technische Innovationen

  1. Network Search and NAS (Neural Architecture Search):
    • Google hat bei der Entwicklung von MobileNet V3 stark auf Neural Architecture Search gesetzt, um die optimale Struktur der Netzwerke zu finden. Dies hilft, die Balance zwischen Modellgröße, Geschwindigkeit und Genauigkeit zu optimieren.
  2. Modified Hard-Swish Activation:
    • Anstelle der klassischen ReLU-Aktivierungsfunktion verwendet MobileNet V3 eine modifizierte Hard-Swish-Funktion. Diese Aktivierungsfunktion verbessert die Effizienz und die Genauigkeit des Netzwerks.
  3. Efficient Last Stage Design:
    • Die letzte Phase des Netzwerks wurde so optimiert, dass die Klassifikationsleistung maximiert und gleichzeitig die Komplexität minimiert wird. Hierbei wird eine Kombination aus Pooling- und Fully-Connected-Layern eingesetzt.

Anwendungen und Einsatzbereiche

MobileNet V3 ist besonders gut geeignet für Anwendungen, die auf mobilen und eingebetteten Geräten laufen müssen, da es ein gutes Gleichgewicht zwischen Rechenaufwand und Genauigkeit bietet. Hier sind einige typische Anwendungsbereiche:

  1. Bild- und Videoerkennung:
    • MobileNet V3 wird häufig in Apps verwendet, die Echtzeit-Bilderkennung und -klassifikation benötigen, wie z.B. bei Augmented Reality (AR) oder in Sicherheitsanwendungen.
  2. Objekterkennung:
    • Dank der effizienten Architektur eignet sich MobileNet V3 auch hervorragend für die Objekterkennung in Echtzeit, z.B. in autonomen Fahrzeugen oder bei der Überwachung.
  3. Sprach- und Gestenerkennung:
    • Die Modellarchitektur kann auch für nicht-visuelle Aufgaben angepasst werden, wie z.B. für die Erkennung von Sprachbefehlen oder Handgesten.

Benchmarks

Die durchschnittliche Inferenzzeit ist ein kritischer Leistungsindikator für Deep Learning-Modelle, insbesondere in Echtzeit-Anwendungen. Die scheinbar langsamere GPU kann in der Praxis schneller sein, wenn sie für die spezifischen Workloads besser optimiert ist, niedrigere Latenzzeiten bietet, effizienter mit bestimmten Datenformaten arbeitet oder durch bessere Treiber- und Software-Unterstützung profitiert. Bei kurzen Rechenzeiten kann die Latenz, die durch die Initialisierung und Kommunikation zwischen GPU und CPU entsteht, einen größeren Einfluss haben als die reine Rechenleistung. GPUs, die besser darin sind, diese Latenzen zu minimieren, können somit effektiver arbeiten. Manche GPUs sind zudem thermisch und energetisch effizienter, was bedeutet, dass sie ihre maximale Leistung über längere Zeiträume aufrechterhalten können, ohne dass es zu Drosselungen kommt.

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echolot

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1,118 Kommentare 875 Likes

Das war sehr umfangreich. Also mit einer 4070 Ti super ist man schon gut bedient und ich bereue es nach wie vor, dass ich Nvidia nicht schon 2015 ins Portfolio genommen habe. Dieses Unternehmen kennt gerade keine Grenzen.
Nachtrag:

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l
letauch

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Ahoi,

an der Börse gilt wie immer: hinterher ist man immer schlauer.

Grüße
letauch

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e
eastcoast_pete

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1,698 Kommentare 1,031 Likes

Ja, momentan ist Nvidia hier dominant, keine Frage. Da ja jetzt die viel beworbenen NPUs/AI ASICs auch ihren Einzug in Notebooks feiern (die Snapdragon X mit Windows-on-ARM sind ja gerade überall zu sehen), wär es auch spannend, diese SoCs mit (laut Microsoft) starken, dedizierten NPU Kernen durch einige der Test Parkours hier zu schicken, auch um die KI Leistung dieser SoCs einordnen zu können (gilt mE ebenso für Phoenix/Hawks). Und, zumindest theoretisch, sollten hier Anwendungen, die besonders auf schnelle Kommunikation zwischen CPU und GPU bzw NPU Kernen angewiesen sind, besonders profitieren.

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R
RazielNoir

Veteran

439 Kommentare 202 Likes

Die RTX 4000 ADA SFF mit TensorRT ist ziemlich das effizienteste Modell, wenn ich den Overallscore richtig sehe. Auf Niveau einer 4070ti bzw. 7900XT bei 70w!

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8j0ern

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2,756 Kommentare 854 Likes

Sehr interessant, wie soll das Unabhängig Funktionieren, wenn der Tensor Code nur von einem Hardware Hersteller Supportet wird ?

Anders herum gefragt, warum sollte ich als Unabhängiger Coder auf Tensor Cores gehen ?

Davon mal ab, Bilder Generieren in 1024p ?

Warten wir besser auf die NPUs ;)

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Igor Wallossek

1

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Warum wohl habe ich die NV-Karten wohl auch mit alternativem Code gemessen? Bei der Bildgenerierung gabs dann für NV alternativ Intels OpenVINO. Ich kenne keinen Benchmark, der mehr APIs unterstützt und vor allem in der Pro Version vom Tester auch gescriptet werden kann. Insofern ist Dein Einwurf etwas am Thema vorbei. Heute gings auch nur um Grafikkarten und keine NPUs. Das ist wieder ein anderes Thema und längst in Vorbereitung. Nur ist es so, dass nicht mal AMD irgendeinen vergleichbaren Absatz bietet.

Du arbeitest lokal, nicht auf einer Serverfarm. Und es sind viele, nicht nur eins. :D

Die werden gegen jede noch so kleine NV Karte mit Tensor Cores erst mal gehörig abstinken. Aber für einfache LM wirds schon reichen. Ich versuche gerade, passende Hardware zu beschaffen, aber fast alle mauern noch.

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8j0ern

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Ich meinte jetzt nicht deine Vergleich hier, daher habe ich auch die Homepage des Benchmarks verlinkt.

Falls es doch noch Nvidia unabhängige Coder gibt: https://www.amd.com/en/products/sof... including open frameworks, models, and tools.

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echolot

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Tensor Cores und Frame Generation. War da was? Solange AMD da nicht nachziehen kann, wird Nvidia immer davonziehen.

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Igor Wallossek

1

10,485 Kommentare 19,651 Likes

ROCm... Naja, da muss schon noch mehr kommen. AMDs Software bietet eine Reihe von Optimierungen für KI-Workloads, aber das wars dann auch schon.

Aktuell sind Microsofts Windows ML, Qualcomms SNPE, Intels OpenVINO, Apples Core ML und halt NVIDIAs TensorRT das Maß der Dinge.

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Y
Yumiko

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546 Kommentare 247 Likes

Ist das so?
Beispielsweise für den Preis einer 4090 bekommt man 3x 7900xt welche zusammen deutlich schneller sind nach obigen Benchmarks (KI Anwendungen sind massiv parallel).
Beim Verbrauch (je nach Stromkosten) kann sich das natürlich irgendwann drehen.

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Igor Wallossek

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Je nach Anwendung. Wenn TensorRT genutzt werden kann, ist AMD mit RDNA3 fast komplett hilflos. Nicht alles lässt sich über veile Devices hin parallelisieren und dann braucht man immer noch ein performantes API. Da sehe ich meist ein Software-Problem bei AMD, zumindest im Desktop-Bereich.

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echolot

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Und ein performantes Netzteil für 3x 7900XT

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R
RazielNoir

Veteran

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Oder die Passende Plattform

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8j0ern

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ipat66

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1,422 Kommentare 1,436 Likes

Stand heute bekommt man eine 4090 für 1730 Euro.
Eine 7900XTX bekommt man für ab 950 Euro...
Das sind also eher knapp zwei 7900 XTX für den Preis einer 4090.
Edit: Bei den 7900 XT für 700 Euro wären wir bei 2100 Euro, bei 3 Stück

Zudem braucht es im KI-Produktivbereich nur eine 4070 TI Super, um die gleiche bzw. teils viel bessere Leistung im Vergleich zu einer 7900 XTX zu erreichen.
Eine 4070 TI Super bekommt man ab 850 Euro....
Also: 100 Euro gespart mit im Vergleich weniger Energieverbrauch .

Das erkenne ich zumindest aus Igor's Diagrammen... :)

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8j0ern

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2,756 Kommentare 854 Likes

Auf den Benchmark bezogen stimmt das auch.
Die Frage ist, welche Relevanz hat z.B. ein Mobile Benchmark auf einer 4070 TI ?

Kommt jetzt wieder: Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft ?

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echolot

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Ist auch mein Denkansatz. Da muss AMD bei der nächsten Generation noch ein, zwei Schippen drauflegen.

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8j0ern

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Dann will ich dich sehen, wie du ein, zwei Geldbeutel mehr drauflegst. ;)

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echolot

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1,118 Kommentare 875 Likes

Der Markt bestimmt den Preis. Siehe Nvidia. Soviele 4090 Besitzer gibbet nicht.

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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