Systembau
An dieser Stelle endet dann jetzt der geordnete Teil und wir gehen nahtlos ins teils selbstverschuldete Chaos über. Eigentlich war der Plan, mein ASRock Q1900-ITX einfach weiter zu verwenden und auch den letzten freien SATA-Slot noch mit einer weiteren 8TB HDD zu belegen. Nur stellt sich das Board komplett quer, OpenMediaVault schmeißt haufenweise Fehler und Festplatten werden im laufenden Betrieb ausgehängt wenn ich es wage, die fünf HDDs für Daten und die einzelne SSD für das System gleichzeitig anzuschließen.
Die Auswahl an modernen SoC-Boards mit Low-TDP CPUs ist leider sehr überschaubar, kürzlich hat aber ASRock das N100DC-ITX vorgestellt. 4 Kerne, 4 Threads und Alder Lake-N Architektur bei 6 Watt TDP klingen genau richtig für mein Vorhaben.
Im Lieferumfang ist neben zwei SATA-Kabeln, zwei M.2 Schrauben und dem I/O-Shield aber auch noch so ein komisches Kabel mit zwei SATA-Stromanschlüssen enthalten … Oh, Oh.
Was ich in meinem Eifer ab komplett übersehen habe, ist die etwas besondere Stromversorgung. Das Fehlen des 24-Pin ATX Steckers hat mich gar nicht groß gestört, ich hatte schon häufiger mit SoC x86 Boards zu tun, welche den kompletten Strom über die EPS / CPU Stecker ziehen. Das “DC” im Namen verrät es aber eigentlich schon, das N100DC-ITX wird über einen Hohlstecker auf der Seite der hinteren Anschlüsse mit Strom versorgt. Ich habe zwar ein passendes externen 12 Volt Netzteil, welches trotz der geforderten 19 Volt tadellos funktioniert, aber ich möchte ja nicht zwei Netzteile in und an meiner NAS haben.
Diesen Prozessor habe ich übrigens schonmal ausführlich in einem Mini-PC getestet, wer sich für konkrete Leistungsdaten interessiert kann den kompletten Bericht hier lesen:
Beelink EQ12 Mini-PC im Test – Intel N100, was ist das denn?
Etwas chaotische Kreativität und Bastelei ist also gefragt. Glücklicherweise findet man 12V mit genug Ampere beispielsweise in den Pins der GPU-Stromversorgung. Also kurzerhand ein 6-Pin GPU Verlängerungskabel aus meinem Fundus auf einer Seite abgeschnitten, durch die Löcher für WLAN-Antennen auf der Rückseite geführt und um einem 7,5×2,5mm Hohlstecker ergänzt.
Etwas kniffliger wird es aber, das System unkompliziert einzuschalten. Ohne Verbindung zum Mainboard weiß das Netzteil ja nicht, wann es eingeschaltet werden soll. Eine Möglichkeit wäre es, einfach die beiden Pins zu überbrücken um immer Strom anliegen zu haben, aber das ist mir dann doch zu hin gepfuscht. Ich habe mir einfach damit beholfen, den Taster vom Gehäuse gegen einen Schalter zu ersetzen und das BIOS zum Board so zu konfigurieren, dass es bei Stromversorgung automatisch startet. Ich bin mir sicher, meine Bastelei bereiten den Medienvertretern von ASRock und Jonsbo innere Schmerzen, wenn sie diesen Artikel lesen. Und vielleicht bist du auch schon dabei, einen bösen Kommentar zu verfassen. Und hier ist meine präventive Antwort darauf: Mach es besser! Nein wirklich, das ist ernst gemeint. Zusammen mit Caseking verlosen wir nämlich ein Jonsbo N2 in Wunschfarbe, mehr dazu am Ende dieses Artikels.
Das Chaos ist aber nicht vorbei! Da ich sowieso alles neu aufsetze kam mir die Idee, vielleicht auf TrueNAS Core umzusteigen. Scheinbar gibt es da aber entweder eine Inkompatibilität mit der Intel N100 CPU oder diesem SoC-Board. Denn sobald der Installer gestartet wird, wird nur noch ein schwarzes Bild angezeigt. Ich bleibe also doch bei OpenMediaVault, da funktioniert die Installation wenigstens problemlos.
Dank erneuter freundlicher Unterstützung von Toshiba wurde der letzte freie Slot im Gehäuse mit einer fünften NAS-HDD gefüllt. Somit kann ich auf ein RAID5 umsteigen und habe eine Festplatte als Parität.
Toshiba N300 NAS Systems 8TB, 24/7, 512e / 3.5" / SATA 6Gb/s, bulk (HDWG480UZSVA)
Lagernd im Außenlager, Lieferung 2-3 WerktageStand: 01.09.24 00:53 | 184,79 €*Stand: 01.09.24 00:54 | |
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Nach gut 14 Stunden reiner Schreibleistung für das Erstellen des RAID-Verbunds zeigen sich die fünf Festplatten was die Temperaturen angeht recht unbeeindruckt.
Die HDD sdf ist dabei von vorne gesehen ganz links außen, sdb ist die im ganz rechten Slot. sdc, sdd und sde sind die drei Festplatten in der Mitte, die Temperatur fällt mehr oder weniger erwartet aus. Ich habe den Lüfter auf moderate 40% limitiert, mit einer höheren Drehzahl lässt sich sicherlich noch ein etwas niedrigeres Ergebnis erzielen.
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