Radiometrische Fotos und Videos, sowie die wichtigsten Rahmenbedingungen
Radiometrische Fotos und Videos, die mit Infrarotkameras aufgenommen werden, sind nicht nur einfache Wärmebilder, sondern enthalten auch quantitative Temperaturdaten für jeden Pixel im Bild. Dies ermöglicht eine nachträgliche Analyse und Messung von Temperaturen innerhalb des Bildes oder Videos. Das Hauptmerkmal von radiometrischen Aufnahmen ist somit die Fähigkeit, genaue Temperaturwerte für spezifische Punkte im Bild zu speichern und abzurufen. Dies bedeutet, dass man nicht nur während der Aufnahme, sondern auch später, z.B. bei der Analyse am Computer, Temperaturmessungen an verschiedenen Stellen des Bildes durchführen kann.
Für radiometrische Genauigkeit müssen Infrarotkameras natürlich auch kalibriert werden. Dies stellt sicher, dass die von der Kamera erfassten Infrarotdaten korrekt in Temperaturwerte umgewandelt werden. Jeder Pixel in einem radiometrischen Bild repräsentiert einen spezifischen Temperaturwert. Die Kamera erfasst die emittierte Infrarotstrahlung von Objekten und ordnet diese Strahlung einem bestimmten Temperaturbereich zu. Verschiedene Materialien emittieren Infrarotstrahlung unterschiedlich. Der Emissionsgrad ist ein Maß dafür, wie effizient ein Material Infrarotstrahlung emittiert. Für genaue Temperaturmessungen muss der Emissionsgrad des Materials bekannt sein und in die Kamera eingegeben oder nachträglich in der Analyse berücksichtigt werden. Sonst ist die Messung komplett wertlos.
Die Übertragung von Infrarotstrahlung durch die Atmosphäre kann durch Faktoren wie Feuchtigkeit, Rauch oder Dunst (Transmissionsgrade) beeinflusst werden. Brauchbare Infrarotkameras wie die T2S Plus können diese Faktoren berücksichtigen, um genauere Temperaturmessungen zu gewährleisten. Radiometrische Daten werden in speziellen Dateiformaten gespeichert, die die Temperaturinformationen für jeden Pixel enthalten. Diese Dateien sind größer als normale Bilddateien, da sie zusätzliche Temperaturdaten enthalten. Deshalb stehen sie auch bei der T2S Plus erst nach einem manuellen Export aus der Bibliothek im Smartphone als JPG-Datei zur Verfügung.
Radiometrische Inhalte in der XTherm Software
Die Bedienung ist eigentlich selbsterklärend. Allerdings hat man bei hochaufgelösten Displays ein kleines Problem, zumal sich Dinge wie die Temperaturscala nicht in die Horizontale drehen lassen. Auch die Ausrichtung des Bolometers lässt sich nicht manuell umstellen (wie auch), so dass man eigentlich immer ans Hochformat gefesselt ist, wenn es um die maximale Auflösung geht. Ok, es ist nun mal ein Smartphone, so what. Am PC muss man dann halt tricksen. Zunächst messen wir mal einen 12VHPWR-Anschluss unter Volllast mit Alan Wake 2 in Full-HD, maximalem Gedöns und einer GeForce RTX 4090 im Heizmodus.
Nach der Messung ist vor der Messung, denn wir können uns jetzt ganz gemütlich an den Tisch setzen und alles noch einmal (auch abweichend) auswerten. Parallel zur Echtzeit-Messung kann man auch jetzt “offline” wieder bis zu 3 Messpunkte setzen, oder drei Messlinien bzw. drei Rechtecke, wobei bei den Linien und Rechtecken jeweils die Durchschnittstemperatur, sowie das Minimum und Maximum angezeigt werden. Damit kommt man einer professionellen Anwendung schon näher, allerdings gelten die voreingestellten Werte für den Emissionsgrad leider für alle Messpunkte gleichermaßen. Entweder misst man jetzt jedes Material einzeln, oder man rechnet den Wert manuell mit dem Taschenrechner um. Das ist der einzige wirkliche Mangel gegenüber einer professionellen Anwendung. Wer das umgehen möchte, verwendet am besten kalibrierten Messlack für alle relevanten Punkte. Dann wird es einheitlich.
Report
Man kann sich am Ende auch einen Report ausgeben lassen, der als PDF abrufbar ist. Leider kommt man am iPhone aktuell nicht so ohne Weiteres an diese Datei ran, da sie unter iOS weder im File Manager gespeichert wird noch das Teilen mit den sozialen Netzwerken gelingt. Egal, was man wählt, es passiert entweder nichts oder es gibt eine Fehlermeldung. Da helfen nur das Datenkabel und das manuelle Suchen der Datei. Im Report sieht man auch noch einmal schön alle getätigten Settings und natürlich die Ergebnisse.
Zwischenfazit
Unterm Strich bieten radiometrische Fotos und Videos durch Infrarotkameras eine tiefe Einsicht in die Temperaturverteilung von Objekten und Szenen und sie ermöglichen eine detaillierte Analyse auch im Nachhinein und sogar an einem dritten Ort, wozu man die Kamera dann gar nicht mehr benötigt. Es ist nicht nur eine schöne Ergänzung, sondern eigentlich auch ein Must-Have. Und damit tritt die Xinfrared XTHERM II T2S Plus auch freudestrahlend aus dem Schatten der ganzen Infrarot-Smartphone-Spielzeuge ins Leicht. Ja, die Pixel sind noch etwas grob, aber es ist allemal brauchbarer als die ganzen Traumdeuter, die in den Baustellen-Smartphones so verbaut sind.
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