Die Bestellung: Vier Förmchen für 2,97 Euro
Falls die Teile was taugen, ist der Preis richtig ok. Für mein Silikon-Set habe ich im gut sortierten deutschen Fachhandel nämlich über 3 Euro pro Form bezahlt, was bei vier Exemplaren dann fast 13 Euro ausmachte. Also ein Fall für die sparsame Hausfrau?
The Making Of Spiegelei
Das erste Bild zeigt uns die eingefettete Form in meiner ebensten Pfanne mit etwas Öl zum Vermeiden der Anhaftung und zum Schließen der sichtbaren Spalte zwischen Form und Pfanne. Und nein, die Pfanne ist komplett eben, das Förmchen kippelt und wackelt wie ein Lämmerschwanz. Und dann das Ei… Wir sehen ein normalgroßes, echtes deutsches Hühnerei in Größe M. Und der Spiegelei-essende Leser ahnt es schon: das Volumen könnte problematisch werden! Und da ich fair bin, habe ich ich noch nicht mal die Größe L ausgepackt, die ich von freilaufenden Hühnern gern abkaufe.
Ich habe, eben weil ich fair bin, die Pfanne samt Öl erst einmal auf ca. 80 Grad erhitzt, damit alles stockt, wenn man es reingießt. Ok, soweit die Theorie, denn das klappt mit meinen eigenen Förmchen aus geschmeidigem Silikon immer bestens. Man hat ja Kinder und die stehen auf konstruierte Eierspeisen. Ja nee, läuft… Und zwar unter der Form durch.
Das Gerinnen ging ja Dank des Vorheizens recht fix, aber zunächst erst mal im Ausland. Die Binnen-Gerinnung dauert aber noch länger, denn das Boot ist übervoll.
So, einfach so rausnehmen oder rausfallen lassen ging schon mal nicht. Also musste ich mit einem spitzen Gemüsemesser das Ei vom Rand abschneiden. Beim Anheben der Form passierte dann doch noch das vorausgesehene Unglück. Den Unfallschaden durfte ich dann auch brav selbst essen. Und wer sich nun fragt, was das mit dem Blut auf sich hatte: Versucht mal, das angepappte Ei beim Abwaschen wieder abzubekommen. Das klebt auf der rauen Oberfläche wie Zement. Erst hatte der Lappen den Schnitt, dann meine Fingerkuppe. Nun ja, dummes Fleisch muss ab und solche gefährlichen Teile in den Mülleimer. Wir sehen ja gleich noch den Klingen-Test!
Zunächst zeige ich Euch eben noch schnell, wie ein richtig gut funktionierende Teil aus Silikongummi aussieht. Allein schon der Größenvergleich zeigt, dass China-Eier mit Sicherheit wohl nicht die allergrößten sind. Ein Fall für den Abfall und Tschüss!
Verarbeitung und Material
Jetzt schauen wir aber mal, warum mein Finger so nachgab und einen Schaden nahm. Die beiden äußeren Schnittkanten des Stahlbandes, aus dem der Hersteller die Förmchen schneiden und biegen ließ, waren selbst recht schnittige Gesellen. Das hat echt was von Messer und eine Kartoffel habe ich damit mit nur leichtem Druck teilen können. Das ist, wenn auch nicht primär lebensgefährlich, komplett daneben und gehört verboten.
Das “Messer” besteht aus nichtrostendem Chrom-Stahl. Rund 18 bis 20% Chrom-Anteil sind eine Hausnummer für sich, aber dafür bricht wenigstens nichts. Aber ans Festkleben hat bei den Chinesen sicher auch keiner gedacht. Ist eh überbewertet.
Der runde Griff mit dem Plastik-Knubbel fasst sich da schon gefahrloser an.
Es ist vernickeltes Eisen, auch wenn die Schicht mit der aufgebrachten Legierung viel zu dünn ist. Spätestens beim mehrmaligen Ein- und Ausklappen wird sich das Material zwischen dem Bandstahl abreiben und dann kommt was? Richtig: Väterchen Rost.
Fazit
Da kann man getrost ein kleines Ei drüberschlagen und die Finger besser einziehen. Für große Eier ist das übrigens genauso wenig geeignet wie für kleine. Durchgefallen und leider ein Fall für die Tonne.
- 1 - Einführung und Bestellung
- 2 - Spiegeleier-Parodie mit Blut statt Ketchup
- 3 - Kopfhörerständer mit giftiger Auflage
- 4 - Lila Pfeil im Neon-Look? Kann man so lassen!
- 5 - Wattestäbchen mit Klaustrophobie
- 6 - Fällt ab wie Abfall: Transparentes Klebeband
- 7 - Die Kunst wird immer künstlicher
- 8 - Leuchtende Hosenträger für Zwerge
- 9 - Glaskugel mit Herz und Erleuchtung
- 10 - Veräppelt oder taugt die Bin-Laden-Station was?
- 11 - Staubsauger mit lauem Lüftchen
- 12 - Zeit abgelaufen und ein ernüchterndes Fazit
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