Notebooks Testberichte

Gigabyte AERO 16 OLED BSF-73DE994SO im Langzeit-Test – Flaches Kraftpaket für starke Arme und schwere Programme

Das Samsung OLED-Panel

Igor hat mich gebeten, dass ich mir das verbaute Display mal genauer anschaue. Gigabyte verbaut hier ein OLED-Panel von Samsung, das war mir nach der Spektralanalyse klar, denn diese dedizierte Ausprägung von rot, grün und blau sieht man bei einem WOLED von LG nicht. Der Peak liegt bei 461 nm im blauen Lichtspektrum. Bedeutet auch, dass hier sehr wahrscheinlich ein klassisches RGB-Layout zum Einsatz kommt. Eine QD-OLED Spektralanalyse sieht etwas anders aus.

Panel native @ 6300K, 160 Nits

Jetzt haben wir mal das Thema geklärt. Das Samsung Panel kommt mit einer Auflösung von 3840 x 2400 im 16:10 Format (WQUXGA = Wide Quad Ultra Extended Graphics Array) und maximal 60 Hz Bildwiederholrate daher. Da das Panel nur 16 Zoll groß ist, ergeben sich hier satte 283 PPI und damit wird das Bild wirklich gestochen scharf. Ich persönlich würde eine Auflösung von 2560 x 1600 und 144 Hz eher begrüßen, aber das ist nur meine Meinung. Was das OLED-Panel noch so kann, das wird sich jetzt zeigen.

Pixel-Response-Times

Grundsätzlich ist das Panel wirklich OLED-Schnell. Aber, irgendwas stimmt hier nicht. Die Reaktionszeit von RGB 0 (Schwarz) zu Grau 32 bis hin zu Weiß 255 dauert einen ganzen Refresh-Zyklus inklusive der eigentlichen Reaktionszeit. Nimmt man mal die Ausreißer aus der Gleichung, dann liegt die Durchschnittliche Response Time bei 0.5 ms. Warum es hier zu solchen Ausreißern kommt, kann ich euch leider nicht beantworten. Ich habe alle meine Findings an Gigabyte weitergeleitet – aber bis jetzt keine Rückmeldung diesbezüglich erhalten.

Overshoot gibt es OLED-Typisch gar nicht. Immerhin!

Das Gigabyte hier nur 60 Hz auf das Panel loslässt, ist irgendwie schade, denn bei solchen Reaktionszeiten hätte man auch locker 144 Hz oder mehr Bildwiederholrate implementieren können.

Latencies

Da ich bei einem Laptop, dessen Display grundsätzlich an die IGPU angebunden ist, keinen Display-Lag messen kann, müssen wir heute mit der End-zu-End Latenz leben. Die beträgt im Schnitt 24.8 ms. Ziehen wir davon die 8.35 ms Refresh-Lag (halber Refresh-Zyklus) und die 0.5 ms Pixel-Reaktionszeit ab, dann bleiben 15.95 ms Processing-Lag übrig. Bitte richtig einordnen, dass das hier eine mathematische Herleitung und nicht die gemessene Wahrheit ist. Das wäre/ist eine ziemlich hohe Processingzeit. Wer auf dem Laptop zocken möchte, der sollte hier zumindest beachten: Dass man recht hohe Latenzen hat und somit eher nicht an eSports-Events teilnehmen sollte.

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eastcoast_pete

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1,796 Kommentare 1,125 Likes

Interessanter Test und Artikel!
Wird das eingebaute Display in Laptops dann allgemein immer über die iGPU gesteuert, dh die dGPU (hier die 4070 Mobile) Ausgabe läuft auch mit Optimus trotzdem immer über die iGPU?

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XXL

Veteran

100 Kommentare 32 Likes

Vielen Dank für den Bericht ! Ja das hat schon einen Haben-wollen Faktor bei mir augelöst 🥰

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Igor Wallossek

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10,753 Kommentare 20,338 Likes

Bei einem Laptop, der die Optimus-Technologie verwendet, ist das Display in der Regel an die iGPU angebunden, auch wenn eine dedizierte GPU vorhanden ist. Die Optimus-Technologie sorgt für die dynamische Umschaltung zwischen den GPUs, je nach Bedarf, um eine Balance zwischen Energieeinsparung und Leistung zu erzielen. Sagt NVIDIA. :D

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Igor Wallossek

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10,753 Kommentare 20,338 Likes

Ich kann nicht meckern. X-Faktor :D

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RazielNoir

Veteran

469 Kommentare 228 Likes

Etwas weniger Slim, etwas mehr Kühlerfläche und eine grössere Lüfterbestückung würde wahrscheinlich die Lautstärke in erträglichere Niveaus bewegen.
Seit dem der Schlankheitswahn bei den Laptops Einzug gehalten hat ist thermisch bedingtes Throtteln bei vielen Laptopmodellen normal, da lohnt es oft nicht einen i7 oder i9 drin zu verbauen. Die Tests auf notebookcheck sind da eindeutig. Entweder lahme Ente oder Brüllwürfel (oder eher Ziegel). Ein Precision M6800 wird sich zwar niemand zurückwünschen, aber in den letzten Jahren waren es oft genug nur Papiertiger. Die Specs lesen sich gut, nur Leistung bei moderaten Lautstärken kommt nicht an

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john.smiles

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49 Kommentare 17 Likes

"Und wer einmal OLED hatte, will auch nichts anderes mehr."

Ich hab das gleiche Display in meinem Acer Acer Swift Edge SFE16 und kann nur zustimmen, den gabs kurz für 779€ im Abverkauf. Der Acer ist ziemlich mau, nur das Display, das DISPLAY :D Ich geb Igor recht, 3840x2400 mit 60Hz sind nicht optimal, aber meine Präferenz wären 4k@90+Hz gewesen, also 16:9 statt 16:10 - ich hab das Notebook größtenteils als Videoplayer im Einsatz, da bringt 16:10 mir nichts. Allerdings fühlen sich 60Hz beim OLED weicher beim scrollen an, als ich es von aktuellen 60Hz Büromonitoren gewohnt bin - ich denke mal, die schnelleren Schaltzeiten machen hier einen Unterschied.

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chippi

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22 Kommentare 38 Likes

Intel 13700H, wenn der mal nicht mit dem 65+ Watt Problem behaftet ist :unsure:
Wenn man aber bedenkt, dass nach spätestens 1-2 Jahren ein neuer kommt, wird der Fall der Fälle wahrscheinlich nicht eintreten.
Trotzdem würde ich AMD momentan bevorzugen.

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Nryrony

Neuling

5 Kommentare 3 Likes

Ganz wichtig:

Das Notebook hat Probleme mit der Energieverwaltung bzw. dem Powerlimit der Grafikkarte. Sprich die technisch sehr gute Basis wird künstlich teils massiv eingeschränkt.

Das tritt selbst im Netzmodus auf, ist im Akku Modus natürlich noch stärker spürbar.

Es gibt viele Artikel/Berichte dazu, in erster Linie geht es dabei um die mitgelieferte Software. Die kann man sonst weg lassen oder sich nach alternativen umschauen (ein paar Leute arbeiten da an einem Tool).

Bei mir hat aber letztendlich erst das Flashen der GPU durch ein andere 4070 mobile BIOS die Störungen beseitigt.

Technisch und optisch ein super Gerät, bei mir war es auch preislich richtig gut, aber dass sollte einem beim Kauf bewusst sein. Gerne darf Igor der Sache mal tiefer auf den Grund gehen…

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A
Arcbound

Veteran

143 Kommentare 105 Likes

Wie ist das eigentlich inzwischen bei den Herstellern abseits von Lenovo o.ä., kann man da auch Ladeschranken, also einen maximalen Ladezustand für den Akku, einstellen?

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Igor Wallossek

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10,753 Kommentare 20,338 Likes

Beim Gigabyte habe ich nichts gefunden, aber Akkus kann man ja notfalls tauschen. Ansonsten empfehle ich da immer Brain 2.0 und eine Schaltuhr. Periodisches Laden ;)

Das Power-Balancing ist beim Aero ganz gut gelöst, da throttelt eigentlich nichts. Zumindest ist nichts relevant, was mich beim Arbeiten gestört hätte. Und wegen Adobe und den AutoDesk-Sachen kommt AMD nicht in Frage. Noch sind die iGPUs bei AMD zu schwach.

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Lagavulin

Veteran

264 Kommentare 230 Likes

Das kenne ich bspw. auch vom HP ZBook Power 15 G10 mit dedizierter RTX 2000 Ada. Da geht selbst im Modus „Performance“ die Grafikleistung im reinen Akkubetrieb um ca. ein Drittel zurück. Ich kann verstehen, dass Hersteller das im Akkubetrieb zugunsten der Laufzeit machen, aber das Ärgerliche an der Sache ist für mich 1. dass man es dem Kunden nicht vor dem Kauf in den Specs kommuniziert und 2. dass man dem Kunden nicht selbst die Entscheidung überlässt, ob er im Akkubetrieb lieber volle Leistung oder längere Laufzeit haben will.

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_roman_

Veteran

112 Kommentare 32 Likes

OEM Home, OEM PRO, usw.? Wird vermutlich oem Home sein, da konsumer "spielzeug" laut Bild.

Wird sicherlich so sein. Sicherlich kein Unterschied zu mittelpreisige Studio Monitore (anderes wort für qualitativ hochwertige lautsprecher) mit einem Audio Interface (anderes wort für soundkarte)

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john.smiles

Mitglied

49 Kommentare 17 Likes

Fujitsu (mit Fujitsu Battery Utility) und Acer (mit AcerSense, nur 80% auswählbar) können es, allerdings keine Garantie das es bei jedem Gerät von denen geht.

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eastcoast_pete

Urgestein

1,796 Kommentare 1,125 Likes

Den letzten Satz ("Sagt Nvidia") find ich gut 😀. Ob das wirklich so funktioniert oder gemacht wird, kann man als Endverbraucher nur schlecht bis gar nicht beurteilen.
Und, als Frage: gibt's denn Laptops, die entweder zwei HDMI oder DP Anschlüsse haben (eines für iGPU, eines für die dGPU) oder, sofern vorhanden, die dGPU direkt mit dem DP Port verbinden können?

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eastcoast_pete

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1,796 Kommentare 1,125 Likes

Mein 2024 Zenbook Duo hat das auch, und ich benutze die Funktion. Sehr praktisch, sollte meiner Meinung nach Standard bei allen neuen Laptops sein. Vor allem da man ja heutzutage kaum noch Laptops kriegen kann, die einen echten Wechsel Akku haben (dh, ohne das Teil aufschrauben zu müssen).

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maxproof

Neuling

9 Kommentare 3 Likes

Macbooks (Pro) keine Alternative? Also die üblichen Tools für "Contentcreation" laufen da doch ganz fantastisch. Nahezu ohne/ohne Läuftergeräusch und mit Laufzeit für einen vollen Arbeitstag.

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eastcoast_pete

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1,796 Kommentare 1,125 Likes

Wobei man sich auch in 2024 entscheiden muss, ob man es lieber leicht oder richtig leistungsstark haben will. Bei einem Laptop fürs Spielen oder mobile Workstation gibt es auch in 2024 noch keine edelstahleierlegende Wollmilchsau. Starke CPU plus dGPU und dann genügend Platz für gute und leise Kühlung geht auch heute nicht unter 2 kg und nicht dünner als zugeklappte 3 cm. Da muß man sich entscheiden, so wie es @Igor Wallossek ja auch getan hat.
Das der "Dünnenwahn" Konsequenzen hat zeigen die guten und starken Kraftzwerge (zB mit Phoenix/Hawk oder auch Meteor Lake); die können eben auch deshalb weiter aufdrehen (TdP der APU), weil sie ein paar cm Dick sein dürfen. Da passt dann ein größerer Kühler (auch zB Vapor Chamber) und Lüfter rein.

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Igor Wallossek

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10,753 Kommentare 20,338 Likes

Für mich momentan keine Alternative, da viele professionelle Programme außerhalb der Content Creation leider nicht für den Mac existieren. Intventor Pro z.B. (Fusion 360 ist nun mal keine Alternative.) AutoCAD und Maya gibts ja mittlerweile. Schwierig.

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Lagavulin

Veteran

264 Kommentare 230 Likes

Dazu kommen die astronomischen Preise bei Apple. Für ein 16 Zoll MacBook Pro mit 18 GB Speicher und 1 TB SSD zahlt man schon gut das Doppelte (über 3.200€) und wenn es doppelt so viel RAM- und SSD-Kapazität sein soll, ist man bei über 4.100 €. Und Du kannst RAM und SSD auch nicht nachträglich aufrüsten, da verlötet.
(Sagt jemand, der abseits des Gamings einen Mac mini und zwei MacBooks nutzt).

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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