Notebooks Testberichte

Gigabyte AERO 16 OLED BSF-73DE994SO im Langzeit-Test – Flaches Kraftpaket für starke Arme und schwere Programme

Look & Feel

Das Gehäuse des Gigabyte Aero 16 besteht aus CNC-gefrästem Aluminium, das für seine Robustheit bekannt ist und dem Laptop ein solides und langlebiges Gefühl verleiht. Das Design ist schlicht und modern, jedoch weniger auffällig, was dem Laptop ein eher dezentes und fast schon zeitloses Aussehen verleiht. Danke dafür! Das Gehäuse durchläuft in der Herstellung einen aufwändigen 11-stufigen Oxidations- und Färbeprozess, um die Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung zu erhöhen und eine matte Oberfläche zu gewährleisten, die Fingerabdrücke abweist, was ich bestätigen kann.

Das Aluminiumgehäuse trägt zudem zur effizienten Wärmeableitung bei, was bei intensiven Arbeitslasten oder längeren Nutzungssitzungen von Vorteil ist. Im Winter ist es nämlich mit Sicherheit dann der ideale Fingerwärmer. Gigabyte verwendet übrigens eine Aluminium-Magnesium-Legierung, was die Verwindungssteiffigkeit und Haltbarkeit spürbar erhöht. Ich habe das an der Unterseite an eine unsichtbaren Stelle einmal für Euch getestet:

Ein Vorteil des Gehäuses ist die Kombination aus Leichtigkeit und Haltbarkeit. Mit einem Gewicht von etwa 2,1 kg und einer Dicke von 22 mm ist das Aero 16 relativ leicht und auch schlank für ein Gerät seiner Leistungsklasse. Dies macht es für unterwegs geeignet, ohne die Robustheit zu beeinträchtigen. Das wiederum empfand ich als sehr praktisch, weil das Aero 16 auch in meine geliebte Lederaktentasche und meinen Kabinentrolley passt. Einschließlich Netzteil übrigens, obwohl das bereits ein fettes und schweres Brikett ist. Mit Netzteil ist das Aero 16 nämlich fast dreimal so schwer wie das LG Gram einschließlich Stromversorger.

Auf der anderen Seite kann das Design vielleicht als etwas uninspiriert betrachtet werden, insbesondere im Vergleich zu anderen Laptops, die stärker auf visuelle Attraktivität setzen. Obwohl das Gehäuse gut verarbeitet ist, fehlt es an einzigartigen Designelementen, die es von anderen Geräten abheben würden. Wobei auffällig unauffällig durchaus auch Vorteile haben kann. Zum Beispiel beim späteren Weiterverkauf. Das Fehlen eines Nummernblocks auf der Tastatur und der relativ hohe Preis im Vergleich zu ähnlich leistungsstarken Geräten fand ich hingegen nicht so schön.

Die Beschränkung auf eine 60Hz-Bildwiederholrate bei der OLED-Anzeige könnte für Nutzer und Gamer, die höhere Bildwiederholraten bevorzugen, vielleicht ein Nachteil sein, aber dem Display hat dann Fritz noch seinen Teil gewidmet, denn wir besitzen das Equipment leider nur einmal und es war am Ende einfacher, das Notebook auf die Reise zu schicken als den ganzen kalibrierten Messaufbau, der dann ja eine Weile für die anderen Reviews fehlt. Zusammengefasst bietet das Gehäuse des Gigabyte Aero 16 also eine gute Mischung aus Stabilität und Portabilität, auch ohne ein unverwechselbares und markantes Design. Wer es zum Arbeiten braucht, wird sich allerdings daran nicht stören.

Tastatur

Die Tastatur des Gigabyte Aero 16 kann ich überwiegend positiv bewerten. Sie bietet eine Tastenhubtiefe von 1,7 mm, was als ausreichend tief gilt, um ein angenehmes und reaktionsfreudiges Tipperlebnis zu gewährleisten. Die Tasten haben einen festen Anschlag und eine für mich sehr angenehme Rückfederung, die das Tippen komfortabel und präzise machen. Schön ist, dass die Tastatur relativ leise ist, was sie auch für den Einsatz in ruhigen Umgebungen geeignet machen sollte. Auch das kann ich nur unterstreichen, denn während im Urlaub die Familie noch schlief, habe ich wie gewohnt früh arbeiten und publishen können.

Die Tastatur verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung, die in einem klaren, weißen Licht leuchtet und die Lesbarkeit in dunkleren Umgebungen verbessert, sie allerdings in helleren Umgebungen geradezu unlesbar macht. Das ständige Ein- und Ausschalten nervt ein wenig, aber wenn man überwiegend bei Licht arbeitet, bleibt es einfach aus. Punkt. 

 

Es gibt jedoch keinen Nummernblock, was für Nutzer, die wie ich regelmäßig Zahlen eingeben müssen, ein echter Nachteil ist. Aber immerhin sind die Tasten für den Cursor, Return und die Funktionstasten in voller Größe vorhanden, was die Bedienung erleichtert. Trotzdem würde ich hier dem LG Gram vielleicht sogar einen Punkt mehr geben, denn das Layout ist für mich “griffiger” und ich kann nicht ohne Nummernblock.

Andererseits macht die Kombination aus gutem Tastengefühl und leiser Betätigung die Tastatur des Gigabyte Aero 16 zu einer soliden Wahl für Benutzer, die sowohl im professionellen als auch im kreativen Bereich arbeiten und es nicht so sehr mit Zahlen haben. Im Vergleich zu anderen Laptops, wie den Apple MacBook Pro- oder Dell XPS-Modellen, bietet die Tastatur des Aero 16 eine ähnliche oder sogar bessere Tipperfahrung, vor allem durch die größere Tastenhubtiefe und die feste Rückfederung der Tasten. Das eigentlich angedachte MacBook Pro ist es aus vielerlei Gründen nämlich nicht geworden.

Kommentar

Lade neue Kommentare

e
eastcoast_pete

Urgestein

1,796 Kommentare 1,125 Likes

Interessanter Test und Artikel!
Wird das eingebaute Display in Laptops dann allgemein immer über die iGPU gesteuert, dh die dGPU (hier die 4070 Mobile) Ausgabe läuft auch mit Optimus trotzdem immer über die iGPU?

Antwort Gefällt mir

XXL

Veteran

100 Kommentare 32 Likes

Vielen Dank für den Bericht ! Ja das hat schon einen Haben-wollen Faktor bei mir augelöst 🥰

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,753 Kommentare 20,338 Likes

Bei einem Laptop, der die Optimus-Technologie verwendet, ist das Display in der Regel an die iGPU angebunden, auch wenn eine dedizierte GPU vorhanden ist. Die Optimus-Technologie sorgt für die dynamische Umschaltung zwischen den GPUs, je nach Bedarf, um eine Balance zwischen Energieeinsparung und Leistung zu erzielen. Sagt NVIDIA. :D

Antwort 2 Likes

Igor Wallossek

1

10,753 Kommentare 20,338 Likes

Ich kann nicht meckern. X-Faktor :D

Antwort Gefällt mir

R
RazielNoir

Veteran

469 Kommentare 228 Likes

Etwas weniger Slim, etwas mehr Kühlerfläche und eine grössere Lüfterbestückung würde wahrscheinlich die Lautstärke in erträglichere Niveaus bewegen.
Seit dem der Schlankheitswahn bei den Laptops Einzug gehalten hat ist thermisch bedingtes Throtteln bei vielen Laptopmodellen normal, da lohnt es oft nicht einen i7 oder i9 drin zu verbauen. Die Tests auf notebookcheck sind da eindeutig. Entweder lahme Ente oder Brüllwürfel (oder eher Ziegel). Ein Precision M6800 wird sich zwar niemand zurückwünschen, aber in den letzten Jahren waren es oft genug nur Papiertiger. Die Specs lesen sich gut, nur Leistung bei moderaten Lautstärken kommt nicht an

Antwort 4 Likes

j
john.smiles

Mitglied

49 Kommentare 17 Likes

"Und wer einmal OLED hatte, will auch nichts anderes mehr."

Ich hab das gleiche Display in meinem Acer Acer Swift Edge SFE16 und kann nur zustimmen, den gabs kurz für 779€ im Abverkauf. Der Acer ist ziemlich mau, nur das Display, das DISPLAY :D Ich geb Igor recht, 3840x2400 mit 60Hz sind nicht optimal, aber meine Präferenz wären 4k@90+Hz gewesen, also 16:9 statt 16:10 - ich hab das Notebook größtenteils als Videoplayer im Einsatz, da bringt 16:10 mir nichts. Allerdings fühlen sich 60Hz beim OLED weicher beim scrollen an, als ich es von aktuellen 60Hz Büromonitoren gewohnt bin - ich denke mal, die schnelleren Schaltzeiten machen hier einen Unterschied.

Antwort Gefällt mir

chippi

Mitglied

22 Kommentare 38 Likes

Intel 13700H, wenn der mal nicht mit dem 65+ Watt Problem behaftet ist :unsure:
Wenn man aber bedenkt, dass nach spätestens 1-2 Jahren ein neuer kommt, wird der Fall der Fälle wahrscheinlich nicht eintreten.
Trotzdem würde ich AMD momentan bevorzugen.

Antwort 1 Like

N
Nryrony

Neuling

5 Kommentare 3 Likes

Ganz wichtig:

Das Notebook hat Probleme mit der Energieverwaltung bzw. dem Powerlimit der Grafikkarte. Sprich die technisch sehr gute Basis wird künstlich teils massiv eingeschränkt.

Das tritt selbst im Netzmodus auf, ist im Akku Modus natürlich noch stärker spürbar.

Es gibt viele Artikel/Berichte dazu, in erster Linie geht es dabei um die mitgelieferte Software. Die kann man sonst weg lassen oder sich nach alternativen umschauen (ein paar Leute arbeiten da an einem Tool).

Bei mir hat aber letztendlich erst das Flashen der GPU durch ein andere 4070 mobile BIOS die Störungen beseitigt.

Technisch und optisch ein super Gerät, bei mir war es auch preislich richtig gut, aber dass sollte einem beim Kauf bewusst sein. Gerne darf Igor der Sache mal tiefer auf den Grund gehen…

Antwort 1 Like

A
Arcbound

Veteran

143 Kommentare 105 Likes

Wie ist das eigentlich inzwischen bei den Herstellern abseits von Lenovo o.ä., kann man da auch Ladeschranken, also einen maximalen Ladezustand für den Akku, einstellen?

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,753 Kommentare 20,338 Likes

Beim Gigabyte habe ich nichts gefunden, aber Akkus kann man ja notfalls tauschen. Ansonsten empfehle ich da immer Brain 2.0 und eine Schaltuhr. Periodisches Laden ;)

Das Power-Balancing ist beim Aero ganz gut gelöst, da throttelt eigentlich nichts. Zumindest ist nichts relevant, was mich beim Arbeiten gestört hätte. Und wegen Adobe und den AutoDesk-Sachen kommt AMD nicht in Frage. Noch sind die iGPUs bei AMD zu schwach.

Antwort Gefällt mir

Lagavulin

Veteran

264 Kommentare 230 Likes

Das kenne ich bspw. auch vom HP ZBook Power 15 G10 mit dedizierter RTX 2000 Ada. Da geht selbst im Modus „Performance“ die Grafikleistung im reinen Akkubetrieb um ca. ein Drittel zurück. Ich kann verstehen, dass Hersteller das im Akkubetrieb zugunsten der Laufzeit machen, aber das Ärgerliche an der Sache ist für mich 1. dass man es dem Kunden nicht vor dem Kauf in den Specs kommuniziert und 2. dass man dem Kunden nicht selbst die Entscheidung überlässt, ob er im Akkubetrieb lieber volle Leistung oder längere Laufzeit haben will.

Antwort 1 Like

_
_roman_

Veteran

112 Kommentare 32 Likes

OEM Home, OEM PRO, usw.? Wird vermutlich oem Home sein, da konsumer "spielzeug" laut Bild.

Wird sicherlich so sein. Sicherlich kein Unterschied zu mittelpreisige Studio Monitore (anderes wort für qualitativ hochwertige lautsprecher) mit einem Audio Interface (anderes wort für soundkarte)

Antwort Gefällt mir

j
john.smiles

Mitglied

49 Kommentare 17 Likes

Fujitsu (mit Fujitsu Battery Utility) und Acer (mit AcerSense, nur 80% auswählbar) können es, allerdings keine Garantie das es bei jedem Gerät von denen geht.

Antwort 1 Like

e
eastcoast_pete

Urgestein

1,796 Kommentare 1,125 Likes

Den letzten Satz ("Sagt Nvidia") find ich gut 😀. Ob das wirklich so funktioniert oder gemacht wird, kann man als Endverbraucher nur schlecht bis gar nicht beurteilen.
Und, als Frage: gibt's denn Laptops, die entweder zwei HDMI oder DP Anschlüsse haben (eines für iGPU, eines für die dGPU) oder, sofern vorhanden, die dGPU direkt mit dem DP Port verbinden können?

Antwort Gefällt mir

e
eastcoast_pete

Urgestein

1,796 Kommentare 1,125 Likes

Mein 2024 Zenbook Duo hat das auch, und ich benutze die Funktion. Sehr praktisch, sollte meiner Meinung nach Standard bei allen neuen Laptops sein. Vor allem da man ja heutzutage kaum noch Laptops kriegen kann, die einen echten Wechsel Akku haben (dh, ohne das Teil aufschrauben zu müssen).

Antwort Gefällt mir

maxproof

Neuling

9 Kommentare 3 Likes

Macbooks (Pro) keine Alternative? Also die üblichen Tools für "Contentcreation" laufen da doch ganz fantastisch. Nahezu ohne/ohne Läuftergeräusch und mit Laufzeit für einen vollen Arbeitstag.

Antwort Gefällt mir

e
eastcoast_pete

Urgestein

1,796 Kommentare 1,125 Likes

Wobei man sich auch in 2024 entscheiden muss, ob man es lieber leicht oder richtig leistungsstark haben will. Bei einem Laptop fürs Spielen oder mobile Workstation gibt es auch in 2024 noch keine edelstahleierlegende Wollmilchsau. Starke CPU plus dGPU und dann genügend Platz für gute und leise Kühlung geht auch heute nicht unter 2 kg und nicht dünner als zugeklappte 3 cm. Da muß man sich entscheiden, so wie es @Igor Wallossek ja auch getan hat.
Das der "Dünnenwahn" Konsequenzen hat zeigen die guten und starken Kraftzwerge (zB mit Phoenix/Hawk oder auch Meteor Lake); die können eben auch deshalb weiter aufdrehen (TdP der APU), weil sie ein paar cm Dick sein dürfen. Da passt dann ein größerer Kühler (auch zB Vapor Chamber) und Lüfter rein.

Antwort Gefällt mir

Igor Wallossek

1

10,753 Kommentare 20,338 Likes

Für mich momentan keine Alternative, da viele professionelle Programme außerhalb der Content Creation leider nicht für den Mac existieren. Intventor Pro z.B. (Fusion 360 ist nun mal keine Alternative.) AutoCAD und Maya gibts ja mittlerweile. Schwierig.

Antwort Gefällt mir

Lagavulin

Veteran

264 Kommentare 230 Likes

Dazu kommen die astronomischen Preise bei Apple. Für ein 16 Zoll MacBook Pro mit 18 GB Speicher und 1 TB SSD zahlt man schon gut das Doppelte (über 3.200€) und wenn es doppelt so viel RAM- und SSD-Kapazität sein soll, ist man bei über 4.100 €. Und Du kannst RAM und SSD auch nicht nachträglich aufrüsten, da verlötet.
(Sagt jemand, der abseits des Gamings einen Mac mini und zwei MacBooks nutzt).

Antwort 1 Like

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung