Notebooks Testberichte

Gigabyte AERO 16 OLED BSF-73DE994SO im Langzeit-Test – Flaches Kraftpaket für starke Arme und schwere Programme

Heute gibt es mit dem AERO16 (Modell 2023) einen eigenen Erfahrungstest, der sich nicht auf die üblichen Benchmarks stützt, sondern mit echtem Schweiß erkauft wurde. Ich habe dieses Notebook nämlich mittlerweile über einige Monate hin relativ intensiv genutzt und auch mit mir rumgeschleppt, soweit es einen Sinn ergab. Dazu muss ich anmerken, dass ich oft unterwegs bin und ohne Notebook als mobile Kommandozentrale so ziemlich aufgeschmissen wäre. Mein LG Gram (der Name ist Programm) ist mit unter einem Kilo als 16″ Notebook zwar der ideale Flugbegleiter, aber die dünnen Prozessor- und vor allem Grafik-Ärmchen machen viele ressourcenmordende Arbeiten unmöglich. Oder es wird zumindest arg zeitraubend. Das habe ich auf der Computex 2024 gemerkt, als ich mich überwiegend auf die Videoberichterstattung konzentriert hatte und mit dem LG an die Grenzen des Zumutbaren bei der Videobearbeitung gestoßen bin.

LG Gram mit < 1 Kg vs. Gigabyte Aero 16 mit > 2Kg

Mit dem AERO 16 OLED BSF-73DE994SO hat man dafür, das kann ich schon mal spoilern, einen wesentlich potenteren GeForce-Partner mit NVEnc an Bord, so dass auch die Enkodierung der Unterwegsfilmchen deutlich fixer geht, von der nun endlich auch flüssig ablaufenden Preview der Timeline mal abgesehen. Da bei Intel und AMD natürlich auch neue Prozessoren anstehen, handhabe ich so etwas wie beim Auto: Man kauft lieber das bewährte Facelift und verzichtet so automatisch auf die meisten Kinderkrankheiten und bekommt oft genug auch noch das ausgereiftere Produkt für einen besseren Preis. So auch beim Aero 16. Und wer einmal OLED hatte, will auch nichts anderes mehr.

Notebooktests sind immer so eine Sache und wenn man tagesaktuell sein möchte, dann fehlt meist die Benutzererfahrung, die aber eigentlich ja kaufentscheidend sein sollte. Deshalb habe ich mich entschlossen, genau das heute einmal nachzureichen, denn Benchmarks gibt es zu diesem Notebook ja bereits wie Sand am Meer. Dazu kommt aber zusätzlich zu meinen Eindrücken der sehr ausführliche Displaytest von Fritz, der der DHL ein paar zusätzliche Einnahmen beschert hat. Und mir eine weitere Erfahrung, denn wenn etwas brauchbar ist, merkt man es erst, wenn es plötzlich nicht mehr da ist. Aber dazu komme ich noch.

Es gibt viele Dinge, die mich bisher überzeugt haben und einige wenige, die mich unsagbar auf die Palme bringen. Das alles ist zwar eher subjektiv, sollte aber auch für die neuen Modelle gelten, die jetzt bald wieder nachfolgen. Denn alles wird Gigabyte ja nicht ändern (können oder wollen). Genau deshalb verzichte ich jetzt auch aufs obligatorische Unboxing, wobei ich die Kartons dann doch noch einmal  schnell für ein Gruppen-Foto rausgekramt habe, weil die weiße, unschuldige Verpackung dem Preis von aktuell rund 1700 Euro durchaus angemessen ist.

Technische Daten im Überblick

Das Gigabyte Aero 16 OLED BSF-73DE994SO richtet sich an Designer, Content Creator und andere Profis, die auf eine hohe Farbgenauigkeit und eine ausreichend starke, portable Leistung angewiesen sind. Damit eignet es sich hervorragend für grafikintensive Anwendungen und Multitasking. Natürlich darf auch in jedem Review die Auflistung der technischen Daten nicht fehlen, also feiere ich diesen Punkt gleich jetzt mit ab und lasse auch die üblichen Marketingfloskeln ausnahmsweise drin stehen. Schließlich hat sich der Hersteller auch dabei ordentlich Mühe gegeben:

Display und Design:

  • Bildschirm: 16 Zoll OLED-Display mit einer Auflösung von 3840 x 2400 Pixeln (UHD+). Es unterstützt die HDR True Black 600-Technologie und bietet einen 100% DCI-P3 Farbraum, was zu lebendigen und genauen Farben führt, ideal für Content Creation.
  • Bildschirmtechnologie: Das OLED-Panel hat eine sehr schnelle Reaktionszeit von 0,2 ms und ist TÜV Rheinland Eyesafe® zertifiziert, um die Augenbelastung zu reduzieren.
  • Design: Dünnes und leichtes Design mit einer Dicke von nur 22,2 mm und einem Gewicht von 2,1 kg, was es zu einem tragbaren, aber leistungsstarken Gerät macht.

Prozessor und Leistung:

  • Prozessor: Ausgestattet mit einem Intel Core i7-13700H Prozessor der 13. Generation, der über 14 Kerne (6 Performance-Kerne und 8 Effizienz-Kerne) verfügt und eine maximale Turbo-Taktfrequenz von 5 GHz erreichen kann.
  • Grafik: Der Laptop hat zwei Grafikoptionen: die integrierte Intel Iris Xe Graphics und eine dedizierte NVIDIA GeForce RTX 4070 Grafikkarte mit 8 GB GDDR6 Speicher. Diese Kombination ermöglicht eine starke Leistung sowohl für grafisch anspruchsvolle Anwendungen als auch für Gaming.
  • Speicher: 16 GB DDR5 RAM (erweiterbar auf bis zu 64 GB) und eine 1 TB PCIe 4.0 SSD, die schnelle Lese- und Schreibgeschwindigkeiten bietet.

Konnektivität und Anschlüsse:

  • Netzwerk: Unterstützung für Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2 für schnelle drahtlose Verbindungen.
  • Anschlüsse: Zwei Thunderbolt 4 Ports, ein HDMI 2.1 Port, ein USB 3.2 Gen 1 Type-A Port, und ein USB 3.2 Gen 2 Type-C Port. Zudem gibt es einen Kartenleser für MicroSD-Karten und einen kombinierten Audioeingang für Kopfhörer/Mikrofon.

Weitere Merkmale:

  • Betriebssystem: Vorinstalliertes Windows 11, das modernste Betriebssystem von Microsoft.
  • Audio und Kamera: Ausgestattet mit einem Full HD Frontkamera, eingebauten Mikrofonen und zwei Lautsprechern mit DTS Ultra Unterstützung für ein immersives Klangerlebnis.
  • Akku: Der Laptop verfügt über einen 88 Wh Lithium-Polymer-Akku, der eine angemessene Akkulaufzeit für mobiles Arbeiten bietet.

So, das wäre geschafft, jetzt kommen wir endlich zum spannenden Teil der Geschichte, also bitte einmal umblättern!

Kommentar

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eastcoast_pete

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1,796 Kommentare 1,125 Likes

Interessanter Test und Artikel!
Wird das eingebaute Display in Laptops dann allgemein immer über die iGPU gesteuert, dh die dGPU (hier die 4070 Mobile) Ausgabe läuft auch mit Optimus trotzdem immer über die iGPU?

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XXL

Veteran

100 Kommentare 32 Likes

Vielen Dank für den Bericht ! Ja das hat schon einen Haben-wollen Faktor bei mir augelöst 🥰

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Igor Wallossek

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10,752 Kommentare 20,338 Likes

Bei einem Laptop, der die Optimus-Technologie verwendet, ist das Display in der Regel an die iGPU angebunden, auch wenn eine dedizierte GPU vorhanden ist. Die Optimus-Technologie sorgt für die dynamische Umschaltung zwischen den GPUs, je nach Bedarf, um eine Balance zwischen Energieeinsparung und Leistung zu erzielen. Sagt NVIDIA. :D

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Igor Wallossek

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10,752 Kommentare 20,338 Likes

Ich kann nicht meckern. X-Faktor :D

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RazielNoir

Veteran

469 Kommentare 228 Likes

Etwas weniger Slim, etwas mehr Kühlerfläche und eine grössere Lüfterbestückung würde wahrscheinlich die Lautstärke in erträglichere Niveaus bewegen.
Seit dem der Schlankheitswahn bei den Laptops Einzug gehalten hat ist thermisch bedingtes Throtteln bei vielen Laptopmodellen normal, da lohnt es oft nicht einen i7 oder i9 drin zu verbauen. Die Tests auf notebookcheck sind da eindeutig. Entweder lahme Ente oder Brüllwürfel (oder eher Ziegel). Ein Precision M6800 wird sich zwar niemand zurückwünschen, aber in den letzten Jahren waren es oft genug nur Papiertiger. Die Specs lesen sich gut, nur Leistung bei moderaten Lautstärken kommt nicht an

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john.smiles

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49 Kommentare 17 Likes

"Und wer einmal OLED hatte, will auch nichts anderes mehr."

Ich hab das gleiche Display in meinem Acer Acer Swift Edge SFE16 und kann nur zustimmen, den gabs kurz für 779€ im Abverkauf. Der Acer ist ziemlich mau, nur das Display, das DISPLAY :D Ich geb Igor recht, 3840x2400 mit 60Hz sind nicht optimal, aber meine Präferenz wären 4k@90+Hz gewesen, also 16:9 statt 16:10 - ich hab das Notebook größtenteils als Videoplayer im Einsatz, da bringt 16:10 mir nichts. Allerdings fühlen sich 60Hz beim OLED weicher beim scrollen an, als ich es von aktuellen 60Hz Büromonitoren gewohnt bin - ich denke mal, die schnelleren Schaltzeiten machen hier einen Unterschied.

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chippi

Mitglied

22 Kommentare 38 Likes

Intel 13700H, wenn der mal nicht mit dem 65+ Watt Problem behaftet ist :unsure:
Wenn man aber bedenkt, dass nach spätestens 1-2 Jahren ein neuer kommt, wird der Fall der Fälle wahrscheinlich nicht eintreten.
Trotzdem würde ich AMD momentan bevorzugen.

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Nryrony

Neuling

5 Kommentare 3 Likes

Ganz wichtig:

Das Notebook hat Probleme mit der Energieverwaltung bzw. dem Powerlimit der Grafikkarte. Sprich die technisch sehr gute Basis wird künstlich teils massiv eingeschränkt.

Das tritt selbst im Netzmodus auf, ist im Akku Modus natürlich noch stärker spürbar.

Es gibt viele Artikel/Berichte dazu, in erster Linie geht es dabei um die mitgelieferte Software. Die kann man sonst weg lassen oder sich nach alternativen umschauen (ein paar Leute arbeiten da an einem Tool).

Bei mir hat aber letztendlich erst das Flashen der GPU durch ein andere 4070 mobile BIOS die Störungen beseitigt.

Technisch und optisch ein super Gerät, bei mir war es auch preislich richtig gut, aber dass sollte einem beim Kauf bewusst sein. Gerne darf Igor der Sache mal tiefer auf den Grund gehen…

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A
Arcbound

Veteran

143 Kommentare 105 Likes

Wie ist das eigentlich inzwischen bei den Herstellern abseits von Lenovo o.ä., kann man da auch Ladeschranken, also einen maximalen Ladezustand für den Akku, einstellen?

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Igor Wallossek

1

10,752 Kommentare 20,338 Likes

Beim Gigabyte habe ich nichts gefunden, aber Akkus kann man ja notfalls tauschen. Ansonsten empfehle ich da immer Brain 2.0 und eine Schaltuhr. Periodisches Laden ;)

Das Power-Balancing ist beim Aero ganz gut gelöst, da throttelt eigentlich nichts. Zumindest ist nichts relevant, was mich beim Arbeiten gestört hätte. Und wegen Adobe und den AutoDesk-Sachen kommt AMD nicht in Frage. Noch sind die iGPUs bei AMD zu schwach.

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Lagavulin

Veteran

264 Kommentare 230 Likes

Das kenne ich bspw. auch vom HP ZBook Power 15 G10 mit dedizierter RTX 2000 Ada. Da geht selbst im Modus „Performance“ die Grafikleistung im reinen Akkubetrieb um ca. ein Drittel zurück. Ich kann verstehen, dass Hersteller das im Akkubetrieb zugunsten der Laufzeit machen, aber das Ärgerliche an der Sache ist für mich 1. dass man es dem Kunden nicht vor dem Kauf in den Specs kommuniziert und 2. dass man dem Kunden nicht selbst die Entscheidung überlässt, ob er im Akkubetrieb lieber volle Leistung oder längere Laufzeit haben will.

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_roman_

Veteran

112 Kommentare 32 Likes

OEM Home, OEM PRO, usw.? Wird vermutlich oem Home sein, da konsumer "spielzeug" laut Bild.

Wird sicherlich so sein. Sicherlich kein Unterschied zu mittelpreisige Studio Monitore (anderes wort für qualitativ hochwertige lautsprecher) mit einem Audio Interface (anderes wort für soundkarte)

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john.smiles

Mitglied

49 Kommentare 17 Likes

Fujitsu (mit Fujitsu Battery Utility) und Acer (mit AcerSense, nur 80% auswählbar) können es, allerdings keine Garantie das es bei jedem Gerät von denen geht.

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eastcoast_pete

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1,796 Kommentare 1,125 Likes

Den letzten Satz ("Sagt Nvidia") find ich gut 😀. Ob das wirklich so funktioniert oder gemacht wird, kann man als Endverbraucher nur schlecht bis gar nicht beurteilen.
Und, als Frage: gibt's denn Laptops, die entweder zwei HDMI oder DP Anschlüsse haben (eines für iGPU, eines für die dGPU) oder, sofern vorhanden, die dGPU direkt mit dem DP Port verbinden können?

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eastcoast_pete

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1,796 Kommentare 1,125 Likes

Mein 2024 Zenbook Duo hat das auch, und ich benutze die Funktion. Sehr praktisch, sollte meiner Meinung nach Standard bei allen neuen Laptops sein. Vor allem da man ja heutzutage kaum noch Laptops kriegen kann, die einen echten Wechsel Akku haben (dh, ohne das Teil aufschrauben zu müssen).

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maxproof

Neuling

9 Kommentare 3 Likes

Macbooks (Pro) keine Alternative? Also die üblichen Tools für "Contentcreation" laufen da doch ganz fantastisch. Nahezu ohne/ohne Läuftergeräusch und mit Laufzeit für einen vollen Arbeitstag.

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eastcoast_pete

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1,796 Kommentare 1,125 Likes

Wobei man sich auch in 2024 entscheiden muss, ob man es lieber leicht oder richtig leistungsstark haben will. Bei einem Laptop fürs Spielen oder mobile Workstation gibt es auch in 2024 noch keine edelstahleierlegende Wollmilchsau. Starke CPU plus dGPU und dann genügend Platz für gute und leise Kühlung geht auch heute nicht unter 2 kg und nicht dünner als zugeklappte 3 cm. Da muß man sich entscheiden, so wie es @Igor Wallossek ja auch getan hat.
Das der "Dünnenwahn" Konsequenzen hat zeigen die guten und starken Kraftzwerge (zB mit Phoenix/Hawk oder auch Meteor Lake); die können eben auch deshalb weiter aufdrehen (TdP der APU), weil sie ein paar cm Dick sein dürfen. Da passt dann ein größerer Kühler (auch zB Vapor Chamber) und Lüfter rein.

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Igor Wallossek

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10,752 Kommentare 20,338 Likes

Für mich momentan keine Alternative, da viele professionelle Programme außerhalb der Content Creation leider nicht für den Mac existieren. Intventor Pro z.B. (Fusion 360 ist nun mal keine Alternative.) AutoCAD und Maya gibts ja mittlerweile. Schwierig.

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Lagavulin

Veteran

264 Kommentare 230 Likes

Dazu kommen die astronomischen Preise bei Apple. Für ein 16 Zoll MacBook Pro mit 18 GB Speicher und 1 TB SSD zahlt man schon gut das Doppelte (über 3.200€) und wenn es doppelt so viel RAM- und SSD-Kapazität sein soll, ist man bei über 4.100 €. Und Du kannst RAM und SSD auch nicht nachträglich aufrüsten, da verlötet.
(Sagt jemand, der abseits des Gamings einen Mac mini und zwei MacBooks nutzt).

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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