Materialanalyse
Nehmen wir den guten Adapter, nutzen die 300-fache Vergrößerung und lasern uns durch die Oberfläche direkt nach unten in den Federkontakt. Das Ergebnis ist wie immer: eine rund 1.5 µm starke Zinnschicht liegt auf einer rund 2 µm dicken Nickelschicht und im Inneren haben wir dann reines Elektrolysekupfer. Das ist bekannt und geht auch in Ordnung.
Doch was erwartet uns beim neuen, nicht einrastenden Adapter? Gleiche Stellung, gleiche Messung, gleiches Ergebnis? Nein, mitnichten. Und wir sehen auch, warum der Stecker beim Verbinden so klemmt: Der Überzug über dem Kupfer ist viel zu dick! Es ist auch viel zu viel Nickel auf dem Kupfer. Das sieht aus, als hätte man die Kontakte aus Versehen gleich zweimal galvanisiert. Und der Flourpartikel hat dort bitte auch nichts zu suchen.
Zusammenfassung und Fazit
Fakt ist, dass der heute getestete Adapter wegen der mangelnden Arretierung nicht nur gefährlich ist, sondern auch bei der Qualität viel zu schlecht abschneidet. Das kann und darf man so als Endkunde nicht benutzen, allerdings setzt es eine echte Sensibilisierung der Nutzer voraus, damit auch ein Laie solche Dinge erkennen und sich vor einem potentiellen Schaden schützen kann. Deshalb fasse ich das Ganze noch einmal stichpunktartig zusammen:
- Der Steckverbinder muss immer fühl- und vor allem hörbar im Header der Grafikkarte einrasten, egal ob es sich nun um eine Adapterstück oder oder ein natives Netzteilkabel handelt.
- Wenn es beim Einstecken so sehr klemmt wie bei mir, dann sollte man auf blinde Gewalt besser verzichten. Am besten noch zwei, drei Versuche ohne seitliches Verkanten durchführen. Wenn es dann immer noch nicht einrastet, dann werden weitere Versuche maximal die Pins des Headers auf der Grafikkarte beschädigen. Deshalb muss dringend ein Ersatz genutzt oder das Produkt reklamiert werden.
Ich betone es noch einmal: Es besteht kein Grund zur Panik, wohl aber für eine gesunde Vorsicht. Also beim Reinstecken immer darauf achten, dass es auch wirklich klickt und danach nicht mehr so einfach herausgezogen werden kann. Das ist eigentlich alles.
Zum Abschluss zeige ich Euch auch, wie man es richtig machen kann. Hier einmal der saubere (und komplett jungfräuliche) Steckverbinder eines 90° Winkeladapters eine großen Netzteilanbieters mit einem Ausrufezeichen im Namen, dessen Federkontakt genau da sitzt, wo er auch hingehört.
Und dann ein bereits genutzter Kontakt nach insgesamt 5 Steckversuchen. Man sieht, er ist nur ganz leicht aufgebogen, greift aber immer noch nahezu perfekt. Und großen Abriebspuren sieht man auch keine. Das passt schon deutlich besser und arretiert auch perfekt. Zumal man auch keine so große Gewalt aufwenden muss, wie beim NVIDIA-Adapter-
In diesem Sinne wünsche ich allen noch ein frohes Einstecken, es wird schon klicken 🙂
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