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Edifier MR4 Studio Monitor im Test – Minimalistische Studiolautsprecher für den kleinen Desktop und den noch schmaleren Geldbeutel

Sound-Check

In den tiefen Frequenzen zeigen die Lautsprecher eine kontrollierte und saubere Basswiedergabe. Allerdings muss man akzeptieren, dass die Basswiedergabe bei Frequenzen unter 60 Hz bereits eingeschränkt ist, was bedeutet, dass sie in den Sub-Bass-Bereichen weniger präsent sind. Dies kann bei der Wiedergabe von Filmen oder basslastiger Musik schnell auffallen, da das tiefe Rumpeln und der beliebte Punch etwas fehlen. Trotzdem wird der Bass bei moderaten Lautstärken nicht fehlen aund sauber vermittelt, ohne die Mitten und Höhen zu überdecken. Das lobe ich mir.

Die hohen Frequenzen werden klar und detailliert wiedergegeben, ohne dabei übermäßig scharf zu klingen. Die fehlende Frequenzweiche und der Höhnenschluss über den Tieftöner erfordern aber eine kleine Klangkorrektur samt leicher Anhebung des Hochtons. Der ansonsten geschmeidig agierende kleine Seidenkalottenhochtöner trägt dazu bei, trotzdem nicht allzu traurig zu werden. Die Mitten sind hingegen erstaunlich voll und ausgewogen, was insbesondere Stimmen und Instrumenten zugutekommt. Hier wiederum profitiert diese Kombination von der fehlenden Weiche, weil der Übergang sehr breitbandig und ohne hörbare Phasenfehler gelingt. Irgendwann kann das große Chassis nicht mehr und die Kalotte spielt im Rahmen des simplen Hochpasses sanft einsetzend mit.

Dies macht die MR4 zu einer guten Wahl für Musikproduktion und Abmischung, da sie die Feinheiten und Nuancen der Aufnahmen rictig gut darstellen​. Die Lautsprecher bieten zwei Klangmodi: den Monitor-Modus und den Musikmodus. Im Monitor-Modus liefern sie eine eher flache Frequenzwiedergabe, die ideal für das Abmischen und die Produktion von Musik ist. Der Musikmodus hingegen hebt die Mitten und Höhen leicht an, was zu einem dynamischeren und ansprechenderen Klang führt, der besonders für den Genuss von Musik und Filmen geeignet ist. Diese Modi ermöglichen wenigstens eine gewisse Flexibilität – je nach Anwendungsfall und Hörvorlieben​.

Die Klangbühne ist breit und erlaubt eine präzise Platzierung der Instrumente im Raum. Bei moderaten Lautstärken bleibt die Klangqualität transparent und klar, obwohl bei sehr hohen Lautstärken Verzerrungen auftreten können. Diese Lautsprecher sind am besten für moderate Lautstärken geeignet, bei denen sie ihre Klangqualität optimal entfalten können​.

Zusammenfassung und Fazit

Der Klang des Edifier MR4 Studio Monitor ist für diesen Preis angenehm präzise und ausgewogen, besitzt aber sowohl Stärken als auch Schwächen, die vor allem die Generation Bass etwas ratlos zurücklassen dürftem. Man hat nicht umsonst Studio Monitor in den Namen gesetzt, wobei ich es auch nicht ohne Grund im Artikel versucht habe, nicht immer wieder voll auszuschreiben. Es ist ein sehr ausgewogener Klang, ja durchaus, aber einen echten Studio-Monitor wird es nicht erreichen. Im semi-professionellen oder Amateurbereich ist es mit die beste Offerte, die man aktuell um die 100 Euro findet, aber man sollte schon bei der Realität und den technischen Möglichkeiten bei einem Preis um die 100 Euro bleiben. Wunder kann auch Edifier nicht vollbringen. Nur annäherungsweise.

Qualitativ ist nichts auszusetzen, auch die Verarbeitungsqualität ist noch recht hoch. Das können unterhalb von 150 Euro viele maximal teurer, aber kaum besser. So gesehen, passt das alles wunderschön zusammen. Der Pegel reicht im Nahfeld völlig aus, aber für eine Partybeschallung ist das Teil eher nicht geeignet. Dafür dankt es einem das Paar mit einer guten Detailtreue, wenn man es nicht zu leise betreibt. Das ist auch so eine Eigenheit, die sicher der Abstimmung und den verbauten Chassis geschuldet ist.

Ja, für den Preis ist das faktisch ein No-Brainer, wenn man genau ins Zielgruppen-Schema der Desktop-Anwender und Hobby-Abmischer fällt. Ja, Gaming ginge auch (Musik-Modus), aber eben nicht nur. Der Kopfhörerausgang ist etwas schwach, aber man kann für 100 Euro eben nicht alles haben. Dafür aber genügend Spaß mit zwei kleinen Lautsprecherboxen, die ihr Geld wirklich wert sind. Das tröstet dann über Manches hinweg, das dem Preis geschuldet ist, den man immer im Auge behalten muss.

Edifier MR4 weiß, Paar

fairtronics-shopLieferzeit 3-4 Werktage98,97 €*Stand: 25.07.24 21:00
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Edifier MR4 schwarz, Paar

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Kommentar

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RazielNoir

Veteran

455 Kommentare 216 Likes

Bitte Text anpassen. Zuerst steht da "1090 Euro"

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H
HerrFornit

Mitglied

52 Kommentare 17 Likes

wollte ich auch gerade sagen ;)

"...Die MR4 sind als 2-Wege-Systeme konzipiert, wobei ein 1-Zoll-Seidenkalottenhochtöner und ein 4-Zoll-Tieftöner verwendet werden. Diese Treiberkombination ist in der Lage, einen Frequenzbereich von 60 Hz bis 20 kHz abzudecken. Diese Angabe ist einigermaßen ehrlich..."

so kann ma es auch sagen . Die 60+ Hz hört man nicht gut bei 4 bei Zoll, oder?

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Blubbie

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809 Kommentare 275 Likes

Diese Edifier sind ja Recht ähnlich vom Preis und Specs wie diese Wavermaster oder? Also zumindest Anschlüsse und Größe.

Habe immer noch diese Wavermaster Cube Neo , wurden auch hier getestet und daher gekauft 😁😉https://www.igorslab.de/wavemaster-cube-neo-bamboo-im-test-2-0-system-fuer-kuschelige-ecken

Außer das ich das zu dünne Kabel ersetzt habe und die Bluetooth Verbindung mit MacOS manchmal erst beim zweiten Mal klappt bin ich mit denen sehr zufrieden. Die sind auch in der Preisklasse um die 100 eur und haben sie gesagt noch Bluetooth und sogar eine Fernbedienung.

Kann man in der Preisklasse also auch noch empfehlen. Und die Wavermaster gibt's auch in schwarz, weiß und dazu noch Bambus statt dem dunklen Edifier Holz.

@Igor Wallossek Oder liegen da klanglich Welten dazwischen?

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Igor Wallossek

1

10,559 Kommentare 19,820 Likes

Wie man es nimmt. Die Cube sind bewusst dem Mainstream für den durchschnittlichen Musikhörer angedient und zelebrieren eine Badewannen-Akustik. Das muss nicht schlecht sein, aber Abmischen kann man damit nichts. Bühne und Präzision sind bei den MR4 deutlich besser, aber fürs Musikhören nebenher tun es auch die Cube ganz gut. Die MR4 sind per default recht neutral (manchen sagen auch flach), was mit dem Musik-Modus etwas in Richtung Badewanne verschlimmbessert werden kann. Sprache und Gesang kommen auf den MR4 deshalb deutlich besser.

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n
norpeimi

Mitglied

17 Kommentare 10 Likes

Einen Lautsprecher für 100€ finde ich ja von vorne herein schon als extrem " sportlich " , wenn man die Hardwarekosten alleine schon bedenkt ; aber wenn es sich dann auch noch um einen aktiven Lautsprecher handelt ...
Vielleicht dann noch konmbiniert mit einer GraKa um >1500€ dann wäre der Joke komplett .
So ein Gerät taugt vielleicht für einen Firmenrechner zum Skypen , aber wer zockt oder vielleicht mal ein YouTube Video anschaut sollte schon ein wenig mehr für seine Ohren tun .
Aber es kommt immer auf den Verwendungszweck , die Häufigkeit und dem eigenen Wohlempfinden drauf an was man will / braucht oder sich antut ;-) .

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Megaone

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1,847 Kommentare 1,742 Likes

Schön das es etwas gibt, was zu dem Preis klanglich akzeptabel ist. Das Membranfläche im Bassbereich nicht zu ersetzen ist, sollte sich ja auch mittlerweile rumgesprochen haben. Ausserdem kann man ja jederzeit einen Subwoofer dazustellen. Auch da gibt es für wenig Geld auch auf dem Gebrauchtmarkt eine große Auswahl. Unterm Strich hatte mich das Produkt bei dem Preis angenehm überrascht.

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c
carrera

Veteran

106 Kommentare 69 Likes

@Igor Wallossek

folgende Hinweise zur Rechtschreibung.
- Seite 3: Leutsprecher (soll vermutlich Lautsprecher heißen)
- Seite 4: Musik-Mosus (soll vermutlich Musik-Modus heißen)

ansonsten - vielen Dank für die Info, dass in diesen Lautsprechern keine Frequenzweiche eingebaut ist und sie trotzdem einigermaßen passabel klingen.

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Dummbatz

Veteran

296 Kommentare 91 Likes

Bitte mal korrigieren:

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Annatasta(tur)

Veteran

379 Kommentare 133 Likes

vielleicht Kühl- Gelbeutel? :p

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Igor Wallossek

1

10,559 Kommentare 19,820 Likes

Wenn Ihr sonst keine Probleme habt.... Ansonsten PN, die sehe ich wenigstens gleich

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b
bitracer

Mitglied

48 Kommentare 31 Likes

kann ja mal passieren :cool:

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Xaphyr

Mitglied

68 Kommentare 66 Likes

Danke für den Test, süße, kleine Teile. Erinnern mich ein wenig an kleine Presonus.

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C
Coquiner

Neuling

5 Kommentare 4 Likes

Selbst bei meinen Adam mit 5.5 Zoll sind 60 Hz (für mich) schon grenzwertig. Definitv hörbar, aber schon am schwächeln. Nähe und Aufstellung der Boxen machen auch noch was aus.

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T
Tobias Findeisen

Neuling

1 Kommentare 0 Likes

Vielen Dank für den Test! Schön, dass man die Katze nicht im Sack kaufen muss und auch bei günstigen Lautsprechern auf einen detaillierten Test zurückgreifen kann. (y)(y)(y)

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R
RichardPickman

Mitglied

31 Kommentare 13 Likes

Witzig. Hab mir die Teile letztes Wochenende bestellt und nun ist ein Review da. Finde die Teile auch, gemessen am Preis, sehr gut. Der gerasterte Lautstärkeregler geht mir persönlich etwas auf den Keks aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau.

Habe gelesen, dass sich diese Boxen nur schlecht Eq-en lassen weil die Tonalität bombenfest steht. Kann das jemand bestätigen?

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Ghoster52

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1,463 Kommentare 1,128 Likes

Danke für den Test, schön das es auch ne Nummer kleiner/günstiger geht. 👍
Ich habe seit ein paar Wochen von Edifier die "S350DB 2.1" (gebraucht) und bin durchaus positiv überrascht.
Der Sub ist schon manchmal etwas vorlaut, aber es passt schon, wenn man Quer-Beet oder 80'er Mugge hört.
Würde auf jeden Fall wieder kaufen, ich habe schon mehr Geld für weniger Qualität gesehen/gezahlt.
Beste Beispiel sind Hifiman Kopfhörer... 🫢

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Megaone

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1,847 Kommentare 1,742 Likes

Must du dir die günstigen von Massdrop kaufen. Die sind Ihr Geld zumindest ansatzweise Wert.

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ArcusX

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902 Kommentare 521 Likes

Würde der hifiman 400se hier nicht für gut befunden?

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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