Sound-Check
Die Einschätzung gestaltet sich hier bei Bluetooth immer etwas schwierig, da der Sound nur so gut ist wie die Quelle. Daher habe ich es auch mit Klinke verbunden und über einen externen Verstärker laufen lassen. Die Wiedergabe ist – kurz und knackig gesagt – passend zum Zweck und damit sehr gut. Der Tiefton ist sehr ausgeprägt und man findet die üblliche Badewanne vor, die aber bei einem Spaßkopfhörer nicht wirklich stört. Das Ganze klingt zudem recht warm und nicht künstlich überpowert. Rockige Musik können die PX7 hervorragend wiedergeben und verleiten sogar zum zum harten Headbang, wenn es gerade mal stimmungsmäßig passt. Pegelfestigkeit als Feature.
Um eine gute Einschätzung zu geben, was die gesamte Range betrifft, geh ich gerne in den Klassikbereich, denn das ist die richtige Herausforderung durch Orchester und Solo-Instrumente in verschiedenen Bereichen von der Kammermusik über Orgel (Toccata und Fuge D-Moll im Gewandhaus zu Leipzig) bis hin zu Gershwins Klavierkonzert in F (gleicher Aufnahmeort). Auch diese Hürde schaffen die PX7 hervorragend. Bowers und Wilkins ist in diesem Bereich perfekt aufgestellt, auch wenn es kein wirklich neutrales Hörerlebnis ist. Die Auflösung und filigrane Details werden auch durch die Klangcharakteristik nicht sonderlich beeinträchtigt.
Die Höhen kommen sehr detailliert, klar und sehr präzise, fast schon klinisch. Die Mitten sind genauso detailliert und vermitteln ein überzeugendes plastisches Klangbild bis hunter zum Oberbass. Das passt soweit recht gut, ohne wirklich analytisch zu werden. Schrieb ich Spaßkopfhörer? Genau das sind sie. Die Px7 haben mich richtig abgeholt, z.B. bei einem Kino Abend mit dem Film “Der Soldat James Ryan”. Schon nach kurzer Zeit fühlte man sich akustisch wie mitten auf dem Strand der Normandie. Regen Szenen, Detonationen, laute Stimmen, Fahrzeuge all das hatte sich sehr realistisch angehört und mir eine Gänsehaut verschafft.
Zusammenfassung und Fazit
Die Bowers & Wilkins PX7 gehören sicher nicht in die Kategorie “günstig”, sind dafür aber den Preis durchaus wert. In einer Preisklasse von 399€ UVP können sie zumindst ihren eigenen Charakter präsentieren und heben sich damit wohltuent von der oft gesichtslosen Masse vieler ANC-Kopfhörer ab. Verarbeitung und Qualität sind hervorragend und lassen keine Wünsche offen. Abgesehen von denn nicht wechselbaren Pads, was in solch einer Preisklasse eigentlich zum guten Ton gehören sollte. Denn beim Ton machen sie eine sehr gute Figur und können trotz (oder gerade wegen) der Charakteristik eines leicht Badewannen-lastigen Spaßkopfhörers auf ganzer Linie überzeugen.
Hier stellt sich wieder, wie so oft, die Frage, für wenn die PX7 nun eigentlich interessant sind oder sein könnten. Kurz und knapp: Das Angebot richtet sich an jeden, der Wert auf hohe Qualität, guten Sound und ein schlichtes, aber zeitgemäßes Design legt und sich auffällig unauffällig vom Mainstream der ganzen Beats & Bose Protagonisten abheben möchte. An dieser Stelle komme ich auch zum Ende und kann jedem guten Gewissens die Bowers & Wilkins PX7 empfehlen. Denn hier kauft man ein produkt auf lange Sicht und wechselt nicht nach 1-2 Jahren das Gerät wieder aus aus. Natürlich gibt es viele Mitbewerber und man sollte immer auch unbedingt einmal probehören, um für sich sein persönlichen Favoriten zu finden. Dann klappts am Ende auch mit dem Wohlfühlfaktor.
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