Gehäuse Redaktion Testberichte

Das Sharkoon Rebel C50 im Test – wie viel Hardware passt in ein Gehäuse für ca. 100 Euro?

Custom-PC Build

Jetzt kommen wir mal zu dem Teil, den vermutlich die meisten interessiert. Was hat der Typ da denn nun zusammengebaut? Ja, dazu komme ich jetzt. Bevor ich jetzt ins Detail gehe, möchte ich aber noch ein paar einleitende Worte loswerden.

Alles, was im Sharkoon Rebel C50 gerade nicht, oder nicht mehr gebraucht wird, ist schon ausgebaut.

Eine Custom-Wasserkühlung, egal ob man jetzt die Komponenten von Alphacool, EK oder Corsair usw. nutzt, ist eine kostspielige Angelegenheit. Das muss man mit betrachten bzw. einkalkulieren. Das, was ich euch heute zeigen werde, macht am Ende ca. 1000 Euro Aufpreis aus. Mein Ziel für diesen Build ist:

  1. Dass das jeder nachbauen kann, ohne dass man das Gehäuse modifizieren muss.
  2. Einen optisch – sehr anschaulichen PC zu erschaffen – der natürlich maximal RGB-tastisch wird.
  3. Mit möglichst kleinster Kühlfläche so zu arbeiten, dass die Temperaturen ok sind, aber die Lautstärke (mit meinem Messgerät) am besten gar nicht messbar ist.

Der Zusammenbau

Ich habe mir dieses Mal eine 3D-Planung gespart, da ich eine klare Vorstellung davon hatte, wie der PC am Ende aussehen soll. Im ersten Schritt habe ich das Gehäuse zerlegt: Lüfter ausgebaut, die Kabelabdeckung, den oberen Radiator-Halter usw. Warum Sharkoon hier die schwarzen Kabel sowie schwarze Lüfter verwendet? Das hat Kostengründe. Bei den Kabeln kann ich das noch verstehen, aber die Lüfter? Mein Vorschlag an Sharkoon: bietet die Gehäuse auch gänzlich ohne Lüfter an.

Als erstes habe ich den 240 mm Radiator mit den 120 mm Rise Lüftern sowie dem Ausgleichsbehälter an die Rückwand verbaut. Die Lüfter saugen kalte Luft an und drücken sie nach innen ins Gehäuse. Zusätzlich habe ich noch drei 120 mm Rise Lüfter in die Front und einen hinten verbaut. Airflow!

Man sieht auch schon, dass es ziemlich eng ist. Der Rücklauf vom Radiator zur Pumpe sieht irgendwie komisch aus. Ob das so funktioniert? Das wird die Dichtheitsprüfung zeigen. Als nächstes kommt das Mainboard rein, das sollte man vorbereiten: CPU Sockeln, Wasserblock aufschrauben, Ram einsetzen und SSD verbauen.

 

Auch das Vertical-Kit ist schon verbaut. Das gefällt mir übrigens sehr gut, denn im Vergleich zum alten Cable-Mod Kit verliert man keine Einbaulänge und das Kit von Sharkoon unterstützt auch 3-Slot Grafikkarten. Als nächstes kommt der Zulauf von der CPU zum 240 mm Radiator.

Der Zulauf verschwindet unten in den vorderen Bereich der Netzteilabdeckung. Dort kommt der Ablasshahn hin, denn irgendwann muss man ja mal das Wasser ablassen. Von der CPU geht ein Schlauch (EPDM) ebenfalls nach unten.

Was man hier schon sieht, dass ich einen Lüfter zusätzlich Luft von unten ansaugen lasse. Als nächstes kommt die Grafikkarte ins Gehäuse. Hier kommt die Sapphire Pulse AMD Radeon RX 7900 XT zum Einsatz. Diesmal aber auf einem Alphacool Wasserblock.

Den Verbindungsschlau von der Pumpe zur Grafikkarte erstmal auf die richtige Länge bringen. Wie man sieht, habe ich zwischenzeitlich die Lüfter, USB, Audio usw. am Mainboard angeschlossen. Als nächstes kommt der Schlauch von der GPU zum oberen 280 mm Radiator.

Auch das Netzteil ist schon drin. Die EPS-Anschlüsse und Grafikkarte sind bereits verbunden. Um besser zu verstehen, wie ich das mit dem Schlauch von der GPU zum Radiator gemacht habe:

Jetzt kommt der 280 mm Radiator oben rein und die Verbindung zwischen GPU-Radiator und CPU wird geschlossen. Der Loop ist dann quasi fertig…

Oben links ist es sehr eng, aber es passt. Gefühlt 1000 und ein Winkelstück haben es möglich gemacht. Das 24-Pin Kabel inklusive Überbrückungsstecker zum Starten der Pumpe liegt schon bereit. Doch bevor ich Wasser-Marsch mache, prüfe ich mal lieber die Dichtheit.

Leider hatte ich ein echtes Problem. Ich musste den Rücklauf komplett auseinander bauen. Zum Glück noch gemerkt und umgebaut. Leider hat das sichtbare Spuren hinterlassen und ich hatte auch keine Eckverbinder mehr. Ich hätte den Bereich vorher mittels Blindstopfen abdichten und prüfen sollen. Leider kam mir der Gedanke erst als ich den Artikel geschrieben habe. Besser spät als nie. Immerhin könnt ihr aus meinen Fehlern lernen.

Einmal auf das Maximum (ca. 0,7 Bar) aufpumpen und für 30 Minuten so lassen. Foto vom Manometer machen und dann schauen, ob ihr einen Druckverlust habt. Wenn ja, dann muss man Suchen, wo! Bei mir war dann alles dicht. Wer sich fragt, wo ich das Druckmesssystem angeschlossen habe?

Genau da, am Ablasshahn. Auch da seht ihr, dass ich noch einen weiteren Lüfter von unten Luft ins Gehäuse fördern lasse. Das muss man nicht zwingend so machen, aber da ich den noch übrig hatte…

Und so sieht das ganze System jetzt aus. Ja, dem ein oder anderen wird der Lüfter unter der GPU deplatziert vorkommen. Das verbuche ich mal unter – Geschmackssache. Dann lass ich mal Wasser rein und dann schauen wir, ob das System auch startet.

Das sieht doch gar nicht so schlecht aus. Wenn man es gut umsetzt, dann sieht Soft-Tubing fast schon wie Hard-Tubing aus. Im Grunde sieht man nur zwei Schläuche. Der von der GPU zum Radiator verschmilzt förmlich mit dem Mainboard. Ich würde sagen: So weit, so gut. Es wird Zeit für die Feinabstimmung der Lüfter usw. – mit anderen Worten – Stresstest! Eine kleine Galerie mit ein paar Bildern habe ich für euch auch noch…

 

 

 

Kommentar

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B
Besterino

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Wo war denn genau Dein erstes Undichtigkeitsthema? Hab eigentlich brav alles gelesen…?

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echolot

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Merci Fritz für eine schöne Lektüre am Morgen. Für die Aussage "dass der Lüfter unter der GPU Geschmackssache wäre" hätte Dir Luigi Colani eine gescheuert. Das sieht echt bescheiden aus. Die Gehäusegröße ist nicht optimal für einen Custom-loop und zu limitiert für vernünftige Radiatorgrößen. Das Gefummel wäre mir auch zu stressig. Besser eine Nummer größer wenn es der Platz erlaubt.

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Igor Wallossek

1

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Colani war ein dummes, rundgelutsches Ei :D

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echolot

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1,129 Kommentare 884 Likes

Extravagant ja, aber dumm sicher nicht. Im Gegensatz zu den heutigen "Kulturschaffenden" eine echte Bereicherung im Sinne von Mehrwert für die Gesellschaft und Wirtschaft.

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Fritz Hunter

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