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Corsair XTM70 Extreme Performance im Test – Spitzenplatz nur knapp verfehlt aber wirklich gut und leider auch arg teuer

Die effektive Wärmeleitfähigkeit

Was sich bereits beim Wärmewiderstand abgezeichnet hatte, ändert sich auch hier nicht. Wer jetzt immer noch glaubt, die Wärmeleitfähigkeit wäre ein konstanter Wert, der irrt gewaltig. Aber das haben ich ja auch schon im Grundlagenartikel lang und breit erklärt. Wenn man Rth hat, braucht man λeff,  also die effektive Wärmeleitfähigkeit eigentlich gar nicht. Und das Ergebnis? Die etwas flüssigere Corsair XTM70 Extreme Performance ist auch hier kaum schlechter als die Thermalright TF8. Bei den relevanten Dicken unter 100 µm liegen beide fast gleichauf, unter 50 µm sowieso.

Das Ganze natürlich auch noch einmal als Balkendiagramm für die vier wichtigsten Schichtstärken:

Mal abgesehen davon, dass ich auch die Temperaturen des Heaters und der Wassers habe, die uns aber nichts nützen, weil sie sich entweder den Widerständen anpassen oder immer konstant bleiben, habe ich ja meinen Messaufbau mit den Temperaturfühlern 1 bis 6 (siehe Schema auf Seite 2). Mit diesen Werten kann man jetzt auch noch ganz nette Überlegungen anstellen.

GPU-Emulation

Nehmen wir zunächst die Werte von T3 und T4, die uns die beiden Temperaturen an den jeweiligen Kontaktflächen ausweisen, zwischen denen sich die Paste befindet. Diese Kurven sind nicht mehr ganz linear, denn auch der Interface-Widerstand ändert sich ein wenig. Und wir rechnen ja nicht mehr mit 6 Punkten, sondern nur mit 2 absoluten Werten für die Temperaturdifferenz statt eines Gradienten wie bei TTim, wobei die Sample-Temperatur ja konstant bleibt. Und wozu nun das Ganze? Das Verhalten ist so ähnlich wie bei einer Grafikkarte, die ja ohne einen IHS auskommen muss und wo man das Delta meist zwischen dem Substrat und der Wassertemperatur misst. Das kann man recht gut projizieren, denn ich teste ja den Temperaturunterschied an den beiden Flächen, zwischen denen sich die Paste befindet. Und auch hier sieht man, dass unterhalb von rund 100 µm weniger als 1 Grad Unterschied herrschen.

CPU-Emulation

Jetzt vergleiche ich jeweils T1 beider Pasten. Wenn man die Werte für den Heater normalisiert, haben wir hier bereits einen ausreichenden Wärmewiderstand im Referenzblock aus Kupfer zu T1, um die CPU-Temperatur und deren Unterschiede mit verschiedenen Pasten im Vergleich untereinander und in Abhängigkeit zur Schichtstärke der Paste zu simulieren. Denn genau diese variable Bewertung kann kein Test auf einer CPU bieten, weil es immer individuell anders ausfällt und damit nicht wirklich reproduzierbar bleibt. Im TIMA5-Test aber schon. Auch hier liegen beide Pasten sehr eng beieinander.

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echolot

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Die Liste füllt sich. Label in bezug auf was? Was für Kriterien neben Wärmewiderstand?

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Igor Wallossek

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Wärmewiderstand bei den RELEVANTEN Schichtstärken und Interface-Widerstand. Ob ich das Verhalten unter 20 micron mit reinnehme, muss ich noch evaluieren.

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T
TheSmart

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432 Kommentare 216 Likes

Für den Performancespitzenplatz hat es nicht ganz gereicht, aber immerhin für den Preisspitzenplatz ;)

Labels anstatt Awards..weil? ... Deis vor allem OEM-Produkte sind und die Hersteller, wie bei den Netzteilen, meist gar nichts selbst produzieren, sondern nur dazu kaufen?

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RedF

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Awards würde ich auch erst geben, wenn ich genug Überblick über den Markt habe.

So könnte z.b. jede Woche ein Performance König auftauchen, da hat der Award keinen Wert.

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Igor Wallossek

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10,485 Kommentare 19,652 Likes

Was bringt EUCH ein Award? Diesen Schrott gibt es inflationär und die meisten Seiten nutzen es eh nur für die Monetarisierung. Für die HERSTELLER ist das eine willfährige Marketing-Hilfe, die aber für EUCH nullkommanichts aussagen dürfte, weil die Kriterien eher subjektiv sind.

Bei den Netzteilen ist es ja auch transparent und ehrlich, wenn man mal von 80Plus.org und deren laxen Regeln absieht. Die physikalischen Grenzen und vertretbaren Rahmenbedinungen kenne ich genauso gut, wie die Prognosen der eigentlichen Hersteller, was für welchen Taler auch in absehbarer Zeit noch machbar und vertretbar ist. Groß über 5 W/(m·K) wird es nicht geben und die Wärmewiderstände in den Bereichen zwischen 25 und 200 µm sind viel wichtiger, da diese Kurve wenigstens linear ist. Zusätzlich zu diesen Bewertungen wird es ein subjektives 5-Sterne-System von zu flüssig bis zu fest geben, was die Anwendbarkeit bzw. den Skill-Level betrifft. Von dem kann man dann sogar indirekt auf die Langzeithaltbarkeit schließen. Nur hat das im Label nichts zu suchen. Messungen und Empfindungen darf man nicht vermischen ;)

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Y
Yoshi

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Awards bringen niemandem, außer der jeweiligen Marketingabteilung, etwas. Das halte ich auch nicht für zielführend...

Es gibt "stumpf" verifizierbare Kriterien, die für jede Paste gleich sind und daraus kann man Informationen ableiten. Cybenetics als Vorbild zu nehmen, ist sicherlich nicht verkehrt.

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B
Besterino

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6,906 Kommentare 3,474 Likes

Ist das nun eigentlich die tolle xapply-Folie oder hat Corsair da noch schnell was eigenes zusammengeschustert?

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Techniker Freak

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@Besterino
Da hat Corsair etwas ähnliches bei 3M eingekauft. X-Apply sieht anders aus.

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echolot

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1,118 Kommentare 875 Likes

Ein Igor Farblabel. Bronze, Silber Gold oder grün, gelb, rot. :unsure:

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xXx0815

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15 Kommentare 9 Likes

Also ist das entgegen der Aussagen in einem anderen Thread wohl doch nicht so aufwendig zu entwerfen. Wäre ja witzig die Schablone mal zu testen.

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Igor Wallossek

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Black (Approved), Bronze, Silber, Gold und ggf. Platin (ab 5 W/mK und Einhaltung der Gold-Werte)

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Igor Wallossek

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10,485 Kommentare 19,652 Likes

Corsair nimmt das gleiche Design, wie auf den eigenen Kühlern. Die Form ist aber eher der Corporate Identity angedient ;)

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x
xXx0815

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15 Kommentare 9 Likes

Jo, why not, die Form ist für die Application auch zweitrangig. Das Verhältnis der Positiv/Negativfläche ist wichtig (wie du auch geschrieben hast) Ob Dreiecke, Rechtecke, Kreise, whatever ... Thermaltake nutzt übrigens 6-Ecke ...

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S
SpotNic

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Du bekommst gleich wieder nen seitenlangen Beitrag, warum die Form nicht egal ist (ich sehe das aber genauso) 🤪 :LOL:

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Igor Wallossek

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Der Abstreicher geht ganz gut.

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RedF

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4,888 Kommentare 2,717 Likes

und RGB! (für Glow in the Dark Pasten)

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skullbringer

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311 Kommentare 332 Likes

Die Form bzw. Positiv/Negativ-Anteil ist doch nur dann relevant, wenn der Anpressdruck konstant und nicht variabel ist.

Anhand der minimalen Schichtdicke bei bekanntem Anpressdruck, die in den Reviews eh schon ermittelt werden, ließe sich wiederum auf die Viskosität und damit den idealen Positiv/Negativ-Anteil bei Montage von Paste A auf CPU X mit Kühler Y zurück rechnen.

Jetzt bräuchten wir bloß noch "dynamische Schablonen", die sich abhängig von der Viskosität, der individuellen Konvexität der CPU und des Kühlers und dem generierten Anpressdruck automatisch generieren. In 5 Jahren liegt dann jedem high-end CPU Kühler ein 3D Scanner bei... :D

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echolot

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1,118 Kommentare 875 Likes

Titanium nicht vergessen.

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Martin Gut

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7,955 Kommentare 3,710 Likes

Dann muss aber auch das Metall des Labels in der Paste vermalen sein, oder zumindest das Metalloxid als Mineral. Dann sind die höheren Labels wirklich was Wert. ;)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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